Om namo narayanaya
Dieses Mantra drückt die Verehrung für Narayana aus. In der Tradition von Swami Vishnudevananda wird es – oft am Ende der Yogastunde – für den Weltfrieden gechantet. Narayana wird sowohl als eine Manifestation Vishnus als auch Krishnas gesehen. Krishna wird, wie auch Buddha, als Inkarnation Vishnus betrachtet, um nur zwei der zehn Avatare Vishnus zu nennen. „Narayana“ kann laut dem spirituellen Wörterbuch der Sathya Sai Vereinigung e.V. wörtlich mit „Mensch und Gott“ übersetzt werden, was die Verschmelzung und Gemeinschaft der menschlichen Seele mit Gott symbolisiert. „Nara“ steht für „(Ur-)Mensch“ und „ayana“ bzw. „ayam“ für „ewig, ohne Ende“. Gott lebt im Selbst des Menschen als „Atman“ (was häufig mit „Seele“ übersetzt wird). Wenn wir dieses Mantra chanten und uns öffnen, kann Gott sich uns durch eine lebendige und inspirierende Weise offenbaren. Traditionell wird „Nara“ auch mit dem Element Wasser assoziiert. In der alles durchdringenden Natur Narayanas (wörtlich „aus dem Wasser Kommender“) geschehen die ewigen Bewegungen von Geburt, Leben und Tod. Eine weitere Bedeutung von „ayana“ ist „Ziel, Richtung“. Narayana weist somit auf die „Ausrichtung des Menschen“ zur Verschmelzung von persönlichem Atman und Gott hin – mit dem letztendlich höchsten Ziel: der Befreiung vom Rad der Wiedergeburten.
Philipp Stegmüller ist Leiter von Kirtan- und Bhajan-Veranstaltungen. Mehr Infos unter www.mantra-singing-circle.de. 03 – 2013
Foto von Scott Webb von Pexels