Power Core – Yogapraxis für eine kraftvolle Körpermitte

Eine kraftvolle Körpermitte ist nicht nur die Basis für eine gesunde Körperhaltung, sondern auch die Grundvoraussetzung für eine fortgeschrittene Yogapraxis mit Umkehrhaltungen, Arm- und Handbalancen. Diese Sequenz von Maximilian Kert kräftigt effektiv deine Rumpf- und Oberkörpermuskulatur – wenn du sie regelmäßig übst.

Sequenz: Maximilian Kert / Fotos: Nathalie Rösch

Wichtig:

Achte in den folgenden Haltungen auf eine korrekte Ausführung. Das erhöht die Effektivität deiner Praxis und schützt dich vor Überbeanspruchung.

1. Child Pose-Flow

Power Core: Childe Pose

Beginne in der Position des Kindes und strecke deine Arme weit nach vorne aus. Spreize die Finger und schiebe die Hände fest gegen den Boden, sodass sich die Ellenbogen vom Boden lösen.

Maximilian Kert: Warm Up

Aus dieser Haltung schiebst du dich mit rundem Rücken nach oben (Katze) und ziehst dabei das Kinn zur Brust.

Maximilian Kert: Kobra

Danach lässt du das Becken nach vorne sinken, öffnest die Beine etwas nach außen und hebst in dieser Rück­beuge Brust und Blick (Kobra­-Variation). Schiebe dich zurück in die Ausgangsposition, indem du die Beine wieder enger ziehst und den Po zu den Fersen bewegst.

(5–10 fließende Wiederholungen im Atemrhythmus)

2. Schulterdehnung und Twist

Power Core: Schulterdehnung

Hebe aus dem Vierfüßlerstand einen Arm zur Seite und drehe dich dabei aus deiner Körpermitte nach oben. Der Blick folgt der gehobenen Hand.

Maximilian Kert: Schultertwist

Dann senkst du den Arm wieder und drehst dich zur Gegenseite, indem du den zuvor gehobe­nen Arm hinter dem aufgestellten Arm vorbei führst und ihn mitsamt der Schulter am Boden ablegst. Achte darauf, dass dabei das Becken über den Knien ausgerichtet bleibt. Lege den Kopf sanft ab und beuge den stützenden Arm ungefähr in einen rechten Winkel.

(5–10 fließende Wiederholungen im Atemrhythmus, dann weitere 5–10 Mal seitenverkehrt)

3. Dynamischer Unterarmstütz

Power Core: Unterarmstütz

Platziere im Unterarmstütz Ellenbogen und Schultern senkrecht untereinander und lege die zu Fäusten geballten Hände dicht aneinander. Zieh den Bauchnabel aktiv Richtung Wirbelsäule, um die Rumpfmuskulatur zu aktivieren und dich zu stabilisie­ren.

Maximilian Kert: Plank

Die Schultern bewegen sich weg von den Ohren, sodass dein Körper in einer Linie ausgerichtet ist. Aus dieser Ausgangs­stellung schiebst du dich waagerecht so weit wie möglich nach vorne und wieder zurück.

(5–10 dynamische Wiederholungen)

4. Shoulder-Taps im Stütz

Power-Core: Plank

Ausgangspunkt ist der klassische Liegestütz mit etwas breiter ge­setzten Füßen. Aktiviere deine Rumpfmuskulatur, damit dein Kör­per in einer Linie ausgerichtet ist. Halte diese Stabilität aus der Mit­te, wenn du nun langsam eine Hand vom Boden löst und sie an die entgegengesetzte Schulter legst. Setze die Hand zurück auf den Boden, dann hebe die andere.

(5–10 Wiederholungen im Wechsel)

5. Mountain-Climbers Kombination

Power Core: Mountain Climber

Um deine Handgelenke zu entlasten und die Unterarme zu kräf­tigen stützt du dich im Liegestütz jetzt auf deine Fäuste. Aktivie­re erneut die Rumpfmuskulatur, damit dein Körper in einer Linie ausgerichtet ist. Hebe ein Bein und ziehe das Knie zur Außen­seite des Oberarms.

Maximilian Kert: Mountain Climber

Anschließend ziehst du das Knie zwischen deinen Armen zur Brust und bewegst Stirn und Knie aufeinan­der zu. Runde dabei bewusst den Rücken und aktiviere deine Bauchmuskulatur.

(5–10 Wiederholungen, dann Seitenwechsel)

6. Seitstützkombination

Power-Core: Seitstütz

Drehe dich aus dem Liegestütz zu einer Seite, dabei sollten stüt­zende Faust und Schulter senkrecht übereinander stehen. Lege die freie Hand zunächst auf deine Brust und platziere deine Füße hintereinander, um Stabilität im Seitstütz aufzubauen. Zie­he nun deinen gebeugten oberen Arm hinter deinen Kopf, um Flanken, Schulter­ und Brustmuskulatur intensiver zu dehnen.

Maximilian Kert: Seitstützkombination

Dann beugst du beide Beine und schiebst dein Becken in der Luft Richtung Füße. Bleibe dabei im Oberkörper aufgerichtet und achte darauf, dass dein unterer Arm weiterhin gestreckt ist.

(5–10 Wiederholungen dann Seitenwechsel)

7. Heuschrecke

Power Core: Heuschrecke

Hebe aus der Bauchlage mit einer Einatmung den gesamten Körper kraftvoll an. Strecke deine Arme Richtung Füße, um den Oberkörper noch etwas weiter aufzurichten. Wenn es sich gut anfühlt, kannst du den Kopf wie auf dem Bild anheben, um deine Brustmuskulatur zu weiten. Wenn das im Nacken spannt, streckst du ihn besser gerade nach vorn.

(5 Atemzüge, 1–3 Wiederholungen)

8. Twist im herabschauenden Hund

Power Core: Twist im Herabschauenden Hund

Richte zunächst den herabschauenden Hund gut ein: Wähle den Abstand zwischen Händen und Füßen eher etwas enger, spreize die Finger, hebe die Schultern und strecke deine Wir­belsäule lang, bevor du auch die Beine, so gut es geht, streckst. Aktiviere deine Körpermitte, um dich zu stabilisieren, wenn du nun eine Hand vom Boden löst, dich aus deiner Mitte heraus zur Seite drehst und zum gegenüberliegenden Fußgelenk oder Knie greifst.

(5 Atemzüge, dann Seitenwechsel, 5–10 Wieder­holungen pro Seite)

9. Dolphin Push-Ups

Power Core: Dolphin Push-Up

Setze im Vierfüßlerstand deine Ellenbogen in schulterweitem Abstand auf die Matte und lege die Unterarme ab. Aktiviere die Schultern, hebe das Becken und strecke wie im herabschauen­den Hund die Wirbelsäule in die Länge. Dabei dürfen die Beine leicht gebeugt bleiben.

Maximilian Kert: Dolphin Push Ups

Aus dieser Haltung schiebst du dich mit geradem Rücken so weit du kannst nach vorne und wieder zurück, dabei achtest du darauf, dass die Rumpfmuskulatur ak­tiv ist.

(5–10 Wiederholungen)

10. Beinheben im umgekehrten Brett

Power Core:Beinheben im umgekehrten Brett

Platziere im Langsitz mit nach vorn ausgestreckten Beinen dei­ne Hände neben den Hüften, sodass sie senkrecht unter den Schultern ausgerichtet sind. Schiebe die Hände fest gegen die Matte, hebe das Becken und bilde von den Füßen bis zur Brust ein Brett. Stabilisiere dich von deiner Körpermitte her, um das Becken in dieser Position zu halten, wenn du nun ein Bein an­gewinkelt so weit wie möglich hebst.

(5–10 Wiederholungen im Wechsel)

11. Kopf-Knie-Haltung

Power Core: Cool Down

Ziehe aus dem Langsitz einen Fuß an die Innenseite des ande­ren Oberschenkels. Aktiviere die Oberschenkelmuskulatur im gestreckten Bein, sodass sich deine Kniescheibe nach oben schiebt, und bewege die Zehen Richtung Schienbein. Richte dich von den Sitzknochen her gerade auf, bevor du dich mit einer Ausatmung zum ausgestreckten Bein sinken lässt. Hal­te den Bauch dabei möglichst lang und lege die Hände ans Schienbein oder um den Fuß.

(5–10 Atemzüge, dann weiter zu Übung 12)

12. Rockstar-Flow

Power Core: Rochstar

Richte dich mit einer Einatmung wieder auf und bewege dich fließend in eine sanfte Herzöffnung, indem du den Arm auf der Seite des angewinkelten Beins hinter der Sitzfläche aufsetzt (eventuell auf einem Block) und dein Becken weit nach oben schiebst. Um die Dehnung zu intensivieren, kannst du den frei­en Arm über den Kopf führen. Ausatmend setzt du dich wieder und lässt den Oberkörper zum gestreckten Bein sinken (Kopf­ Knie­ Haltung).

(5–10 Wiederholungen, dann wiederholst du Übung 11 und 12 seitenverkehrt)

13. Twist im Krokodil

Power Core: Twist im Krokodil

Strecke in Rückenlage das linke Bein lang aus, während du das rechte anstellst. Versetze dein Becken etwas nach rechts, dann zieh das rechte Knie zur Brust und lass es nach links sinken. Lege deine linke Hand ans rechte Knie und breite den rechten Arm zur Seite aus. Um die Dehnung und Rotation zu intensivieren, lässt du den Kopf nach rechts sinken.

(2–3 Minu­ten, dann behutsam lösen und Seitenwechsel)

14. Happy Baby

Power Core Happy Baby

Ziehe in Rückenlage beide Beine mit leicht geöffneten, ange­winkelten Knien zu dir und umgreife deine Füße von außen. Wenn du damit Mühe hast, verwendest du einen Gurt. Achte auf einen rechten Winkel im Kniegelenk, um die Hüftöffnung zu intensivieren und entspanne bewusst deinen Hals und Nacken. Bleibe so lange in dieser Haltung, wie sie dir guttut, gerne 1–2 Minuten. Anschließend richtest du dir eine angenehme Rücken­lage ein, um dich in Shavasana zu entspannen und die Praxis nachklingen zu lassen.


Maximilian Kert ist zertifizierter Vinyasa­-Yogalehrer und Mit­-Autor des Buches “Power meets Balance – Yoga für Fortgeschrittene“. Max hat sich vor allem auf das Praktizieren von Armbalancen spezialisiert. Besuche Maximilian auf seinem Instagram Account @maxi.yoga, um mehr über ihn zu erfahren.


Mit einer gestärkten Körpermitte bist du jetzt ideal vorbereitet für herausforderndere Asanas. Hier kannst du gleich mit einer Armbalance-Praxis weitermachen:

“Wir brauchen mehr Mitgefühl” – Interview mit Sharon Salzberg

Sharon Salzberg: Interview

Sharon Salzberg zählt zu den einflussreichsten buddhistischen Meditationslehrerinnen im Westen. Zehn Jahre nach Erscheinen ihres Bestsellers “Umarme deinen Feind” wollten wir von ihr wissen, wie Frieden in einer konfliktreichen Welt gelingen kann. Das Interview stammt aus dem YOGAWORLD JOURNAL 06/23 mit dem Titelthema “Alles shanti?”.

Interview: Ulrich Hoffmann / Titelbild: Tawni Bannister

Ist “shanti” dasselbe wie “Frieden”?

“Shanti” meint oft eine sehr gehobene Vor­stellung von Frieden, deswegen verwende ich im Alltag lieber den Begriff “Frieden” (Peace) – aber auch damit bezeichnen die Menschen sehr unterschiedliche Dinge: Hört auf zu streiten, dann wird es friedlich. Oder: Ich habe bekommen, was ich woll­te, und bin zufrieden damit. Eine innere Zuflucht kann mir auch unter schwieri­gen Bedingungen Frieden spenden. Schon der Buddha sagte: “Es gibt kein größeres Glück als Frieden”.

Vor ziemlich genau zehn Jahren ist Ihr Buch “Umarme deinen Feind” erschienen. Wie stehen Sie mittlerweile dazu?

Es scheint fast noch besser in die Zeit zu passen als damals. Wir erleben deutlich mehr Aggression. Oder vielleicht kommt sie auch nur deutlicher zum Ausdruck. Es ist viel los! Wenn ich keine Heilige bin, warum soll ich jemanden lieben, jeman­dem liebende Güte zuteilwerden lassen, dem ich eigentlich den Tod wünsche? Oder der mir den Tod wünscht? Ein Teil der Antwort ist: Weil diese Leute dann nicht mehr über mich herrschen. Wenn man dagegen den ganzen Tag überlegt: Wie kann ich mich rächen – dann ist am Ende mein eigenes Leben kaputt.

Wie hat sich die Lage in der Welt in den zehn Jahren verändert?

Natürlich gab es schon immer Hass und Gewalt. Aber im Augenblick wird das alles so offen ausgetragen. Aggression ist sozial akzeptabler geworden. Immer mehr Menschen berichten mir auch, dass sie den Druck und die Wut in ihrem Inneren nicht länger aushalten. Da sehe ich auch eine wachsende Sensibilität und Bereitschaft, an dem Thema zu arbeiten.

Ist es nicht ganz normal, manche Menschen oder Situationen abzulehnen?

Unterschiedliche Ansichten sind kein Problem. Sie sind unvermeidbar und es wäre schade um sie. Ich mag meine Ansichten. Aber erstens habe ich nicht immer recht – und es ist gut, sich das zu vergegenwärtigen. Und zweitens muss ich jemanden nicht hassen, weil er anderer Meinung ist.

Die Position zum Beispiel, dass ein Mädchen weniger wert sei als ein Junge, die halte ich nicht für richtig und sie führt auch zu nichts Gutem. Das darf uns nicht egal sein. Aber der Mensch, der diese Ansichten vertritt, den muss ich nicht hassen. Da sehe ich es wie der Buddha, der sagte: “Hass wird nie durch Hass abnehmen, nur durch Liebe.” Das ist ein allgemeingültiges Gesetz. Und ich finde, wir könnten das wenigstens mal ausprobieren!

Sie arbeiten dafür mit der traditionellen Metta-Meditation. Glauben Sie, die liebende Güte, die ich dabei aussende, kommt bei der betreffenden Person an? Oder geht es eher um eine Veränderung auf meiner Seite: Weil ich daran arbeite, verhalte ich mich der Person gegenüber anders?

Sharon Salzberg Interview
Foto: Tawni Bannister

Das weiß ich nicht. Wenn ich jemandem ein Geschenk gebe, kann ich nie sicher vorhersagen, wie es ankommt. Kann sein, dass die liebende Güte bei der Person ganz unmittelbar wirkt. Aber man kann sich nicht darauf verlassen. Es ist ein Geschenk. Wenn ich daran hänge, welche Wirkung es erzielt, habe ich es nicht losgelassen. Was aber sicher ist: Wir werden uns der Person gegenüber anders verhal­ten.

Ich habe einen Freund, der hier in der Insight Meditation Society viel praktiziert hat. Er schickte seinem ehemaligen Ge­schäftspartner liebende Güte. Die beiden hatten sich zerstritten und führten einen Prozess gegeneinander. Er berichtete mir, dass er beim Meditieren keine besonders warmen Gefühle empfunden habe. Aber er wiederholte trotzdem brav die Wor­te: “Mögest du glücklich sein. Mögest du Frieden empfinden.” Beim nächsten gemeinsamen Anwaltstermin begrüßte er den früheren Freund mit den Worten: “Hey, wie geht’s dir?” Und der blieb ste­hen und fragte: “Wow, was ist los?” Es war ihre erste menschliche Interaktion seit sehr langer Zeit. Etwas hatte sich in meinem Freund verändert – und das ver­änderte die gesamte Dynamik.

In “Umarme deinen Feind” ist nur der erste Feind, den Sie beschreiben ein äußerlicher, alle anderen kommen aus dem Bewusstsein und Unterbewusstsein. Sind diese inneren Feinde das größere Problem? Oder ist es nur schwieriger, sie zu erkennen?

Mitgefühl
Foto: Ron Lach via Canva

Mein Co­-Autor Robert Thurman und ich halten uns in dem Buch an die klassische tibetische Struktur, doch im Leben arbei­ten wir mit dem, was uns gerade bewegt. Macht mir etwas Sorgen? Macht mir jemand Sorgen?

Viele Menschen haben inzwischen sogar das Gefühl, dass die Na­tur ihnen gefährlich werden kann: Wir sollen nicht im Gras liegen, um Zecken­bisse zu vermeiden. In der Sonne kriegt man Hautkrebs … Je nach Hautfarbe, Geschlecht, politischer Überzeugung, sexueller Orientierung oder Abstammung gibt es aber auch äußere Feinde, die uns tatsächlich etwas antun wollen.

Warum wenden wir uns dann früher oder später in der Meditation so ausführlich der Innenschau zu?

Was soll man sonst tun? Ich kann nie­manden dazu bewegen, sich besser zu verhalten. Aber wenn ich mich zwölf Stunden am Tag damit beschäftige, dann leide ich. Dann fehlt mir die Energie, zu erkennen, was ich tun kann. Wie kann ich mich schützen? Einer meiner Freunde regte sich sehr über das Verhalten einiger Menschen auf, er konnte den Gedanken daran nicht mehr loslassen. Irgendwann sagte er zu mir: “Ich lasse diese Leute zu lange mietfrei in meinem Hirn wohnen!” Wir tun das alle, und es kostet uns Kraft und Lebensfreude.

Ich habe den Eindruck, in letzter Zeit wird vieles dem Einzelnen zugeschoben: Unzufrieden im Job, zu wenig Geld, Klimakatastrophe – das musst du schon allein hinbekommen! Meditiere, fahr auf ein Retreat … Mich überzeugt das nicht.

Mich auch nicht. Während der Corona­pandemie bekam ich einen Becher ge­schenkt, auf dem steht: “Manche Dinge tun einfach weh.” Und es stimmt: Es liegt oft nicht an dir und deiner Einstellung. Du musst auch nicht anders darüber denken. Manche Sachen tun einfach weh. Nur den Extraschmerz, uns darüber zu ärgern, den brauchen wir nicht auch noch. Wir müssen uns nicht einsam und ausgeliefert fühlen. Oder so, als würde es nie wieder besser werden. Manchmal liegt das Problem nicht bei mir. Es sind die Umstände. Dann kann ich daran arbeiten, wie ich damit umgehe. Wie ich mich positioniere.

Was hilft?

Wir können lernen, möglichst gut für uns zu sorgen. Wenn ich ausgeschlafen bin und mit meinen Liebsten in Ruhe gefrühstückt habe, wirft mich ein blöder Spruch nicht so schnell aus der Bahn. Wenn ich schon seit zwölf Stunden vor Wut koche, fällt das schwerer. Aber es ist sicher nicht richtig, alle Verantwortung auf sich zu nehmen. Dann müsste man immer nur nett und brav sein. Wir sollten uns mit all unserer Kraft engagieren kön­nen für das, was uns wichtig ist!

Wenn jemand erfährt, dass ich meditiere, höre ich oft: “Oh, das ist, wenn man an nichts denkt!” Wir wissen beide, das stimmt nicht, aber warum nützt uns Meditation trotzdem?

(lacht) Ja, genau. Wir werden weder die Gedanken noch die Gefühle los. Nein, das Ziel besteht darin, unser Verhält­nis zu den eigenen Gedanken zu verändern. Unseren Bezug zu ihnen. Mit ein bisschen mehr Abstand kann man die Gedanken als Gedanken wahrnehmen. Ich zum Beispiel war jahrzehntelang der Überzeugung, ich könnte auf keinen Fall einen Vortrag halten. Aber das war auch nur ein Gedanke. Eine alte Gewohnheit. Erst die liebende Güte hat mir geholfen, das zu sehen und aufzulösen. Kann gut sein, dass der Gedanke immer wieder mal auftaucht. Aber dann hat man eine andere Perspektive dazu.

Sehen Sie einen Unterschied zwischen persönlichen, sozialen und globalen “Feinden”, mit denen wir uns auseinandersetzen müssen? Oder ist das für Sie alles dasselbe, weil es am Ende um meinen Umgang damit geht?

Sie sind nicht gleich, aber der Umgang mit ihnen ähnelt sich. Wir brauchen mehr Mitgefühl, für andere und auch für uns selbst. Aber natürlich erfordern unterschiedliche Probleme unterschiedliche Lösungen. Manchmal müssen wir an uns selbst arbeiten. Manchmal müssen wir uns für politische Veränderung einsetzen. Wenn wir in der Meditation unsere eigenen Emotionen besser kennenlernen, können wir der Welt um uns herum etwas ruhiger begegnen. Meditation allein kann die Welt nicht in Ordnung bringen. Sie kann aber dazu beitragen.

In Europa herrscht Krieg. Vorletzten Winter drohte die Energie knapp zu werden. Wir sollen unter anderem kürzer duschen. Plötzlich wurde der private Moment im Bad zu einem politischen. Aber wie können wir mehr Frieden in diese Welt bringen?

Herzöffnen
Foto: Pepmiba via Canva

Manchmal gibt es keine offensichtliche Lösung. Dann hilft es, mit anderen darü­ber zu sprechen, vielleicht sogar gemein­sam lachen zu können. Und vielleicht ergibt sich etwas aus der Gemeinsam­keit. Gruppen können viel bewegen. Wir sollen so viel tun. Kein Fleisch essen. Früher sollten Frauen keine Strumpfho­sen tragen. Wir können nicht alles rich­tig machen. Wir können nur versuchen, uns inspirieren zu lassen und unser Herz zu öffnen.

Kann Meditation die Welt friedlicher machen?

Ja. Ich glaube das, ja. Es muss gar keine formelle Meditationspraxis sein. Inspiration kann durch Gesang kommen, durch Kunst, durch die Natur.

Und muss ich wirklich auch denen Liebe schenken, die mich hassen?

Ich habe mal jemanden kennengelernt, der gut befreundet war mit Martin Luther King Jr. Er nannte ihn ‘Marty’ und erzähl­te: “Marty hat gesagt, ich müsse alle Menschen lieben. Und ich habe gesagt: ‘Muss ich gar nicht. Ich muss nur die lieben, die es verdient haben.’ Und dann hat Marty gelacht und gesagt: ‘Nein, nein, du musst alle lieben.’ Dann kommt natürlich immer jemand und sagt: ‘Und siehst du, was ihm das gebracht hat!’ Als wäre er nicht erschos­sen worden, wenn er bitter und hasserfüllt durchs Leben gegangen wäre.”

Um mehr Frieden mit mir und allen Wesen auf der Welt zu empfinden – wann, wie oft und wie lange sollten wir meditieren?

Die beste Zeit ist, wenn man es wirklich macht. Und man kann liebende Güte ja auch außerhalb der formalen Praxis üben. Beim Spazierengehen. In einem Zoom­Call kann man auf jede der kleinen Kacheln schauen und denken: “Mögest du glücklich sein.” Die neueste neuro­wissenschaftliche Aussage ist: 12 Minu­ten, drei bis fünf Mal die Woche, führt zu messbaren Ergebnissen. Für mich wäre das nichts, am Montag würde ich auf Mittwoch verschieben, am Mittwoch würde ich mir denken: Ich meditiere einfach am Samstag drei Mal, und am Ende mache ich es gar nicht.

Jeder Tag ist einfach jeder Tag. Man muss sich also auch ein bisschen selbst einschätzen, um die richtige Frequenz zu finden. Ich selbst würde 15 bis 20 Minuten anstreben, aber wenn jemand nur drei hinbekommt, dann ist das besser als nichts. Wichtig ist, locker zu bleiben, Freude daran zu haben und auszuprobieren, was man gern macht. Dasselbe gilt für die Form. Niemand muss ein Leben lang dieselbe Meditation machen.

Sharon Salzberg 

lebte und lernte von 1970 bis 1974 in Indien. 1976 gründete sie gemeinsam mit Joseph Goldstein und Jack Kornfield die Insight Meditation Society, auch als Autorin ist sie international bekannt. Ihr vor zehn Jahren erschienenes Buch “Umarme deinen Feind: Buddhistische Techniken zur Befreiung von inneren und äußeren Widersachern” trägt im Original den Titel “Love your Enemies“. Darin stellt sie eine Technik vor, die sie auch heute noch für zentral hält: die traditionelle Metta-Meditation (“liebende Güte”).


Ulrich Hoffmann Autorenfoto

Ulrich Hoffmann ist Journalist, Yoga- und Meditationslehrer und schreibt seit vielen Jahren für uns und verschiedene Buchverlage über Meditation. Der mehrfacher Bestsellerautor schrieb u.a. den Longseller Mini-Meditationen. Vor kurzem erschien von ihm 50 philosophische Erkenntnisse, die das Leben leichter machen. Mehr über den Autor findest du auf seiner Website.


Hier kommst du direkt zu einer geführten Metta-Meditationspraxis:

#125 Visions-Meditation: Impulse aus der Zukunft für eine erfüllte Gegenwart – mit Sandra Barth

Nutze die Inspiration deiner Zukunft, um dein Leben im Hier und Jetzt zu transformieren

Das Konzept des “Hier und Jetzt” und die Idee, dass im gegenwärtigen Moment das größtmögliche Potential liegt, sind zentrale Gedanken der Yogapraxis. Die Verbindung mit uns selbst und mit unserem Umfeld, die hier entsteht, kann sich auf vielschichtige Weise positiv auf unser Leben auswirken. Stell dir vor, du könntest die Kraft der Gegenwart gezielt dafür einsetzen, deine Zukunft nach deinen Wünschen und deiner wahren Bestimmung zu gestalten. Diese Visions-Meditation im “YogaWorld Podcast” bietet dir eine Möglichkeit, genau dieses Potential kennenzulernen und zu erkunden.

Dein Leben findet jetzt statt – nicht gestern oder morgen. Die Vergangenheit ist vergangen und die Zukunft liegt vor dir. Nur in der Gegenwart kannst du etwas verändern. Allerdings kannst du deine Gegenwart viel erfüllender und bewusster gestalten, wenn du weißt, wohin du willst. Denn wenn du keine klare Richtung hast, basieren deine Entscheidungen auf Erfahrungen aus der Vergangenheit. Dies führt dich leider nicht immer dorthin, wo du hin möchtest, oder du trittst auf der Stelle.

Sandra Barth ist Yogalehrerin, Coachin und spirituelle Heilerin mit dem Schwerpunkt einer ganzheitlichen Lebensvision. In dieser Praxisfolge kannst du mit ihr gemeinsam in deine Zukunft reisen, um dort die richtigen Impulse für dein “Hier und Jetzt” zu finden, die dich in ein erfülltes Leben nach deinen Wünschen führen. 

Wir wünschen dir viel Freude auf dieser besonderen Reise!

Wenn du dich austauschen möchtest, schreibe eine Email an vision@sunetra.de. Sandra freut sich, von dir zu hören. Oder schau auf ihrer Webseite oder ihrem YouTube-Kanal vorbei.

Musik: Bernhard Boll

Der Ernte sei Dank: Nährendes Herbstmenü

Herbstmenü
Foto: attyplace-Getty-Images-via-Canva

Während es draußen allmählich immer windiger und dunkler wird, hat man doch gleich wieder Lust, Neues in der Küche auszuprobieren. Schließlich bietet uns die Natur zu dieser Jahreszeit auch eine reichhaltige Ernte. Hier stellen wir dir ein Herbstmenü vor, das dich erdet, wärmt und nährt.

Titelbild: Fattyplace von Getty Images via Canva

Der Herbst beschenkt uns mit einer ganzen Fülle an unterschiedlichem Wurzelgemüse. Und das können wir jetzt auch gut gebrauchen. Denn da es zu dieser Zeit durchaus mal stürmischer und kühler sein kann, wirkt das Gemüse erdend und wärmend.

Vorspeise: Waldsalat mit Crunch

Salat mit Pilzen
Foto: Langan via Canva

Wenn ich an den Herbst denke, kommen mir automatisch Bilder von bunten Wäldern in den Kopf und ein erdiger Geruch steigt in die Nase. Was passt da also besser in die Küche als ein paar frische Pilze.

Zutaten für 4 Personen:

  • 4 große Kräuterseitlinge (oder Pilze deiner Wahl)
  • 2 kleine Knollen Rote Bete
  • 1 große Birne (oder zwei kleinere)
  • 200 g Ziegenfrischkäse
  • 1 Handvoll Kürbiskerne & Nüsse
  • Ahornsirup
  • 2 EL Öl oder Butter

Dressing:

  • 2 EL Joghurt
  • 2-3 EL Apfelessig
  • 1 TL Honig-Senf (oder ca 1 TL Honig, 1 TL Senf)
  • 2 EL ÖL (Walnussöl passt hier sehr gut)
  • Salz und Kräuter nach Geschmack

Außerdem:

  • Salat nach Wahl (eine Mischung aus Radicchio und Kopfsalat passt hier sehr gut)
  • Salz, Pfeffer und Zimt

Zubereitung:

Den Ofen auf etwa 200°C vorheizen. Die Rote Bete-Knollen rundherum einstechen und halbieren, mit der Schnittfläche nach unten und mit Schale in den Ofen legen. Dort bleiben sie liegen, bis sie gut weich sind.

In der Zwischenzeit können die Pilze zubereitet werden. Dafür die Butter oder das Öl in eine heiße Pfanne geben. Die Pilze in Scheiben geschnitten darin schwenken und schön knusprig anbraten. Erst zum Schluss mit Pfeffer und Salz würzen.

Während die Pilze braten, kann die Birne in kleine Würfel geschnitten und die Zutaten für das Dressing angerührt werden.

Anschließend die Kürbiskerne und Nüsse grob hacken und in einer Schüssel mit den Birnenwürfeln, Salz, einer Prise Zimt und dem Ahornsirup vermengen. Diese Mischung für etwa 10 Minuten in den Ofen geben.

Ist die Rote Bete währenddessen schon weich geworden, kann diese geschält und in ganz feine Scheiben geschnitten werden. Den Ziegenfrischkäse in kleine Nocken formen und auf einem Teller zur Seite stellen.

Den Salat in einer großen Schüssel mit der Roten Bete und dem Dressing vermengen. Diese Mischung kann dann auf vier kleine Schüsseln aufgeteilt werden. Anschließend wird auf jede Portion ein paar Scheiben der Pilze und die Frischkäse-Nocken verteilt. Getoppt wird das ganze von dem karamellisierten Birnen-Nuss-Crunch.

Hauptspeise: Wärmendes Kürbisrisotto

Kürbisrisotto
Foto: NatashaBreen von Getty Images via Canva

Was wäre der Herbst ohne Kürbis? Für mich ist dieser kleine orange Freund jetzt ein ständiger Begleiter in der Küche. Der süßliche Geschmack ist einfach der Inbegriff von Erdung und Wärme. Hier trifft der samtige Kürbis auf die Schärfe des Ingwer – ein wärmendes Comfort Food und perfekt für einen stürmischen Herbstabend.

Zutaten für 4 Personen:

Für das Risotto:

  • 1 Hokkaido-Kürbis
  • ca. 200 g Risottoreis
  • 1 kleine Schalotte (gewürfelt)
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 2 EL Olivenöl
  • 100 ml Kokosmilch
  • 500 ml Gemüsebrühe
  • Ingwer
  • Zimt, Salz & Kreuzkümmel

Außerdem:

  • 1 Granatapfel (ausgelöst)
  • 1 Handvoll Nüsse
  • 200 g (veganer) Feta

Zubereitung:

Den Kürbis in Würfel schneiden und in einem Topf mit Salzwasser zu einem Püree kochen.

In einem weiteren Topf das Olivenöl geben und die Schalotten und den Knoblauch darin anschwitzen. Sobald beides glasig ist, den Risottoreis sowie Gewürze wie Kreuzkümmel und ein gutes Stück geriebenen Ingwer hinzufügen. Alles zusammen weitere 3-5 Minuten anschwitzen und anschließend mit einem Drittel der Gemüsebrühe ablöschen. Die Temperatur nun etwas herunterdrehen und unter ständigem Rühren nach und nach die Gemüsebrühe hinzufügen. Sobald die Gemüsebrühe eingesogen ist und einer cremige Masse entstanden ist, kann das Kürbispüree und die Kokosmilch hinzugefügt werden.

Alles zusammen nochmal 5-10 Minuten ziehen lassen und mit weiteren Gewürzen abschmecken.

In der Zwischenzeit den Feta in eine Schüssel bröseln, die Nüsse grob hacken und alles zusammen vermengen.

Das Kürbisrisotto auf die Teller verteilen und mit der Feta-Nuss-Mischung bestreuen. Für den farblichen Tupfer und die fruchtige Note, das ganze mit ein paar Granatapfelkernen garnieren.

Dessert: Pumpkinspice-Crumble

Pumpkinspice-Crumble
Foto: ninafirsova via Canva

Knusprig, weich, süß und würzig: Das alles versteckt sich in diesem Dessert. Die wärmenden Gewürze und die Süße der Birne wirken wie eine innere Wärmflasche. Am besten eingekuschelt in eine Decke auf dem Sofa genießen.

Zutaten für 4 Personen:

Für den Crumble:

  • 150 g Haferflocken
  • 100 g gemahlene Mandeln
  • 50 g gehackte Nüsse
  • 50 g gehackte Zartbitterschokolade
  • 50 g Kokosöl
  • 50 g Ahornsirup
  • 2 TL Mandelmus
  • Salz, Zimt, Ingwer, Kardamom (oder fertiges Pumpkinspice)

Außerdem:

  • 2 große oder 4 kleinere Birnen
  • 2 EL Kokosöl
  • 2 TL Ahornsirup
  • Zimt, Salz
  • Vanille-Eis (nach Wunsch)

Zubereitung:

Den Ofen auf 200°C vorheizen. Die trockenen Zutaten für den Crumble in einer großen Schüssel verühren. Anschließend eine Prise Salz, viel Zimt und etwas Ingwer und Kardamom dazu geben. Nochmal alles gut vermischen und anschließend die flüssigen Zutaten gut unterheben. Alles zu einer gut klebrigen Masse verkneten, so dass sich kleine Klümpchen bilden.

Die Birne in kleine Würfel schneiden und in einer Schüssel mit Kokosöl, Ahornsirup und etwas Salz und Zimt vermischen. Die Birnen entweder in vier kleine Auflaufförmchen oder in eine große Form geben. Mit dem Crumble gut bedecken und für etwa 15-20 Minuten in den Ofen geben. Die oberste Schicht sollte leicht braun und knusprig werden. Das ganze kann auf Wunsch mit einer Kugel Vanille-Eis serviert werden.


Entdecke noch mehr wohltuende Rezepte für den Herbst:

Verbindung unterbrochen – Die Auswirkung der Reizüberflutung im Alltag

Reizüberflutung im Alltag

Ständig erreichbar, online, vernetzt und in Verbindung zu sein, ist das genaue Gegenteil von der Verbundenheit, die wir uns eigentlich wünschen. Rina Deshpande erklärt, warum wir uns dem so schwer entziehen können – und wie es vielleicht dennoch gelingt.

Text: Rina Deshpande / Titelbild: Boris Jovanovic von Getty Images via Canva

Vielleicht kennst du diese Illustration zur Bhagavad Gita: Sie zeigt fünf feurige Pferde, die einen Wagen in verschiedene Richtungen zerren. Dieser Wagen steht für den menschlichen Geist, der gewaltsam von den fünf Sinnen mitgezogen wird: Sehen, Riechen, Schmecken, Hören und Fühlen. Genau wie starke Pferde können die Sinne nämlich mit uns davongaloppieren und Gelüste nach allem wecken, was ihnen angenehm ist: die visuelle Schönheit eines attraktiven Menschen, der angenehm süße Geschmack von Schokolade, schmeichelnde Worte, betörende Düfte und so weiter.

In so einer Verbindung der Sinne mit bestimmten Objekten, die sie begehren, kann eine zeitweilige Befriedigung liegen, aber sobald sie ein wenig davon gekostet haben, zerren sie uns erfahrungsgemäß auch schon wieder weiter, weg vom gegenwärtigen Augenblick, hin zu neuen Gedanken und neuen Begehrlichkeiten.

Kabelsalat im Kopf

Kabelsalat, Die Auswirkung der Reizüberflutung im Alltag
Foto: Thinkstock /Getty Images-Photo Images via Canva

Mich erinnert das an den Kabelsalat hinter unserem Fernseher: Ursprünglich war da mal ein Antennenkabel, mit dem ein paar wenige Programme übertragen werden konnten, und eine zweite Strippe, die zur Steckdose führte. Mit der Zeit kamen dann immer neue Kabel und immer neue Geräte dazu: Lautsprecher für besseren Klang, eine Streaming-Box für noch mehr Sendungen und Programme, ein Gerät für Touch-free-Technologie und was nicht alles mehr.

Irgendwann entstand ein kaum noch zu bändigendes Gewirr, das doch eigentlich nur einen ganz simplen Zweck erfüllen sollte: ab und zu mal eine Fernsehsendung anzuschauen. Doch vor lauter Wahlmöglichkeiten, Fernbedienungen und Einstellungen geriet diese ursprüngliche Funktion geradezu in Vergessenheit. Es war vor allem Stress – und ein Sinnbild für die wachsende Reizüberflutung, der wir ausgesetzt sind.

Das Gehirn als Gatekeeper

Gerhirnfunktio, Die Auswirkung der Reizüberflutung im Alltag
Foto: Geralt / Pixabay via Canva

Dabei sind unsere Körper und Gehirne von der Evolution eigentlich schon gut darauf ausgelegt, uns vor solch kognitiver Überlastung zu schützen. Etwa 100 Milliarden Neuronen feuern bis zu 50 Signale pro Sekunde ab, damit wir unsere Sinneserfahrungen verarbeiten und angemessen auf sie reagieren können. (Falls dich das interessiert, kannst du es zum Beispiel auf der Website der Khan Academy nachlesen) Stell dir vor, wir würden all diese Prozesse bewusst wahrnehmen – allein die Idee ist schwindelerregend!

Stattdessen unterscheidet unser Gehirn automatisch und blitzschnell zwischen dringend und unwichtig, und sorgt so dafür, dass nur das an die Oberfläche des Bewussten kommt, was in diesem Moment relevant ist. So nimmst du zum Beispiel, während du diesen Artikel liest, die Temperatur auf deiner Haut nicht in allen Bereichen deines Körpers wahr. Du siehst die Formen und Farben an der Peripherie deines Blickfeldes nicht, du bemerkst nicht, welchen Geschmack du gerade im Mund hast – oder wenn doch, dann gerade erst jetzt, wo ich es erwähne. Weil dein vorrangiges Interesse im Moment darin besteht, diesen Artikel zu lesen, werden andere Sinneseindrücke beiseite geschoben.

Doch früher oder später sorgen sie vermutlich auch wieder ordentlich für Ablenkung. Die Pferde unserer Sinne scharren quasi ständig mit den Hufen und möchten lospreschen – jedes in seine Richtung: Pling, da ist eine Textnachricht angekommen. Hhhmm, es riecht nach frisch gebackenem Kuchen. Oh, die Sonne scheint durchs Fenster …

Die Macht der Sinne

So weit, so alltäglich. Diese mitreißende, turbulente Kraft der Sinne wird schließlich schon vor über 2000 Jahren in der Bhagavad Gita beschrieben. Wenn aber auch du das Gefühl hast, dass es in den vergangenen Jahren noch schwieriger geworden ist, deine Aufmerksamkeit zu bündeln und eine Zeitlang bei einer Sache zu halten, dann liegt das ziemlich sicher an der immer stärkeren Verfügbarkeit digitaler Verbindungen. Smartphones, Apps, Social Media und die diversen Messenger-Anwendungen tragen noch zusätzlich zum sowieso schon stetig anwachsenden kognitiven “Overload” bei und reißen uns immer wieder aus einer friedlichen Präsenz in unseren modernen Leben.

Natürlich sind sie wertvolle Helfer im Alltag, aber sie werden bei aller Virtualität ihrer Inhalte eben auch gezielt so entwickelt, dass sie möglichst viel unserer sinnlichen Aufmerksamkeit an sich binden: Unsere Hände wollen sie berühren, wir streichen über die Bildschirme auf der Suche nach schönen Bildern und lauschen vergnügt den Plings und Plopps, die uns das Eintreffen neuer Nachrichten ankündigen. Vielleicht warnt uns ja sogar eine Stimme im Hintergrund: “Hey, deine Augen sind müde. Bitte hör auf, auf den hellen Bildschirm zu starren.” Aber die Stimulation unserer Sinne ist stärker, so stark, dass sie “sogar den Geist von einer Person gewaltsam mitreißen können, die mit Unterscheidungsvermögen ausgestattet ist und Selbstkontrolle praktiziert“, wie uns die Gita so weise lehrt.

Deshalb ist es so wichtig, sich darin zu üben, die Sinne zu regulieren – in aller Bescheidenheit, aber auch mit steter Regelmäßigkeit. Im Yoga kennen wir das unter dem Begriff Pratyahara. Indem wir zu gewissen Zeiten bewusst sensorische Verbindungen kappen, wollen wir erreichen, dass der Geist die symbolischen Zügel in der Hand behält und die Pferde unser Sinne davon abhält, unkontrolliert loszupreschen. Nur so können wir in die Verbundenheit mit unserem reinen, weglosen Selbst kommen.

Den Geist aufräumen

Rückzug der Sinne, Die Auswirkung der Reizüberflutung im Alltag
Foto: Serhii Yevdokymov via Canva

Dabei kann es ganz schön beängstigend sein, sich der chaotischen Wendungen, Wirrungen und Ablenkungen der eigenen Sinne überhaupt bewusst zu werden. Sie erscheinen auf den ersten Blick noch undurchdringlicher als der Kabelsalat hinterm Fernseher. Wo beginnen? Am besten setzt du bei ganz einfachen Reduktionen an. Hier habe ich dir dazu ein paar konkrete Ideen zusammengestellt. Vielleicht genügt es, wenn du dir zunächst nur eine einzelne Übung herauspickst, die sich gerade richtig anfühlt.

4 Ideen zur Beruhigung der Sinne

Abschalten:
 Lege eine passende Zeit fest, zu der du alle deine elektronischen Geräte regelmäßig ausschaltest. Es sollten mindestens 10 Minuten
an wenigstens einem Tag der Woche sein.
Bei mir hat sich der Sonntagvormittag als eine gute Zeit etabliert.
Mittlerweile wissen das die meisten und kaum jemand
versucht mich noch in dieser Zeit zu kontaktieren.

Tipp: Wenn du, zum Beispiel wegen pflegebedürftiger Eltern oder
Schulkindern, für Notfälle erreichbar bleiben musst, dann kannst
du mit verschiedenen Apps, bestimmte Nummern oder
kurz hintereinander wiederkehrende
Anrufe von der Stummschaltung ausnehmen.

Erinnerungsbilder: 
Wie wäre es, wenn du schöne Momente mal nicht
mit deinem Smartphone “festhalten” würdest,
sondern dich bewusst dafür entscheidest, sie mit all deinen Sinnen
in dich aufzunehmen und den Moment ganz und gar zu leben?

Tipp: Fasse deine Sinneseindrücke auch in Worte, um sie dir
ganz bewusst zu machen: Ich sehe rosa, rote und
gelbe Streifen in diesem Sonnenuntergang.
Ich spüre die Feuchtigkeit der salzigen Meerluft auf meiner Haut.
Ich höre eine Möwe schreien …
So eine mehrdimensionale sinnliche Erinnerung
ist so viel reicher als ein Foto.

Fokus umdrehen: 
Richte den ganzen Tag über immer wieder bewusst
deine Aufmerksamkeit von den äußerlichen Verbindungen
auf die innerlichen. Die einfachste Methode dafür ist Pranayama.

Tipp: Oft genügt es schon, dir einfach nur einige Atemzüge
lang deinen Atem bewusst zu machen.
Du kannst aber auch die Augen schließen und den Atem
behutsam führen, zum Beispiel einatmen auf 4 Zähler,
innehalten für 5 Zähler und ausatmen auf 6.

Pratyahara: 
Der “Rückzug der Sinne” wird im Yogasutra als ein
wichtigster Schritt auf dem Yogaweg beschrieben
– und als ein eher fortgeschrittener.

Tipp: Relativ mühelos kannst du Pratyahara in Form von Yoga Nidra üben.
Das sind geführte Meditationen, die dich nach
und nach von der Umgebung des Körpers

zu deinem inneren Selbst führen. 

Den eigenen Geist in regelmäßigen Abständen dazu anzuhalten, sich vom Ansturm der Sinne auszuruhen, ist ein Prozess: zunächst sicher anspruchsvoll, aber mit kontinuierlicher Praxis wird es einfacher. Und irgendwann wirst du feststellen, dass ein klarer, aufgeräumter Geist noch viel angenehmer ist als jede flüchtige sinnliche Freude.


Rina Deshpande

Rina Deshpande lehrt, erforscht und schreibt seit über 15 Jahren über Yoga und Achtsamkeit. Ihre Artikel erschienen bei uns, Huffington Post, Self Magazine und vielen anderen. Außerdem hat sie 2022 ein Kinderbuch verfasst und selbst illustriert: “Yoga Nidra Lullabay“. Erfahre mehr über Rina und besuche sie auf ihrer Website oder ihrem Instagram-Account.

Herbstgefühl – Yogapraxis zum Loslassen und Stärken von Rebekka Weber

MŠrz 2021

Der Herbst ist energetisch gesehen eine Zeit, in der wir uns zurückziehen und in uns kehren. Eine Zeit, ‘Me-Time’ zu genießen und Menschen, Dinge und Situationen loszulassen, die uns nicht mehr gut tun. Daraus können wir Stärke für uns und unseren Alltag ziehen, was zu mehr innerer Balance führt. Was Yogalehrerin und Personal Trainerin Rebekka Weber dabei besonders hilft, sind Embodied Yoga Principles (EYP). Denn diese sind ein Weg, die Verbundenheit von Körper und Geist noch bewusster zu stärken – so wie in dieser EYP-Sequenz.

Sequenz: Rebekka Weber, Fotos: Nela König

Bevor du beginnst

In dieser Sequenz liegt ein besonderer Schwerpunkt auf der Region von Becken und Hüften. Das ist der Ort, an dem wir unsere Emotionen speichern und eventuell auch zurückhalten, wenn die Energien nicht ausreichend fließen. Damit du herausfinden kannst, was du für dich loslassen musst und wo du mehr Stärkung brauchst, solltest du dir erlauben, die beim Üben aufkommenden Emotionen zu spüren und genau zu benennen. Dabei triffst du immer selbst die Entscheidung, was sich für dich gerade am besten anfühlt.

1. Vajrasana – Fersensitz

Rebekka Weber Fersensitz Vajrasana Toe Squat Yoga

Haltezeit: 10 Atemzüge

Anleitung: Stelle im Knien die Zehen auf und setze dich auf deine Fersen. Wenn das zu intensiv ist, kannst du eine gefaltete Decke in die Kniekehlen klemmen, um erhöht zu sitzen.

Deine Aufgabe: Richte dich behutsam in der Haltung ein und lausche dann nach innen: Wenn du eine stressige Situation in deinem Leben benennen solltest, wo in deinem Körper fühlst du sie? Je schneller es dir gelingt, diese Stelle zu benennen, desto schneller kannst du die Stresssituation auch transformieren, indem du deine Körperhaltung veränderst. Das werden wir in den folgenden Haltungen üben.

2. Adho Mukha Shvanasana – herabschauender Hund

Adho Mukha Shvanasana herabschauender Hund Rebekka Weber Yoga

Haltezeit: 5-10 Atemzüge

Anleitung: Aus dem Fersensitz setzt du die Hände schulterweit und mit gespreizten Fingern auf die Matte in den Vierfüßler. Aktiviere Schultern und Arme, bevor du die Knie hebst und das Becken nach hinten streckst in den Hund.

Deine Aufgabe: Richte dich sorgfältig in der Pose ein und beobachte einen Moment lang deinen Atem. Wie fühlst du dich gerade? Und wo in deinem Körper spürst du das Gefühl? Frag dich mal, ob du von diesem Gefühl in deinem Leben zu viel oder zu wenig hast? Wenn du die
Antwort findest, behalte das Gefühl einfach bei, ohne es zu bewerten, zu verstärken oder abzuschwächen.

3. Utkatasana – Stuhl

Utkatasana - Stuhl Rebekka Weber Yoga

Haltezeit: 5-10 Atemzüge

Anleitung: Aus dem Hund wanderst du mit den Füßen zu den Händen. Die Beine sind gebeugt und kraftvoll aktiviert, wenn du dich nun aufrichtest in den Stuhl. Dabei kannst du die Arme wie auf dem Bild seitlich der Ohren parallel strecken, sie bei Stress im Nacken aber auch V-förmig öffnen oder vor der Brust aneinanderlegen.

Deine Aufgabe: Wie wärst du jetzt gerne? Wer inspiriert dich? Wie würde sich diese Pose anfühlen, wenn du nur 10 Prozent mehr von dem hättest, was du dir wünschst? Fühlt sich die Pose gerade nach mehr Yin (Entschleunigung) an oder nach mehr Yang (Durchhalten)?

4. Virabhadrasana 2 – Krieger 2

Rebekka Weber Yoga krieger 2 warrior virabhadrasana

Haltezeit: 10 Atemzüge

Anleitung: Richte dich aus dem Stuhl zum Stand auf. Dann tritt mit dem rechten Fuß einen weiten Schritt zurück. Verwurzle deine Füße aktiv am Boden, richte den Oberkörper zum langen Mattenrand aus und breite die Arme auf Schulterhöhe zu den Seiten aus. Das vordere Bein ist gebeugt, das hintere gestreckt, der Blick geht zur vorderen Hand.

Deine Aufgabe: Sobald die Haltung gut eingerichtet ist, spürst du auch hier in sie hinein. Möchte der Körper mehr, dann komm etwas tiefer in die Asana und nimm die aufkommende Hitze wahr. Ruft er aber nach mehr Yin, dann lehne dich ein kleines bisschen in der Pose zurück und entspanne dich, so gut es geht.

5. Baddha Virabhadrasana – demütiger Krieger

Rebekka Weber Yoga humble warrior demütiger krieger baddha virabhadrasana

Haltezeit: 10 Atemzüge

Anleitung: Verschränke im Krieger nun die Hände hinter dem Körper, zieh den Oberkörper noch einmal bewusst lang und beuge dich dann aus den Hüftgelenken heraus nach vorne, ohne die kraftvolle Beinhaltung zu verändern.

Deine Aufgabe: Versuche dich an einem kleinen Experiment: Was nimmst du in dieser Position von dir wahr, wenn du die Augen geöffnet hast? Was nimmst du wahr, wenn du sie geschlossen hast? Versuch das Aufgeben einen Moment länger hinauszuzögern. Wo in deinem Körper kommt die Kraft zum Durchhalten her?

Anschließend richtest du dich behutsam wieder auf und wiederholst Übung 4 und 5 seitenverkehrt.

6. Utkata Konasana – Göttinnenstellung

Rebekka Weber Yoga utkata konasana goddess pose göttinnenstellung

Haltezeit: 15 Atemzüge

Anleitung: Setze deine Füße etwas mehr als hüftbreit und schräg. Beuge die Knie, dabei zeigen Knie und Zehen in dieselbe Richtung. Hebe die Oberarme seitlich auf Schulterhöhe und die Unterarme in die Senkrechte. Dabei lässt du die Handflächen nach oben zeigen, als müsstest du ein Gewicht stützen.

Deine Aufgabe: Wenn du einige Atemzüge verstreichen lässt, wie fühlt sich die Haltung jetzt an? Spürst du Leichtigkeit oder Last auf deinen Händen? Kannst du durchhalten, auch wenn der Körper brennt? Oder möchte dein Körper unbedingt diese Position verlassen? Spürst du gar eine innere Rebellion gegen die Haltung? Wie wäre es, wenn du die Last auch im Alltag einfach mal abgeben könntest? Geh ein Stück aus der Haltung heraus und lass die Arme hängen. Wie fühlt sich dieses Abgeben an?

7. Prasarita Padottanasana – Vorwärtsbeuge aus der Grätsche

Rebekka Weber Yoga vorbeuge grätsche prasarita padottanasana

Haltezeit: 10 Atemzüge

Anleitung: Stell dich in eine weite Grätsche, dabei sind die Außenkanten deiner Füße etwa parallel ausgerichtet. Leg die Hände an die Hüften, heb dein Brustbein und lass dich dann aus den Hüftgelenken in eine tiefe Vorwärtsbeuge sinken. Dabei kannst du die Hände (je nach Beweglichkeit auch die Unterarme) am Boden ablegen.

Deine Aufgabe: Lass den Kopf schwer und den Rücken lang werden. Lass alles los, was dir nicht mehr guttut. Befreie dich und schaffe Raum für Neues. Lass auch den Emotionen freien Lauf, die sich vielleicht in deiner Beckenregion angestaut haben. Let it go.

Mehr über den Umgang mit Emotionen aus Sicht der Yogaphilosophie findest du in unserem Artikel über Shivas Tanz.

8. Anjaneyasana – tiefer Ausfallschritt

Rebekka Weber Yoga anjaneyasana low lunge tiefer ausfallschritt

Haltezeit: 10 Atemzüge

Anleitung: Kehre aus der Grätsche wieder in den aufrechten Stand zurück. Dann setzt du den rechten Fuß nach hinten in einen weiten Ausfallschritt. Lege Knie und Fußrücken am Boden ab und richte das gebeugte vordere Knie über dem Fußgelenk oder etwas dahinter aus. Aktiviere beide Beine, um dich zu stabilisieren, bevor du die Arme hebst und die Herzgegend weitest.

Deine Aufgabe: Fühle in deine Beckenregion hinein. Welche Emotionen kommen auf? Kannst du sie leicht halten? Wieviel Energie kannst du aus der Kraft ziehen? Dann sinke noch etwas tiefer. Ist es dir zu viel? Möchtest du dich lieber befreien? Dann gehe einen Schritt zurück und mach dir die Haltung leichter. Spüre in deinen Körper hinein und finde deine eigene Balance, das richtige Maß an Intensität, mit dem du dich gut fühlst.

Wiederhole die Übung seitenverkehrt.

9. Balasana – Stellung des Kindes

Rebekka Weber Yoga balasana haltung des kindes childs pose

Haltezeit: 20-30 Atemzüge

Anleitung: Setze dich auf deine Fersen und lass dich nach vorne sinken. Der Bauch ruht auf den Beinen, die Stirn am Boden oder auf einem Kissen. Die Arme kannst du wie hier gezeigt längs des Körpers ablegen oder nach vorn ausbreiten. Wenn du magst, kannst du die Knie auch etwas auseinander ziehen.

Deine Aufgabe: Surrender – auf Deutsch heißt das loslassen, sich ergeben und zurückziehen. Überflüssiges abgeben und das Erlernte, das neu Empfundene annehmen und verinnerlichen. Finde deinen gleichmäßigen Atem und spüre nach, was die vorigen Übungen dir gegeben haben. Wenn du eins aus diesem Flow mitgenommen hast, was wäre das für dich?


EYP und Yin Yoga – das sind die beiden Säulen, auf denen der Yogaunterricht von REBEKKA WEBER ruht. Sie lebt auf Mallorca, wo sie Retreats und Workshops hält, aber auch Privatstunden anbietet. Mehr Infos über Rebekka findest du auf Insta @rebekka.weber


Mehr Infos und super hilfreiche Quick-Tipps zum Thema Embodiment gibt’s hier:

#124 Waldcoaching: So hilft der Wald deiner mentalen Gesundheit – mit Suse Schumacher

Eine Psychologin erklärt, wie du die Natur als heilsamen Raum für persönliche Transformation nutzt

In dieser Folge „Yogaworld Podcast“ taucht Hostin Susanne Mors in das spannende Thema Waldcoaching ein und spricht mit der Psychologin und Coachin Suse Schumacher darüber, wie der Wald als inspirierender und heilender Raum für Coaching und Therapie genutzt werden kann. Dabei geht es darum, die besondere Kraft der Natur in Coaching-Prozesse einzubinden. Suse erklärt, wie die natürliche Umgebung das Wohlbefinden und die innere Balance fördern kann, indem sie Coaching-Techniken mit den Elementen des Waldes kombiniert. Sie gibt Einblicke, wie ein typischer Coaching-Tag im Wald aussieht und warum die Natur eine so tiefgreifende Wirkung auf Körper und Geist hat.

Gemeinsam erforschen die beiden Frauen, welche besonderen Vorteile das Coaching im Freien im Vergleich zu traditionellen Räumen bietet und wie die Verbindung zur Natur den Weg zur persönlichen Entwicklung unterstützt. Zudem beleuchtet Suse die psychologischen Hintergründe der heilsamen Wirkung des Waldes und teilt berührende Erfolgsgeschichten aus ihrer Praxis. Erfahre, wie der Wald als Kraftort nicht nur zur Reflexion, sondern auch zur Bewältigung von Krisen genutzt werden kann, und wie die Wertschätzung der Natur das eigene Leben positiv verändern kann.

Ein inspirierendes Gespräch für alle, die sich für Coaching, Naturverbundenheit und persönliche Weiterentwicklung interessieren – und die den Wald auf eine ganz neue Weise erleben wollen.

Hier entlang geht’s zu Suses Buch “Die Psychologie des Waldes”, das in der Folge erwähnt wurde: Zum Buch

Yoga, Kristalle & Dinos: Die Munich Show 2024 für Familien, Yogi*nis und Abenteurer

Munich Show 2024

Bist du bereit, in die funkelnde Welt der Kristalle, Edelsteine und Naturwunder einzutauchen? Dann komm zur Munich Show – Mineralientage vom 24. bis 27. Oktober 2024! Diese Messe ist ein absolutes Muss, wenn du schöne, nachhaltige Dinge liebst – und das alles mit einem Hauch von Abenteuer und Entdeckerlust. Egal, ob du auf der Suche nach Heilsteinen für deine Yoga-Praxis, einzigartigem Schmuck oder einfach einem außergewöhnlichen Familientag bist – auf der Munich Show wirst du fündig! //anzeige

Kristalle und Edelsteine für deine Yoga-Praxis

Wusstest du, dass viele Yogi*nis Kristalle nutzen, um ihre Meditationen zu vertiefen oder Energien zu verstärken? Auf der Munich Show kannst du Heilsteine wie Rosenquarz, Amethyst und Bergkristall entdecken – perfekt, um sie in dein Yoga-Studio zu integrieren oder bei der Meditation zu halten. Diese Steine werden nicht nur wegen ihrer Schönheit geschätzt, sondern auch für die energetische Unterstützung, die sie bieten sollen.

  • Munich Show 2024
  • Munich Show 2024
  • Munich Show 2024
  • Munich Show 2024
  • Munich Show 2024

Wie wäre es, deine Yoga-Ecke mit einem strahlenden Bergkristall oder einem zarten Rosenquarz-Buddha zu bereichern? Diese kleinen Naturwunder sind ein optisches Highlight und sollen auch Harmonie und Ausgeglichenheit fördern – ideal für deinen inneren Flow!

Ein Abenteuer für große & kleine Yogi*nis

Wenn du nach einem lehrreichen und spannenden Familienausflug suchst, ist die Munich Show genau das Richtige für dich und deine Liebsten. Hier können Kinder echte Schätze entdecken: Beim Fossilien spalten, Goldwaschen oder Haifischzähne sieben wird die Neugierde geweckt und nebenbei gibt es auch noch tolle Preise zu gewinnen – zum Beispiel bei der beliebten Geo-Rallye.

  • Spinosaurus Munich Show
  • Munich Show
  • Munich Show
  • Munich Show
  • Munich Show

Die Highlights? Ein lebensgroßes Modell des Spinosaurus, das zum ersten Mal in Europa gezeigt wird und Überreste eines der drei Erdinger Urzeitelefanten. Deine Kinder werden vor Staunen große Augen machen, wenn sie diesen beeindruckenden Fossilien gegenüberstehen! Und wer wollte nicht schon immer mal einen Eisenmeteoriten anfassen? Bei der Aktion “Touch the Universe” darfst du genau das tun und Meteoritenexperten erzählen dir spannende Geschichten dazu.

Funkelnde Edelsteine und genau die richtige Portion Bling-Bling

Für alle, die funkelnde Accessoires lieben, bietet die Gemworld im Rahmen der Munich Show alles, was dein Herz begehrt. Egal, ob du nach handgefertigten Designerschmuckstücken, edlen Silberketten oder glitzernden Diamantcolliers suchst – hier wirst du sicher fündig. Schmuckdesigner und -händler aus aller Welt stellen ihre schönsten Stücke aus, die du bewundern und natürlich auch erwerben kannst.

  • The Munich Show
  • The Munich Show
  • The Munich Show
  • The Munich Show

Für dich als Yoga- oder Wellness-Fan gibt es zudem tolle Wellnessprodukte wie Jaderoller, Amethystzepter und Klangschalen, die nicht nur optisch etwas hergeben, sondern auch deinen Energiefluss harmonisieren.

Die ganze Familie wird staunen

Neben den zahlreichen Mitmachaktionen für Kinder gibt es auch viel zu entdecken für die Erwachsenen. Sammler und Wissenschaftsbegeisterte können in der Sonderschau “The Impossible Crystal” die unglaublichsten Kristalle bewundern, die du dir nur vorstellen kannst – darunter essbare Kristalle oder Mineralien, die wie Zuckerwatte aussehen!

Und das Beste: Du kannst deine eigenen Schätze, die vielleicht noch im Schrank liegen, gleich von einem Experten begutachten lassen. Wie wertvoll ist wohl der Stein, den du beim letzten Waldspaziergang gefunden hast?

Infobox: Die wichtigsten Infos zur Munich Show 2024

Wann?
24.–27. Oktober 2024
24.–25. Oktober: nur für registrierte Fachbesucher
26.–27. Oktober: für Fachbesucher und allgemeines Publikum

Wo?
Messe München, Hallen A4 bis A6, B5 und B6, Eingang Ost

Öffnungszeiten:
Täglich von 9:00 bis 18:00 Uhr

Highlights:

  • Sonderschau “The Impossible Crystal”
  • Lebensgroßes Spinosaurus-Modell und Überreste eines der drei Erdinger Urzeitelefanten.
  • Mitmachaktionen für Kinder: Geo-Rallye, Fossilien spalten, Haifischzähne sieben
  • Meteoriten-Expertentreff “Touch the Universe”
  • Gemworld: Designerschmuck, Heilsteine und Wellnessprodukte

Mach dich bereit für ein Erlebnis voller Naturwunder, glitzernder Edelsteine und unvergesslicher Momente – wir sehen uns auf der Munich Show!

Mehr Info: munichshow.com

Fotos: Jan Frommel

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