17„Ein Yogalehrer muss Eier in der Hose haben – auch die Frauen“, lautet Patricia Thielemanns Message gleich zu Beginn des Teacher Trainings. Was die Spirit-Yogastudio-Besitzerin damit meint, werden die Yogalehrer in spe im Laufe ihrer bevorstehenden Ausbildung sehr genau erfahren. Regisseurin Irene Graef begleitete das Teacher Training zwei Jahre lang und nähert sich den Protagonisten sensibel und unaufdringlich. Ihr Anliegen: zu zeigen, wie Yoga Menschen verändert. Den Fokus richtet sie dafür auf typische Berliner Großstadtyogis: unseren Journalisten-Kollegen Till Schröder (yogaservice.de), die Musikerin Alina Gabriel, Theaterautorin Deborah Schottenstein und den Pädagogen Nikolas Kröger. Dabei beobachtet sie die Protagonisten – die unterschiedlicher nicht sein könnten – nicht nur im Yogastudio (inklusive knallharter Kritik- und Feedbacksituationen), sondern auch in ihrem beruflichen Alltag und privat unterwegs in Kreuzberg. Die größte Herausforderung für die vier ist die nötige Auseinandersetzung mit sich selbst. Fehler, Schwächen Widersprüche gilt es zu erkennen und zu akzeptieren. „Ein Yogalehrer braucht viel Mitte und eine enorme Transparenz, um die Bedürfnisse der Schüler erfühlen zu können. Das funktioniert nur, wenn ihr an eurer Person arbeitet”, gibt Thielemann mit auf den Weg. Ein harter Prozess voller Emotionen, der die Dokumentation umso authentischer und greifbar macht.
Mit „Im Kopfstand zum Glück” liefert die Regisseurin Irene Graef eine wichtige Momentaufnahme der urbanen, deutschen Yogacommunity. Wer plant, demnächst eine Ausbildung zu beginnen, weiß nach dieser Doku sehr genau, was alles auf ihn zukommt. Ein Film wie dieser war längst überfällig!
Erhältlich auf DVD, ca.12 Euro.