Love-Special: Die Sprache der Verbindung

Die von dem amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg entwickelte Gewaltfreie Kommunikation (GFK) beschäftigt sich mit der Frage, wie wir unsere Sprache nutzen können, um liebevolle Beziehungen zu schaffen. Nicht nur in Bezug auf Empathie, Satya und Ahimsa besteht eine große Verbindung zum Yoga, die der Nürnberger Yogalehrer und Kommunikationstrainer Pierre Boisson für seine Arbeit mit Einzelpersonen, Gruppen und Paaren nutzt.

YOGA JOURNAL: Pierre, was hast du zuerst für dich entdeckt? Yoga oder die Gewaltfreie Kommunikation?
Pierre Boisson: Zuerst habe ich Yoga gefunden und die Yamas und Niyamas als Vorschläge zur Gestaltung von Beziehungen. Da diese sehr offen formuliert sind, gab mir etwas später die GFK Ergänzungen zu Fragen wie „Wie bringe ich Satya in meine Sprache?“ und „Wie kann ich klar verständlich aus einer Position des Ahimsa und der Achtsamkeit sprechen?“. Konkret gesagt: „Wie kann ich meiner/m PartnerIn gegenüber aufrichtig und ehrlich sein ohne sie dabei zu kritisieren, zu bewerten oder zu verurteilen?“ Wir suchen nach sprachlichen Wegen, um in Kontakt und in Verbindung zu kommen, doch stoßen dabei immer wieder auf alte Sprachmuster, die uns daran hindern. Dies hat viel mit Erziehung und gesellschaftlichem Einfluss zu tun.

Die GFK ist im Grunde ein sprachliches Werkzeug, die Yogapraxis hingegen direkt körperlich erfahrbar. Was haben sie dennoch gemeinsam?
Marshall B. Rosenberg stammt aus der humanistischen Psychologie, die wie Yoga davon ausgeht, dass der Mensch alle Selbstheilungskräfte in sich trägt. Beide Systeme arbeiten sehr methodisch und sind in mindestens doppeltem Wortsinn Haltungen. Beide bieten konkrete Techniken in der Umsetzung, die sich ergänzen: Die GFK in den vier Schritten Wahrnehmung, Gefühl, Bedürfnis und Bitte. Diese helfen mir, Wahrnehmung und Interpretation zu unterscheiden, eine gewaltlose Haltung einzunehmen und eine empathische Verbindung zu meinem Gegenüber herzustellen. Yoga bietet den achtgliedrigen Pfad des Ashtanga, der mir hilft, die Verbindung zwischen Körper, Geist, Seele herzustellen. Vereinfacht zusammengefasst kann man sagen: Yoga hilft mir, die Verbindung zu mir selbst herzustellen, GFK die Verbindung zu den anderen.

Du bietest Seminare zum Thema „GFK und Yoga“ an. Welche Yogahaltungen unterrichtest du in diesem Zusammenhang?
Die GFK ist vor allem eine Haltung zum Leben, in der es darum geht, eine wertschätzende Verbindung aufzubauen. Im Vordergrund steht daher das Herz, die Liebe. In meinen Wochenendseminaren lege ich deshalb den Schwerpunkt auf Mitgefühl und Empathie (Herzchakra) und die Sprache (Kehlchakra). Die zweite Stunde ist achtsamkeitsbasiert: Wir üben, später auch in einer Meditation, die Gefühle hinter den Asanas wahrzunehmen und in Verbindung mit den dahinter stehenden Bedürfnissen zu bringen. Beide Stunden verlaufen eher sanft und meditativ.

Welche Rolle spielen Bedürfnisse in einer Beziehung?
Die Gewaltfreie Kommunikation ist vor allem eine innere Einstellung zum Leben und dadurch auch zu meinen Mitmenschen. Im Vordergrund dieser Haltung steht der Wunsch, Verbindung und tiefes Verständnis füreinander aufzubringen. Diese Verbindung entsteht dann, wenn wir uns auf der Ebene unser Bedürfnisse begegnen und wenn wir Wege finden, die Bedürfnisse aller zu berücksichtigen. Das ist nur dann möglich, wenn beide Personen in ihren Bedürfnissen wirklich gehört, verstanden und ernst genommen werden. Erst dann ist der Boden reif, um nach einer gemeinsamen, für alle befriedigenden Lösung zu suchen. Genau dann entsteht Verbindung und Nähe.

Wie könnte eine solche Situation beispielhaft aussehen?
Nehmen wir an, mein(e) PartnerIn kommt nach einem langen Arbeitstag erschöpft nach Hause und braucht Ruhe. Ich selber hatte mich schon gefreut, sie zu sehen und ihr vorgeschlagen, gemeinsam an den See zu gehen. Doch sie verneint und möchte schlafen. Was ist dann mein Bedürfnis in dieser Situation? Verbindung und Nähe zu meinem Partner. Und was ist das Bedürfnis meiner Partnerin? Ruhe. In der GFK hat die Beziehung Vorrang zur Lösung. Bevor ich also eine Lösung vorschlage („Lass uns an den See gehen“), möchte ich Verbindung herstellen. Und das geht, wenn ich auch ihre Bedürfnisse berücksichtige und wertschätze. Erst dann kann ich nach einer Lösung suchen, die sowohl mein Bedürfnis (nach Verbindung und Nähe) als auch ihr/sein Bedürfnis (nach Ruhe) berücksichtigt. So könnten wir gemeinsam einen Film anschauen, uns eine Massage geben oder eine andere Aktivität wählen. Strategien gibt es etliche, wenn wir uns unserer Bedürfnisse bewusst sind. Das Problem entsteht, wenn wir in Konflikten auf der Strategieebene hängen bleiben, also wenn mein Partner darauf besteht, jetzt schlafen gehen zu müssen und ich unbedingt zum See gehen „muss“.

Im romantischen Ideal braucht die Liebe keine Kommunikation. Vielmehr können sich die Partner ihre Wünsche von den Augen ablesen …
… und wenn dies nicht passiert, sind wir sehr enttäuscht. Das große Problem in Beziehungen scheint mir genau dieses romantische Ideal zu sein. Das „Schlimmste“ daran ist, dass wir selber oft gar nicht genau wissen, was wir wollen, genau dies aber vom anderen erwarten, gerade, wenn es um das Thema „Wertschätzung“ geht. Wir erwarten von unserem Partner, dass er weiß, auf welche Art und Weise ich Wertschätzung erfahren möchte. Hierfür gibt es jedoch zahlreiche Möglichkeiten und Gesten. Jeder Mensch ist unterschiedlich und hat seine individuelle Strategie zur Befriedigung von Bedürfnissen. Es ist also wichtig, unserem Partner klar und in Form einer konkreten Handlungsbitte mitzuteilen, wie wir unsere Bedürfnisse befriedigt haben möchten.

Setzt du in deiner Beziehung die GFK erfolgreich um?
Es ist es nicht immer einfach. Wenn ich in Wut bin – auch wenn ich mein Bedürfnis kenne – habe ich manchmal keine Lust oder schaffe es nicht, in der GFK-Haltung zu bleiben. Dann möchte ich nicht „Ich brauche jetzt Wertschätzung“ sagen, sondern „Es kotzt mich gerade alles an“. Doch genauso wenig, wie ich im Yoga den Anspruch an mich habe, „erleuchtet“ sein zu müssen, erwarte ich nicht von mir, immer in einer GFK-Haltung zu sein. Viel schöner finde ich die kleinen Etappensiege, die mir Yoga und die GFK schenken und mein Leben bereichern. Der Weg ist das Ziel.

Ist es hinderlich, wenn sich ein Partner der GFK verschreibt und der andere nicht?
Es ist immer bereichernd, Prozesse gemeinsam zu erleben und die Erfahrung zu teilen. Verläuft dies sehr unterschiedlich, ist es ebenfalls bereichernd, wenn man die Verbindung trotzdem halten kann. In meinem Bekanntenkreis gibt es ein Paar, in dem sie viel Yoga übt und er Soldat bei einer Spezialeinheit ist. Ahimsa trifft auf Krieg! Bald werden sie heiraten und ich habe großen Respekt davor, dass sie hinter die Kulissen schauen können. Liebe ist mehr als gegenseitige Bestätigung. Die beiden scheinen sich auf der Bedürfnisebene zu treffen: Sie interessiert sich für Entwicklung, Spiritualität und bewusstes Leben, er für Abenteuer, Schutz, Sicherheit und die Verteidigung von Werten. So sehr unterscheidet sich dies im Kern nicht.

Wie schaffen wir es, im Fall einer Trennung noch gewaltfrei zu kommunizieren?
Auch in dieser Situation will die GFK folgende Verbindung halten: Ich will dich hören und gehört werden. Wenn ich also vom anderen höre, dass er Distanz braucht, ist Gewaltlosigkeit, dass ich ihm diese Distanz gebe. Das soll aber nicht heißen, das ich ihm nicht mitteilen sollte, wie es mir damit geht: „Ich bin sehr traurig, weil mir Verbindung und Nähe zu dir wichtig sind.“

Zum Schluss aus deiner Perspektive: Liebe ist …
… für mich durchaus bedingungslos. Alles andere ist ein Abkommen à la „Weil du mir etwas gibst, liebe ich dich“ oder „Solange du mich bestätigst, unterstützt und mir das gibst, was ich vermeintlich brauche, glaube ich, dass ich dich liebe“. Liebe ist für mich übergeordnet und hat göttliche Dimension. ✤

Pierre Boisson leitet Workshop und Weiterbildungen zur „Gewaltfreien Kommunikation mit Yoga“. www.param-yoga.de und www.pierre-boisson.de

Love-Special: Ins Auge des Sturmes

Wege aus dem „Leidenskarussell“: Diese öffnen sich, wenn wir unsere Verhaltensmuster durch bewusste Entscheidungen ersetzen. Autor und Therapeut Matthias Ennenbach über das transformative Potenzial des Buddhismus für unsere Beziehungen.

YOGA JOURNAL: In Ihrem Buch „Befreit – Verbunden“ sprechen Sie von „unheilsamen Emotionen“ in Beziehungen. Welche sind dies und wie können wir uns von ihnen befreien?
MATTHIAS ENNENBACH: Es gibt drei unheilsame Hauptemotionen: Angst, Wut und Trauer. Der Begriff „unheilsame Emotion“ ist allerdings eine gewählte Vereinfachung. Die buddhistische Formulierung „unheilsame Geisteszustände“ trifft es eigentlich besser. Sie meint die Einheit von Emotionen und Gedanken. In anderen Kulturen wird nicht so wie bei uns zwischen Emotionen und Verstand unterschieden. Aber auch die empirisch-psychologische Forschung kann zeigen, dass Emotionen immer mit Kognitionen verbunden sind. Einer der Leitgedanken der Buddhistischen Psychotherapie, die ich praktiziere, lautet: Wir befreien uns nicht von, sondern inmitten von unseren Emotionen. Es ist so, als könnten wir jederzeit einen Schritt zurück, in das ruhige Auge des Sturms treten.

Welche Prinzipien des Buddhismus sind heute besonders wertvoll für unsere Beziehungen?
Für viele von uns sind insbesondere die nicht-religiösen Wurzeln des Buddhismus besonders hilfreich. Sie zeigen uns zum Beispiel, dass wir als Menschen immer wieder Leid erfahren werden. Diese Annahme könnte helfen, unseren Idealismus einzugrenzen und uns zu ein wenig Vorsorge zu motivieren. Der spirituelle Ansatz wird von sehr vielen Menschen als immer bedeutsamer erkannt, denn wir sind als Industriemenschen bereits stark infiltriert vom ökonomischen Denken. Das merken wir auch in unseren Beziehungen: Wie viel bringt die Beziehung, inwieweit zahlt sich meine Mühe aus? Wie ist die Beziehungsbilanz? Was gebe ich dir und was gibst du mir? Wenn wir dieses stark verinnerlichte Konsum- und Geschäftsdenken lockern und auch aufgeben, können wir als Individuen und Paare freier werden.

Welche Rolle kann eine spirituelle Praxis allgemein in unserer Beziehung spielen?
Die spirituelle Praxis des Yoga oder der Meditation sind Wege, die wir erst alleine gehen müssen. Wir können das natürlich auf der Ebene der Termine auch als Paar, aber der Zugang zur Spiritualität ist immer ein sehr persönlicher, selbst bei Partneruübungen. Wenn wir die heilsamen Potenziale, die in uns allen bereits angelegt sind, stärker realisieren konnten, dann tragen wir sie, mit geduldigen Wiederholungsübungen, auch in die Beziehung hinein. Wenn wir das duale Verständnis von hier Übung und dort Alltag langsam lockern, dann können wir auch im alltäglichen Umgang unser Beziehungsyoga oder unsere Beziehungsmeditation praktizieren.

Was ist zu tun, wenn die Partner unterschiedliche Auffassungen von Spiritualität haben oder gar anfangen, sie in ihrer Wertigkeit zu vergleichen?
Wenn wir unserem Partner vermitteln: „Das, was ich tue, ist besser, als das, was du tust“, verweist das auf eine spezielle Vision von exklusiver Spiritualität – unser 18-Uhr-Termin für Spiritualität. Und weil ich den besitze und du nicht, bin ich auf einem besseren Weg. Wir alle haben das duale Denken sehr verinnerlicht. Manchmal hilft es, wenn wir realisieren, dass nicht die einzelnen Aktivitäten entscheidend sind, sondern unser Bewusstsein, mit dem wir dabei sind. Spiritualität findet im Herzen und nicht auf der Yogamatte statt.

Ist auch hier die Achtsamkeit entscheidend?
Sicher ist es schwer, wenn wir vom Yoga oder der Meditation kommen und der Partner uns mit Bierfahne begrüßt, aber genau da dürfen wir dann nicht in alte Automatismen zurückfallen. So eine Situation ist eine sehr mächtige Medizin. Sie schmeckt oft bitter, aber sie könnte uns helfen, weil sie uns Grenzen setzt und konfrontiert. Dafür benötigen wir etwas Wichtiges – Buddha sagt: Die höchste Form der Askese ist die Geduld. Im Buddhismus gibt es aber auch das scharfe Schwert des Mitgefühls. Es bedeutet nicht, dass wir uns passiv alles gefallen lassen. Es ist möglich, gleichzeitig mitfühlend zu sein und dennoch einen Sachverhalt abzulehnen, so wie es auch möglich ist, gleichzeitig angespannt und locker zu sein. Wir erfahren das unter anderem in der Meditation. Dort ist der Rücken angespannt und gleichzeitig ist der Bauch entspannt.

Wie können uns Achtsamkeit und Meditation dabei helfen, bestimmte Beziehungsmuster zu erkennen und aufzulösen?
Sehr viele unserer Probleme haben ihren Ursprung in unseren zu schnellen und damit zu unbewussten Reaktionen. Wir haben in uns unzählige antrainierte Automatismen: die Frühstücks- Automatismen, die Autofahr-Automatismen, die Arbeits-Automatismen, die Ess- und Trink-Automatismen, die Abend-Automatismen und viele mehr. Diese müssen von uns mit Bewusstheit durchdrungen werden, sonst spulen wir nur noch unsere Beziehungs- Automatismen ab und geraten in ein Leidenskarussell aus steten Wiederholungen von Drama oder Langeweile. Achtsamkeitsübungen und Meditation stärken in unserem Nervensystem Strukturen, die unsere Selbstaufmerksamkeit erhöhen und unseren inneren Ruhepol verstärken. So können wir unsere Selbststeuerung wiedererlangen, entschleunigen und treffen eine Wahl statt einem Muster zu folgen. Herzstück dieser Techniken ist das buddhistische Achtsamkeitstraining: Zuerst beginnen wir mit einem Beruhigungs- und Klärungsprozess auf körperlicher Ebene, danach erst auf emotionaler und dann auf gedanklicher Ebene. Achtsamkeit bedeutet, dass wir diese drei Instanzen in uns realisieren und beruhigen lernen. Auf diesem geklärten Fundament, und nur darauf, können wir dann entsprechende Entscheidungen treffen.

Wie erreicht und lebt man eine Liebe, die nicht an Bedingungen geknüpft ist?
Solche Fragen basieren oft auf bestimmten Erwartungen und meist auch auf Idealvorstellungen. Nur zu oft erhöht das noch den Druck auf Paare: „Wenn du mich wirklich liebst, stellst du keine Bedingungen.“ Können wir und wollen wir denn definieren, was Liebe zu sein hat? Manchmal wird es eben schwer. Wir können nicht immer selbstlos sein. Wir haben Bedingungen, einige sind wahrscheinlich auch gut so. Aber wenn wir uns inmitten unserer Bedingungen befreien, müssen wir uns daran nicht festklammern. Es entsteht ein heilsamer kleiner Spielraum, den wir nach und nach ausbauen können. Dafür gibt es im Achtsamkeitstraining viele konkrete Übungen und Hilfen.

Im Yoga üben wir gleichzeitig, das Ego loszulassen und die Selbstliebe zu stärken. Wo befindet sich hier die Grenze und welche Art der Selbstliebe brauche ich, um die Beziehung zu meinem Partner zu nähren?
Sowohl im Rahmen von Yoga- als auch bei buddhistischen Unterweisungen, hören wir oft, dass unser Ego eine Illusion sei und dass wir es loslassen sollen. No ego, no pain. Wenn wir in der Partnerschaft verletzt werden, ist es immer das Ego, das schreit. Aber das „einfache“ Loslassen funktioniert nicht so leicht. Die Strategie lautet: erst Aufbau, dann Abbau. Das bedeutet, dass wir zuerst über ein stabiles, sicheres Ego verfügen müssen, bevor wir damit beginnen, es einzudämmen. Einem armen Obdachlosen können wir auch nicht sagen, das Geld eine Illusion sei, nur bedrucktes Papier.

Geht es hier letztendlich um Sicherheit?
Wir alle benötigen Sicherheit. Nur eine egostarke Frau und nur ein egostarker Mann können sich sicher fühlen. Aber diese Stärkung ist nur der Vorläufer, damit wir loslassen können. Vielleicht ist es zuerst die liebende Güte für uns selbst, die wir kultivieren müssen. Wenn wir das intensivieren, wird sich dieser Prozess auf alles um uns herum ausdehnen. Es wird zwangsläufig Auswirkungen zeigen, aber das darf nicht unsere Motivation für spirituelle Praxis sein. Wenn wir versuchen, eine Form der Liebe zu finden, damit wir etwas beim Partner erreichen, wird uns diese Bedarfsstrategie nur wieder zu weiteren Problemen führen. Heute wissen wir, dass wir uns fundamental ändern können. Buddhisten sprechen von unendlichen Keimen und Neurowissenschaftler von unzähligen Veranlagungen in uns. Es liegt an uns, welchen Keim wir kultivieren. Wir müssen uns immer daran erinnern: Alles, was wir wiederholen, wird sich in uns festigen. Das Unheilsame ebenso wie das Heilsame. Es gibt keine Abkürzungen. Wir benötigen das geduldige Wiederholen des Heilsamen.

Love-Special: “Kommunikation ist sehr, sehr sexy”

Als Systemischer Berater, Mensch und Lehrer für Yoga und Meditation kennt sich Ralf Sturm mit den Aufs und Abs in Beziehungen aus. In seiner Arbeit begleitet er sowohl Singles als auch Beziehungspartner durch „Gefühlsstürme“ und zeigt, dass Liebe nicht von Yoga oder Meditation, sondern von Kommunikation abhängt.

Ralf, ist die Beziehung zum Partner Spiegel der Praxis?
Die Beziehung zu unserem Partner spiegelt unsere Beziehung zum Leben. Da stellt sich die Frage, ob man wirklich am Partner interessiert ist. Denn bei genauem Hinsehen ist man häufig stärker mit sich selbst beschäftigt: Wie man auf den anderen wirkt oder wie man das bekommt, was man möchte. Wir erwarten etwas von unserem Partner, von Gott oder dem Universum und sind sauer, wenn wir es nicht bekommen. Man hat nicht automatisch eine erfüllte Partnerschaft, nur weil man mehr Zeit auf der Yogamatte oder dem Meditationskissen verbringt. Manchmal ist die Praxis auch eine Flucht vor Nähe und Intimität. Wenn es in der Partnerschaft nicht gut läuft, ist das auf jeden Fall ein Hinweis darauf, dass man sich den Umgang mit sich selbst ansehen sollte.

Wie kann man die Paarbeziehung als „yogisches Übungsfeld“ nutzen?
Eine Paarbeziehung ist immer ein Satsang, das heißt eine „Gemeinschaft mit dem Wahren“. Wenn wir die Schönheit in unserem Partner oder unserer Partnerin sehen, werden wir an unseren eigenen wundervollen Kern erinnert – wir sehen uns auch selbst als ganz. Das erhöht unsere Lebensenergie: ein Kuss stärkt das Immunsystem und unser Selbstvertrauen wächst, wenn wir Liebe ausdrücken. Je mehr wir das üben, desto tiefer kommen wir zu unserer wahren Essenz.

Und wenn wir gerade nicht mit dem Partner klarkommen?
Dann kann die Paarbeziehung uns dabei helfen, uns selbst zu studieren. Wir können den negativen Gedanken oder schwierigen Gefühlen auf den Grund gehen. Wenn wir den Ursprung unserer Emotionen berühren, wird die festgehaltene Energie befreit. Dann sind wir nicht mehr so unbewusst von alten Eindrücken und Prägungen bestimmt und können uns besser mit dem Jetzt beschäftigen.

Was kann man tun, wenn man selbst einen spirituellen Weg beschreitet, der Partner dagegen keinerlei Interesse an solch einer Entwicklung zeigt? Hat so eine Beziehung überhaupt eine Chance?
Für eine Partnerschaft ist es oft ein „Schock“, wenn einer von beiden neue Wege ausprobiert, plötzlich mit vielen anderen Menschen in Kontakt ist oder überlegt, seinen bisherigen Beruf an den Nagel zu hängen. Das kann dem anderen Angst machen. Der Nicht-Yogi glaubt dann beispielsweise, der Yogini nicht mehr zu genügen. In der Folge zieht er sich noch mehr zurück. Dann sinkt die Kommunikation auf ein Minimum. Die Yogini ist sauer, dass keine Begegnung mehr stattfindet, und denkt: Jetzt „passt“ es nicht mehr. Dabei hätten beide nur ein wenig positive Bestätigung vom anderen gebraucht. In solchen Fällen kann ein Zwiegespräch sehr heilsam sein. Die Partner können sich gegenseitig sagen, was sie sich bedeuten und was sie brauchen. Liebe ist nicht abhängig von Yoga oder Meditation, sondern von Kommunikation.

Es ist ja auch so: Wenn man sich unter den Yogis umschaut, hat man nicht gerade den Eindruck, dass ihre Beziehungen „besser“ funktionieren. Warum „wirkt“ Yoga im Beziehungsalltag nicht besser?
Das liegt nicht am Yoga, sondern an den Menschen, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt zum Yoga hingezogen fühlten. Warum haben wir uns im Yogastudio angemeldet? Weil wir mit allen Punkten in unserem Leben hundertprozentig zufrieden waren? Meist nicht. Es war wahrscheinlich oft eine tiefe Sehnsucht, die uns dorthin führt. Und diese ist bei manchem Yogi von einem gewissen Misstrauen gegenüber dem Glück begleitet. Wer viele Verletzungen mitbringt, hat auch eine Menge zu „bearbeiten“, wenn er eine Beziehung halten möchte. Sonst ist die Versuchung groß, negative Emotionen dem Partner in die Schuhe zu schieben und von einer Beziehung zur nächsten zu gehen. Wobei man sich ja immer selber mitnimmt. Wenn man also seinen Partner verlässt, weil man endlich seine(n) Traum- Yogi(ni) gefunden hat, dann scheint auf einmal alles besser. Bis die Flitterwochen vorbei sind, und Machtkampf oder Wüstenzone wieder über einen hereinbrechen, die man dann manchmal aufgrund seiner gesteigerten Wahrnehmung noch empfindlicher erlebt.

Die meisten Menschen, die zum Beziehungs- Coaching zu dir kommen, befinden sich vermutlich in einer Krise. Wie kann die Yogapraxis in solchen Situationen unterstützen?
Das Wichtigste ist, dass erst einmal jemand da ist, der einem hilft, sich aus den alten Trancen zu lösen. Wer sich unglücklich fühlt, braucht einen Ansprechpartner, der ihm sein eigenes Potenzial wieder zeigt. Sonst passiert das, was Patanjali so beschreibt: „Der Sehende identifiziert sich mit dem Gesehenen.“ Wenn wir uns nur auf den Schmerz konzentrieren, bleiben wir darin gefangen. Es braucht jemanden, der einen wieder mit Liebe anschaut. Dann sind Asanas ein wunderbarer Weg, wieder in Kontakt mit dem eigenen Körper und den eigenen Gefühlen zu kommen. Oft ist es nämlich so, dass man „fremdfühlt“ oder die Verantwortung für die Gefühle der anderen übernimmt. In der Yogapraxis lernt man, sich um seinen eigenen Körper zu kümmern. Wir stärken die Wurzeln und bekommen ein Gefühl von Sicherheit. Genug essen, gut schlafen: Dafür brauchen manche Menschen externe Motivation. Ich habe in meiner Trennung auch jemanden gebraucht, der mir mal den Kopf gewaschen und mich nicht mit Samthandschuhen angepackt hat. „Kümmere dich um dich selbst und erwarte es nicht von anderen“, lautet dann die Devise.

Wie steht es in der Krisensituation mit den entsprechenden Gefühlen: Wut, Trauer, Angst?
Im Kontakt mit der Gefühlswelt braucht man manchmal auch Führung. Viele Yogis können sich zwar in Trauer verlieren, möchten sich aber nicht eingestehen, dass sie darüber hinaus auch einfach total wütend sind. Diese Wut möchte erlebt werden. Erst dann können die darunter liegenden Emotionen frei werden, deren Energie zur Transformation führt. Eine Krise in der Beziehung, ob es zur Trennung kommt oder nicht, bietet ja immer die Chance, danach eine ganz neue Ebene in der Partnerschaft zu erreichen. Das Nächste ist das Wahrnehmen der eigenen Kraft. Man wird attraktiv, wenn man seinen Selbstwert im Bauch spürt. So ist der Sonnengruß eine Verneigung vor unserem eigenen Solarplexus. Erst wenn wir selber aus dem Bauch heraus zu uns stehen können, werden wir im Herzen bereit für die Liebe. Vorher kann man sich zwar intellektuell vornehmen, sich „hinzugeben“, man wird sich aber schließlich benutzt oder ausgenutzt fühlen.

Der Markt ist voll von solchen Büchern wie „Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“. Mangelt es dem Yogi an Selbstliebe, Toleranz oder Reife, wenn er sich trotzdem irgendwann von seinem Partner trennt?
Dieser Buchtitel hat viel Leid über die Menschheit gebracht (lacht), weil er oft falsch verstanden wurde. Im Kern stimmt das ja. Wenn man sich selbst ohne Wenn und Aber liebt, kann man alle Menschen lieben. Aber das ist in ihrer Absolutheit eine sehr unrealistische Voraussetzung. Wer von uns kann das schon ganz von sich behaupten? Ich jedenfalls nicht. Es mangelt nicht an Toleranz, wenn man sich aus einer destruktiven Beziehung löst. Es mangelt allerdings dann an Reife, wenn man sich in die nächste Beziehung stürzt, ohne die Gründe, die einen in die Beziehung geführt haben, zu bearbeiten. Dann erlebt man mit Sicherheit früher oder später wieder den gleichen Schlamassel. Allerdings verbeißen sich manche Yogis lange in den oben zitierten Spruch, und versuchen mit aller Kraft, es jetzt „endlich“ zu schaffen. Der Grund liegt aber meist nicht beim Partner, sondern bei unseren eigenen Unsicherheiten und Ängsten.

Gibt es „gute“ Gründe für Trennungen?
Ich hasse Trennungen. Die meisten würden sich vermeiden lassen, wenn wir wieder mutiger werden, miteinander zu reden und Intimität zuzulassen. Aber meiner Meinung nach gibt es drei wichtige Gründe, eine Beziehung zu beenden: körperliche Gewalt, andauernde verbale Gewalt und Drogenmissbrauch. Das sind die Fälle, wo es nicht egal ist, mit wem man zusammen ist, weil man sich nicht selbst liebt, wenn man bleibt. Letztlich können alle Formen von Suchttendenzen in einer Beziehung ein Grund sein, die Partnerschaft auf Eis zu legen. Das heißt nicht, dass man sich für immer trennen muss. Aber derjenige, der ein Thema mit Gewalt oder Abhängigkeit hat, muss beiseite treten und sich Hilfe suchen. Das gilt übrigens in der Regel für beide Partner, denn in den seltensten Fällen ist das Problem einseitig. Viele Menschen leben in einer Co-Abhängigkeit, um der Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte aus dem Weg zu gehen.

Du beschäftigst dich intensiv mit dem Thema „Mann sein“. Was macht einen Mann in einer Beziehung aus?
In der Shiva-Shakti-Philosophie ist die männliche Polarität die Energie der Konzentration. Der klassische Yoga ist im Grunde ein sehr männlicher Weg. Man sieht das auf dem Bild von Shiva und Kali: Sie ist zornig und er bleibt ruhig. Wenn ein Mann auf Gemütsschwankungen der Frau ebenfalls emotional reagiert, verlässt er seine männliche Präsenz und wird für die Partnerin unattraktiv. Wenn er stattdessen seine Fassung bewahrt und sich – statt sich ängstlich zurückgestoßen zu fühlen – weiter seiner innewohnenden Kraft bewusst ist, kann die weibliche Energie wieder zu ihm hinfließen. Überspitzt gesagt: Ein Mann schmollt nicht und schmeißt nicht mit Geschirr. Eine Frau darf das, es kann sogar ein Ausdruck ihrer Lebendigkeit sein. Eine wilde Frau ist ekstatisch, ein wilder Mann ist fokussiert.

Was sind typisch „männliche“ Beziehungsthemen bzw. -muster?
Männer haben heute leider wenig männliche Bezugspersonen und Vorbilder. Das Erziehungssystem ist weiblich dominiert, und wer hatte schon viel Kontakt zu seinem berufstätigen Vater? In der Folge haben viele Männer eine sehr starke weibliche Polarität entwickelt. Frauen haben es anfangs geschätzt, dass Männer gelernt haben, ihre Emotionen zu zeigen, aber viele Männer versinken nun geradezu darin. Oder es bleibt beim Klassiker: gar keine Emotion zulassen. Der gesunde männliche Weg ist, in Kontakt mit seinen Gefühlen zu sein, aber sich nicht davon überwältigen zu lassen.

Du behauptest: „Es hat noch nie eine Frau einen Mann verlassen, der nicht vorher bereits sich selbst verlassen hat.“ Wie meinst du das?
Als Teenager dachte ich, ein Mann muss sich anstrengen, damit eine Frau ihn begehren kann. Dieser Druck belastet viele Männer. Das Gegenteil ist der Fall. Wenn eine Frau in Kontakt mit ihrer Weiblichkeit ist, sehnt sie sich in der Regel nach einem Mann. Aber eben nach dieser stillen Kraft, und nicht nach einem Jungen, der sich noch nicht von seiner Mutter gelöst hat. Wenn ein Mann in Kontakt mit sich selbst ist, wird er automatisch anziehend. Wenn die Frau geht, ist das in der Regel ein Signal für den Mann, erwachsen zu werden. ✤

 

Ralf Sturm schreibt sonst die Kolumne Lernen von den Göttern und leite zahlreiche Seminare in ganz Deutschland.

Rohe Köstlichkeiten

Eine knackige Möhre, ein saftiger Apfel oder frisch gepflückte Beeren – von Kindesbeinen an ist Rohkost ein wichtiger und natürlicher Bestandteil unserer Ernährung. Immer mehr Menschen finden Gefallen daran, sich vorwiegend naturbelassen zu ernähren. Auch unter Prominenten erfreut sich Rohkost immer größerer Beliebtheit. So ist zum Beispiel Schalke-Torwart Timo Hildebrand bekennender Rohkost-Liebhaber. YOGA JOURNAL hat er erzählt, wie es dazu kam.

YOGA JOURNAL: Timo, wie bist du auf die Idee gekommen, Rohkost in deinen Speiseplan aufzunehmen?
TIMO HILDEBRAND: Mein Osteopath hat mich auf die Idee gebracht. Im ersten Moment habe ich nur an Kohlrabisticks, Gurkenscheiben und Obstteller gedacht. Wie vielfältig Rohkost aber tatsächlich ist, habe ich erst erfahren, nachdem ich mich eingehend mit dem Thema beschäftigt habe.

Welchen Stellenwert hat Rohkost für dich?
Also Profisportler versuche ich natürlich immer, sehr auf meinen Körper zu achten. Wenn ich zurückdenke, wie ich mich früher ernährt habe, bin ich sehr dankbar für die Entwicklung hin zur Rohkost. Man kann einfach sehr viel Energie aus der Nahrung ziehen. Und umgekehrt kann einem die falsche Ernährung auch sehr viel Energie entziehen – und plötzlich ist man nicht mehr so leistungsfähig, wie man es sein könnte. Deshalb war das ein so wichtiger Prozess für mich.

Was hast du in deinem Leben verändert?
Hauptsächlich kleine Dinge: Ich versuche beispielsweise, morgens weniger Brot zu essen. Stattdessen nehme ich frische Früchte oder einen selbstgemachten Smoothie zu mir. Außerdem versuchen wir, den Konsum von Milchprodukten zu reduzieren – sogar bei unserem Sohn. Darüber haben meine Freundin und ich uns ausführlich informiert und Gedanken gemacht. Warum sollten wir Kindern Kuhmilch geben? Wir Menschen sind die einzige Spezies, die Milch von anderen Lebewesen zu sich nimmt. Kalzium und Magnesium können wunderbar auch anders aufgenommen werden.

Wie schaffst du es, Rohkost in deinen Alltag als Profi-Fußballer zu integrieren?
Natürlich ist es manchmal schwierig, vor allem, wenn ich unterwegs bin. An Flughäfen gibt es nicht unbedingt das beste Essen … Aber ich nehme mir zum Beispiel gerne Feigen und Datteln mit. Das ist besser als jede Schokolade!

INFO: WARUM ROHKOST?
Im Gegensatz zu gekochter Nahrung wird Rohkost nicht über 45 Grad erhitzt, so bleiben die Lebensmittel weitgehend in ihrem Urzustand erhalten und der Erhalt vieler lebenswichtiger Vitamine, Nährstoffe und Enzyme ist gesichert. Das ist nicht nur gesund, sondern schmeckt auch lecker und fördert zudem einen nachhaltigen Umgang mit der Natur. Rohkost kann einfach sein, schnell gehen und schlicht den Verzehr von Obst und Gemüse in Bioqualität bedeuten. In der Gourmet-Rohkost gibt es aber auch ausgefallene Rezepte, bei denen jeder Teller wie ein kleines Kunstwerk aussieht, zum Beispiel rohe Schokolade, selbstgemachtes Fruchteis oder Zucchini-Spaghetti mit Bolognese-Soße aus Sonnenblumenkernen. Innerhalb der Rohkost-Szene gibt es verschiedene Philosophien und Ansätze. Wenn man von Rohkost spricht, ist meist die vegane Rohkost gemeint, bei der ausschließlich Obst, Gemüse, Früchte, Salat, Kräuter und Nüsse verzehrt werden. Die vegetarische Form erlaubt auch Rohmilch und Honig. Nicht-Vegetarier erweitern den Speiseplan um tierische Produkte wie rohen Lachs, Forelle oder Fleisch wie Tartar und Carpaccio. „Rohe Ernährung“ muss auch nicht hundert Prozent Rohkost heißen, meint Rohkostexpertin Kerstin Schulze, die bei der Firma Keimling die Rohkostakademie leitet. Momentan ernährt sie sich zu zwei Dritteln roh und kocht ansonsten vegan. Die Entscheidung zur Rohkost traf sie vor 13 Jahren aus gesundheitlichen Gründen – mit vollem Erfolg. Nicht nur die Beschwerden verschwanden, auch die Pfunde purzelten. „Man fühlt sich fitter, geistig klarer und spürt mehr Lebensfreude“, beschreibt Schulze die Vorteile der Rohkost-Ernährung. In ihren Seminaren führt Kerstin Schulze Teilnehmer an das Thema Rohkost heran und hilft dabei, gängige Vorurteile abzubauen. So hört man immer wieder, dass Rohkost schwer verdaulich sei. „Dabei werden wir von den Gewohnheiten geprägt, die wir von Kindheit an mitbekommen haben“, so Schulze. Kein Tier erwärmt sich seine Mahlzeiten, nur der Mensch macht das. Und das auch erst seit 10 000. Wenn wir im Winter unser Verdauungsfeuer stimulieren wollen, können wir dies auch mit Hilfe bestimmter Gewürze wie Curry, Chili oder Ingwer tun. Auch ein Salat am Abend ist kein Problem, meint Kerstin Schulze. Schwerwiegender sei, dass wir uns heute beim Essen oft nach festen Zeiten richten und nicht nur dann essen, wenn wir tatsächlich Hunger verspüren. Wenn die Zeitabstände zwischen den Mahlzeiten zu kurz sind und man zum Beispiel zwischen Mittagessen und Abendessen am Nachmittag noch isst, stehen nicht genügend Verdauungssäfte zur Verfügung, um die rohe Nahrung am Abend zu verdauen. Außerdem sollte man das Mischen von Rohkost und gekochten Speisen möglichst vermeiden. Aus ihrer eigenen Erfahrung heraus plädiert Schulze für eine schrittweise Umstellung der Ernährung. Es bringt schon viel, beim Frühstück das Brot durch Obst oder einen Smoothie zu ersetzen. Statt Kaffee kann man mehr Wasser trinken, statt Zucker auf Fruchtsüße umsteigen und Fleisch, Fisch und Milch durch (eingeweichte) Nüsse und Samen ersetzen. Fachliteratur kann auf dem Weg zur Rohkost-Ernährung eine Inspiration sein, letztlich muss aber jeder den richtigen Weg für sich selbst finden: „Wichtig dabei ist, dass man sich wohlfühlt.“

Von Tobias Frank

SUP-Yoga: Navasana mal anders

Wasserratten ahoi!

Am malerischen Ammersee bietet Percy Shakti Johannsen yogischen Wasserratten die Möglichkeit, auf einem Paddleboard zu praktizieren und sich dabei auf ihre eigene Mitte zu konzentrieren.

YOGA JOURNAL: Percy, was sind die Ursprünge von Stand-Up-Paddleboard-Yoga?
PERCY JOHANNSEN: Stand Up Paddle (SUP) Surfing geht ursprünglich auf polynesische Fischer zurück, die sich in ihren Kanus stehend auf dem Meer fortbewegten. In den letzten Jahren fand SUP immer mehr Verbreitung als Freizeitsport und entwickelte sich zu einer eigenständigen Wassersportart. Da Yoga um einiges älter ist als SUP und es schon lange Yogis gibt, die auch surfen, ist anzunehmen, dass die ersten Yogis unmittelbar nach Entwicklung dieses stabilen Surfbretts bereits Yoga darauf übten.

Was ist das Besondere an einer Yogastunde auf dem Wasser?
Die einzigartige Verbindung und die Nähe zur Natur und sie mit allen Sinnen bewusst wahrzunehmen: das Geräusch, wenn das Brett über die kleinen Wellen gleitet, das Glitzern der Sonne auf dem Wasser, das Gefühl des warmen Sommerwinds, der Geruch von Sonnencreme und der Geschmack des Wassers, wenn man doch mal vom Brett fällt. Es ist wirklich eine wunderschöne Herausforderung, all die auf der Yogamatte gemeisterten Asanas auf einem beweglichen Untergrund auszuprobieren, zu üben – und zu genießen.

Braucht man Vorkenntnisse, um an einer SUP-Yogastunde teilzunehmen?
Grundsätzlich braucht man keine Vorkenntnisse. Für SUP-Anfänger bieten wir im Vorfeld einen halbstündigen Einführungskurs zu den Grundlagen beim Stand Up Paddling an, Yoga-Anfänger werden, genau wie bei „normalen“ Stunden auf festem Untergrund, sanft durch die verschiedenen Asanas begleitet. Auf den SUP-Brettern steht man erstaunlich sicher und selbst Anfänger können sofort loslegen. Und mit der Balance ist es genau das Gleiche wie an Land: Hör auf deine innere Stimme und übe deiner Verfassung entsprechend. So bleibt ein unerwünschter Badespaß aus, wobei das kühle Nass hin und wieder auch eine sehr willkommene Erfrischung bietet.

Besteht nicht die Gefahr, dass jeder Schüler auf seinem Board in eine andere Richtung driftet? Wie hält man die Gruppe auf dem Wasser zusammen?
Bei schönem Wetter und Windstille geht das ganz gut, ansonsten paddelt man einfach
zurück, sobald die Stimme des Lehrers so leise wird, dass man nichts mehr versteht. Und inzwischen haben wir auch ein tolles System mit Seilen entwickelt, mit dessen Hilfe das Auseinanderdriften verhindert wird.

Kühlt man nicht sehr schnell aus, wenn man auf dem Wasser praktiziert?
Ich passe das Stundenbild den Schülern und der Wetterlage an, so dass es in der Regel immer angenehm warm ist. Für den Fall der Fälle kann man über uns auch Neoprenanzüge leihen und damit aufs Wasser gehen. Die Anzüge schützen vor kaltem Wasser und Wind.

Percy Shakti Johannsen ist Visionär, Numerologe und ärztlich geprüfter Yogalehrer. 2008 gründete er zusammen mit seiner Frau das Namasté Yoga Studio in Herrsching am Ammersee, wo er seit 2011 auch SUP-Yogastunden gibt. Mehr Infos unter www.shaktiji.com

Kochen Mit: Katharina Bretsch

Lauwarmer Salat vom Kräuter- und Austernseitling mit Avocado-Granatapfel-Dressing

250 g Kräuterseitlinge
250 g Austernseitlinge
1 Granatapfel
2 Avocados
Saft von 1 Zitrone
2 rote Zwiebeln
1 1/2 TL Senf
4 EL Essig
5 EL ÖL
1/2 TL Zucker
2 EL Wasser
Salz
frisch gemahlener Pfeffer

  • Die Kerne aus dem Granatapfel lösen. Senf, Essig, drei Esslöffel Öl, Zucker und Wasser vermengen und anschließend die Granatapfelkerne, Salz und Pfeffer zufügen.
  • Die beiden Avocados schälen, das Fruchtfleisch in Würfel schneiden und sofort mit Zitronensaft beträufeln. Kurz ziehen lassen und zum Dressing geben.
  • Zwiebeln in feine Ringe schneiden und in einem Esslöffel Öl anbraten.
  • Die Kräuter- und Austernseitlinge in mundgerechte Stücke schneiden, im restlichen Öl kurz scharf anbraten und sofort mit den Zwiebelringen in eine Schüssel geben.
  • Danach mit dem Dressing vermengen und nochmals mit Salz und Pfeffer abschmecken.
  • Am besten lauwarm servieren.

Mit einer Scheibe Bauernbrot wird das Gericht übrigens auch zu einer tollen Hauptspeise!

„Kochen ohne Tiere“ ist für Katharina Bretsch eine Selbstverständlichkeit. Die Verantwortung in Bezug auf die eigene Ernährung ist für die Stuttgarter Grafikerin (31) so essenziell, dass sie sich damit sogar in ihrer Diplomarbeit im Fach Kommunikationsdesign auseinandergesetzt und ihr eigenes vegan-illustratives Kochbuch gestaltet hat. Sechs Wochen hat sie dafür am Stück gekocht und ständig Freunde zu ausgedehnten Ess-Orgien eingeladen. Am Ende haben es dann von den 150 nachgekochten Rezepten 55 in den Druck geschafft, die Diplomarbeit wurde mit dem Prädikat „ausgezeichnet“ versehen und als Buch „Kochen ohne Tiere“ innerhalb kürzester Zeit verlegt. Ob sie einige ihrer Freunde von der veganen Kochkunst überzeugen konnte? „Ich komme sowieso aus einem sehr vegetarier- und veganerfreundlichen Kreis. Dadurch, dass ich aus den Probe-Essen immer Riesenevents mit teilweise Acht-Gänge-Menüs gemacht habe, wurde die ganze Aktion zu einem großen Spaß. Ich liebe das Kochen und mir macht es unglaubliche Freude, Menschen davon zu überzeugen, dass köstlich nicht gleich mit tierischen Produkten zusammenhängt.“ www.jumi-jami.blog.de

 

OFF THE MAT INTO THE WORLD

Die Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins Off the Mat Into The World Deutschland, Gaby Haiber, bekommt tatkräftige Unterstützung von der Berliner Yogalehrerin Frauke Schroth. Im Namen des Yoga-Aktivismus startet Sie mit Ihrem ersten Projekt „108 x 108 Sonnengrüsse für den Regenwald und die Menschenrechte in Ecuador“.

Wann war deine erste Begegnung mit OTM, also Off the Mat?
2010 nahm ich das erste Mal an einem OTM-Workshop teil, als Seane Corn (eine der Gründerinnen) in Deutschland war. Sie und das ganze Projekt haben mich sehr inspiriert und ich wusste schnell, dass ich ein Teil davon sein wollte. Damals kam ich allerdings ganz frisch aus meiner Yogalehrerausbildung und musste mich erst einmal orientieren. 2012 bin ich dann zu einem OTM-Training nach New York gereist. Voll Tatendrang zurück, konnte ich am Anfang nur schwer glauben, dass niemand außer Gaby Haiber aktiv tätig war, obwohl es ein so sinnvolles, wundervolles Projekt ist. Also habe ich Gaby kontaktiert – und jetzt stützen wir uns gegenseitig. Ich habe das Gefühl, dass sich das Rad wieder dreht und wir auch in Zukunft einiges bewegen können.

Hast du dich im Vorfeld auch schon sozial engagiert?
Nach dem Abitur habe ich während meiner Weltreise mehrere soziale Projekte begleitet. Durch Praktika und das Studium der Medieninformatik habe ich diesen Weg allerdings wieder etwas aus den Augen verloren. Auf der Reise kam ich das erste Mal mit Yoga in Berührung und habe mich nach dem Studium zu einer Yogalehrerausbildung entschlossen. Jetzt unterrichte ich bereits seit drei Jahren und kann mit Hilfe von OT M die Brücke zwischen Yoga und Aktivismus schlagen.

Du hast gerade den yogischen Spendenmarathon „108 x 108“ für die Global Seva Challenge (GSC ) organisiert. Was hat es damit auf sich?
Die GSC ist ein weltweiter von OT M initiierter Spendenaufruf. Die Teilnehmer werden dazu motiviert, 15 000 Euro Spenden zu sammeln. Diejenigen, die diese Grenze erreichen, werden im darauf folgenden Jahr auf die „Bare Witness Tour“ mitgenommen. Dieses Mal geht es in den Amazonas, wohin auch die Spenden fließen. „108 x 108“ ist mein Versuch, diese Summe zu sammeln. Dafür machen 108 Yogis 108 Sonnengrüße. Jeder Yogi bringt zusätzlich Sponsoren mit, die Spendengelder beisteuern. Es geht aber nicht nur um Geld, sondern auch darum, eine Gemeinschaft zu bilden, ein Zeichen zu setzen und die daraus entstehende Kraft für etwas Größeres zu nutzen. Natürlich kann man auch auf der Homepage der GSC einen Teilnehmer aus einem Land aussuchen, der das Ziel noch nicht erreicht hat und für ihn spenden.

Wollt ihr euch in Zukunft auch um soziale Probleme in Deutschland kümmern?
Das ist der Plan und ich habe auch schon einige Ideen. In Kürze können wir mehr dazu sagen. „108 x 108“ bleibt wohl das einzige Projekt für dieses Jahr, aber danach geht’s auf jeden Fall weiter. Ich bin offen und für jede Schandtat bereit.

Von Laura Hirch

Frauke Schroth unterrichtet seit drei Jahren in Berlin und hat als Mitglied von
Off The Mat Into The World Deutschland Anfang August 2013 den yogischen Spendenmarathon
„108 x 108“ organisiert. Weitere Informationen unter:
www.fraukeschroth.com und
www.offthematintotheworlddeutschland.wordpress.com

Interview: Tex / Christoph Drieschner

Wie Innen, so Aussen

Als Freund der leisen Töne beschäftigt sich der Mathematiker, Musiker und Moderator Christoph Drieschner alias „Tex“ auch mit Yoga. Im Herbst geht er mit einem Live-Programm zu Khalil Gibrans spirituellem Text „Der Prophet“ auf Tour.

YOGA JOURNAL: Tex, du bist durch deine Musik bekannt geworden, aber ein Millionenpublikum hast du als Moderator deiner Live- und Web-Musikshow „TV Noir“ gefunden. Mittlerweile läuft sie auf ZDFkultur und war sogar für den Grimme-Preis nominiert. Was spielt momentan die größere Rolle in deinem Leben?
TEX: Ich sehe mich immer noch zuerst als Sänger und Songschreiber, die Rolle des Moderators und Gastgebers hat sich eher ergeben. Ich mag es, einen Rahmen zu schaffen, in dem meine Gäste das zeigen können, was sie unverwechselbar macht.

Deine Show hat ein sehr spielerisches Moment, trotzdem merkt man, wie intensiv du dich auf jeden Gast vorbereitest. Du hast früher als Karikaturist für verschiedene Zeitungen gearbeitet – kommt daher das Interesse daran, bei den Menschen die Essenz zu finden?
… und die Dinge auf die Spitze zu treiben (lacht). Tatsächlich war ich auch als Karikaturist auf der Suche nach dem Besonderen und dem Berührenden. Es ging mir dabei nie um ein möglichst gutes Bild, sondern darum, sehr nah heranzukommen. Bei „TV Noir“ haben wir kein festes Verfahren, sondern versuchen, Verbindung zwischen uns, den Gästen und dem Publikum herzustellen.

In einem anderen Zusammenhang sagtest du einmal: „Musik hat viel mit einer Haltung zu tun, die man pflegen und verfeinern kann.“ In diesem Sinn ist es interessant, dass du Anusara Yoga übst …
Wir sind gerade dabei, „TV Noir“ als Marke auszubauen. Mit „Marke“ meine ich allerdings nicht nur ein Marketinginstrument, sondern eine Orientierungshilfe nach innen: Für das, wofür man steht, und die Haltung, mit der wir an die Sachen herangehen. Es gibt keinen Tag, an dem mich dabei nicht das Prinzip des Anusara Yoga inspiriert: „Stabilize the periphery and move from the core“ – „Stabilisiere dich im Außen und bewege dich aus dem innersten Kern heraus.“

Eine Art Balance zwischen Basis und Improvisation?
Es bringt nichts, Yogahaltungen statisch auszuführen. Im Anusara Yoga spricht man vom Schwingen zwischen muskulärer und organischer Energie. Von meinem Mathematikstudium und meiner späteren Arbeit als Software-Entwickler habe ich mir das iterative Arbeiten abgeschaut. Darunter fallen sehr klar definierte Prozesse, der Wunsch, bei jeder neuen Runde besser zu werden, leichtgewichtig zu experimentieren, Prototypen zu erstellen und sie dann weiterzuentwickeln. Auch im Yoga sind wir immer im Wandel. Da gibt es nichts Perfektes, sondern einen kontinuierlichen, liebevollen Prozess. Auf atmende, wiederholende Weise gehen wir immer wieder neu heran. Statt die Dinge nach festen Kriterien zu beurteilen, schenken wir ihnen Aufmerksamkeit. Wir haben kein Ziel im Auge, sondern richten uns von innen aus. Da ist es immer gut, die Justierung zu überprüfen: Wie fließt die Energie, wie fühlt sich das an, wie lautet das emotionale Ergebnis?

Erschließen wir uns eher einen Raum als eine Form?
Ja, ein extrem kreativer Prozess, den ich übrigens auch in der Mathematik fand: Dort sind wenige Beweise so einfach, dass sie sich ganz ohne Intuition erschließen. Spannend wird es bei schwierigen Fällen, dann geht es um den Weg dorthin – beim Songschreiben ist es ähnlich. In beiden Fällen brauchst du eine Grundahnung, musst dein Hirn dann regelrecht fluten, eine Spiellust und einen Jagdinstinkt entwickeln. Du brauchst geniale Ideen, solltest sie aber nicht so früh auskristallisieren lassen, sondern alle Möglichkeiten offen halten und die verschiedenen Enden so verknüpfen, dass es am Ende gut passt und Eleganz hat.

Eleganz und Emotionalität sind nicht die ersten Erinnerungen, die ich an meinen Mathematikunterricht in der Schule habe …
Weil wir es in der Schule mit fertigen Algorithmen zu tun haben. Deshalb werden die, die sich im Leistungskurs durch Fleiß noch gut geschlagen haben, im Mathestudium oft nicht glücklich. Dort geht es um Beweise, stundenlanges Tüfteln und im Dunkeln Tappen mit einer Vision, in welche Richtung es gehen könnte. Ich habe wochenlang mit hochrotem Kopf an Problemen gesessen – wenn das nicht emotional ist.

Aus Optionen heraus den schönsten Weg zu finden: Das scheint dein persönliches Leitmotiv zu sein.
Im Yoga hatte ich in dieser Hinsicht sehr gute Lehrer: Über Lalleshvari und Vilas Turske habe ich die tiefen Wurzeln der Yogahaltungen in der tantrischen Lebensphilosophie kennengelernt, die meiner eigenen sehr entspricht.

Wie funktioniert diese Haltung in der Berliner Medienwelt und speziell in deiner Szene?
Ich sehe es als Privileg, mir meine Umgebung suchen und gestalten zu können. Nicht umsonst nennen wir unser Projekt „Wohnzimmer der Songwriter“, es herrscht eine sehr menschliche Atmosphäre. Als Projektleiter habe ich Interesse daran, Leute zusammenzubringen, Visionen zu teilen, die Firma zu prägen und zu gestalten. Dazu gehört unsere wöchentliche Yogastunde mit der Anusara-Lehrerin Kristina Mann in unserem Büro in Kreuzberg. Wir entscheiden aktiv, wie wir arbeiten und wie viel Hektik, Zynismus und Arroganz wir an uns heranlassen wollen. Ich brauche Yoga nicht als Oase, um anderes ertragen zu können, sondern um Inhalte zu schaffen, die zu meiner und unserer inneren Kultur passen. Durch die Praxis werde ich sensibler und bekomme mehr mit.

Im Herbst gehst du mit dem Buch „Der Prophet“ des libanesischen Poeten Khalil Gibran auf Tour, du hast das Buch auch als Hörbuch gelesen und vertont. Was fasziniert dich an diesem Text?
Dieses Buch singt das Leben! Für mich hat es viele Überschneidungen mit dem yogischen Begriff „Satya“, der meist etwas holprig mit „Wahrheit“ übersetzt wird: Dem Weggehen von der Vorstellung, wie etwas sein soll, stattdessen größere Aufmerksamkeit aufbringen. Es ist, was es ist. Khalil Gibran bejaht und zelebriert, was 1923, im Jahr der Veröffentlichung, eigentlich tabu war, unter anderem Schmerz, das Körperliche, Sexualität, Tod. Damit liefert „Der Prophet“ einen Schlüssel zur tantrischen Philosophie, der sehr kompatibel mit dem ist, was ich im Anusara Yoga kennengelernt habe.

Deine Art, den Text vorzutragen und mit deiner Musik zu begleiten, unterstützt diese Schönheit – weil sie so schlicht ist.
„Der Prophet“ ist inhaltlich so dicht, so auf den Punkt, so lebensweise und so inspirierend, dass dies für mich die angemessenste Weise war. Khalil Gibran hat ja jahrzehntelang daran geschrieben und die rund 100 Seiten immer wieder extrem verfeinert. Heute würden wir sagen, dass er sehr im „Flow“ gearbeitet hat, nie in Routine verfallen ist, sondern meditativ, konzentriert und erfüllend vorgegangen ist. Wie im Yoga – oder auch, wie ich komponiere. Ich habe auch schon ein halbes Jahr an einem einzigen Song gearbeitet.

Weitere Infos zu Tex’ Musik, seinem „TV Noir“ und zum Hörbuch „Der Prophet“ (Argon Balance, 17 Euro) gibt es unter www.tvnoir.de und www.texorama.de

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