Mantra für Kraft

Mantra Yoga

Om und Verbeugungen vor dem Einen, der große Kraft verkörpert.

 

Im Götter-Epos Ramayana spielt der hinduistische Affengott Hanuman eine wichtige Rolle als Held. Im Auftrag des Gottes Rama, dessen Frau Sita von einem Dämon entführt wurde, zerstörte er den Palast der Dämonen, setzte Lanka in Brand und räumte den Weg für Rama frei, damit dieser Sita befreien konnte. Auch später blieb er treuer Begleiter von Rama – seine offene Brust zeigt in vielen Darstellungen ein Bild von Rama und Sita.

Hanuman ist als Verbündeter Ramas die Verkörperung des perfekten Gläubigen. Seine Hingabe an Rama steht für die Hingabe, die jeder Gläubige seinem Gott gegenüber zeigen sollte. Gleichzeitig erinnert er uns auch daran, das Göttliche in uns allen zu lieben.

Aufgrund seiner großen Hingabe wird Hanuman besonders von Bhakti Yogis verehrt. Er gilt als personifizierte Kraft. Dieses Mantra kann an Hanuman gerichtet werden, um uns Energie und Stärke für unser Leben zu schenken.

Alles fließt

Vor der traumhaften Kulisse Südindiens führt die Yoga-Lehrerin und Tänzerin Beate Cuson in die Welt ihres Flow Yoga ein. „Yoga ist kein Work-Out, sondern ein ‚Work-In‘“, erklärt sie gleich zu Beginn. Inneres Spüren gehe über verbissenes Training. Entscheidend ist die Verbindung von fließenden Bewegungen und Atem. Entsprechend dem Motto „Flow Yoga ist Poesie in Bewegung“ liegt der Fokus nicht auf Erklärungen der Asanas. Vielmehr nähert sich Cuson über die philosophischen Hintergründe den einzelnen Haltungen an. Ihr Ziel ist es, Freude an fließenden Bewegungen zu vermitteln. Die Übenden sollen angeregt werden, im Alltag Parallelen zu ihrer Yoga-Praxis zu entdecken: „Dann kommt die Zeit, in der Yoga nicht mehr etwas ist, was du zweimal am Tag tust. Es ist immer da. In jeder Geste, in jedem Schritt, du triffst eine Entscheidung – alles ist Asana. In Leichtigkeit, in Anmut, in Freiheit und Harmonie.“ Cuson will Freude am Yoga und an der Schönheit Indiens vermitteln. Und so werden die Sequenzen mit stimmungsvollen Bildern der Drehorte abgerundet.

Fazit: Für achtsame Anfänger ist diese DVD eine gute Wahl. Wer sich in der Ausführung noch unsicher fühlt, wird Zeit brauchen, sich in diese eher ungewöhnliche Form der Yoga-Vermittlung einzufinden. Für Yogis, die auf die Anweisungen eines Lehrers angewiesen sind, ist diese DVD weniger sinnvoll. Aber einen Versuch ist es wert. „Loslassen“ lautet schließlich die Devise.

Nadja Gharany

„Flow Yoga – Poesie in Bewegung“ von Beate Cuson (Theseus Verlag, 19,95 Euro)

Körperbeherrschung

„Perfektion in Bewegung“ lautet der Untertitel des großformatigen „Sampoorna Hatha Yoga Lehrbuches“, mit dem Anspruch, die 150 besten Übungen vorzustellen. Der Autor, Brahmadev Marcel Anders-Hoepgen, lebte einige Jahre bei seinem Guru, Shri Yogi Hari, in Florida und darf sich seit 2004 Sampoorna Yoga Meister nennen. Diese Yogaform basiert auf Sivananda Yoga und ist von dem 1945 in einer hinduistischen Familie geborenen Yogi Hari zum „Yoga der Fülle“ weiterentwickelt wurde – bestehend aus Körperhaltungen, Atmung, Entspannung, gesunde Ernährung und Meditation beziehungsweise positivem Denken. Wer sich nun fragt, worin denn nun der Unterschied zu anderen Hatha Yoga Formen liegt, speziell zum Sivananda Yoga, sei getröstet – letztlich ist ja doch alles Eins. Ob Anfänger, an die sich das Buch (auch) richtet, durch Übungen wie Skorpion oder Lotuspfau eher angespornt oder abgeschreckt werden, sei dahin gestellt – die Übungen sind jedenfalls reich und ansprechend bebildert. Sprachlich beginnt es etwas holperig („Glücklichkeit“), schon in der Danksagung stolpert der aufmerksame Leser über einige sprachliche Fehler, und im Verlauf des Buches hat das Lektorat einige Kommas vergessen – ärgerlich! Dass der Autor kein Sprachzauberer ist, merkt der Leser an Stellen wie „Man muss dem Geist eine konkrete Aufgabe geben, damit er nicht auf dumme Gedanken kommt“ oder Slogans wie „Wenn man dem Körper einen eindeutigen Befehl gibt, so wird er folgen“. Mit fortschreitender Seitenzahl gewinnt das Buch allerdings an Qualität, besonders inhaltlich und im umfangreichen Praxisteil. Insgesamt bietet es nach allgemeinen, teilweise auch überraschenden Erklärungen zu „richtiger Übung“, „richtiger Atmung“, „richtiger Entspannung“, ebensolcher Ernährung und Geisteseinstellung auf rund 100 Seiten Übungsanleitungen. Anfänger wie Fortgeschrittene finden viele Variationen als Anregung für ihre Praxis. Die kürzlich erschienene CD zum Buch ist eine sinnvolle Ergänzung.

 

Kerstin Harder-Leppert

„Das Hatha Yoga Lehrbuch“ von Marcel Anders-Hoepgen (Systemed Verlag, 14,99 Euro)

Sonderheft “Yoga für Anfänger I” (ausverkauft)

Alles auf Anfang

 

Wir können uns noch gut an das Gefühl nach der ersten Yoga-Stunde erinnern – ausgepowert, verschwitzt, geschafft, aber auch glücklich, ruhig, zufrieden, energiegeladen und voller (innerer) Stärke. Viele Einsteiger nehmen bereits nach ihrer ersten Yoga-Stunde das Besondere wahr – ohne es richtig in Worte fassen zu können. Yoga wirkt – nicht erst nach Jahren des Übens.

Das wissen mittlerweile rund fünf Millionen Yoga-Begeisterte, die sich allein in Deutschland regelmäßig auf die Matte begeben. Neugier, gesundheitliche Probleme, der Wunsch nach Spiritualität oder einer besseren Figur treiben sie in Yoga-Studios, Fitnesscenter oder in die Volkshochschulen. Sie haben erkannt: Yoga ist gut für Gesundheit und Wohlbefinden, gibt Kraft, Flexibilität und ist hilfreich in puncto Stressbewältigung.

In diesem Sonderheft haben wir grundlegendes Wissen für Anfänger zusammengetragen und bieten gleichzeitig detaillierte Infos für all diejenigen, die ihre erste Stunde bereits hinter sich haben und jetzt tiefer eintauchen möchten. Schließlich ist Yoga mehr als nur Atem- und Körperübung, wie Judith Lasater in ihrem Artikel „Was ist Yoga“ (S. 22) erklärt: Yoga ist tägliche Praxis und Offenheit gegenüber Neuem – auf der Matte, im Alltag, im Leben.

Nach einem ausführlichen Übungsteil („Die Basics meistern“, ab S. 30), in dem wir wichtige Grundhaltungen Schritt-für-Schritt erklären, laden wir Sie ein, verschiedene Meditationen („Stille im Gedankensturm“, „Zur Ruhe kommen“) sowie Atemübungen („Nicht(s) außer Atem“) kennen zu lernen. Falls Sie an einigen Stellen einem unbekannten Begriff ratlos gegenüber stehen, nutzen Sie unser Glossar auf Seite 9.

Yoga ist keine Reise, bei der Fortschritte an äußerlichen Veränderungen gemessen werden. Es ist unerheblich, welche Stellungen wir beherrschen oder wie lange wir sie halten können. Nachhaltige Resultate erzielen wir, indem wir zunächst einmal beginnen, uns und jeden einzelnen Moment achtsam wahrzunehmen. Seien Sie dabei geduldig und genießen Sie die Reise, wo auch immer Sie sich gerade befinden auf Ihrem (Yoga-)Weg.

Wir hoffen, dass dieses Sonderheft Sie inspiriert, motiviert und Ihnen zahlreiche neue Erfahrungen und Erkenntnisse beschert. Aber vor allen Dingen wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Yoga – insbesondere mit unserer Übungs-DVD!

Ihre YOGA JOURNAL-Redaktion

Die Titelthemen der Sonderausgabe:

Schritt für Schritt:

11 Einfache Haltungen – Plus: Übungssequenzen

Mit großem Serviceteil:

  • Wie finde ich den richtigen Stil?
  • Welche Hilfsmittel brauche ich?
  • Was zahlt die Krankenkasse?

So geht’s:

KRAFT SCHÖPFEN – mit der richtigen Atmung

Interviews mit bekannten Yoga-Lehrern:

  • Anna Trökes
  • Patrick  Broome
  • Ursula Karven
  • Patricia Thielemann

Essen wie ein Yogi: Vegetarisch – JA oder NEIN?


Was heißt eigentlich: Kumbhaka?

Im Yogasutra unterteilt Patanjali die Atmung in drei Teile: Puraka (Einatmung), Recaka (Ausatmung) und Kumbhaka (Atem anhalten). Kumbhaka bezeichnet das Anhalten des Atems nach einer vollen Ein- oder Ausatmung. Dieser Zustand kann nach längerer Atemarbeit mühelos bewusst (Sahita-Kumbhaka) erreicht werden. Bei fortgeschrittener Praxis kann sich Kumbhaka von selbst einstellen (Kevala-Kumbhaka), etwa während der Meditation.

Kumbhaka bedeutet „Wasserkrug“. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die vollen oder leeren Lungen. Der Rumpf füllt sich während der Atempause– wie ein Krug – mit Lebenskraft, Prana.

Sahita-Kumbhaka („kombiniertes Kumbhaka”) kann auf unterschiedliche Art und Weise geübt werden. Sagharba-Kumbala („mit Keim”) wird mit der Rezitation der heiligen Silbe Aum verbunden: Einatmen bei A, den Atem anhalten bei U und ausatmen bei M. Wird Nigarbha praktiziert, so erfolgt diese Übung ohne Rezitation.

 

Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer

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Yoga macht glücklich(er)!

Yoga wirkt sich stärker auf unsere Stimmung aus, als bisher angenommen, wie Forscher der Boston University kürzlich heraus fanden. Bislang ging die Wissenschaft davon aus, dass regelmäßiges Lauftraining die erste Wahl sei in puncto Glückshormon-Ausschüttung.

 

Die Studie von Chris Streeter zeigt, dass Yoga sogar noch mehr als das schafft. Seine Ergebnisse im amerikanischen „Journal of Alternative and Complementary Medicine“ machen deutlich: Bei regelmäßiger Yoga-Praxis steigt der Gaba-Spiegel im Gehirn. Dieser spezielle Neurotransmitter sorgt dafür, dass Stimmungsschwankungen in Schach gehalten werden. Er reguliert die Nervenaktivität. Bei Menschen, die an Depressionen leiden oder Anti-Depressiva einnehmen, ist der Gaba-Spiegel deutlich geringer, als bei anderen.

Doch Streeter ist vorsichtig: „Ich behaupte nicht, dass eine regelmäßige Yogapraxis für depressive Menschen eine Ersatz-Therapie darstellt. Dennoch sollte Yoga als Ergänzung im Heilungsprozess in Betracht gezogen werden.” Bei seinen Testpersonen setzte der Mediziner auf Iyengar Yoga, „weil dieser Stil allgemein bekannt ist und die Haltungen sehr präzise sind.”

Patienten, die manisch oder psychotisch sind, müssten allerdings vorsichtig praktizieren: „Es gibt Atemübungen, die eine psychotische Episode auslösen können”, warnt Streeter. Die an der Studie beteiligten Forscher zeigen sich optimistisch: Zwar sei dies eine Pilot-Studie, aber eine längerfristige Beobachtung könne vielleicht dazu führen, eine Behandlung ohne Medikamente zu entwickeln.

 

 

Was heißt eigentlich: Yajna

„Yajna“ stammt aus dem Sanskrit und beschreibt das Opfer, ein Ritual oder eine Darbringung. Der Begriff wird auch für die Umschreibung einer Feuer-Zeremonie verwendet.

Außerdem steht „Yajna“ für die Gefühle, die während eines Opfergangs bei den beteiligten Personen entstehen können: Hingabe und Verehrung, die Anbetung eines Gottes oder mehrerer Gottheiten. Schon in den vedischen Texten spielten Opferrituale eine wichtige Rolle. So sollten sie den Einzelnen und die Gemeinschaft mit den Göttern verbinden, um deren Segen zu erlangen.

Bereits in den Upanishaden wird der innere, spirituelle Aspekt des Opfers deutlich herausgearbeitet. Das eigene Sein soll dem Göttlichen gewidmet werden.

Krishna erläutert in der Bhagavadgita vielfältige Formen der Opferhandlung: Gaben, die den Göttern dargebracht werden, das Opfer der Sinne „im Feuer des Yoga der Selbstbeherrschung“ oder auch jenes von Reichtum, Askese oder in Form eines Gelübdes.

Den materiellen Gaben ist das „Weisheitsopfer“, „Jnana-Yajna“, vorzuziehen. Dieses Handeln aus der Erkenntnis des höchsten Selbst heraus, führt schließlich zu Moksha, der spirituellen Befreiung.

In der vedischen und hinduistischen Tradition wird das Wort „Opfer“ nicht, wie in der abendländischen Kultur, mit Leid und Entsagung assoziiert.

 

Quelle: „Das Yoga-Lexikon“ von Wilfried Huchzermeyer

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Diwali – Es werde Licht!

Während wir uns auf die dunkle Jahreszeit vorbereiten und Herbst-Rituale, wie das Erntedankfest, gerade hinter uns gebracht haben, feiern die Hindus und Jainis jetzt eines der wichtigsten Feste in der hinduistischen Tradition: Diwali, das Lichterfest.

Das Wort Diwali leitet sich aus dem Sanskrit-Wort „Deepavali“ ab. Deepa bedeutet so viel wie „Licht“ und Vali bedeutet „Reihe“. Das fünftägige Fest richtet sich nach dem Mondkalender und findet immer zwischen Ende Oktober und Anfang November statt.

In Indien ist es ein spektakulärer Anblick, wenn bei Einbruch der Dunkelheit durch den Kerzenschein ganze Städte erleuchtet sind: Häuser, Straßen und Flüsse erstrahlen in einem Lichtermeer. Die Kerzen symbolisieren den Sieg des Guten über das Böse, den Kampf gegen dunkle Mächte: Prinz Rama besiegte den Dämonen Ravana und konnte nach 14-jähriger Verbannung nach Hause zurückkehren.

Im Rahmen der Festlichkeiten wird zudem die Göttin Lakshmi verehrt. Für  Jainis hat Diwali einen weiteren wichtigen Hintergrund: Die Zeremonien leiten den Beginn des neuen Jahres ein.