Yoga mit Herz

Als Yogi wird man oft gefragt: Welchen Stil praktizierst du? Die Antwort gilt dann als eine Art yogische Visitenkarte. Mark Whitwells „Yoga of the Heart“ lässt sich nicht in Kategorien einordnen. Bei ihm geht es – im Gegensatz zu vielen traditionellen Yogarichtungen – nicht um Erleuchtung. Bei Whitwell steht nicht die Suche im Mittelpunkt. Stattdessen geht er davon aus, dass alles was wir brauchen bereits vorhanden sei. Deshalb ist „Herz-Yoga“ auch kein Yogabuch im herkömmlichen Sinne, es bietet vielmehr eine neue Sicht auf die Welt. Alles ist, wie es sein sollte. Yoga ist kein weiterer Versuch ruhiger, schöner und besser zu werden. Es ist lediglich unsere Teilnahme an der gegebenen Realität, lauten Whitwells Kernaussagen. Das ist schwer zu erkennen und noch schwerer zu akzeptieren. Denn unserer gesamtes soziales Umfeld macht uns seit jeher klar, dass es immer noch mehr zu erreichen gibt. Leider bilden auch die meisten Yoga-Schulen in diesem Punkt keine Ausnahme. Spirituelle Erleuchtung wird längst als Marke gehandelt. Dieses Buch will uns deshalb zur Unabhängigkeit erziehen. Wir benötigen weder eine Zehnerkarte für ein Yogastudio, noch einen besonders flexiblen Körper. Alles was wir brauchen, ist unser Atem.

Mark Whitwell sieht die tägliche Yoga-Praxis – selbst wenn es nur sieben Minuten sind – als Voraussetzung, sich selbst und anderen näher zu kommen. 

Veronika Köberlein

Das Magazin // Januar + Februar 2011

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Mann bleiben, Mutter werden, Mensch sein

Yoga und Weiblichkeit ist eines der zentralen Themen der YOGA JOURNAL Ausgabe Januar + Februar 2011. Ist Yoga also eine Frauenbewegung? Früher war Yoga für Frauen unzugänglich, heute existiert eine „weibliche Übermacht im Yoga“. Ein schönes und deutliches Gegengewicht zu verschworenen Männerkollektiven in Wirtschaft, Politik und in der katholischen Kirche – so provokativ sieht das jedenfalls unsere Autorin Diana Krebs (S. 30).

Das sah im Prinzip Krishnamacharya (1888-1989) genauso: Er schaffte ein für allemal den Jahrhunderte alten Männerbund im Yoga Kraft seiner Autorität als Lehrer ab. Sein Argument war denkbar einfach: Frauen haben die gleichen Rechte wie Männer. Ein Tabubruch! Die heiligen Männer aller Couleur lehnten damals (und heute?) das Weibliche als Bedrohung und unrein ab. Er dagegen wollte seine Schülerinnen stark machen. Nicht nur auf körperlicher Ebene für Schwangerschaft und Geburt, sondern durch Gleichberechtigung im Yoga und als authentische und selbst bestimmte Menschen. Daran erinnert Gabriela Bozic im Interview (S. 34).

Das Kundalini Yoga von Gurmukh Kaur Khalsa steht in besonderer Weise in dieser Tradition. Sie ist als Lehrerin ein Beispiel für weibliche Spiritualität. Ihr Pränatal Yoga will physische, emotionale und mentale Kräfte für die Geburt wecken, wie Catharine Guthrie in „Verbindung schaffen“ beschreibt (S. 64). Diesen Artikel möchte ich allen Männern empfehlen, die – wie ich – eigentlich nie richtig verstanden haben, was außer einem dicken Bauch am Schwangeren-Yoga anders sein könnte. Zusammenfassend und stellvertretend für das weibliche Geschlecht erklärt Autorin Ulrike Reiche, dass es für Frauen vor allem nicht darum geht, „wie ein Mann zu werden“, wenn sie fordert „Frauen an die Macht“ (S. 36).

Vielleicht ist das alles auch einfach Punk… Für Joachim Hiller und Uschi Herzer, die Macher des Punk-Fanzines „Ox“ heißt das nämlich: „Was immer provoziert, ohne in erster Linie provozierend gemeint zu sein ist Punk.“ (S. 92). Die beiden stellen vegane alltags- und Punk-taugliche Rezepte aus ihren Kochbüchern „Kochen ohne Knochen“ vor. Ihre Sprache und ihre Ideen sind authentisch – und beruhen auf Erfahrung.

Von der leicht provokativen Haltung der Autoren lebt dieses Heft heute und in Zukunft – bei aller Bereitschaft zur Auseinandersetzung und Reflexion heben sie nicht ab, sondern bleiben fest auf dem Boden. Das passt zum roten Faden und zur Leitidee des Yoga Journal generell: Wir gehen nicht in die Höhle, sondern bleiben mitten im Leben. Dazu gehört „Feiern auf der Matte“ (S. 52) ebenso wie Eltern werden, Naturverbundenheit – über die Ana Forrest im Interview spricht (S. 48) – und „Yoga für den Hausgebrauch“ von Berlinale-Chef Dieter Kosslick (S. 22).

Am Ende geht es immer darum, nicht vor dem Leben zu fliehen, um die eigene Seele zu finden. Aadil Palkhivala, der Seelensucher (Seite 80), weiß: Yoga kennt drei Stadien – Entdecken, Finden, Erfüllung. Also: Asana, Pranayama und Meditation. Und ich finde: Damit ist Yoga vollkommen unabhängig davon, ob ein Mann oder eine Frau übt!

Viel Spaß beim Lesen!
Michi Kern, Herausgeber

Das Magazin // März + April 2011 – Yoga Journal

cover_02_2011Endlich – die Ausgabe März + April 2011 kann nun auch nachbestellt werden.
Lesen, üben, sich inspirieren lassen…
Die YOGA JOURNAL-Redaktion wünscht viel Spaß dabei!

Lifestyle of a Yogi

Gibt es so etwas wie einen bestimmten Lebensstil, an dem wir den wahren Yogi erkennen? Neulich sagte eine Leserin, Ashtanga-Lehrer seien schon sehr verschieden von Jivamukti-Lehrern und eine der beiden Spezies sei ihr in der Regel viel zu oberflächlich – ich sage jetzt nicht welche. Es gibtoffenbar eine diffus-genaue Vorstellung davon, wie ein richtiger Yogi zu leben hat: irgendwie wahrhaftig, klar und wach, einfach und glücklich. Und tatsächlich will Yoga ja auch die speziellen Fähigkeiten der Menschen – ihr Denken, Handeln und Lieben – in besonderer Weise formen und verbessern.

Die Persönlichkeits- und Charakterbildung durch Yoga versucht Irene Graef im Rahmen des Dokumentarfilms „Im Kopfstand zum Glück“ bei einem Teacher Training in Berlin zu verfolgen (S. 104). Einen vermeintlich anderen Weg schlägt unsere Kolumne „Lernen von den Göttern“ ein: „Sei still und tanz!“ als Prinzip des Bhakti Yoga (S.76). Auch die beliebte amerikanische Lehrerin Shiva Rea will in ihrem Artikel „Jetzt loslassen“ tiefer in die Yoga-Philosophie blicken (S. 50). Während sie gerne von „Heiligkeit“ spricht, vermutet unsere Autorin Diana Krebs in „(Wahn)Sinn in Indien“, dass westliche Reisende dazu neigen, dort durch pure Überwältigung ihren Verstand zu verlieren (S. 30). Dazu passen die manchmal verwirrenden Auskünfte von Danny Paradise zu seinem Yoga in unserem Interview ab Seite 72. Immerhin sieht Shyamdas die verschiedenen Stile und Wege vor dem Hintergrund der Tradition nicht als Problem, sondern als Teil einer gesunden Entwicklung (Interview auf S.38). Überhaupt ist nur lehrreich, was nicht ohnehin zu erwarten war. Wünschenswert sind also Überraschungen … In letzter beeindruckender Konsequenz schildert uns dies Folco Terzani: Wir sprachen mit ihm über seinen Vater Tiziano Terzani, der sogar den eigenen Tod noch als ein „Abenteuer“ sah (S.20).

Die beste Zusammenfassung von Yoga liefert für mich persönlich der wunderbar bescheidene Jazzmusiker William Parker, der selbst gar kein Yoga übt. In „Who owns Music“ nennt er als Lebensziel, ein guter Mensch zu sein und Idealismus zu verbreiten. Oder wie Mark Whitwell in seinem Buch „Herz Yoga“ (S. 105) sagt: Das Ziel ist immer, echte Menschlichkeit zu kreieren.

Viel Spaß beim Lesen!
Michi Kern, Herausgeber

P.S.: In dieser Ausgabe stellen wir als City-Trip die Heimat der Redaktion vor. Wir waren Tag und Nacht unterwegs, um Ihnen, liebe Leser, die besten Tipps für Ihren nächsten Besuch geben zu können.

TITELTHEMEN der Ausgabe März + April 2011:

Praxis:
5 Übungen gegen Rückenschmerzen

Reflexion:
(Wahn)Sinn in Indien

Inspiration:
Yogamüde? Sieben Tipps für neue LEidenschaft auf der Matte

Genuss:
Kulinarische Balance: Mehr Genuss, weniger Kilos

Interviews:
Folco Terzani über seinen verstorbenen Vater Tiziano und den Film “Das Ende ist mein Anfang”

Shyamdas über Bhakti Yoga: “Hingabe ist das Ziel jeder Asana”

“Grenzen sprengen” – Paradiesvogel Danny Paradise über Schamanismus und Drogen

Auf der Matte:
Home Practice – Regenerative Haltungen

Unterwegs:
Servus München! City-Trip ins bayerische Yoga-Mekka

Jungle Yoga

 

Tropische Wärme durchdringt den Körper bis in die kleinsten Zellen und lässt ihn geschmeidig von einer Yogaposition in die nächste gleiten. Der Körper lässt los und gelangt mit Leichtigkeit in die Streckung. Schon am ersten Tag wird der Geist ruhiger – dank Dschungelatmosphäre und Abgeschiedenheit, weit ab von Telefon und Internet. Mit jeder Minute breitet sich mehr Entspannung aus, körperlich und seelisch; die Gedanken kommen zur Ruhe und der Energielevel steigt. In kürzester Zeit ist die Haut bis in die tiefen Hautschichten von der Tropenluft durchfeuchtet, glatt und prall. Unberührte Natur und Wildnis erlauben das Erwachen der eigenen inneren Natürlichkeit, Überflüssiges fliesst einfach ab und die Seele atmet in der sie umgebenden Schönheit auf.

Text und Fotos von Eva Maria Moog und Henning Scheel

Jungle Yoga

Inmitten des südthailändischen Dschungels – auf einem weitläufigen Süßwassersee – findet das Retreat auf “Floating Houses” statt, einer aus Bambus und weiteren Naturmaterialien gebauten schwimmenden Anlage, erreichbar nur über den Wasserweg. Die smaragdgrüne Bucht erreicht man nach einer etwa 45-minütigen Bootsfahrt. Dann klettert man vom Boot auf das schwimmende Rafthouse, umgeben von sattem Grün. Aus dem dichten Dschungel tönen unterschiedlichste Tierlaute. Es machen sich besonders die Zirkaden bemerkbar mit ihrem hochfrequenten Signal. Es ist der Lockruf der Weibchen nach 25 Jahren Larvenstadium in der Erde. Sie haben drei Tage Zeit, um ein Männchen anzulocken. Seit 160 Millionen Jahren zirpen und surren diese Tierchen bereits auf dem Planeten. Am Morgen rufen die Gibbons, eine südthailändische Affenart. Besonders die Weibchen lassen mit dem sich aufheizenden Dschungel ihre Rufe mit der sich erwärmenden Luft aufsteigen, so dass diese weit über den Dschungel getragen werden. Und immer wieder dringen exotische Laute ans Ohr. Das ist “real Yoga” laut Dick…

Jungle Yoga

Dick und Beth betreiben die Floß-Anlage gemeinsam. Dieser Ort besitzt für die Beiden eine besondere Anziehung und so gründeten sie hier 2010 eine Basis für Yogaretreats – Jungle Yoga war geboren. Mittlerweile bieten sie neben Yogakursen, auch Thai Yoga Massage und Vipassana Meditation an.

Die aus Bambus und Palmblatt gebauten Bungalows, von Beth liebevoll “Swimming Baskets” genannt, sind einfach und entsprechend der natürlichen Umgebung ausgestattet. Die Yoga Shala ist ein liebevoll gebauter schwimmender Yoga-Pavillon, mit Panoramablick auf See und Dschungel. Das Restaurant bietet gesunde köstliche thailändische Küche. Der wahre Luxus hier ist Yoga in purer Natur.

Das nächste Jungle-Yoga-Retreat findet vom vom 20.-31. März 2011 statt. Weitere Infos unter www.shala.cc

Nachgefragt bei Suzee und Paul Grilley

“Yin Yoga – Was bringt Üben auf die sanfte Tour?”

Ohne Nacht kein Tag, ohne Arbeit kein Vergnügen, ohne Yin kein Yang. Das Leben ist voller Gegensätze – das wussten bereits die chinesischen Philosophen im fünften Jahrhundert. Und sie wussten auch um die Bedeutsamkeit dieser Gegensätze. Auf dieses uralte Wissen baut Yin Yoga auf.

Was Yin Yoga ausmacht? Während dynamische Yoga-Formen, wie Power, Ashtanga, Jivamukti und Bikram Yoga, den Fokus auf schnelle und fließende Asana-Abfolgen richten, haben schnelle Bewegungsabläufe beim Yin Yoga oder „Taoistischen Yoga“ keinen Platz.

Dynamische Yogastile sind dem Yang zuzuordnen. Beim Yin Yoga geht es genau um das Gegenteil. Yin ist statisch und wirkt beruhigend. Yang dagegen bewegt und verändert.

Yin Yoga konzentriert sich auf die Dehnung des Bindegewebes, stabilisiert die Gelenke und hält sie länger geschmeidig. Man könnte sagen: Es ist die sanfte Tour der Yoga-Richtungen. Schnelle Bewegungsabläufe haben hier keinen Platz. Laut des Stil-Begründers Paul Grilley stellt sich bei regelmäßiger Yin Yoga-Praxis mit der Zeit von ganz alleine ein Bedürfnis nach regelmäßigem Meditieren und der Wunsch nach Abschalten ein.

In der Ruhe liegt die Kraft. Beim Yin Yoga folgt die Kraft der Ruhe.

Im Leben und in der Yin Yoga-Praxis gilt: Erst die Arbeit, dann das Vergnügen. Arbeit, das bedeutet in diesem Fall das lange (Aus-)Halten – teilweise bis zu zehn Minuten – von Asanas, die sich zunächst unangenehm anfühlen. In den Haltungen kommen die verschiedensten Emotionen an die Oberfläche: Von Wut über Ärger bis hin zu Traurigkeit, Langeweile oder Ungeduld. Zum Glück lässt das Vergnügen nicht allzu lange auf sich warten – es stellt sich unmittelbar nach der jeweiligen Asana ein. Dann nämlich folgt die große Erleichterung: Der Yin Yogi spürt förmlich, dass er eine ganze Menge Platz geschaffen hat. So, als hätte man nach langer Zeit endlich den vollgestopften Dachboden entrümpelt oder den Kleiderschrank ausgemistet und sich von allem Unbrauchbaren getrennt. Altes muss weichen, bevor Neues kommen kann.

Die Essenz

Statt Muskelaufbau hat Yin Yoga die Stärkung des Gewebes zum Ziel. Passive Dehnungen werden über einen längeren Zeitraum gehalten, damit die Muskulatur entlastet wird und entspannt. Bei dieser Form von Yoga fließen die unterschiedlichsten (Heil-)Methoden und Philosophien zusammen: Yin Yoga gründet auf anatomischen Verständnis und verbindet taoistische Meridian-Lehren, die Akupunktur-Lehre der chinesischen Medizin und die yogischen und tantrischen Lehren Indiens. Der Energiefluss wird zunächst verlangsamt und Chi wird bewusst in die Meridiane, die eng mit unserem Bindegewebe verbunden sind, gelenkt. Meridiane sind letztlich nichts anderes als gebündeltes Wasser. Beim Yin Yoga geschieht so etwas wie eine Reinigung der verstopften Kanäle – dabei werden körperliche und emotionale Blockaden gelöst. Die Gelenke werden beweglicher und der Geist ruhiger. Nicht zuletzt deshalb ist Yin Yoga auch als erster Einsteig in die Meditation geeignet.

Übrigens: Die bekannte und inzwischen weit verbreitete, von Bryan Kest entwickelte Yogaform „Long, Slow & Deep“ und Yin Yoga beruhen auf identischen Philosophien. Kein Wunder, denn Paul Grilley und Bryan Kest sind seit ihrer Kindheit befreundet.

Von Lesley Sevriens

Paul Grilley, der Gründer des Yin Yoga, und seine Frau Suzee unterrichten weltweit Workshops und Teacher Trainings. Mehr Infos unter wwww.paulgrilley.com.

Was heißt eigentlich: Dhyana?

Der Sankskrit-Begiff Dhyana bedeutet Meditation und ist unter anderem Thema in der Bhagavadgita (6.10-15). In Vers 10 steht: “Ein Yogi sollte sich stets bemühen, seinen Geist zu konzentrieren, indem er in Einsamkeit weilt, Gedanken und Körper unter Kontrolle hält und frei ist von Erwartungen und Begehren.” Der Meditierende wird schließlich angewiesen, seinen Geist zu konzentrieren, ihn auf Krishna zu richten und so Frieden zu erlangen. Denn Frieden sei in ihm begründet und erreiche seinen Höhepunkt im Nirvana, in der Erlösung.

Im Ashtanga-Yoga, dem achtgliedrigen Weg, wird Dhyana als siebte Stufe beschrieben, die Samadhi (der Versenkung) vorausgeht und auf Dharana folgt. Patanjali äußert sich dazu in seinem Yogasutra: “Das Fixieren des Geistes an eine Stelle ist Konzentration (Dharana). Das beständige Fließen einer einzigen Vorstellung dorthin ist Meditation (Dhyana).” (3.1-2)

Die Sanskrit-Literatur beschreibt vielfältige Formen dieses Zustands: Das Meditieren über eine unendliche Leere oder über verschiedene Aspekte des Göttlichen, der Schönheit, der Wahrheit usw. Das ständige Wiederholen heiliger Wörter wird zu Mantra-Yoga: Im Idealfall wird es als innere Übung im Alltag umgesetzt. Eine vorbereitende Achtsamkeitsübung für die Meditation ist, den eigenen Atem zu beobachten und dadurch zur Ruhe zu kommen.

Wissenschaft und Medizin erforschen das Phänomen der Meditation und ihrer Auswirkungen auf den Menschen immer nachhaltiger. Fest steht inzwischen, dass sie, richtig durchgeführt, positive Auswirkungen auf den Organismus hat.

Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer

 

Was heißt eigentlich: Yatra?

Die hinduistische Yatra (f) oder auch Tirthayatra ist mit einer Pilgerreise im westlichen Sinne vergleichbar. Nach dem Glauben der Hindus erfreuen diese Pilgerreisen, die in Indien auf eine lange Tradition zurückblicken, zum Einen die Götter. Zum Anderen erwirbt sich der Reisende spirituelle Verdienste durch die Mühen des Weges, die er durch die Yatra auf sich nimmt. Durch den physischen Kontakt mit einem heiligen Ort wird er gereinigt, geläutert und gesegnet.

Die bekanntesten und beliebtesten Pilgerorte oder Tirthas der Hindus sind die sieben heiligen Flüsse und Städte: Ganges, Yamuna, Sarasvati, Godavari, Narmada, Indus, Kaveri sowie Ayodhya, Gaya, Varanasi, Mathura, Hardvar, Ujjain, Dvaraka. Heilige Seen, wie der Manasasarovara am Berg Kailasa, sind ebenfalls Ziel der Pilger.

Auf der Reise werden in der Regel die jeweiligen Tempel der heiligen Stätten besucht und häufig so genannte Pradakshinas durchgeführt: Dabei umrundet der Pilger den Tempel, die heilige Stätte, mindestens einmal ganz – zu Fuß und im Uhrzeigersinn.

Die längste Pilgerroute führt von der Quelle des Ganges im Himalaya bis nach Rameshvaram an der Südspitze Indiens.

Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer

 

Für vegane Naschkatzen

Advent, Advent, ein Lichtlein brennt… Und wie sieht es mit der Vorbereitung für die alljährlichen Weihnachts-Süßigkeiten aus? Wie wäre es mit veganer Weihnachtsbäckerei? Die in dem gleichnamigen Buch vorgestellten Rezepte kommen völlig ohne Ei und Milch aus, selbst Sojaprodukte werden nur selten verwendet – was Allergiker freuen wird.
Ob Plätzchen, Lebkuchen, Pfefferkuchen oder Konfekt – die rund 75 vollwertigen Rezepte werden Schritt für Schritt erklärt. Außerdem bietet das Buch auf den ersten Seiten nützliche Tipps zu den Rezepten. Etwa, wie es sich auf den Teig auswirkt, wenn Sie Sirup anstatt Rohrzucker verwenden. Bei der Verzierung der Naschereien lädt die Autorin zu kleinen Experimenten ein: So verrät sie, dass man einfachen, farblosen Zuckerguss mit Grünteepulver (Matcha) problemlos weihnachtlich färben kann.
Fazit: Ein anregendes und zum Teil überraschendes Weihnachtsbackbuch, das durch seine liebevollen Illustration an alte Kinderbücher erinnert.

„Vegane Weihnachtsbäckerei – Vollwertige Rezepte“ von Angelika Eckstein, Pala Verlag, 9,90 Euro

 

Lieblingsrezept der YOGA JOURNAL Redaktion: Schoko-Pinienkern-Cookies

(Für etwa 24 Cookies)

100g Pinienkerne

180g Dinkelvollkornmehl, sehr fein gemahlen

50g gepuffter Amarant

1TL Weinsteinbackpulver

200g Vollrohrzucker, fein gemahlen und gesiebt

100g Sonnenblumenöl

etwa 70g Reisdrink

100g Bitterschokoladentropfen

Die Pinienkerne in einer trockenen Pfanne unter Rühren sanft rösten, bis sie duften, dann abkühlen lassen. Das Mehl mit Amarant, Backpulver und Zucker mischen. In einer großen Schüssel Sonnenblumenöl und Reisdrink verquirlen. Die Mehlmischung zur Ölmischung geben und alles zu einem feuchten Teig verrühren. Zuletzt Pinienkerne und Schokoladentropfen dazugeben, gründlich untermischen.

Zwei Backbleche mit Backpapier belegen und den Backofen auf 180 Grad Celsius vorheizen. Pro Backblech 6 etwa pflaumengroße Teighäufchen mit Abstand voneinander auf die Bleche setzen.

Cookies jeweils auf der zweiten Schiene von unten im Backofen 10-15 Minuten backen.