Mit diesen 5 Tipps schaffst Du es täglich auf die Matte

Kennst du das? Du willst gerne regelmäßig Yoga üben, weil es dir so gut tut und du damit einfach besser in den Tag startest? Aber allein der Gedanke an eine tägliche Routine löst bei dir einen Widerwillen aus? Es kommt dir vor, als ob du dich selbst furchtbar unter Druck setzt? Prompt setzt eine schräge Trotzreaktion ein, mit dem Resultat: Du fängst gar nicht erst an, zumindest nicht heute.

Aus der Erfahrung einer Praktizierenden, Lehrenden und Lernenden haben wir 5 Tipps für dich zusammengestellt, wie du den „Yoga-Schweinehund“  an die Leine nimmst.

1. Nimm dir nicht zu viel vor
Besser kurze Yogaeinheiten als gar keine Praxis. Starte mit 10 Minuten täglich und gewöhne dich daran, das Üben in den Alltag zu integrieren.

2. Lerne Unperfektes anzunehmen
Das perfekte Umfeld gibt es nicht, übe Chaos zu akzeptieren und mache es zum Meditationsgegenstand.

3. Praktiziere für dich passend
Nicht zu fordernd, nicht langweilig, baue Wiederholungen ein und runde die Stunde mit Ritualen ab. DVDs, Lehrer, Bücher, Online-Kurse – lass`dich inspirieren.

4. Feiere Deine Praxis
Verknüpfe die Praxis mit weiteren schönen Erlebnissen, indem du dich mit einem tollen Tee, schöner Musik, Duft, Kerzen, etc. belohnst.

5. Setze Dir Ziele
Wenn Du weißt, was Yoga in Deinem Leben bewirken kann und soll, motiviert es dein Handeln.


1. Kleine Ziele – Wohlfühl-Hügel statt Höhenflüge

Wenn der Vorsatz „Täglich eine Stunde Yoga üben, für immer und ohne Ausnahmen“ dir vorkommt, wie das Erklimmen des Mount Everests, dann solltet du deine Zielsetzung überdenken. Wie wäre es stattdessen mit einer einfachen Ansage: „Heute schaffe ich es – zehn Minuten“. Vielleicht funktioniert das ja über einen Zeitraum von einer Woche. Dann kannst du rückblicken und dich fragen, wie es war und ob du vielleicht noch eine weitere Woche schaffst und noch mehr Zeit investieren möchtest. Plötzlich schleicht sich ganz ohne großen Zwang eine Routine ein – auf die du vielleicht in Zukunft gar nicht mehr verzichten möchtest.

Weniger ist mehr
Nimm`dir nicht zu viel vor. Nur weil die Yogastunde im Studio meist 90 Minuten dauert, heißt es nicht, dass du auch zuhause für jede Einheit so viel Zeit einplanen musst. Schau, wie es für dich praktikabel ist und schätze realistisch ein, wieviel Zeit Du einplanen kannst. Passt es Dir, 10, 20 oder 30 Minuten eher aufzustehen, um den Tag mit Zeit für Dich zu beginnen oder möchtest Du ihn lieber mit Yoga ausklingen lassen?


2. Richtige Zeit, richtiger Ort

Du würdest ja Yoga üben, wenn da nicht das Chaos in deiner Wohnung wäre und wenn du einen ruhigen Ort finden könntest, wenn die Kinder nicht wären und der Mann, die Nachbarn, das Frühstücksfernsehen … Jetzt ist die Zeit! Egal, wie es aussieht, Du bist da und Platz für eine Yogamatte findet sich überall. Vor dem Schlafengehen kannst du dir einfach als Erinnerung die Yogamatte schon einmal als Bettvorleger ausrollen. So führt kein Weg dran vorbei, du stolperst förmlich drüber.

Abschalten im Trubel
Wenn Du Familie hast und mit Menschen zusammenwohnst, solltest du im Vorfeld Dein Bedürfnis nach einer ruhigen Zeit kommunizieren und dafür sorgen, dass Du in der Zeit nicht gebraucht wirst – die anderen werden auch davon profitieren, wenn es Dir gut tut. Geht nicht? Gibt´s nicht. Wenn Du gar keine Ruhe findest, helfen vielleicht Oropax oder Kopfhörer mit inspirierender Yogamusik.

Die Kunst des Annehmens vs. Perfektionismus
Alles muss harmonisch sein, leerer Raum, Buddha und Räucherstäbchen? Wenn Du keine Zeit für endlose Vorbereitung Deines Yoga-Settings hast, vergiss dieses Bild von der perfekten Umgebung ganz schnell. Yoga mitten im Leben passiert neben Wäscheständer, ungemachtem Bett, dreckigem Geschirr und Fenstern, die schon seit einem Jahr nicht geputzt wurden. Ein eigener Raum für Yoga ist Luxus. Du hast ein großes Badezimmer und fühlst dich dort wohl und ungestört? Dann roll die Matte dort aus. Der Trubel des Alltags und das chaotische Umfeld können zum Gegenstand deiner Meditation in Bewegung werden. Ein ganz klarer Vorteil der Yogapraxis zuhause. Die Herausforderung ist, anzunehmen, was da ist – Leben mit dem Unperfekten!


3. Achte auf Deine Bedürfnisse
Zeit und Ort sind geklärt, jetzt ist nur noch die Frage, mit welchen Übungen du startest. Oft scheitert die Yogapraxis daheim auch daran, dass einem die Ideen für Übungen ausgehen und man sich ohne Anleitung uninspiriert und hilflos fühlt.

Anleitung und Intuition
Für den Anfang kann eine DVD oder eine Online-Sequenz (s. Artikel über Online-Yoga, S. XX) helfen. Als Motivation für die tägliche Praxis und um sicher zu gehen, dass die Übungen deinen Anforderungen entsprechen, kannst du auch bei der Yogalehrerin deines Vertrauens eine Einzelstunde buchen und dir eine Sequenz für zu hause entwerfen lassen. Wenn du schon lange Yoga praktizierst, ist eine Praxis daheim die Gelegenheit, deinen Wissensfundus anzuzapfen.

Die passende Sequenz
Vielleicht beginnst du mit dem Sonnengruß und lässt dich dann im flow von einer Übung zur nächsten leiten. Spüre, was dir zur jeweiligen Zeit gut tut. Morgens sieht die Übungsreihe sicher anders aus als abends. Achte darauf, dich nicht zu überfordern. Es muss nicht immer der Kopfstand, die Krähe oder der Skorpion sein. Die Qualität der Yogastunde misst sich nicht daran, wie sehr du ins Schwitzen kommst und deine Muskeln zittern. Es bringt aber auch nichts, wenn du dich unterforderst – so wird das Üben langweilig und du verlierst den Antrieb. Wie immer gilt das richtige Maß. Wenn Du einmal eine Sequenz für dich gefunden hast, bleib dabei. Bei der Home-Praxis kommt es nicht auf möglichst viel Abwechslung an. Du kannst Deine Sequenz natürlich je nach Tagesform variieren. Aber je öfter du Wiederholungen zulässt, desto leichter wird es, den Ablauf zu merken und in eine ruhige, meditative Stimmung zu gelangen.

Eine runde Sache – Wiederholungen und Rituale
Bevor du beginnst stimme dich mit einem Mantra oder einem Lied ein, dass dir gefällt und dich motiviert. So bekommt deine persönliche Yogastunde etwas rituelles. Ein Om, einige Atemübungen (wie z.B. Nadi Sodhana oder 10 Atemzüge Ujayii) mit abschließender kurzer Meditation runden die Stunde ab. Beende die Yogaeinheit, mit der Namasté-Handhaltung und verneige dich vor dir selbst, deiner Praxis, dem Tag und allem was dir lieb und teuer ist.


4. Belohne Deine Stärke
Super! Du hast es geschafft. Heute hast du Yoga gemacht – zuhause, aus eigener Motivation. Du hast für dich gesorgt, deinen Körper und deinen Atem gespürt, bist achtsam mit dir umgegangen. Dafür kannst du dankbar sein und dich auch selbst ein bisschen belohnen. Vielleicht mit einem anschließenden Frühstück mit leckerem Tee und weiteren Verwöhn-Ritualen, wie z.B. einem schönen Körperöl nach dem Duschen oder Räucherstäbchen, einem schönen Bild, frischen Blumen. Alles was dir gut tut ist erlaubt.


5. Erinnere Dich an den Nutzen
Wenn Du Yoga als eine Möglichkeit siehst, dich selbst weiterzuentwickeln und Achtsamkeit zu praktizieren, dann wirst du bestätigen, dass dir das üben gut tut und das der Tag nach einer kleinen Yogaeinheit gleich ganz anders anfängt.

Neuer Tag – Neues Yogaglück
Rufe Dir am nächsten Tag in Erinnerung, warum du am Vortag Yoga geübt hast, was es mit dir gemacht hat und ob es möglich war. War es? Dann geht es auch heute, oder?
Mache dir bewusst, was du am heutigen Tag leben möchtest und wie Yoga dich dabei unterstützen kann. Mit dieser positiven Intention und dem guten Gefühl fällt es gleich viel leichter, in Bewegung zu kommen.



Britta Rohr ist Yogalehrerin (BDY/EYU) und begleitet Schülerinnen mit Einzelunterricht und Übungsanleitungen für Zuhause. Überhöhte Vorstellungen von der eigenen Praxis haben auch sie schon sehr oft von der täglichen Übung abgehalten. Doch jetzt wird alles anders ;).

Foto: unsplash.com

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