Diese Übungsreihe ist darauf ausgelegt, Qi (Lebensenergie) zu nähren und ins Gleichgewicht zu bringen.
Wenn Qi stagniert, fühlst du dich wahrscheinlich gestresst, bist leicht gereizt oder auf körperlicher Ebene schmerzhaft verspannt. Wenn das Qi schwach ist, bist du eher schlapp, erschöpft und anfällig für Infekte und Verdauungsprobleme. Beidem begegnest du mit den 10 folgenden Yin-Yoga Übungen von Josh Summers.
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Schmetterling
Lege im Sitzen die Fußsohlen aneinander und schiebe sie in einem angenehmen Abstand in Richtung Sitzknochen. Wenn dieses Sitzen schwierig ist, lege eine gefaltete Decke unter die Sitzknochen. Beuge dich sanft nach vorn, dabei darf sich der Rücken weich runden und der Kopf sinkt nach unten. Wenn möglich setze die Ellenbogen am Boden ab und stütze die Stirn mit den Händen. Ein hohes Kissen oder ein Hocker erfüllen den selben Zweck.
Dauer: 3-5 Minuten
Angesprochene Region: Oberschenkelinnenseiten, Hüftgelenke, Wirbelsäule
Sphinx
Setze aus der Bauchlage die Ellenbogen unter den Schultern auf und lasse dein Gewicht auf die Unterarme sinken. Der untere Rücken darf sich entspannen, Bauch, Po und Oberschenkel sind weich. Ziel ist eine sanfte Kompression im unteren Rücken. Wenn du die nicht spürst, kannst du die Arme strecken, ist sie zu stark, schiebe die Ellenbogen weiter nach vorn.
Dauer: 4–5 Minuten
Angesprochene Region: unterer Rücken
Offener Flügel
Strecke aus der Bauchlage den rechten Arm zur Seite aus, maximal in einem rechten Winkel zum Rumpf. Die Handfläche liegt am Boden. Dann drückst du dich sanft mit der linken Hand ab und rollst auf die rechte Seite. Eine gefaltete Decke stützt den Kopf. Wenn die Empfindungen in Brust, Schulter und Arm in dieser Haltung noch sehr milde sind, intensivierst du die Dehnung, indem du die Knie beugst, den rechten Fuß aufstellst und das Knie hebst.
Dauer: 3–4 Minuten auf jeder Seite
Angesprochene Regionen: Brust, Schultern, Arme
Stellung des Kindes mit geöffneten Knien
Aus dem Vierfüßlerstand auf einer gefaltete Decke ziehst du die Knie etwas auseinander, damit du eine leichte Dehnung an den Beininnenseiten erzeugen kannst. Senke das Becken auf die Fersen ab. Die Arme liegen entweder vor dem Kopf oder längs des Körpers, der Kopf ruht am Boden oder erhöht auf einem Kissen.
Dauer: 3–4 Minuten
Angesprochene Regionen: Beininnenseiten, Wirbelsäule
Drache
Aus dem Vierfüßler auf einer gefalteten Decke ziehst du den rechten Fuß nach vorn zwischen die Hände. Das vordere Knie steht mehr oder minder senkrecht über dem Fußgelenk, wenn du nun das hintere Knie etwas nach hinten gleiten und das Becken sinken lässt. Aus dieser Grundhaltung übst du die drei folgenden Variationen:
A Drache innen: Setze die rechte Hand an die Innenseite des Fußes. Wenn das zu intensiv ist, setzedie Hände erhöht auf Blöcke, wenn es zu sanft ist, lege die Unterarme ab. Vorderes Knie und Fuß dürfen nach außen kippen.
B Gedrehter Drache: Aus Variation A legst du die rechte Hand ans rechte Knie und drehst den Rumpf nach rechts. Auch hier darf das Knie wieder nach außen kip pen und muss nicht senkrecht über dem Fußgelenk stehen.
C Gecko: Kehre zurück zu Variation A und lasse die rechte Ferse so weit nach vorn gleiten, dass die Dehnung die für dich die richtige Intensität hat. Auch hier können die Hände auf Blöcken ruhen oder die Unterarme abgelegt werden.
Dauer: 1 Minute pro Variation, dann 1 Minute Stellung des Kindes, anschließend das Gleiche mit dem linken Bein vorn
Angesprochene Regionen: Hüftbeuger des hinteren Beins, Adduktoren, Oberschenkelrückseite und Hüftgelenk des vorderen Beins
Schwan
Aus dem Vierfüßler ziehst du das rechte Knie zur rechten Hand und den rechten Fuß etwas nach vorn, links. Dann lässt du das linke Bein lang nach hinten gleiten, bis du die Dehnung an der Außenseite von rechter Hüfte und Oberschenkel spürst. Das rechte Knie muss aber friedlich bleiben. Du kannst die rechte Gesäßhälfte mit einer Decke oder einem Block unterstützen oder du lässt sie bis zum Boden sinken und drehst das linke Bein
leicht nach außen. Stütze dich auf die Unterarme oder lege die Stirn ab.
Dauer: 3–5 Minuten auf jeder Seite
Angesprochene Regionen: Hüftgelenk des vorderen Beins, Hüftbeuger des hinteren Beins
Raupe
Aus dem Langsitz mit gestreckten Beinen lässt du den Oberkörper sanft nach vorn sinken, dabei darf sich die Wirbelsäule weich runden. Eine gefaltete Decke erleichtert die Aufrichtung des Beckens, ein hohes Kissen, ein Bolster oder ein Hocker bietet eine Stütze für die Stirn und eventuell die Arme. Entspanne Beine und Wirbelsäule, die Beine dürfen dabei sanft nach außen drehen.
Dauer: 4–5 Minuten
Angesprochene Regionen: Beinrückseiten und Wirbelsäule
Bananasana
Stellen in der Rückenlage die Füße an und versetze das Becken etwas nach rechts. Dann streckst du die Beine aus, wanderst mit den Füßen zum linken Mattenrand und legst den rechten Fuß über den linken. Das Kreuzbein bleibt möglichst flach am Boden, wenn du nun auch den Oberkörper nach links ziehst, so dass der Körper sich wie eine Banane krümmt. Als letztes führe die leicht gebeugten Arme hinter den Kopf und umfasse das rechte Handgelenk mit der linken Hand.
Dauer: 4–5 Minuten auf jeder Seite
Angesprochene Regionen: gesamte Körperseite, insbesondere auf Höhe der Taille
Gedrehte Wurzel
Stelle in der Rückenlage die Füße an, dann legst du das rechte Bein über das linke. Hebe das Becken an, um es etwas nach rechts zu versetzen. Dann lasse die Beine nach links sinken und breite den rechten Arm langsam zur Seite aus. Die rechte Schulter ruht am Boden, die linke Hand liegt sanft am rechten Oberschenkel. Wenn das zu intensiv ist, lasse die rechte Hand an der rechten Taille liegen und/oder löse die überkreuzten Beine.
Dauer: 4–5 Minuten auf jeder Seite
Angesprochene Regionen: unterer Rücken, Becken, Oberkörper
Totenstellung oder Pentagramm
Kehre zurück in eine neutrale Rückenlage. Die Arme liegen mit nach oben zeigenden Handflächen längs vom Körper, die Füße sinken sanft nach außen und du erlaubst dem gesamten Körper zu ruhen und sich vollständig zu entspannen. Wenn es kühl ist, decke dich zu. Alternativ kannst du die Arme wie hier abgebildet auch diagonal hinter dem Kopf ausbreiten und die Füße entsprechend weit auseinander legen – das Pentagramm.
Dauer: 10 Minuten
Angesprochene Regionen: Brust und Arme (Pentagramm)
Josh Summers ist Akupunkteur, Yin-Yogalehrer und Meditations-Coach. Er leitet Workshops und Fortbildungen in seiner Heimat Boston und den gesamten USA, ist aber auch vielfach in Europa zu Gast. Seinen sehr lesenswerten Blog und alle Termine findest du unter: joshsummers.net