Om Tare Tutare Ture Soha
Das kurze Tara-Mantra klingt wie ein Notruf nach der schnellen Retterin: „Tatü Tata“, rufst du Tara – und sie ist gleich da! Die buddhistische Göttin des Mitgefühls wird in den meisten Abbildungen und Statuen in einem aufgelösten Lotussitz dargestellt, ein Fuß auf dem Boden, jederzeit bereit aufzuspringen und zu Hilfe zu eilen. Sie ist eine Kämpfernatur, die Jeanne d’Arc der Göttinnen. Der Sage nach lebte Tara einst in einem kleinen Dorf im Himalaya, in dem schnell die Runde machte, dass sie eine erleuchtete Meisterin sei. Eines Tages kamen hohe Lamas eines benachbarten Klosters ins Dorf und in Taras bescheidene Hütte. Bei ihrem Anblick warfen sie sich ehrfürchtig zu Boden. Einer der Mönche bat sie: „Jetzt, wo du vollständig erleuchtet bist, bitte ich dich, in deinem nächsten Leben wieder bewusst als Mann zu inkarnieren.“ Tara legte daraufhin einen Eid ab, immer in einem weiblichen Körper zu erscheinen.
Das Tara-Mantra soll uns vor den acht Arten der Angst schützen: Stolz, Verblendung, Zorn, Neid, falsche Ansichten, Geiz, Begierde und Zweifel. Tara kann Wünsche erfüllen, wobei es ihr neben weltlichen Dingen eigentlich darum geht, uns durch die Überwindung unserer inneren Blockaden zur Erleuchtung zu führen. Und zwar schnell!
Philipp Stegmüller ist Leiter von Kirtan- und Bhajan- Veranstaltungen. Mehr Infos unter www.mantra-singing-circle.de 01- 2012