Meistere den Handgong mit Tahra und Kosta Heiko Wemuth

Kosta und Tahra Wehmuth Handgong Ausbildung

Kennst du schon die spirituellen Unternehmer und Kundalini-Yogalehrer Tahra und Kosta Heiko Wemuth? Gemeinsam haben sie eine HandgongAusbildung entwickelt, die sich durch ihre Tiefe und den Fokus auf persönliche Transformation auszeichnet.

Seit 2018 betreiben Tahra und Kosta ihre eigene Online-Schule, in der sie ihren Klient*innen das Gongspielen beibringen und damit gleichzeitig Wege zur finanziellen Freiheit aufzeigen wollen. Ihr tiefes Wissen und ihre Hingabe zur spirituellen Praxis machen sie zu einzigartigen Lehrern, deren Angebot du ab jetzt in der YogaWorld Academy buchen kannst.

“Unsere Mission ist es, Gongspieler*innen zu befähigen, durch ihre Klänge Heilung in die Welt zu bringen – unsere Gong-ausbildung ist der Schlüssel dazu. Sie hilft dir, deinen Weg zu finden. bleib offen und neugierig auf der Reise.”

Tahra und Kosta

Die Handgong-Ausbildung: ein einzigartiger Lehrplan

Die Handgong-Ausbildung von Kosta und Tahra ist sowohl für Anfänger*innen als auch Fortgeschrittene konzipiert. Sie integriert die Weisheit des Kundalini Yoga mit den Techniken der gewaltfreien Kommunikation (GFK). Diese Verbindung bereitet die Teilnehmer*innen optimal auf die Arbeit in Gruppen und Einzelstunden vor.

Handgong Ausbildung Tahra und Kosta Wehmuth
Kosta und Tahra Wemuth

Inhalte der Ausbildung

Die Ausbildung bietet umfassende Kenntnisse und Fähigkeiten, die notwendig sind, um ein*e erfahrene*r und souveräne*r Gongspieler*in zu werden. Ein besonderer Bestandteil der Ausbildung ist die unterstützende Community, zu der alle Teilnehmenden Zugang haben. Über eine spezielle Telegram-Gruppe können sie sich jederzeit austauschen und Unterstützung finden. Auch die Schwerpunkte der Ausbildung klingen spannend:

Erweiterte Gongtechniken: Vertiefung der Spieltechniken und Fähigkeiten zur Entpannungsleitung, sowie Einführung neuer Methoden.

Integration des Atems: Atemübungen werden in die Gongpraxis integriert, um die heilende Wirkung zu verstärken.

“Hier entdeckst du die faszinierende Welt des Gongs und erweiterst zugleich deine persönliche Präsenz und emotionale Intelligenz. Du bereicherst deine Yoga- und Meditationspraxis und trittst einer inspirierenden Community bei, in der du lernst, die transformierende Kraft des Gongs zu teilen und mit anderen zu feiern.”

Tahra und Kosta

Workshop-Gestaltung: Planung und Durchführung von Gong-Workshops, um die transformative Kraft des Gongs weiterzugeben. Du lernst, wie du für deine Teilnehmer*innen einen Ort der Ruhe und des Vertrauens schaffst.

Persönliche Entwicklung: Förderung der eigenen Präsenz und emotionalen Intelligenz während des Spiels. Yogakenntnisse sind hilfreich, aber kein Muss. Wichtig ist die Bereitschaft zu persönlichem Wachstum und eine gewisse emotionale, mentale und körperliche Stabilität.

“Unsere Gong-ausbildung geht weit über das reine Erlernen des Instruments hinaus. Hier geht es um die Schaffung von Räumen der Transformation, um das Hüten von Wachstumsprozessen. Es geht um Gemeinschaft, persönliche
Entwicklung und den gemeinsamen
Tauchgang in die transformative Gong-Welt.

Tahra und Kosta

Das Besondere: die inspirierende Gemeinschaft

Tahra und Kosta legen in ihrer Handgong-Ausbildung sehr großen Wert auf die Gemeinschaft und die persönliche Entwicklung der Teilnehmer*innen. Du wirst Teil einer inspirierenden Familie, die dein individuelles Wachstum und die Entwicklung jedes Einzelnen fördert. Diese Gemeinschaft unterstützt dich während der gesamten Ausbildung und darüber hinaus – so entsteht eine große “Gong-Familie”.

  • Handgong Kosta Heiko und Tahra Wemuth
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  • Handgong Kosta Heiko und Tahra Wemuth
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Zertifizierung und exklusive Vorteile

Nach erfolgreichem Abschluss der Ausbildung erhalten die Teilnehmer*innen ein Zertifikat und werden Teil einer engagierten Community. Zudem profitieren sie von exklusiven Rabatten auf Gong-Instrumente und einer umfassenden Ausbildung, die sowohl theoretische als auch praktische Elemente beinhaltet.

Anmeldung und weitere Informationen

Wenn du bereit bist, dich auf diese wundervolle Reise zu begeben und die faszinierende Welt des Gongspiels zu entdecken, melde dich jetzt für die Handgong-Ausbildung von Kosta und Tahra an. Alle Informationen und die Möglichkeit zur Anmeldung findest du auf YogaWorld.de/academy. Erlebe die transformative Kraft des Gongs und bereichere deine Yoga- und Meditationspraxis. Kosta und Tahra freuen sich darauf, dich auf diesem spannenden Weg zu begleiten!


Mehr Info: gong-united.com

Folge Kosta und Tahra auch auf Instagram, um weitere Einblicke und Inspirationen zu erhalten:

Kosta Heiko Wemuth: @kostayoga
Kosta ist ein erfahrener Kundalini-Yogalehrer und Gongspieler seit 2012 und hat bei einem der letzten großen Meister, Nanak Dev, gelernt.

Tahra Wemuth: @tahra_yoga
Tahra widmet sich besonders der Förderung von Frauen und inspiriert diese durch ihre Arbeit, ihre innere Stärke zu entfalten.

Film-Tipp: “Was will der Lama mit dem Gewehr?”

Kinoposter Was will der Lama mit dem Gewehr

Was, wenn es auch anders ginge? Wenn unsere Vorstellungen von “richtig” und “gut” keine solch in Stein gemeißelten Wahrheiten wären, wie wir oft denken? Ein Spielfilm aus Bhutan hält uns einen Spiegel vor – und stellt unser Denken auf den Kopf. // Anzeige

Kinoposter-Was will der Lama mit dem Gewehr

Foto: Dangphu Dingphu

Wie passt das zusammen? Ein Lama mit einem Gewehr, in einem Land, dessen Lebensweise vom Buddhismus geprägt ist?

Diese Auflösung zeigt der Regisseur Pawo Choyning Dorji in seinem neuen Film “Was will der Lama mit dem Gewehr?” Dieser ist sein zweiter Spielfilm, nach seinem international erfolgreichen Film “Lunana – Das Glück liegt im Himalaya”, für den er 2022 als “bester internationaler Film” für den Oscar nominiert wurde. In seinem neuen Film geht er auf den außergewöhnlichen Modernisierungsprozess seiner Heimat Bhutan ein und zeigt, welche Herausforderung die moderne Welt mit sich bringen kann.

Der Film erzählt wie das Land von einem absolutistischen Königreich ohne Internet, in die Welt der Digitalisierung und der Demokratie eintritt. Doch anstatt dem gewünschten “Glück”, treten bei der Bevölkerung vermehrt Verwirrung und Unsicherheit durch diese Veränderungen auf. Mit dem Recht auf Mitbestimmung müssen sie nun das Wahlsystem erlernen und zwischen “Freiheit und Gleichheit”, “industrieller Entwicklung” oder “Wahrung der Werte” wählen. Außerdem werden sie durch den Zugang zu Fernsehen und Internet, mit gewaltverherrlichenden Filmen und den Kriegsgeschehnissen der Welt konfrontiert.

Überfordert mit den neuen Umständen, kommen zunehmend Unruhen und Unfrieden in der Gesellschaft auf. Um die Dinge wieder in Ordnung zu bringen, fordert der Lama seinen Mönch Tashi auf, ihm ein Gewehr zu besorgen. Dieser macht sich auf den Weg, die Forderung seines Lamas zu erfüllen und trifft dabei auf einen US-amerikanischen Waffensammler. Eine Begegnung, die zu aberwitzigen Verwicklungen führt.

Wie der Lama das Gewehr einsetzen will, um die Situation zu beruhigen, bleibt bis zum Ende spannend.

Die Satire von Regisseur Pawo Choyning Dorji wirft einen liebevollen und zugleich mild-spöttischen Blick auf die eigene Bevölkerung und zeigt zugleich die kritischen Seiten des Kapitalismus und den Auswirkungen der Globalisierung auf. Somit schafft er ein Kinoerlebnis, dass einen nicht nur zu Schmunzeln bringt, sondern auch zum Nachdenken anregt.


Was will der Lama mit dem Gewehr? (MFA, ab 1. August im Kino)

“Meine Botschaft ist Einigkeit” – Interview mit Sam Garrett

Sam Garrett im Interview

Er trommelt, surft, fährt Skateboard, praktiziert Yoga und spricht viel über Spiritualität. Fast könnte man vergessen, wie erfolgreich Sam Garrett als Singer-Songwriter ist. Dass er sich bewusst allen Schubladen entzieht, wurde auch beim Interview nach seinem Tour-Stop in Berlin schnell klar. Dabei erzählte er von seinem spirituellen Lehrer Mooji, der Bedeutung der Rastafari-Kultur – und seiner Liebe zu einem ganz bestimmten Hörbuch.

Text: Lea Dlugosch / Fotos: Aiste Amari Jucyte-Urvake / Healingfestival CZ

Du bist aktuell auf Tour. Trotzdem strahlst du eine große Ruhe aus. Was erdet dich?

Es gibt da keinen wirklichen Trick. Oftmals denken wir, wenn wir etwas Bestimmtes tun, erhalten wir als Nebenprodukt innere Ruhe: zum Beispiel mit Yoga oder Meditation. Aber innerer Frieden ist tatsächlich unsere Natur. Gute Gewohnheiten sind schön, aber es geht darum, wer wir sind: Es ist unser natürlicher Zustand, glücklich und entspannt zu sein, wenn uns der eigene Geist nicht in die Quere kommt. 

Es geht also um die richtige Geisteshaltung?

Es ist weniger die Geisteshaltung: die kann negativ oder positiv sein. Es geht darüber hinaus. Es geht um den Seinszustand. Der Seinszustand kommt immer vor den Gedanken. Das Sein kommt vor dem Denken. Gedanken können sehr laut sein.

Das klingt sehr nach Yoga …

Ich liebe Yoga genauso wie Skateboarding, Surfen oder Trommeln und Singen. Es gibt so viele Dinge, die ich liebend gerne praktiziere, aber keines davon ist essentiell wichtig für diesen inneren Zustand. Ob gerade viel los ist im Leben oder ob innere Ruhe herrscht, ist irrelevant. Je länger ich auf dieser Reise namens Leben unterwegs bin, desto mehr erkenne ich das.

Wie empfindest du es, Musik zu machen, die Menschen auf dem Yogaweg ganz besonders zu erreichen scheint? 

Meine Musik reflektiert meine Wahrheit. Ich kann kein Lied singen, das nicht mein wahres Selbst oder meine Situation reflektiert. Ich mache Musik daher nicht für eine besondere Gruppe, auch nicht nur für spirituelle Menschen, sondern für alle. Spirituell zu sein, ist ein Stempel, der häufig mit der passenden Kleidung, den richtigen Freunden und einem bestimmten Lifestyle definiert wird. Es geht aber um etwas, das tiefer reicht als diese Definition von Identität.

Sam Garrett Interview

Das bedeutet in deinem Fall auch, Genre-Grenzen zu überschreiten. Du hast unter anderem früher in einer Punk-Rock Band gespielt, richtig?

Ich hatte nie das Gefühl, dass meine Musik einer Richtung entspricht. Ich bin von so vielen verschiedenen Genres beeinflusst. Vieles, was in der Welt passiert, inspiriert mich. Meine Botschaft ist vor allem “Unity” (Einigkeit). Wir müssen lernen, unsere Unterschiede zu respektieren. 

Du bist schon sehr früh in einen Ashram gegangen, hast dich schon als Teenager mit Achtsamkeit beschäftigt. Wie kam das?

Als ich sieben oder acht war, hatte ich einen wiederkehrenden Traum: Jede Nacht beim Einschlafen wurde mir meine Grenzenlosigkeit bewusst: Ich löste mich von meinem Körper und meinem Geist und spürte meine eigene Unendlichkeit. Ich identifizierte mich nicht mehr mit meiner körperlichen Anwesenheit, sondern erlebte pure Freiheit, Glückseligkeit und inneren Frieden. Dann kam ich plötzlich wieder zurück in meinen Körper und mein Zimmer und alles war wie vorher. Natürlich haben mich, wie jeden Teenager, auch Videospiele interessiert und ich habe Alkohol und andere Dinge ausprobiert. Aber diese nächtliche Erfahrung ist geblieben und hat mich immer wieder angestupst – als ob da noch mehr wäre.

Was passierte dann?

Als ich etwa 16 war, hatte mein Vater ein spirituelles Erwachen, was auch auf mich großen Einfluss nahm. Davor war er ein anderer Typ Mensch, aber als er Eckhart Tolles Buch “Die Kraft der Gegenwart” entdeckte, passierte ein Wandel. Ich habe es mir dann als Hörbuch mit Kopfhörern angehört, während ich durch die Natur geradelt bin. Das hat etwas in mir verändert. Mein Vater und ich sind uns dadurch sehr nahe gekommen. Wir begannen Yoga und Meditation zu praktizieren und uns bewusster zu ernähren. Es hat meine ganze Familie beeinflusst.

Du bist später nach London gezogen und hast dort Mooji kennengelernt, deinen spirituellen Lehrer bis heute. Wie kam es dazu?

Eigentlich sah ich Mooji zum ersten Mal nach einem Nahtoderlebnis auf einer Indienreise. Er erklärte in einem Youtube-Video: “Du hast keinen Anfang und kein Ende, du bist reines Bewusstsein. Du bist unendlich, deine Natur ist Frieden, Liebe und Harmonie.” Ich kannte das aus meiner Erfahrung als Kind, aber ich spürte es nicht mehr, sobald ich zurück in meinen Körper gekommen war. 

Ich glaube nicht an Zufälle. Menschen kommen aus einem bestimmten Grund zu einer bestimmten Zeit in dein Leben. Als ich Babaji, wie ich Mooji nenne, kennenlernte, war es so, als ob ich ihn schon immer gekannt hätte. Ich verstand das nicht in meinem Kopf, aber ich fühlte etwas in meinem Herzen. Es gab eine tiefe Verbindung zwischen uns beiden, aber auch viel, das noch vor uns lag.

Ihr seid stetig in Kontakt?

Babaji zu treffen war für mich eine erneute Erinnerung daran, warum ich hier bin und wer ich wirklich bin. Ich lebe jetzt in seiner Nähe. Je länger ich mit ihm auf dieser Reise bin, desto mehr kommt eine innere Weisheit dazu, die schwer in Worte zu fassen ist. 

Versuch es doch mal …

Man kann manche Dinge hören, sich sogar in Anwesenheit eines Meisters befinden oder eines Erleuchteten, aber ihr Geist ist noch zu stark. Viele bleiben an der Oberfläche, sie können nicht tiefer eintauchen. Aber wenn der Apfel reif ist, fällt er einfach vom Baum. Und so ist es auch zwischen uns gewesen. 

Sam Garrett im Interview
Foto: Aiste Amari Jucyte-Urvake / Healingfestival CZ

In deinem neuen Album “Forward to Zion” klingen Reggae-Töne an. Du widmest dich auch textlich der Rastafari-Kultur.  Hat sich dein Interesse in diese Richtung verlagert?

Nicht unbedingt. Egal, welche Kultur und Tradition wir uns ansehen, wir finden die gleiche Wahrheit, weil es nur eine Wahrheit gibt. Sie hat viele Namen und kann von vielen Menschen auf verschiedene Weisen ausgedrückt werden. Es ist leicht, sich mit dem jeweiligen äußeren Ausdruck zu identifizieren und das Darunterliegende zu übersehen. Aber eigentlich sind wir alle vereint und leben unter derselben Sonne, demselben Mond und denselben Sternen, egal in welcher Kultur. 

Wie bist du zu Rastafari gekommen?

Rastafari kam für mich zu einer Zeit, als ich sehr verloren und verwirrt war: Der Lockdown machte es unmöglich, sich frei zu bewegen. Ich habe damals eine Wahrheit, eine Richtung gesucht. Rastafari bedeutet Freiheit und Frieden. Damit gehen wir weder nach links noch rechts sondern direkt geradeaus. Auf der Suche nach Klarheit bin ich auf Haile Selassie gestoßen, der für Rastafari steht (siehe unten).

Was bedeutet Rastafari für dich persönlich?

Rastafari ist wichtig, weil wir in einer Zeit von Täuschung, Korruption, Lügen und Irreführung leben, die die Menschen verwirrt und verloren zurücklässt. Wir leben im babylonischen, kapitalistischen System, das einigen wenigen nützt, während der Rest Mühe hat, die Familie zu ernähren. Rastafari ist eine Rebellion gegen das koloniale System, das versklavt, verwirrt und eine Art Gefängnis erschafft, in dem wir leben. Das ist jetzt gerade unheimlich wichtig. 

Wie würdest du diese Rebellion beschreiben?

Es ist eine gewaltlose Revolution. Es ist mir wichtig, nicht wegzusehen. In der spirituellen Welt geht es häufig darum, sich zu ergeben und den Dingen ihren Lauf zu lassen. Wir brauchen dieses innere Loslassen auch, sich einer höheren Macht, einem Gott zu ergeben. Das bedeutet aber nicht, dass ich angesichts von Korruption und dem Hunger der Welt einfach wegsehen kann. Ich kann nicht meinen Kopf in den Sand stecken und so tun, als existiere das alles nicht. Wir müssen als Brüder und Schwestern zusammenkommen und unsere Macht nicht an die Politiker abgeben, sondern erkennen, dass wir die Macht in uns selbst tragen.

Sam Garrett

Der Singer-Songwriter Sam Garrett ist Engländer, aber seine Musik ist auf der ganzen Welt zuhause. Sein 2023 in Hawaii produziertes neues Album “Forward to Zion” entstand unter dem Eindruck von Pandemie und Lockdown und in der Begegnung mit der Rastafari-Kultur und deren vielleicht dessen Figur, Haile Selassie (1892-1975), der zugleich der letzte Kaiser von Äthiopien war. Besonders ein Zitat von Selassie ist Sam wichtig: 

“Wir müssen (…) unsere kleinlichen Vorurteile und Urteile übereinander begraben um einander unsere Zugehörigkeit, unsere Hingabe, unsere Loyalität und letztendlich unsere Liebe zu schulden, nicht den Nationen, Konzernen oder Regierungen, die versuchen uns auseinandertreiben und zu erobern, sondern unseren Brüdern und Schwestern innerhalb der menschlichen Familie und Gemeinschaft.


Lea Dlugosh

Lea Dlugosch arbeitet als Kulturjournalistin in Berlin und unterrichtet dort in ihrem Studio Loni Yoga. Ihr besonderes Steckenpferd ist dabei Integrative Yogatherapie.


Lies auch unser Interview mit Mantra-Musikerin Simrit Kaur:

Yoga und Ernährung: Ein ganzheitlicher Weg zur inneren Balance

Yoga und Ernährung

In einer Welt, die von Hektik und Stress geprägt ist, suchen immer mehr Menschen nach Wegen, um innere Ruhe und Balance zu finden. Yoga und eine bewusste Ernährung sind dabei zwei wesentliche Säulen, die helfen können, Körper und Geist in Einklang zu bringen. In diesem Artikel erfährst du, wie die Kombination aus Yoga und einer ausgewogenen Ernährung deine Lebensqualität verbessern kann und welche Rolle dabei natürliche Hilfsmittel wie Cannabisöl spielen können.

Die Bedeutung von Yoga für Körper und Geist

Yoga ist mehr als nur eine Serie von Körperübungen. Es ist eine ganzheitliche Praxis, die darauf abzielt, das Gleichgewicht zwischen Körper, Geist und Seele herzustellen. Durch regelmäßiges Yoga können Stress und Anspannung reduziert, die Flexibilität und Stärke des Körpers verbessert und die geistige Klarheit gefördert werden. Atemübungen, Meditation und verschiedene Asanas (Körperhaltungen) tragen dazu bei, den Geist zu beruhigen und die Konzentration zu steigern.

Ernährungsprinzipien für eine bessere Yogapraxis

Eine ausgewogene Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für eine effektive Yogapraxis. Lebensmittel, die reich an Nährstoffen sind, unterstützen den Körper bei der Regeneration und geben ihm die nötige Energie. Hier sind einige Ernährungsprinzipien, die du beachten solltest:

  • Frische und natürliche Lebensmittel: Bevorzuge frische, unverarbeitete Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Nüsse und Samen. Diese liefern wichtige Vitamine und Mineralstoffe, die deinen Körper stärken.
  • Ausreichend Flüssigkeit: Hydration ist essenziell. Trinke ausreichend Wasser und Kräutertees, um deinen Körper mit genügend Flüssigkeit zu versorgen.
  • Leichte und bekömmliche Mahlzeiten: Vermeide schwere und fettige Speisen, die den Körper belasten und müde machen. Leichte, pflanzenbasierte Mahlzeiten sind ideal, um dich während der Yogapraxis leicht und energiegeladen zu fühlen.
  • Probiotika und fermentierte Lebensmittel: Probiotische Lebensmittel wie Joghurt, Kefir, Sauerkraut und Kimchi können die Darmgesundheit fördern. Ein gesunder Darm ist essenziell für das allgemeine Wohlbefinden und kann auch die Yoga-Praxis unterstützen.
  • Vermeidung von Zucker und raffinierten Kohlenhydraten: Reduziere den Konsum von Zucker und stark verarbeiteten Lebensmitteln. Diese können zu Energieschwankungen führen und die geistige Klarheit beeinträchtigen.

Die Rolle von Cannabisöl in einer ganzheitlichen Lebensweise

Cannabisöl als natürliches Hilfsmittel kann eine wertvolle Ergänzung zu Yoga und einer ausgewogenen Ernährung sein. Das Öl, das aus der Hanfpflanze gewonnen wird, hat in den letzten Jahren viel Aufmerksamkeit erregt. Studien und Erfahrungsberichte deuten darauf hin, dass Cannabisöl vielseitige positive Effekte haben kann. Es wird häufig zur Linderung von Stress, Angstzuständen und Schmerzen eingesetzt und kann somit die Entspannungs- und Regenerationsphasen nach dem Yoga unterstützen.

Yoga und Ernährung: Praktische Tipps für den Alltag

Um die Vorteile von Yoga und einer bewussten Ernährung voll auszuschöpfen, ist es wichtig, diese Praktiken fest in deinen Alltag zu integrieren. Hier sind einige praktische Tipps, die dir dabei helfen können:

  • Morgenroutine: Beginne deinen Tag mit einer kurzen Yoga-Einheit und einem nährstoffreichen Frühstück. Dies gibt dir Energie und bringt deinen Geist in einen positiven Zustand. Ein Smoothie aus grünem Blattgemüse, Beeren und pflanzlichem Protein kann ein idealer Start in den Tag sein.
  • Planung und Vorbereitung: Plane deine Mahlzeiten im Voraus und bereite sie frisch zu. Dies hilft dir, gesunde Entscheidungen zu treffen und Versuchungen zu widerstehen. Ein Wochenplan mit gesunden Rezepten kann dabei sehr hilfreich sein.
  • Achtsamkeit üben: Sei achtsam, sowohl bei der Yoga-Praxis als auch beim Essen. Konzentriere dich auf deinen Atem und deine Bewegungen beim Yoga und genieße bewusst jeden Bissen deiner Mahlzeiten. Achtsames Essen fördert die Verdauung und kann helfen, Überessen zu vermeiden.

Hier findest du 12 weitere, schnelle Tipps für eine gesunde Ernährung.

Yoga-Übungen für mehr Balance und Energie

Bestimmte Yoga-Übungen sind besonders hilfreich, um innere Balance und Energie zu fördern. Der Baum (Vrikshasana) ist eine solche Übung, die dein Gleichgewicht verbessert und die Beine stärkt. Stelle dich dafür aufrecht hin, verlagere dein Gewicht auf ein Bein und lege den Fuß des anderen Beins an die Innenseite deines Oberschenkels. Finde deine Balance und strecke die Arme über den Kopf.

Eine weitere effektive Asana ist die Kobra (Bhujangasana), die die Wirbelsäule dehnt und die Brust öffnet. Lege dich dazu auf den Bauch, platziere die Hände unter den Schultern und hebe langsam den Oberkörper an, während du die Ellbogen nah am Körper hältst.

Schließlich ist die Brücke (Setu Bandhasana) eine Übung, die den Rücken und die Beine stärkt. Lege dich auf den Rücken, beuge deine Knie und lege deine Füße flach auf den Boden. Hebe Hebe das Becken so weit, bis dein Körper gerade ist. Diese Übungen können dir helfen, deine tägliche Yogapraxis zu bereichern und deine innere Balance und Energie zu steigern.

Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung deiner Ernährung

Neben einer ausgewogenen Ernährung können auch Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein, um sicherzustellen, dass du alle notwendigen Nährstoffe erhältst. Hier sind einige Ergänzungen, die besonders für Yogis von Vorteil sein können:

  • Omega-3-Fettsäuren: Omega-3-Fettsäuren sind wichtig für die Gehirnfunktion und können Entzündungen im Körper reduzieren. Sie sind in Fischöl oder Algenöl enthalten.
  • Vitamin D: Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel ist wichtig für das Immunsystem und die Knochengesundheit. Vor allem in den Wintermonaten kann eine Ergänzung sinnvoll sein.
  • Magnesium: Magnesium unterstützt die Muskelentspannung und kann Muskelkrämpfen vorbeugen. Es ist in grünem Blattgemüse, Nüssen und Samen enthalten, kann aber auch als Ergänzung eingenommen werden.

Fazit

Yoga und eine ausgewogene Ernährung sind zwei kraftvolle Werkzeuge, um Körper und Geist in Einklang zu bringen. Die Integration dieser Praktiken in deinen Alltag kann dir helfen, mehr innere Ruhe und Balance zu finden. Yoga unterstützt dich dabei, Stress abzubauen, deine Flexibilität und Stärke zu verbessern und geistige Klarheit zu fördern. Eine bewusste Ernährung, reich an frischen und natürlichen Lebensmitteln, ausreichend Flüssigkeit und leicht verdaulichen Mahlzeiten, liefert deinem Körper die nötige Energie und fördert deine Gesundheit.

Zusätzlich können natürliche Hilfsmittel wie Cannabisöl, das bei der Linderung von Stress, Angstzuständen und Schmerzen helfen kann, deine Entspannungs- und Regenerationsphasen nach dem Yoga unterstützen. Achte darauf, deine Ernährung durch Probiotika und Nahrungsergänzungsmittel wie Omega-3-Fettsäuren, Vitamin D und Magnesium zu ergänzen, um sicherzustellen, dass dein Körper alle notwendigen Nährstoffe erhält.

Durch die tägliche Praxis von Yoga-Übungen wie dem Baum, der Kobra und der Brücke kannst du deine innere Balance und Energie steigern. Plane deine Mahlzeiten im Voraus, übe Achtsamkeit beim Essen und Yoga und beginne deinen Tag mit einer nährstoffreichen Morgenroutine.


Titelbild von Jannis Brandt auf Unsplash

#113 Beckenboden-Power: Dos und Don‘ts für Yogapraxis und Gesundheit – mit Heike Gross

Stärkung und Entspannung: Das solltest du unbedingt über die Basis deines Körpers wissen

Der Beckenboden ist ein oft vernachlässigter, aber wichtiger Teil unseres Körpers. Als Netzwerk aus Muskeln, Bändern und Bindegewebe bildet er die Basis unseres Beckens und unterstützt Funktionen wie Blasen- und Darmkontrolle sowie die Stabilität des Körperkerns. Seine immense Bedeutung wird meist erst bei Problemen wie Harninkontinenz nach Schwangerschaft oder im Alter deutlich, wodurch gezielte Pflege und Training nötig werden.

Im „YogaWorld Podcast“ will Hostin Susanne Mors mehr über die Funktionen des Beckenbodens und seine Rolle in der Yogapraxis erfahren. Zu Gast ist Yogalehrerin und Heilpraktikerin Heike Gross, die die Beckenbodentherapie zu ihren Spezialgebieten zählt. Heike erklärt, welche Funktionen der Beckenboden erfüllt, warum er für unsere Gesundheit wichtig ist, woran man einen geschwächten Beckenboden erkennt und welche Faktoren zu Problemen führen können.

Natürlich sprechen Heike und Susanne auch darüber, wie Yoga den Beckenboden stärken kann. Heike teilt Techniken und Übungen, die bei Beckenbodenproblemen helfen, und erläutert, welche Vorteile es hat, den Beckenboden in die Yogapraxis zu integrieren. Sie gibt wertvolle Tipps, wie man den Beckenboden im Alltag einbeziehen kann, etwa beim Heben schwerer Gegenstände, und spricht über die Verbindung des Beckenbodens zu anderen Körperteilen sowie den Einfluss von Stress und emotionalen Blockaden auf diesen sensiblen Bereich.

Verwirrung, Klarheit, Einheit – vier Nath-Texte über Hatha-Yoga

Vier Nath-Texte über Hatha-Yoga

Ist Hatha-Yoga modernes Yoga? Ist es richtig, dass der Körper so im Mittelpunkt steht? Ein guter Weg, sich diesen Fragen zu nähern, sind die historischen Texte der Nath-Yogis, von denen die Hatha Yoga Pradipika (HYP) wahrscheinlich der bekannteste ist. Alles Theorie? Mitnichten! Wir nutzen sie für unsere Praxis, denn “das Lesen alleine bringt keinen Erfolg”, wie schon die Pradipika weiß. Sybille Schlegel nimmt in diesem Artikel vier verschiedene Nath-Texte genauer unter die Lupe.

Text: Sybille Schlegel, Titelbild: Daniel Adams/Studio India via Canva

Da hab ich mir ja was aufgehalst, denke ich, während ich die Goraksha Shataka auf dem Sitzfahrrad im Gym sitzend lese. Es ist der Nath-Text, den ich am wenigsten kenne bisher. Die Hatha Yoga Pradipika habe ich schon mal komplett übersetzt und unterrichte sie regelmäßig in unserem Teacher Training. Die Gheranda Samhita und die Shiva Samhita besitze ich als englische Ausgaben seit etwa 10 Jahren und habe sie mehrfach gelesen.

Für diesen Artikel nehme ich alle vier nochmal genauer unter die Lupe – und erwische mich bei wechselnden Gefühlen. Das kann durchaus passieren, wenn man die traditionellen Yogatexte des alten Indien rezipiert und deshalb beschreibe ich mal kurz meine Kontemplationen dazu, denn solche Reaktionen sind ganz normal und sollten uns nicht vom Studium der Weisheitslehren des Yoga abhalten:

1. Verwirrung: Im Gegensatz zum angenehmen Gefühl von Klarheit wühlt die Verwirrung Geist und Emotionen auf. Ich bin verwirrt, weil ich die Texte ziemlich unsystematisch finde. Weil ich die altindischen Symbole nicht kenne. 

2. Ärger: Ich gehöre definitiv nicht zur Zielgruppe der Texte, denn sie sind eindeutig für Männer verfasst. Auch die Sprache ist recht maskulin (was in den Übersetzungen deutlicher ist als im Original-Sanskrit). Harsch anmutende Anweisungen, Verbote, Praktiken, die Energien willentlich dominieren. Und immer wieder: Penis, Penis, Penis. Ich bleibe an den misogynen Stellen hängen, in denen Frauen als Ablenkung, Bedrohung, Objekt zur Ausführung von sexuellen Mudras beschrieben werden. Ich beginne zu überlegen, ob ich den Artikel absagen kann … 

3. Neugier: Wo ist der rote Faden? Was ist in den Texten gleich, was unterschiedlich? Wo liegt der Kern der Hatha-Lehre in der Tradition der Nath? 

4. Beklemmung: Die Warnungen zu den subtileren Techniken, bei denen man in die tiefsten, vegetativen Körperfunktionen eingreift, sind gruselig. Auch, wenn die Funktionalität der Natur entspricht, ist das bestimmt mit Vorsicht und Respekt zu genießen. Es ähnelt der medizinischen Wirkung von Giftpflanzen: Man muss die passende, individuelle Dosis kennen, damit die Wirkung positiv ist. Sonst ist die Macht zerstörerisch. 

5. Respekt: Ich werde mir bewusst, dass ich als westlicher, moderner Mensch trotz aller Bildung nicht viel weiß. Erst gegenwärtig beschäftigt sich die Wissenschaft mit den Effekten der Atmung, der Regenerationsfähigkeit von Nervengewebe und vielem anderem, das die yogischen Texte schon vor Hunderten von Jahren behandelten. Auch ist die Mystik des alten Indiens so vielfältig und fein, dass ein paar Semester Indologie nur auf der Oberfläche standhalten. Ich beschließe meine Empfindungen zu respektieren – und mehr noch die unergründlich tiefe Weisheit der Yogis, deren Worte die Jahrhunderte überdauert haben. 

Von außen – von innen

Fresco im Nath-Temple Indien
Fresco im Nath Tempel in Indien. Foto: Manakin/Getty Images via Canva

Eine mystische Bruderschaft, vier Texte und magisch anmutende Praktiken, die angeblich unsterblich, wunderschön und unwiderstehlich machen? Klingt wie aus einem Hollywoodstreifen, kommt aber aus dem indischen Mittelalter. Wie so oft kann man sich auch den historischen Wurzeln dieser vier Texte nur annähern, findet einen gewissen Zeitraum (8.-14. Jahrhundert), in dem sich der Plot hauptsächlich abgespielt und von dort bis ins Heute gezogen hat. Verschleiert vom Lauf der Zeit, verklärt von Yogatourist*innen, verrufen durch andere Yogatraditionen und von der indischen Literatur des 16. und 17. Jahrhunderts – doch wer waren eigentlich die sogenannten Nath-Yogis, deren Texte wir hier näher betrachten? 

Der amerikanische Pfarrer George Weston Briggs, der als Seelsorger im britischen Militär zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Indien tätig war, formt den Blick von außen: Sein Buch “Goraknath und die Kanpatha Yogis” versucht aus der Perspektive der westlichen Kultur und mit der Methodik der sozio-kulturellen Wissenschaften zu beschreiben, zu beziffern.

Unterwegs wird aus oberflächlich-arrogant allerdings neugierig-respektvoll. Die Yogis mit den Ohrringen (Kanpatha) scheinen gut organisiert und gleichzeitig dezentral gewesen zu sein: Sie lebten in Männerbünden, als Einsiedler, als Familienoberhaupt. Viele huldigten dem Gott Shiva als höchstem Prinzip, andere folgten Vishnu, manche verehrten das weibliche Göttliche mehr. Die vielfältige Buntheit Indiens beginnt den westlichen Geist zu betören, der verzweifelt versucht, die eine Antwort zu finden und am mentalen Einordnen und Verstehen festzuhalten… 

– Hatha Yoga Pradipika 1.56

Die Legenden der Nath-Texte

Einige berühmte Persönlichkeiten der Naths sind bis heute mit Namen bekannt: Wie der sagenhafte Matsyendra, der von Shiva als Fisch die Lehren des Hatha gehört und dann zum Menschen gewandelt worden sein soll, um die Weisheiten weiterzugeben. Vermutlich verbirgt sich dahinter ein im shaktistischen Tantra verwurzelter Yogi, der von Goraksha aus dem “Tempel der Frauen errettet” worden sei. Als gelernte Historikerin versinke ich hier gerne in der Attraktivität der Legenden.

Goraksha selbst soll maßgeblich an der Gründung der Nath-Yogi-Bruderschaften beteiligt gewesen sein. Man liest, er habe Hatha-Yoga vom anrüchigen Tantra befreit und mit dem Yoga des Patanjali vereinbar gemacht. Mystische Traditionen treffen auf indischen Kult-Mainstream. Und dann ist da noch Gheranda, von dem wir einen Text haben, aber so gut wie nichts wissen. 

Auch die Texte selbst formulieren flüsternd im Schatten, obwohl die Hatha Yoga Pradipika ihrem Namen nach (“Licht auf Hatha Yoga”) doch Licht ins Dunkel bringen will. Aber leider: Beschreibungen, Andeutungen und Geheimhaltung wechseln sich ab. Körper und Energie, Form und Universum, Außen und Innen verschwimmen in ein großes Ganzes, das man nicht einfach so runterlesen kann im Urlaub auf der Strandmatte. Man wünscht sich regelrecht den Guru herbei, der einem – wie in den Texten angemahnt – die Zusammenhänge und Symbole erläutert.

Und hier liegt die innere Perspektive: Will man es wirklich wissen, braucht man eine Hatha-Tradition, in der die Lehre gelebt und geübt wird. Ich bin über meine Lehrer*innen der Krishnamacharya-Tradition verbunden sowie der von Sri Brahmananda Sarasvati. Krishnamacharya hatte als Sanskritist, Ayurveda-Arzt und Yogameister eine ebenso breite wie tiefe Kenntnis des Hatha-Yoga.

In der Weitergabe durch seine Schüler*innen spielen die Nath-Texte allerdings nur eine kleine Rolle. Sein Schüler A.G. Mohan übt in seiner Ausgabe der HYP sogar fast harsche Kritik an diesem Text. Vermutlich ist es so, dass man sich für die Innensicht auf Hatha-Yoga eine Tradition sucht, zu der man sich intuitiv hingezogen fühlt, die sich auf eine lange Linie von Lehrer*innen beruft, die ernsthaft und respektvoll ist. Und dann, über diesen Faden, lässt man sich dahin bringen, wo kein Faden mehr nötig ist. 

Vom Groben ins Feine

Vier Texte sind uns aus der Nath-Tradition bekannt und über Übersetzungen allgemein zugänglich: Hatha Yoga Pradipika, Gheranda Samhita, Goraksha Shataka und Shiva Samhita. Hier die wichtigsten Eckdaten und Inhalte kurz zusammengefasst:

Hatha Yoga Pradipika Licht auf Hatha-Yoga

Verfasser: Yogi Svatmarama 
Aufbau: Asana, Pranayama, Mudra, Samadhi 
Inhalt: Lineage, Einleitung über die Unklarheit der Yogapraktiken als Ausgangspunkt für Text, 36 Asanas, 6 Kriyas, Anweisungen zu Lebensweise und Ernährung, 9 Pranayamas, 10 Mudras, Nada als Versenkungsobjekt, Anmerkungen zum Aufgehen im Selbst 

Gheranda Samhita Die Sammlung des Gheranda 

Verfasser: Gheranda an seinen Schüler Candakapali 
Aufbau: Kriya, Asana, Mudra, Pratyahara, Pranayama, Dhyana, Samadhi 
Inhalt: Einleitung über die Notwendigkeit der Yogapraxis, 27 Kriya, 32 Asana, 25 Mudra, Pratyahara als Übung der inneren Unabgelenktheit, Anweisungen zu Lebensweise und Ernährung, 11 Pranayama, 5 Kontemplationen mit Visualisierung, Mantra und Mudra (Nyasa), Samadhi als Einheit mit Brahman 

Goraksha Shataka Die 100 des Goraksha 

Verfasser: Goraksha (Lineage von Svatmarama, Schüler von Matsyendranath)
Aufbau: Teil 1 (der niedere Teil) – Asana & vorbereitende Praxis, Teil 2 (der höhere Teil) – Pranayama & Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi 
Inhalt: Kurze Einleitung, 6 Anga des Yoga, 2 Asana, Beschreibung von 6 Chakras, Beschreibung von 10 Nadi, Erweckung von Kundalini Shakti, Beschreibung der Lebensweise, 5 Mudra, 3 Bandha, Mantra-Praxis (Pranava), Nadi Shodhana, Wirkungen von Pranayama, Pratyahara, Dharana, Samadhi 

Shiva Samhita Die Sammlung Shivas 

Verfasser: Shiva an Parvati
Aufbau: Das Prinzip des Lebens, Wissen, Praxis, Mudra, Meditation
Inhalt: Vedantische Lehre, Einheit von Körper und Universum mit Nadi-System, 10 Vayus, Vorbereitung zur Praxis, Nadi Shodhana, Anweisungen zur Ernährung, Wirkung von 16 Pranayama (die allerdings nicht genannt werden), Dharana-Praxis, 4 Asanas, 11 Mudra, Hinweise zur Praxis allgemein, Nada Yoga, Meditation, Erweckung von Kundalini Shakti, Beschreibung von 7 Chakras, Beschreibung Ida, Pingala und Sushumna, Anweisungen für verheiratete Yogis (Grhasta)

Sie sind alle ein wenig unterschiedlich, sie alle haben Gemeinsamkeiten: Hatha-Yoga dient dem Raja-Yoga und damit letztlich Samadhi. Das heißt, die Posen dienen nicht der Form, alles Atemanhalten nicht der reinen Dauer des Könnens, sondern sämtliche Techniken sollen letztlich die Energien oder die Funktionalität des Körpers optimal auf tiefe Meditation, Versunkenheit (Samadhi) einstellen. Inklusive des in den Texten hochgelobten Khecari Mudra, bei dem die Zunge an der Wurzel eingeritzt und dann langgezogen und durch den Rachen in die Nasenhöhle gesteckt wird.

Das Resultat: eine Art Winterschlaf. Der Stoffwechsel wird heruntergefahren, Atmung und Herzschlag verlangsamt. Der Körper verzichtet dadurch auf die uns so bekannten Ablenkungen in der Meditationspraxis wie Hunger und sexuelle Bedürfnisse. Es existiert ein Bericht eines deutschen Arztes aus den 1930er-Jahren, in dem dieser höchst überrascht erklärt, dass Krishnamacharya bei einer seiner Demonstrationen über einen Zeitraum von fünf Minuten keinen Puls hatte und er ihn mit Sicherheit für tot erklärt hätte. Desikachar soll seinen Vater einmal gefragt haben, wie das geht. Dieser habe jedoch abgewunken mit den Worten, das sei nicht, was die Welt braucht. Bestimmt hat er recht … trotzdem ist es faszinierend.

Einssein mit Körper und Seele

Mudra-Beruhigung Körper und Geist
Mudra und Symbole findet man in allen vier Nath-Texten. Foto: Andy Krakovsky/Getty Images Signature via Canva

Die Hatha-Yogis verstanden physische Funktionen wie nur wenige nach ihnen: Alles, was den Atemfluss verlangsamt und damit die Regungen des Geists verringert, hat sie interessiert und wurde Teil ihrer Praxis: So das Drücken der Zunge gegen den Gaumen, was beim Kauen natürlich vorkommt und den Atem verlangsamt, um Verschlucken zu verhindern. Oder das Ausatmen und Anhalten der Atmung, das den Parasympathikus aktiviert.

Oder ganz einfach das Liegen in Shavasana, was meine Lehrerin ein “Mudra für Schlaf” nennt: Die Haltung ist ein Signal für den Körper, gewisse Funktionen hochzufahren und andere runter. Je langsamer der Organismus, desto ruhiger der Geist, desto tiefer können Yogis und Yoginis eintauchen in das Einssein. 

Den physischen Körper pflegen

Ablenkung von der Versunkenheit ist unerwünscht, deshalb gilt es, den Körper mit besonderen Handlungen zu reinigen: In der HYP werden sechs sogenannte Karmas oder Kriyas beschrieben, in der Gehrenda Samhita gibt es 27 – vom Zungeschaben übers Zähneputzen bis hin zu Darmreinigungen mittels willentlichem Luftschlucken und Auspupsen oder dem Ausstülpen des Dickdarms in ein fließendes Gewässer. Kein Wunder, dass a) das Ganze unbeobachtet stattfinden sollte und b) Krishnamacharya als Ayurveda-Doktor von allgemeiner Anwendung warnte.

Asana hat den Grundzweck, den Körper leicht, flexibel und stark zu machen. Einzelne Positionen werden darüber hinaus als Kur, etwa für Verdauungsstörungen empfohlen. Pranayama soll die Fähigkeit zur Stille über die Atemstille trainieren, mit dem Effekt perfekter Versorgung der Zellen. Pratyahara, sonst eher bekannt aus dem Yogasutra, wird in der Goraksha Shataka beschrieben als das bewusste Wahrnehmen durch die Sinne und das ebenso bewusste Nicht-Reagieren darauf.

Mittels Mudra – einer Verbindung aus Körperhaltung, Kumbhaka (Atempause) und Bandha (Muskelkontraktionen in Verbindung mit dem Atemhalten) – soll sich Energie im Körper konzentrieren, um ein ruhendes Energiepotenzial zu erwecken. 

Ha und Tha

Das ist auch eine mögliche Erklärung für den Begriff Hatha: Ha steht für die aktive Energie und Einatmung (Prana Vayu), Tha für die passive Energie und Ausatmung (Apana Vayu). Prana Vayu wird durch die Sonne symbolisiert, Apana Vayu durch den Mond. Dadurch wird Ha auch zum Lautklang für Sonne und Tha (übrigens mit nach hinten gebogener Zunge ausgesprochen) zum Lautklang für Mond.

– Goraksha Shataka 1.40

Diese gegensätzlichen Energien zusammengebracht kreieren eine energetische Einheit. Und deren Kraft weckt wiederum Kundalini Shakti (wörtlich: die zusammengerollte Energie), die sich dann wie eine plötzlich geweckte Schlange aufrichtet und durch den Energiekanal der Wirbelsäule (Sushumna Nadi) emporsteigt und sich mit Shiva vereint. 

Ganz grob gesagt. Shakti gilt als Göttin, die sich im Tanz mit Shiva befindet: Tanzt sie fort, herrscht Dualität, kommt sie zurück, entsteht Einheit. Der Ursprung vieler traditioneller Tänze auf der ganzen Welt. Und so wird aus asketischer und akrobatischer Praxis plötzlich spirituelle Mystik. Die Einzelheiten der Lage von Kundalini Shakti, ihre Bewegung, die Beschaffenheit von Sushumna, die Veränderungen auf ihrem Weg nach oben für den Yogi sowie das Entstehen von inneren Klängen bei ihrer Vereinigung: All das wird in den Texten beschrieben. Details können variieren, daher finde ich, wenn man sich damit beschäftigt, sollte man alle lesen, das klärt hier und da schon ein paar Fragen.

Alle Texte führen zur Einheit

Die Shiva Samhita fällt inhaltlich uns systematisch etwas aus der Reihe, gibt aber gleichzeitig ein Fundament für die drei anderen. Shiva spricht hier zu Parvati, seiner Shakti. Das erste Kapitel ist eine Darlegung dessen, was Einheit ist. Das entspräche der Advaita Vedanta-Philosophie, heißt es in den Einleitungen. Neuerdings ist mir so etwas immer egaler. Aber was Shiva hier inhaltlich erzählt, ist klar und auf den Punkt.

Gemälde Shiva und Parvati
Gemälde Shiva und Parvati. Foto: ePhotocorp Getty Images via Canva

Er beantwortet, warum wir uns nicht in Einheit empfinden, wie das Karma da hineinspielt und was das eigentlich ist. Später im Text werden auch die Chakras genau beschrieben, ebenso die Vayus (Winde), die für Hatha-Yoga wichtigen Nadis – und Anweisungen für verheiratete Yogis. Die gab es nämlich auch und deren Frauen haben laut G.W. Biggs auch Hatha-Yoga geübt und als Witwen die Positionen ihrer Gatten in der Gemeinschaft eingenommen. (Puh, jetzt ist es raus. Ich wollte schon ewig mal diese Vorstellung myth-bustern, dass Frauen früher kein Yoga geübt hätten.)

Das Fazit, das keines ist 

Die Nath-Texte sind wunderbare Quellen für alle, die Yoga mit dem Körper oder über den Körper üben. Das Machen steht im Vordergrund, das “Wie machen” erläutern die Texte. Optimal ist das Üben mit einem kompetenten Lehrer, denn nicht immer sind die Anweisungen ganz ausformuliert. Manche der Reinigungstechniken sind heute bereits Teil unserer täglichen Routine, andere heutzutage vielleicht nicht mehr ratsam. Sobald es an Pranayama und Mudra geht, ist ein andächtiges, vorsichtiges Herantasten hilfreich, denn hier beginnt man in die Tiefen des hormonellen Systems und der Körperfunktionen einzugreifen.

Und da wir meist keinen nach den Kriterien der Texte kompetenten Lehrer haben: piano piano, wie der Italiener sagt. Nur, weil was geht, heißt es nicht, dass man es ohne weiteres verträgt. Ein gesunder Körper, ein gesunder Geist, ein ausgeglichener Stoffwechsel, gute Atemkapazität und innere Ruhe sind wirklich etwas wert. In den Winterschlaf muss ich dafür nicht unbedingt.


Sybille Schlegel ist unsere Lieblingsautorin, wenn es um alltagstaugliche Texte zur Yogaphilosophie geht: So locker und leicht, so tief und wahr, einfach wunderbar! Dieser Text stammt aus unserer Reihe im YOGAWORLD JOURNAL “Die wichtigsten Texte der Yogaphilosophie“. Mehr über Sybille erfährst du auf ihrem Instagram Account. Live kannst du sie in Mainz erleben, im Hatha Vinyasa Parampa Studio, das sie gemeinsam mit Andreas Ruhula leitet.


Lese mehr von Sybille Schlegel und tauche tiefer in die Yogaphilosophie ein:

Warum Puppy Yoga verboten gehört

schlafender Hundewelpe

Wir haben in der Yogablase ja schon einige kuriose Trends beobachtet: Bier-Yoga, Wein-Yoga, Nackt-Yoga, Stiletto-Yoga … Aber beim neuesten Trend Puppy Yoga (Yoga mit Welpen) geht es nun deutlich zu weit. Wie schon beim Goat Yoga-Trend (Yoga mit Ziegen) vor einigen Jahren werden lebendige “Requisiten” eingesetzt. Warum Yoga mit Welpen für uns ein absolutes No-Go ist und aus unserer Sicht verboten gehört, erfährst du hier.

Kommentar von Daniela Klemmer, Titelbild: RedThinkHead/Getty Images via Canva

Klar: Welpen sind niedlich. Zumindest für die meisten Menschen. Und die Vorstellung, dass sich während der Yogapraxis flauschige Hundewelpen um einen tummeln, ist zunächst mal ganz nett. Auch ist bekannt, dass sich die Anwesenheit von Hunden positiv auf die Psyche auswirkt und unter anderem depressive Symptome, Ängste, Stress und Einsamkeit vermindert werden können. Die Idee, Puppy Yoga ins Leben zu rufen, ist also auf den ersten Blick gar nicht mal so weit hergeholt. Doch Achtung! Hier ist es wichtig, hinter die Fassade zu blicken.

Denn im Grunde dreht es sich hier wieder einmal nur darum, wie der Mensch den größten Nutzen aus dem Tier ziehen kann (Stichwort “Speziesismus”). Die Tiere werden als eine Art Sportutensil und Unterhaltungsobjekt eingesetzt. Außerdem ist es offensichtlich, dass die Welpen ein Kundenmagnet sind und die Veranstalter*innen natürlich ihren monetären Profit daraus ziehen wollen. Aber wie steht es um das Tierwohl?

Was ist Puppy Yoga?

Der Yogatrend ist wie so oft aus den USA zu uns herübergeschwappt und hat sich vor allem über die sozialen Medien bei uns in Europa verbreitet. Puppy Yoga ist schnell erklärt: Man macht Yoga, während mehrere Hundewelpen mit im Raum sind.

Die Puppy Yoga-Klassen werden immer mit einer bestimmten Rasse angeboten, das heißt man kann sich bei der Buchung aussuchen, ob man zum Beispiel lieber zwischen Australian Shepherd- oder Golden Retriever-Welpen herumturnen möchte. Die Hunde werden von entsprechenden Züchter*innen zur Verfügung gestellt, die teilweise ebenso während der Stunde anwesend sind. Fast schon als wäre es eine Werbeveranstaltung, bei der Züchter*innen ihre neuesten “Werke” (Qualzuchten inklusive) präsentieren und – wenn auch indirekt – die Teilnehmenden zum Kauf verlocken. Gleichzeitig sind die Tierheime überfüllt mit Tieren, die sehnsüchtig auf ein neues Zuhause warten.

Schlafende Hundewelpen in einem Karton
Foto: Mabuya via Pixabay

Es gibt zum Glück Gegenwind

Das ist einer der Gründe, warum sich die Tierschutzorganisation PETA Deutschland bereits an die Puppy Yoga GbR, einen der größten deutschlandweiten Veranstalter, gewandt und gefordert hat, keine Welpen mehr für ihre Kurse zu nutzen:

“Puppy Yoga ist weder eine meditative Praxis noch Tierschutz. Vielmehr ist es völlig verantwortungslos, Zuchtstätten zu unterstützen, während unzählige Vierbeiner auf ein neues Zuhause warten. Yoga steht für einen achtsamen Umgang mit sich und der Umwelt. Wir appellieren an die Studios, keine Tiere für die Yogapraktiken einzusetzen.” (PETA Deutschland)

Leider hat die Puppy Yoga GbR dies abgelehnt.

Immerhin in Stuttgart wurde Puppy Yoga vom Veterinäramt vorerst verboten. Sie beruhen sich dabei auf das Tierschutzgesetz §11, da es sich um eine “gewerbsmäßige Zurschaustellung von Welpen” handelt, für die die Veranstaltenden keine Erlaubnis haben.

In Italien ist Puppy Yoga bereits seit Ende April verboten. Bleibt zu hoffen, dass mehrere Länder nachziehen.

Was brauchen Welpen?

Wenn die Welpen um die Yogamatten wuseln, die Yogi*nis anstupsen und zum Spielen auffordern, mag das den Eindruck erwecken, dass sie Spaß an der Sache haben. Das mag ja sein. Dennoch ist es so, dass Hundewelpen viel Schlaf (bis zu 20 Stunden am Tag!) und Ruhepausen benötigen. Durch solche Puppy Yoga-Stunden werden sie aber komplett überreizt und überfordert. Es wird in den natürlichen sozialen Entwicklungsprozess eingegriffen, was später bei den Tieren zu Verhaltensstörungen führen kann.

Hinzu kommt, dass in Puppy Yoga-Stunden verschiedener Anbieter*innen grundsätzlich Verletzungsgefahr besteht, Hygieneregeln nicht immer eingehalten werden und die Jungtiere sich in der unbekannten Umgebung schutzlos ausgesetzt fühlen können. Das wichtige Verhältnis und Vertrauen zu deren Bezugsperson leidet massiv darunter. Die Bedürfnisse der Welpen rücken also insgesamt in den Hintergrund.

Die Rechtfertigungsversuche reichen nicht aus

Die Veranstalter*innen probieren allerlei aus, um sich ihre Taten ins rechte Licht zu rücken: Zum einen gäbe es Rückzugräume für die Welpen. Die reichen allerdings laut PETA nicht aus, da die Tiere so aufgedreht sind, dass sie sich nicht von alleine zurückziehen. Die FAQs in Bezug auf die Sicherheit und Gesundheit der Welpen auf der Webseite von Puppyyoga.de sind ausführlich und erwecken bei Laien zunächst ein gutes Gefühl bei der Sache. Es wird unter anderem behauptet, dass die Verantwortlichen “durch ihre eigenen Hunde” auf Stressanzeichen der Welpen geschult seien. Von etwa professionellen Schulungen kann man nichts lesen. Allein die Fülle an Auflagen und Punkten, die es beim Puppy Yoga zu beachten gibt, sollte doch stutzig machen.

Husky Welpen
Foto: sinopics/Getty Images Signature via Canva

Was alle Anbieter*innen von Puppy Yoga gemeinsam haben, ist außerdem das auf deren Websites gut sichtbar platzierte Versprechen, die Einnahmen an Tierschutzorganisationen zu spenden. Das kann bei den “tierliebenden” Konsument*innen zu dem Trugschluss führen: “Ach, wie schön! Die setzen sich sogar für Tiere ein.” Was hier passiert, ist “Ethics Washing”, das (tier-)ethische Pendant zu “Greenwashing”: Schnell das Gewissen beruhigen, weil man genau weiß, dass das, was man da anbietet bzw. praktiziert, ganz klar unethisch ist.

Die bekannteste Anbieter von Puppy Yoga (Puppyyoga.de) betreibt mehrere identische Instagram-Accounts für die einzelnen Städte, vor allem im süddeutschen Raum. Alle zieren sich mit dem Spruch “We’re doing it the right way” (Wir machen es richtig). In Augsburg gibt es Puppy Yoga von einem anderen Anbieter, auf dessen Webseite sogar behauptet wird, dass Yoga mit Welpen gut für die Frühsozialisierung der Hundekinder sei. Es sei eine “win-win-Situation” für Mensch und Tier. Das wagen wir stark zu bezweifeln. Außerdem steht da auch etwas von “einer ordentlichen Portion Cute Aggression” – wir mussten erstmal googeln, was das bedeuten soll: Cute Aggression beschreibt demnach den Drang, niedliche Dinge zu quetschen, zu drücken, zu kneifen oder gar zu beißen, ohne Schaden anrichten zu wollen. Aha. Definitiv eine unglückliche Wortwahl bei so einem Thema. Denn von Ahimsa, dem yogischen Wert der Gewaltlosigkeit, ist Puppy Yoga meilenweit entfernt.

Zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels gibt es auf der Webseite und den Instagram-Kanälen von Puppyyoga.de im Juli Angebote mit Welpen aus dem Tierheim Höchstädt an der Donau, das vor Ort in Höchstädt stattfinden soll. Tja, leider handelt es sich dabei immer noch um Welpen. Jeweils eine Stunde um 11:30 und um 13 Uhr. Viel Pause bleibt also nicht für die Kleinen … Und es spricht für sich, dass dieser Veranstalter in Süddeutschland weit und breit nur ein einziges Tierheim gefunden hat, das Tiere für eine solche Aktion zur Verfügung stellt. In und um München werden darüber hinaus noch weitere Termine mit verschiedenen Hunderassen von Züchter*innen angeboten.

Weitere Fragezeichen beim Blick in die sozialen Medien …

Schockiert sind wir auch über die vielen zustimmenden Kommentare unter den Posts der Instagram-Accounts der Veranstaltenden. Schaut man beispielsweise auf den internationalen Account @puppyyoga von Puppyyoga.com, findet man dort eine Vielzahl kritischer Kommentare, die sich deutlich gegen Puppy Yoga aussprechen. Da stellt sich uns die Frage, ob es in Deutschland immer noch zu wenig Bewusstsein für die ethische Problematik von Puppy Yoga gibt oder ob die kritischen Kommentare bewusst von den Betreiber*innen verborgen werden …

Was man übrigens außerdem auf Puppyyoga.com und deren Instagram-Account sieht, ist eine Vielzahl an Bildern von schlafenden, auf Menschenkörpern drapierten Hundewelpen. Und nein, diese Hundekinder relaxen nicht etwa in Shavasana, sondern sind offenbar einfach ausgeknockt und überstimuliert.

Ist das noch Yoga?

Hund auf Yogamatte
Foto: Robin Oh/Getty Images via Canva

Und ganz ehrlich: Wie sehr kannst du wirklich in deine Yogapraxis abtauchen, während eine Horde Hundekinder um dich herumtollt? Der eigentliche Sinn und Zweck von Yoga kann hier definitiv nicht im Fokus stehen. Yoga wird wieder einmal auf eine “lustige Gymnastik” reduziert, zu einem Lifestyle-Trend, der sich auch noch wunderbar in der Instagram-Story macht. Schade.

Dann macht lieber Bier-Yoga. Aber lasst bitte die Welpen in Ruhe und unterstützt keine Anbieter*innen von Puppy Yoga!

#112 Praxisreihe: Harmonisierende Chakra-Meditation – mit Nora Kersten

Löse energetische Blockaden und verstärke dein inneres Strahlen 

Chakras sind energetische Zentren im menschlichen Körper und werden oft als “Lichträder” oder “Energiewirbel” beschrieben. Die sieben Hauptchakras verlaufen entlang der Wirbelsäule. Dabei steht jedes dieser Energiezentren für verschiedene Aspekte des physischen, emotionalen und spirituellen Wohlbefindens. Allerdings können die Chakras auch aus der Balance geraten oder es können sich Blockaden bilden. 

In dieser Praxisfolge im “YogaWorld Podcast” nimmt dich die Schweizer Yogalehrerin Nora Kersten mit auf eine Reise durch die sieben Hauptchakren: das Wurzel-Chakra, das Sakral-Chakra, das Solarplexus-Chakra, das Herz-Chakra, das Hals-Chakra, das Stirn-Chakra und das Kronen-Chakra. Das Thema Chakras liegt Nora sehr am Herzen, weshalb sie sich unter anderem in Chakra Healing und Chakrapsychologie ausbilden ließ. 

Während dieser 15-minütigen Meditation wirst du tief in dich hinein spüren und jedes Chakra visualisieren und aktivieren. Daraufhin werden die Chakras miteinander verbunden, um eine harmonische Balance herzustellen und dein inneres Strahlen zu verstärken.

Wir wünschen dir viel Freude bei der Praxis!

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