In unserer Reihe rund um das Thema “Yoga für das Herz” beschäftigen wir uns mit der Frage: Kann Yoga bestimmte Risikofaktoren für Herzerkrankungen positiv beeinflussen? Kurz gesagt: Ja! Wir erklären, warum Yoga gegen Stress und Bluthochdruck so gut ist.
Risikofaktor: Stress
Stress – oder vielmehr die mangelhafte Verarbeitung von Stress – gilt mittlerweile als Ursache für viele Krankheiten, darunter ganz besonders solche von Herz und Kreislauf. Der Hintergrund: Chronischer Stress versetzt das vegetative Nervensystem in eine Art dauer- hafte Alarmbereitschaft, die sogenannte Fight-or-Flight-Response. Von der Yogapraxis wissen wir, dass sie den genau entgegengesetzten Effekt hat: Sie aktiviert den parasympathischen Anteil des vegetativen Nervensystems und bewirkt eine Entspannungsreaktion, in der Stress abgebaut wird und der Organismus sich regeneriert.
Diese Stress reduzierende Wirkung konnte mittlerweile durch Studien auf verschiedenen Ebenen nachgewiesen werden. So zeigte sich beispielsweise bei zwei an den Kliniken Essen-Mitte mit Frauen durchgeführten Studien, dass sowohl das subjektive Stressempfinden als auch messbare Stresswerte wie der Kortisolspiegel nach den Yogastunden deutlich gesunken waren. Doch Yoga hat nicht nur unmittelbare Entspannungseffekte, es wirkt vor allem auch nachhaltig. Der Berliner Arzt Dr. Michael Jeitler, der im Team des damaligen Studienleiters Prof. Andreas Michalsen arbeitet, erklärt: „Die gesamte Regulationsfähigkeit des Organismus wird trainiert.“ Mit anderen Worten: Wir lernen durch Yoga, langfristig besser mit Stress umzugehen.
Dr. Michael Jeitler ist Studienarzt und wissenschaftlicher Mitarbeiter der Charité-Universitätsmedizin Berlin und der Abteilung für Naturheilkunde am Immanuel- Krankenhaus Berlin. Er praktiziert täglich Yoga.
naturheilkunde.immanuel.de
„Menschen mit chronischen Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems stellen einen Großteil unserer Patienten. Die meisten ambulanten Kardiologen empfehlen eine Veränderung des Lebensstils, oft jedoch nur in einem Nebensatz. Ihnen bleibt einfach nicht so viel Zeit wie uns Integrativmedizinern. Yoga sehe ich als eine Art multimodale Therapieform: Es verbindet körperliche Bewegung mit Atem- und Meditationsübungen. Durch diese Kopplung können im Vergleich zu regulärem Sport ausgeprägtere positive Effekte erzielt werden. Die Asana-Praxis scheint dabei zu helfen, auf lange Sicht eine regelmäßige Praxis zu etablieren. Und Regelmäßigkeit ist entscheidend für die Wirksamkeit.”
Risikofaktor: Bluthochdruck
„Wir lernen durch Yoga, langfristig besser mit Stress umzugehen – so beugen wir vielen Krankheiten vor.“
Heißt das, wir üben zukünftig nur noch Pranayama und meditieren? Nicht ganz: Um auch längerfristige positive Wirkung zu erzielen, sollte man laut Cramer nicht auf Asanas verzichten: Erstens erhöht das offenbar die Wahrscheinlichkeit, auch auf Dauer regelmäßig zu üben, und zweitens wirkt ein regelmäßiges Körpertraining mit der Zeit Blutdruck senkend. Gerade bei Risikogruppen ist das entscheidend. Hier soll vermehrte Bewegung die Gefahr eines Herzinfarkts laut Dr. Ronald Steiner um bis zu 30 Prozent senken – „ein enormer Effekt, den kaum ein Medikament aufweisen kann.“
Ihr wollt mehr erfahren? Hier geht’s zu Teil 2 der Reihe.
Wenn sie mal wieder mit dröhnendem Herzen zum S-Bahn Gleis hetzt, fragt sich YOGA-JOURNAL-Redakteurin STEPHANIE SCHAUENBURG manchmal schon, ob sie nicht öfter mal joggen gehen sollte. Stattdessen legt sie aber lieber ein paar Extra-Runden Sonnengruß ein.
Für diesen Artikel hat sie auch auf Recherchen von Annett Böhme und Tanja Ziegert zurückgegriffen.
Ich kann es nur bestätigen, dass yoga ?♂️ sehr wirksam ist um Verspannungen zu lösen aber auch eine innere Ruhe zu finden. Man erdet wieder, bekommt ein ganz neues Lebensgefühl. Ich mache erst seit 6 Monaten Yoga, habe gelernt meinen Körper mehr mit Achtsamkeit wahr zu nehmen. Meditation hilft mir eine innere Ruhe zu finden. Ich bleibe dabei… ?… LG Sigi