Montags-Mantra: Inneres Licht

Auch wenn die Tage noch kalt sind und die Zeiten herausfordernd: Tief in unserem Inneren gibt es ein Licht, das uns Kraft schenkt und den Weg weist. Klingt seltsam religiös? Muss es gar nicht – schon der große Yogaweise Patanjali empfahl, sich immer wieder auf den Teil in uns auszurichten, der von den Dramen des Lebens unberührt bleibt.

Im Yogasutra, einer der Grundlagenschriften im Yoga, erfahren wir viel über die Möglichkeiten, den Geist zu beruhigen und so unserem Wesen näher zu kommen. Patanjali schlägt eine Besinnung auf das “Innere Leuchten” vor, um zu mehr geistiger Klarheit zu gelangen.


Visoka va jyotismati
Der Geist klärt sich auch durch das Eintauchen in das Innere Licht,
welches frei ist von Leid und Sorgen.

Yogasutra I, 36


Stell dir im Inneren ein Licht vor, das unberührt von äußeren Umständen kontinuierlich leuchtet. Das Licht leitet dich durch den Tag und verleiht dir Wärme, Gelassenheit und die nötige Übersicht. Dieses Licht begleitet dich bei allem was du tust und zeigt dir immer wieder den Weg.

Übung: Die verborgene Flamme finden

Diese kleine Meditation hilft dir, dich mit deinem inneren Licht zu verbinden.

  1. Suche dir einen ruhigen Platz und nimm eine für dich bequeme Sitzhaltung ein. Lasse die Hände entspannt auf den Oberschenkeln ruhen, am besten mit nach oben zeigenden Handflächen. Schließe die Augen und richte die Aufmerksamkeit zunächst auf deinen Atem. Atme einige Male ganz bewusst und gelöst ein und aus.
  2. Dann beginne, das Licht in deinem Herzen zu visualisieren. Lass ganz natürlich und unvoreingenommen ein Bild in dir aufsteigen und atme dabei ruhig weiter. Richte deine Aufmerksamkeit möglichst vollständig auf dieses innere Licht. Wenn du bemerkst, dass dein Geist abschweift, lenke den Fokus sanft wieder zurück auf dein Bild vom Licht.
  3. Wenn du magst, unterstütze deine Konzentration, indem du ein passendes Mantra verwendest, das du innerlich wiederholst, laut sprichst oder chantest. Das kann zum Beispiel das Sanskrit-Sutra I, 36 sein, seine deutsche Übersetzung oder etwas Ähnliches in deinen eigenen Worten, vielleicht: “Mein inneres Licht scheint hell.”
  4. Wenn du das Gefühl hast, fest in dem Bild des Lichts verankert zu sein und es klar und kraftvoll vor dir zu sehen, füge eine einfache Bewegung hinzu: Einatmend führen deine nach oben geöffneten Handflächen nach vorne und außen, ausatmend bewege die Hände vor dein Herz und lege sie in Anjali-Mudra aneinander. Wiederhole diese öffnende und zentrierende Bewegung drei Mal. Dann sitze wieder eine Weile still und atme tief und entspannt.
  5. Sobald du bereit bist, wiederhole die Bewegung von Armen und Händen weitere drei Mal. Dabei legst du die Hände ausatmend auf dein Herz oder eine andere Stelle. Einatmend öffnest du dich, ausatmend bringe das Licht dorthin, wo du es besonders nötig hast. Das kann ein Körperteil sein, aber auch dein Geist, deine Beziehungen oder dein Energiekörper.
  6. Anschließend sitze wieder eine Zeit lang in der Stille und atme entspannt, bis du bereit bist, die Meditation abzuschließen und sanft deine Augen zu öffnen.

In diesem Sinne wünschen wir dir eine Woche voller Klarheit, Erhellung und Durchsicht.

Namasté!

100. Ausgabe YogaWorld Journal

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