Die Augsburger Yin-Yogalehrerin und Ayurveda-Coach Flora Fink teilt ihre Rezepte mit uns. Heute zollt sie dem Wintergemüse noch einmal Tribut, bevor der Frühling kommt. Mit Wurzelgemüse aus dem Ofen und Karottenkuchen.
Danke, Winter(wurzeln) – willkommen Frühling! So fühlt es sich gerade an, für mich jeden Falls. Nach der kalten dunklen Jahreszeit kehren so langsam Wärme und Licht zurück, alles fühlt sich frisch und neu an. Und nach Veränderung. Wie jedes Jahr, jeden Tag.
Im Augenblick ist es aber nicht nur die Veränderung des Jahreszeitenwechsels, sondern auch die überraschende Veränderung unseres Alltagslebens durch Corona. Wenn es dir geht wie mir (und wohl vielen, vielen anderen), spürst du wohl nicht nur die belebende Regung der Frühlingsgefühle, sondern auch Aufregung, Unruhe, Verunsicherung. Und da bin ich froh und dankbar, dass wir noch ein paar Winterwurzeln im Vorrat haben. Alles, was unter der Erde wächst, hat – nach Ayurveda – eine erdende Qualität. So können wir mit Wurzelgemüse sozusagen Stabilität und Ruhe essen. So einfach wie lecker.

Und weil die neuen und super simplen Rezepte für Ofengemüse und Karottenkuchen vegan sind, sind sie gleichzeitig frühlingsstimmig leicht. Das Gemüse braucht etwas Zeit im Ofen, aber davon haben die meisten von uns ja gerade genug. Und während die Wurzeln backen, kannst du den Kuchenteig rühren und dann dazu schieben. Viel Freude beim Schnippeln, Backen und Essen – und bleibt gesund!
Wurzelgemüse aus dem Ofen
(Mengen nach Gefühl – ich habe auch gerne Reste von Ofengemüse im Kühlschrank, für Sandwiches, zum Weiterverarbeiten in Soßen, Aufstrichen usw.)
Du brauchst:
- Karotten, rote Bete, Pastinaken, (Süß-)Kartoffeln – nach Geschmack
- (Oliven-)Öl
- Salz, Pfeffer, deine Lieblingsgewürze. Ich mag auch gerne eine Kombination aus geriebenem Ingwer, frischer Chilischote, Rosmarin und etwas Süße wie Rübensirup, evtl. auch ein wenig Säure wie Apfelessig
Du tust: Gemüse in mundgerechte Stücke schneiden. Dabei sollte härteres Gemüse wie rote Bete etwas kleiner geschnitten sein als anderes, das schneller gart. In einer ofenfesten Form mischst du dieses mit Öl und Gewürzen. Bei etwa 200 Grad ungefähr 40 Minuten backen, ab und an durchrühren bzw. wenden. (Du kannst, wenn du den Kuchen dazu schiebst, die Temperatur auch etwas verringern.)
Dazu schmeckt z.B. Hummus, Senf, Ketchup – was auch immer du magst. Du kannst das Wurzelgemüse als Beilage oder einfach großzügige Mengen davon mit “Nebendarstellern” wie Dipps servieren. Ich backe gerne gleichzeitig noch Brot und Falafel (oder ähnliches aus Hülsenfrüchten), und so hast du mit wenig (Energie-)Aufwand eine ziemlich imponierende (und satt- und Freude machende) Mahlzeit auf dem Tisch.

Karottenkuchen mit Ingwer und Kokos
(Gedacht für eine mittelgroße eckige Backform oder eine runde von etwa 26 cm. Zum Beispiel, die Backzeiten sind ohnehin abhängig vom Ofen, insofern einfach im Auge behalten)
Du brauchst:
- 1 eher große Karotte
- knapp 2 cm Ingwer
- 2 Teelöffel Backpulver
- 2 Tassen (Standard-Kaffeetasse oder Cup-Maß) Mehl (wie Dinkel Typ 630)
- 1/2 Tasse Kokosflocken
- 1/2 Tasse Zucker (mehr nach Geschmack)
- eine Prise Salz, gut 1/2 Teelöffel Zimt, nach Geschmack auch etwas Kurkumapulver
- Rosinen, wenn du magst, gut und gerne 1/2 Tasse
- 1/2 Tasse geschmacksneutrales oder “süßes” Öl (Brat- oder Kokosöl)
- etwa 1/2 Tasse Wasser
Du tust: Karotte und Ingwer reiben. Trockene Zutaten mit Gewürzen vermischen, Öl und Wasser unterrühren, dann auch Rosinen oder sonstige Extras, Karotte und Ingwer. Nicht zu lange rühren, nach Bedarf noch etwas Wasser oder etwas Mehl zugeben. (Wenn dir der Teig zu trocken oder zu flüssig erscheint – er sollte etwas “zäh” sein). In die gefettete Backform geben und bei etwa 180 Grad ungefähr 30-35 Minuten backen.
Wenn du lieber Vollkornmehl verwendest, brauchst du eventuell mehr Wasser. Anstelle der Karotte kannst du rote Bete oder auch (zum Sommer hin) Zucchini verwenden. Variiere auch gerne mit Mandeln, Haselnüssen, Schokolade … es ist dein Kuchen 🙂