Tipps für eine regelmäßige Yogapraxis

Regelmäßig und eigenständig Yoga üben – gar nicht so einfach. Dabei ist die persönliche Praxis (Sadhana) das Kernstück des Yogawegs. Egal ob Sie in letzter Zeit den Faden verloren haben oder gerade erst dabei sind, eine konstante Praxis aufzubauen: Unsere Tipps helfen Ihnen, sich (wieder) auf den Weg zu machen.

ZEIT
Keine Praxis ist zu kurz
„Ich hab keine Zeit für eine regelmäßige Praxis“ – ein riesiges Missverständnis: Yoga kostet nicht Zeit, es schenkt Ihnen welche! Ein fester Platz im Tagesablauf und ein bestimmter Zeitrahmen sind natürlich perfekt, um in eine mühelose Routine zu kommen, aber setzen Sie sich damit nicht unnötig unter Druck. Manchmal reicht es auch, zwischendurch 5 Minuten auf die Matte zu gehen, in der Mittagspause eine Atemübung zu machen oder vor dem Schlafengehen in einem Yogabuch zu lesen – Hauptsache, Sie bleiben überhaupt dran und sind in dieser Zeit ganz bewusst bei sich selbst und Ihrer Praxis.

ORT
Schaffen Sie einen Wohlfühlort für Ihre Praxis
Eine schöne, rundum angenehme Umgebung macht es Ihnen viel leichter, gerne auf die Matte zu gehen und regelmäßig zu üben. Dazu brauchen Sie nicht viel Platz: Eine kleine Ecke, in der Ihre Matte möglichst auch liegen bleiben kann, genügt schon. Mit einer Kerze, ein paar für Sie bedeutungsvollen Bildern oder Gegenständen, Licht und frischer Luft wird daraus Ihr persönlicher Yoga-(Frei-)Raum. Positiver Nebeneffekt: Schon dieser Anblick erinnert Sie an die Praxis und lädt ein, auch mal zwischendurch zu üben.

INSPIRATION
Probieren Sie Neues
Wenn Sie seit längerer Zeit keine Lust mehr zum Üben haben, ist es vielleicht Zeit für ein paar frische Impulse. Probieren Sie mal was Neues aus: ein anderes Studio, verschiedene Lehrer, ein Workshop, ein Retreat-Wochenende, eine intensive Einzelstunde oder einfach nur ein Buch, eine Online-Klasse oder eine der vielen Sequenzen im YOGA JOURNAL oder auf unserer Website. Ganz wichtig dabei: Mal einen Moment den kritischen Verstand ausschalten, sich einlassen und mit Pioniergeist beobachten, was genau passiert.

FREUDE
Bloß kein schlechtes Gewissen!
Lassen Sie nicht zu, dass die regelmäßige Yogapraxis sich wie ein weiterer lästiger Punkt auf der To-do-Liste anfühlt! Die Zeit auf der Matte ist ein Geschenk an sich selbst. Anstatt sich mit einem festgeschriebenen Programm zu quälen, genießen Sie all die Übungen, die Ihnen Freude machen. Spielen Sie damit und lassen Sie sich treiben. Meist führt das ganz von selber auch zu solchen Asanas, bei denen Sie vielleicht Widerstände spüren – und die gerade deswegen oft so interessant sind. Genau so wichtig: Gestehen Sie sich ein, dass die Praxis nicht an allen Tagen gleich verläuft.

AKZEPTANZ
Ich bin einverstanden, dass es so ist, wie es ist
Yoga darf und kann sich den ständigen Veränderungen im Leben anpassen – der Körper verändert sich, der Alltag auch und Sie haben heute andere Bedürfnisse und Neigungen als noch vor einigen Jahren. Das ist nicht nur okay, sondern hat auch etwas sehr Positives: Die Veränderungen achtsam zu beobachten, ihnen Raum zu geben und sie einzubeziehen, macht Ihre Praxis reicher und hilft, einem sehr wesentlichen Ziel im Yoga näher zu kommen – der Überwindung von blindem Ehrgeiz und unrealistischen Erwartungen.

NUR FÜR MICH!
So finden Sie zu Ihrer persönlichen Yogasequenz
Eine vertraute Sequenz ist wie eine Landkarte, ein Wegweiser, der es Ihnen erleichtert, sich auch an konfusen, lustlosen oder müden Tagen aufzumachen und zu üben. Ob und wo Sie dann von diesem Grundgerüst abweichen und anfangen zu variieren, ergibt sich unterwegs – Hauptsache, Sie kennen den Weg. Die folgenden Tipps helfen Ihnen, Ihre jeweiligen Lieblingsübungen in eine sinnvolle Abfolge zu bringen:

➳ Das kennen Sie noch aus der Schule: Jede Geschichte (und jede Yogasequenz) gliedert sich in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Am Anfang geht es darum, den Geist einzustimmen, den Körper sanft aufzuwecken und dann gründlich warm zu machen. Die herausfordernden Übungen gehören in den Mittelteil. Zum Schluss hin reduziert sich die Aktivität wieder allmählich, sodass Sie ruhig und zufrieden die Endentspannung genießen können.

➳ Idealerweise enthält Ihre Sequenz alle Asana-Typen. Ein beliebtes Grundgerüst ist folgende Reihenfolge: zuerst Stehhaltungen, dann Sitzhaltungen, Vorwärtsbeugen, Drehhaltungen, Rückbeugen und zum Schluss Umkehrhaltungen.

➳ Alternativ können Sie auch eine bekannte Sequenz als Ausgangspunkt nutzen (zum Beispiel von Ihrem Lehrer, aus einem Video oder Buch) und nach und nach an Ihre Neigungen und Bedürfnisse anpassen, indem Sie manches auslassen und dafür anderes einfügen.

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