“Relationship is the best seminar in town.”
Dieser Ausspruch von Ram Dass ist eines der einfachsten und doch weisesten Dinge, die man aus yogischer Sicht zum Thema Beziehung sagen kann. Beziehung – und zwar jegliche Art von Beziehung – ist das beste Seminar, das man besuchen kann. In unseren Beziehungen spiegelt sich unser Selbst, unser ganzes Leben und unsere Praxis. Deshalb haben wir diesem Thema einen Großteil dieser Ausgabe gewidmet, Fragen gestellt und nach Antworten gesucht: Was kann man lernen in diesem lebenslangen Seminar?
Auf der Matte verbinden wir uns, wie uns die Übungsstrecken in diesem Heft vorschlagen, innig mit Kriegern (Basics), Kamelen (Masterclass) und sogar uralten Tempeln wie Yogalehrer Christian Klix in unserem Fotospecial. Richtig interessant wird es allerdings, wenn es um um eine der speziellsten Formen von Beziehungen geht – die Liebe zu einem Partner. Ralf Sturm, systemischer Berater, Yoga- und Meditationslehrer, sieht die Paarbeziehung als Satsang, als “Gemeinschaft mit dem Wahren”, da unser Partner unseren tiefsten Kern widerspiegelt. Für ihn liegt der Schlüssel für ein besseres gegenseitiges Verstehen, mehr Nähe und Intimität in der Kommunikation – eine Ansicht, die zahlreiche Yogis und Experten mit ihm teilen. Zuvor müssen wir uns allerdings um uns selbst kümmern: “Die spirituelle Praxis des Yoga oder der Meditation sind Wege, die wir erst alleine gehen müssen,” sagt der Autor und buddhistische Psychotherapeut Matthias Ennenbach. Nicht umsonst kommt man im Rahmen von Beziehungen immer wieder auf die wichtigste Beziehung überhaupt zurück – nämlich die zu sich selbst.
Der bekannte Coach Veit Lindau plädiert im Interview ganz klar dafür, dass Selbstliebe weit über Wohlfühlambitionen hinaus gehen muss. Vielmehr geht es um die radikale Annahme dessen, was ist, von sich selbst und den anderen, um sich verstehen und entfalten zu können. Auch unser Cover-Paar, die Begründer der Jivamukti-Methode, Sharon Gannon und David Life, leben eine radikalere, unabhängigere Form der Beziehung, in der die spirituelle Praxis über allem steht: “Wir fühlen beide, dass eine funktionierende Beziehung nur zwischen zwei voneinander unabhängig glücklichen Menschen möglich ist, die sich dafür entschieden haben, zusammen glücklich zu sein.“ Besser kann man es eigentlich nicht sagen, höchstens dick unterstreichen, dass Yoga an sich nur wahrhaftige Verbindung bedeuten kann.
Viel Spaß beim Lesen, beim Yoga und in Ihren Beziehungen wünscht die
YOGA JOURNAL-Redaktion
TITELTHEMEN
– SPECIAL: Yoga und Beziehung
– Glück zu zweit mit Meditation und Gewaltfreier Kommunikation- Reflexion statt Projektion
– INTERVIEWS: DJ und Schauspieler Goldie, Yogalehrerin Tara Stiles, Jivamukti-Gründer Sharon Gannon und David Life
– AYURVEDA: Starke Männer & echte Frauen
– PRAXIS: Asanas als Herzöffner
– STYLE GUIDE: TriYoga
– CITYTRIP: Zürich
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