Die ganzheitliche Frauenheilkunde spielt im Ayurveda eine wichtige Rolle – und das betrifft nicht nur die besonderen Momente wie Schwangerschaft und Wechseljahre, sondern auch die ganz alltägliche Weiblichkeit: Wie kommt frau in die Balance und bleibt gesund? Hier liest du die besten Ayurveda-Tipps.
Rasayanas – vitalisierende ayurvedische Kräuter
Unter Rasayanas versteht der Ayurveda spezielle Kräuterpräparate, die eine besonders kraftvolle Wirkung auf Körper, Geist und Seele haben. Ihnen werden vitalisierende und ausgleichende Wirkungen zugesprochen, sie werden daher gerne zur allgemeinen Stärkung eingesetzt. Ein Rasayana, das besonders gerne in der ayurvedischen Frauenheilkunde verwendet wird, ist Shatavari, der wilde indische Spargel. Die wörtliche Übersetzung von Shatavari aus dem Sanskrit lautet bezeichnenderweise: die Frau, die hundert Männer hat. Damit ist die Stärke der weiblichen Ausstrahlung gemeint. Doch das Präparat gilt als wahrer Allrounder: Es wird unterstützend während der Schwangerschaft und im Wochenbett eingesetzt, aber auch zur Förderung der Libido und bei Wechseljahrsbeschwerden.
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Shatavari-Mondmilch
Klassischerweise nimmt man Shatavari in pulverisierter Form und in etwas Flüssigkeit gelöst ein. Dazu rührt man zum Beispiel 1 Teelöffel Shatavari-Pulver in 250 ml warme (pflanzliche) Milch ein und würzt
das Ganze eventuell mit einer Prise Zimt oder Kardamom. Mit etwas Honig und einem Teelöffel rohem Kakao gemischt eignet sich das auch als beruhigender, kräftigender Abendtrunk. Diese Variante nennt man Shatavari-Mondmilch.
Die Kraft der Natur: stärkende Nahrungsmittel
Neben speziellen Kräutern gibt es auch viele Nahrungsmittel, die aus ayurvedischer Sicht ganz besonders für Frauen geeignet sind, da sie eine ausgleichende, kräftigende Wirkung haben. Gerade während hormoneller Übergangsphasen wie Pubertät, Schwangerschaft und Wechseljahren empfehlen sich:
- Apfel, Aprikose, Avocado
- Brokkoli
- Dattel
- Feige
- Granatapfel, Gurke
- Honig
- Karotte, Kurkuma, Kardamom
- Leinsamen
- Spargel
- Stangensellerie
- Süßkartoffel
Ayurvedisches Verwöhnprogramm für Zuhause
Im Ayurveda kennt man zahlreiche Schönheitsrituale speziell für Frauen. Diese dienen aber nicht der Selbstoptimierung. Sie zielen vielmehr darauf ab, dass Frauen sich rundum wohl in ihrer eigenen Haut fühlen und sanft in ihre Balance finden. Gerade die leichten Dysbalancen durch den wechselnden
Hormonstatus während des Zyklus (z.B. trockene oder unreine Haut) können so einfach und genussvoll ausgeglichen werden. Vor allem die Selbstmassage mit verschiedenen Ölen gilt im Ayurveda als ausgleichendes, heilendes Ritual. Sie stärkt und nährt das Gewebe und fördert den Aufbau von Ojas (Vitalität und Lebenskraft).
- Als leichtes Basisöl eignet sich beispielsweise Mandelöl. Es ist geruchsneutral und kann wunderbar mit ätherischen Ölen versetzt werden.
- Sesamöl ist besonders nährend, wärmend und erdend.
- Zart duftendes Rosenöl gilt als das Frauenöl schlechthin, perfekt für ein Verwöhnprogramm.
Sanfte Aktivierung und Yoga
Der Ayurveda empfiehlt, täglich etwas für die Aktivierung des Stoffwechsels zu tun und in Bewegung zu bleiben. Das stärkt nicht nur das Verdauungsfeuer (Agni), es sorgt auch für den Aufbau unserer
Körpergewebe und fördert so nachhaltig Vitalität und Abwehrkräfte. Dafür eignen sich regelmäßige Saunagänge bei niedrigeren Temperaturen (z.B. Biosauna oder Infrarotsauna), Walking und Spaziergänge an der frischen Luft, muskelstärkendes Training und natürlich Yoga. Aus ayurvedischer Sicht ganz wichtig: nicht auspowern auf Teufel komm raus, sondern gut auf den eigenen Körper und seine Bedürfnisse achten. Sanfte Formen der Praxis und frauenspezifisches Yoga im Einklang mit dem Zyklus sind am besten.
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