Yoga Übungen: Frühjahrsputz im Körper

Es gibt nichts Gutes, außer man tut es – frei nach Erich Kästner haben wir das ideale Mantra für den Frühling gefunden. Und bevor es sich irgendjemand anders überlegen kann: Fangen wir gleich an! Denn wer jetzt schon damit beginnt, täglich dieses einfache Detox-Programm zu üben, kann in einen Sommer voller Leichtigkeit und guter Laune starten. 

Jeden Tag erneuert sich ein Prozent unserer Zellen und innerhalb von drei Monaten sogar der ganze Körper. Um diesen dabei zu unterstützen, sich zu reinigen, Energieblockaden loszuwerden und neue Kraft zu sammeln, sollten wir uns regelmäßig bewegen, dehnen und tief durchatmen: Indem wir die Wirbelsäule aufrichten und mobilisieren und die Muskulatur stärken und dehnen, wird die Regeneration angeregt und Verspannungen können sich lösen.

Detox bedeutet jedoch, auf allen Ebenen loszulassen – wir lassen all das gehen, was überflüssig geworden ist und uns belastet, und schaffen dadurch Platz für Neues. Nehmen Sie sich jeden Morgen ein wenig Zeit für die folgenden Übungen und stellen Sie sich selbst die Frage, was es ist, das sie loslassen möchten. Was belastet Sie, was hindert Sie daran, Ihr volles Potenzial zu leben, was macht Sie klein? Überlegen Sie sich eine Intention für Ihre Praxis: Was möchten Sie erreichen, was tut Ihnen wirklich gut und was macht Sie glücklich? Lassen Sie sich von dieser Intention durch Ihre Praxis und den Tag begleiten.

 

1. Abschütteln und Loslassen des Alltags

Position:

Stellen Sie die Füße hüftbreit auf, die Außenkanten der Füße sind parallel zueinander. Bringen Sie die Hände an die Hüften, beugen Sie die Knie leicht und kommen Sie mit geradem Rücken in eine stehende Vorwärtsbeuge. Die Knie bleiben leicht gebeugt, um den Rücken zu schützen.

Aktion:

Schütteln Sie Rücken, Schultern und Nacken sanft aus: Schütteln Sie die Arme wie ein Gorilla aus, atmen Sie geräuschvoll durch den Mund aus. Blasen Sie Ihre Lippen aus und stellen Sie sich vor, dass Sie Belastungen auf allen Ebenen loslassen und an die Erde abgeben.

Wirkung:

Dehnt die gesamte Rückseite des Körpers. Stimuliert die Organe. Schafft Raum im Bereich der Wirbelsäule, lockert Nacken und Schultern, befreit Brustraum und und Organe. Entspannt und beruhigt den Geist.

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2. Ha!-Kriya: Energie-Booster 

Position:

Bringen Sie Ihre Beine in eine weite Grätsche, die Knie gebeugt. Gehen Sie mit den Hüften so tief wie möglich und drücken Sie zugeich die Füße fest in den Boden.  Halten Sie Ihre Knie über den Fußgelenken und das Steißbein im rechten Winkel zum Boden.

Aktion:

Strecken Sie beim Einatmen die Arme nach oben und rufen Sie beim Ausatmen laut „Ha!“, während Sie die Arme mit geballten Fäusten zu sich heranziehen. Wiederholen Sie diese Übung für ein bis drei Minuten.

Wirkung:

Erdet die Füße, stärkt die Beine und öffnet Hüften und Leisten. Regt den Kreislauf und Energiefluss an, verbindet mit der inneren Stärke (vom ersten bis fünften Chakra). Macht wach, klar und bereit für Heldentaten!

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3. Agni Sara: Atempower und Verdauungsfeuer

Position:

Stehen Sie in derselben Position wie in der Ha!-Kriya und bringen Sie die Hände an den Ansatz der Oberschenkelmuskeln. Strecken Sie die Arme und drücken Sie die Hände nach unten in Richtung Knie, so dass die Schultern nach oben kommen, der Rücken lang gezogen wird und mehr Raum zwischen Oberschenkelmuskeln und Hüfte entsteht.

Aktion:

Atmen Sie mit einem kraftvollem „Schhhh!“ durch den Mund aus und ziehen Sie dabei die Bauchdecke zur Wirbelsäule (Uddiyana Bandha). Spannen Sie gleichzeitig die Beckenbodenmuskulatur an (Mula Bandha). Entspannen Sie In der Atemleere den Bauch und ziehen Sie ihn wieder zurück, bis Sie einatmen müssen. Lassen Sie sich diese Übung erst mal von einem Yogalehrer zeigen, denn es braucht eine klare Anleitung und meist etwas Übung, bis man in diese Körperbereiche Bewegung bringen kann. Üben Sie ein bis drei Minuten lang.

Wirkung:

Wunderbar am Morgen, aber auch tagsüber, um Agni, das Verdauungsfeuer, anzuregen! Massiert die Bauchorgane und befreit von Blockaden. Erdet die Füße, schafft Raum im unteren Rücken, öffnet die Hüften und Leisten. Stärkt die Körpermitte (und das dritte Chakra). Inspiriert, Neues zu wagen!

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4. Bauchübung mit Block: Kräftigt Bauch und Rücken

Position:

Liegen Sie auf dem Rücken und klemmen Sie sich einen Block mit der langen, schmalen Seite zwischen die Oberschenkel. Pressen Sie die Beine fest gegen den Block, so dass Zug im unteren Bauch entsteht. Strecken Sie die Fußballen in Richtung Decke und halten Sie die Zehen aktiv gespreizt. Verschränken Sie die Hände hinter dem Kopf und heben Sie die Schultern so weit wie möglich vom Boden weg. Lassen Sie Ihr Gesicht und Ihren Nacken die ganze Zeit entspannen.

Aktion:

Heben Sie beim Einatmen die Schultern nach oben. Halten Sie dann den Atem an, drücken Sie mit den Beinen noch stärker gegen den Block und heben Sie das Steißbein an. Heben Sie beim Ausatmen den Oberkörper noch ein wenig höher. Wenn Sie das nächste Mal einatmen, senken Sie das Steißbein wieder ab, aber lassen Sie die Schultern in der Luft. Sammeln Sie etwas Kraft und wiederholen Sie dann die Übung – insgesamt fünfmal.

Variante für die seitlichen Bauchmuskeln: Führen Sie die Übung so aus, dass Sie beim Ausatmen statt mittig nach oben leicht seitlich nach oben kommen. Gehen Sie nur so weit, dass die Hüfte noch stabil am Boden bleibt. Wiederholen Sie die Übung fünfmal auf jeder Seite.

Wirkung:

Erzeugt Wärme in der Körpermitte. Zentriert und verbindet mit der Kraft des ersten bis dritten Chakras. Regt Kreislauf und Energiefluss an, massiert die Organe. Stärkt Rücken und Bauch.

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5. Happy Baby: Entspannung für Bauch und Seele

Position:

Liegen Sie auf dem Rücken mit gebeugten Beinen, die Hände sind an den Fußaußenkanten – wie bei einem Baby. (Falls Sie die Füße nicht greifen können, legen Sie Gurte um Ihre Fußsohlen.) Halten Sie die Knöchel über den Knien und öffnen Sie die Beine etwas weiter als die Breite Ihres Oberkörpers.

Aktion:

Drücken Sie die Füße sanft in die Hände und ziehen Sie zugleich mit den Händen die Beine weiter nach unten. Drücken Sie Ihre langgezogene Wirbelsäule in den Boden – sowohl das Steißbein und den unteren Rücken als auch Ihren Hinterkopf, den Sie sanft vom Hals wegziehen. Halten Sie die Position etwa 30 Sekunden lang, dann entspannen Sie sich in der Haltung und atmen Sie tief in den Bauchraum.

Wirkung:

Öffnet die Hüften und Leisten. Dehnt und stabilisiert den Rücken. Entspannt den Bauchraum und baut Stress oder Erschöpfung ab. Beruhigt Körper, Geist und Seele.

 

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