Uttanasana neu interpertiert: Dies.das.Asanas

Vorwärtsbeugen dehnen die gesamte rückseitige Faszienkette und das vom Scheitel bis zu den Sohlen. Sie helfen, das Nervensystem etwas herunterzufahren und laden uns ein, nach innen zu schauen und abzuschalten. Diese einbeinige Variante wirkt allerdings im Vergleich zum Klassiker Uttanasana eher anregend. Der Grund: Hier ist Konzentration gefragt!

Du stehst nämlich nicht wie gewohnt sicher auf beiden Füßen, während die ganze Welt auf dem Kopf zu stehen scheint. Ein ziemlich schwindeliges Gefühl, wenn einem so der Boden unter einem Fuß entzogen wird. Aber genau dieses Ungewohnte, Neue macht ja auch Freude und holt uns aus dem Trott der Gewohnheit. Wer also Spaß daran hat, seine Balance mal wieder auf’s Neue zu testen, wird diese Suche nach dem Schwerpunkt auf einem Bein sicher lieben.

Ganz nebenbei genießt du aber auch alle positiven Wirkungen der klassischen Vorwärts-
beuge: Du dehnst deine Beinrückseiten und ziehst die Wirbelsäule mitsamt den in ihr verlaufenden Nervenbahnen in die Länge. Das fördert nicht nur deine Beweglichkeit, sondern auch die Durchblutung in diesem Bereich.

Macht das Spaß?

Ja, denn es ist kniffliger, als es aussieht. Übe zu Beginn am besten vor einem weichen Sofa oder neben einer Wand. Das hilft dir, in die Balance zu finden und dich an die Position zu gewöhnen, bevor du es frei im Raum versuchst.

Muss ich das können?

Natürlich nicht, aber es ist immer wieder spannend, die eigene Balance auf die Probe zu stellen. Wenn dir Krieger 3 und Baum über fünf Atemzüge lang keine Probleme machen, dann bist du bereit für diese Herausforderung. Dabei müssen deine Hände nicht den Boden berühren geschweige denn die Beine umgreifen, du kannst dich auch mit einer oder beiden Händen auf einem Stuhl abstützen.

Was muss ich dafür tun?

Als Warm-up eignen sich Sonnengrüße und jegliche Varianten der Vorwärtsbeuge, denn je leichter dir die fällt, desto kompakter (und damit stabiler) kannst du auch die einbeinige Variante üben.

Step by Step zur Uttanasana Variante:

  1. Ausgangshaltung ist die klassische Vorwärtsbeuge aus dem Stand (Uttanasana). Setze die linke Hand zunächst auf dem Boden, einem Block oder Stuhl auf. Sie ersetzt dir das zweite Standbein und hilft dir, stabil zu stehen, wenn du gleich einen Fuß vom Boden lösen.
  2. Beuge das rechte Bein und ziehe die Ferse möglichst dicht zum Gesäß. Dann löst du die rechte Hand vom Boden und greifst um den rechten Fuß oder Schienbein. Jetzt kommt es darauf an, wie tief deine Vorwärtsbeuge ist: Entweder der Blick richtet sich zum Boden, oder du senkst den Kopf und richtest den Blick hinter dich.
  3. Sobald du hier sicher in der Balance bist, löst du auch die linke Hand vom Boden und legst sie ans linke Fußgelenk. Erlaube deinem linken Standbein dich zu tragen. Bleibe 1 bis 5 Atemzüge lang in der Haltung. Dann wiederhole die Abfolge auf der anderen Seite.

Lust bekommen? Hier gibt es noch mehr Asanas mit Step by Step-Eklärungen.

Noch mehr Asanas von unserer Kolumnistin Jelena Liebermann findet ihr auf www.instagram.com/kickassyoga

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Das Neueste

Ayurvedische Herbstrezepte – so hältst du dein Vata in Balance

Ayurveda_to_go Der Herbst wird von der starken Energie des Vata Doshas dominiert. „Vata“ bedeutet „das, was Dinge bewegt“, setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und steht grundsätzlich für die Bewegung im Organismus. Zeit für Erdendes!

Eine Welt auf Probe: Über Verbundenheit und Verbindlichkeit

Schafft Verbindlichkeit einen Raum, in dem Verbundenheit überhaupt erst möglich wird? Oder ist es vielmehr so, dass die (gerade...

Die Mandukya Upanishad – Aller guten Dinge sind vier!

Dieses Mal stellt euch unsere Autorin Sybille Schlegel die Mandukya Upanishad vor, einen kurzen Text, der es ganz schön...

YogaWorld Podcast: #120 Praxisreihe: Body Face Yoga – mit Amiena Zylla

Willkommen beim "YogaWorld Podcast"! Die Idee dahinter: Zugang zu echtem Yogawissen, ohne stundenlangem Bücherwälzen. Hier erfährst du einfach alles...

#120 Praxisreihe: Body Face Yoga – mit Amiena Zylla

Strahlend schön: Integriere Face Yoga in deine Asana-Praxis Von unseren mehr als 650 Muskeln liegen sage und schreibe 50 im...

Auf Buddhas Spuren: Die Parallelen zwischen Yoga und Buddhismus

Dass in vielen Yogastudios Buddha-Figuren thronen, ist kein Zufall: Zwischen den beiden Lehren gibt es viele Parallelen. Timo Wahl...

Pflichtlektüre

Astrologie: September-Vollmond in den Fischen und partielle Mondfinsternis

yWann ist Vollmond? Am 18. September um ca. 4:35 Uhr steht der Vollmond im Zeichen Fische. Zudem findet eine...

Ayurvedische Herbstrezepte – so hältst du dein Vata in Balance

Ayurveda_to_go Der Herbst wird von der starken Energie des Vata Doshas dominiert. „Vata“ bedeutet „das, was Dinge bewegt“, setzt sich aus den Elementen Luft und Äther zusammen und steht grundsätzlich für die Bewegung im Organismus. Zeit für Erdendes!

Das könnte dir auch gefallen
Unsere Tipps