Der Winter ist da und mit ihm nasskaltes Wetter, fröstelnd hochgezogene Schultern und ein verspannter Nacken. Wie du dennoch locker und geschmeidig bleiben? Indem du die Faszien deiner Armrückseiten verwöhnst. Diese Übung löst Verspannungen im Schulter- und Nackenbereich, hilft gegen Kopfschmerzen, kann Schulterbeschwerden lindern.
Gerade wenn die Tage kälter werden, neigen wir häufig zu Verspannungen im Nacken- und Schulterbereich. Der Körper ist noch nicht so richtig bereit, sich auf die Kälte einzustellen und das Fasziengewebe zieht sich schneller zusammen als sonst. Umso wichtiger ist es jetzt, dass wir dem Gewebe Wärme spenden und dafür sorgen, dass es geschmeidig bleibt. Kleine Übung – große Wirkung: Wie so häufig liegt auch bei dieser Übung das Geheimnis gerade in ihrer Einfachheit. Manchmal lösen sich Beschwerden so viel zuverlässiger als mit komplexen Haltungen.
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Gerade deshalb ist der Katzenbuckel meine Lieblings-Faszienübung: Sie ist simpel und sehr effektiv. Allerdings stelle ich dir hier eine Variante vor, die ein wenig anders ist als die klassische, die du sicher kennst. Indem wir die Handrücken statt der Handflächen aufsetzen, erreichen wir eine tiefe Dehnung der rückwärtigen Faszienlinien der Arme. Der Hintergrund: Wenn die Schultern sich hart wie Stein anfühlen, dann liegt das sehr wahrscheinlich daran, dass diese Faszienlinie an Flüssigkeit verloren hat. Dass wir das nicht so sehr in den Armen, sondern im Schulter- Nackenbereich spüren, liegt daran, dass die Armlinie in die Faszienhülle des Kapuzenmuskels übergeht, der wie die Kapuze eines Pullovers über dieser Körperregion liegt. Und genau wie ein zu heiß gewaschener Pullover kann sich seine Faszie auch zusammenziehen.
Dabei ist Kälte nur einer der Auslöser: Auch Bewegungsmangel und Stress sind oft mit im Spiel. Nur gut, dass sich unsere Faszien – anders als verwaschene, verfilzte Wolle – auch wieder regenerieren können. Mit diesen wärmenden, dehnenden und nährenden Katzenbewegungen bringst du dein Gewebe hoffentlich wieder zum wohligen Schnurren.
Fitte Faszien: Katzenbuckel Variante
- Beginne im Vierfüßlerstand, die Knie unter den Hüften, die Zehen aufgestellt und die Hände unter den Schultern. Die Fingerspitzen zeigen nach vorn.
- Lege eine Hand um, sodass der Handrücken auf der Matte aufliegt und die Fingerspitzen zum Knie zeigen. Wenn sich das gut anfühlt, dann lege die zweite Hand ebenfalls um. Anderenfalls übst du einseitig und dosierst den Druck auf die umgelegte Hand mithilfe der anderen.
- Runde behutsam deinen Rücken, dabei legst du den Fokus auf den oberen Rücken. Stelle dir vor, wie sich deine Schulterblätter gen Himmel und nach außen weiten.
- Ziehe das Kinn zum Brustbein, schiebe die Handrücken wenn möglich etwas fester gegen den Boden und forme mit dem oberen Rücken einen maximalen Katzenbuckel. Dabei ziehst du deine Schultern weg von den Ohren. Halte diese Position ruhig atmend etwa 30 Sekunden lang. Wenn du mit nur einer umgelegten Hand geübt hast, wiederholst du die Übung anschließend mit der anderen.
Tipp:
Wiederhole die Übung noch einmal und bringe ein wenig Bewegung hinein: Stelle dir einen Faden vor, der zwischen den Schulterblättern an deiner Brustwirbelsäule befestigt ist. Wippe mit kleinen, impulsartigen Bewegungen nach oben, als ob jemand immer wieder an der Schnur zieht.
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