Dies.Das.Asanas mit Jelena Lieberberg – Spiel mit der Balance

Keine komplizierte Verknotung, sondern lauter lange Linien und rechte Winkel: Hier zeigt uns unsere Asana-Kolumnistin mal wieder eine Hybrid-Asana, die zugleich ziemlich simpel und ganz schön kniffelig ist. Hauptsache: Der Spieltrieb ist geweckt!

Text: Jelena Lieberberg / Foto: Kata Gaál

Ab und zu mal nur auf einem Bein zu stehen, ist nicht nur Teil unserer Yogapraxis, etwa beim Baum, sondern auch Teil des gesunden Alterns: Wenn wir älter werden, gehen Körperbeherrschung und Muskelmasse zunehmend verloren. Ab der Lebensmitte büßen wir bis zu zwei Prozent der Skelettmuskelmasse pro Jahr ein. Unsere Muskulatur umschließt Knochen und Gelenke und die werden durch Druck und Zug ernährt – also durch Bewegung. Wer daher länger jung bleiben möchte, sollte weniger in Cremes und Co. investieren und mehr in Zeit für Bewegung. Damit erhalten wir nicht nur Muskulatur, wir trainieren bestenfalls auch Koordination und Körperbeherrschung.

Genau das versuchen wir auch mit dieser Hybrid-Asana: Neben der Kraft sind auch Balance und Körperbeherrschung gefragt, genau die Mischung also, die wir so dringend brauchen. Lange Linien und ein Gefühl dafür, wo wir uns im Raum befinden, machen diese Mischung aus Padanghushtasana (stehende Vorwärtsbeuge) und Ardha Chandrasana (Halbmond) so spannend. Schnapp dir deine Familie oder Freund*innen und probiert es aus: Wer von euch kann diese Balance länger halten? Dabei geht es natürlich weniger um einen Wettkampf als ums Spielen und den Spaß an der Bewegung.

Macht das Spaß?

Auf jeden Fall, denn wer rätselt denn nicht gerne? Diese Haltung ist so etwas wie ein Körper-Sudoku, bei dem du eine unbekannte Position, die sich wie leer oder neu anfühlt, mit Körperbewusstsein füllst. Auch all jene, denen es leicht fällt, im Baum auf einem Bein zu stehen, werden hier auf ihre Kosten kommen!

Muss ich das können?

Nein. Wie immer gilt: Einmal probieren ist keinmal. Es braucht schon etwas Übung. Versuche dich ruhig an beiden Seiten, um herauszufinden, welche Seite heute besser zugänglich ist.

Was muss ich dafür tun?

Wärme dich mit Sonnengrüßen, der stehenden Vorwärtsbeuge, Krieger 3 und der sitzenden Grätsche auf, um ein Gefühl für die Kraft der Beine zu entwickeln: Je wacher du bis in die kleinen Zehen bist, desto besser!

Dies.Das.Asanas. Spiel mit der Balance

Step by step

1. Beginne im Stehen mit den Händen an den Hüften. Löse deinen linken Fuß vom Boden und finde ins Gleichgewicht.

2. Lehne dich langsam nach vorne, während du gleichzeitig dein linkes Bein mit gestrecktem Fuß nach links zur Seite ausstreckst. Dabei dreht sich dein Oberkörper automatisch nach links.

3. Schaue nach unten und strecke den rechten Arm senkrecht in Richtung Boden. Vielleicht möchtest du die Hand oder die Fingerspitzen auf einem Block ankommen lassen. Breite dann den linken Arm möglichst senkrecht nach oben aus. Lasse dabei die Finger zusammen und die Handgelenke gestreckt.

4. Übe dich in Geduld und Fingerspitzengefühl. Erinnere dich daran, den Atem fließen zu lassen, anstatt ihn anzuhalten.

5. Nachdem du dich langsam wieder zum Stehen aufgerichtet hast, wiederholst du das Ganze auf der anderen Seite. Vermutlich wird sich eine Seite einfacher anfühlen als die andere. Schau liebevoll und spielerisch auf dich und diese Übung.


JELENA LIEBERBERG ist Osteopathin und Yogacoach in Berlin. Ihre eBooks, Retreats und Workshops findest du unter kickassyoga.com oder besuche Jelena auf Insta @kickassyoga.


Du möchtest noch mehr an deiner Balance arbeiten? Dann probier doch mal die Tip Toe Pose mit Jelena aus:

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