Einfach schön, wenn wir auf der Yogamatte Frieden und eine tiefe Verbundenheit spüren. Unsere Autorin meint allerdings: Das ganze Leben ist eine spirituelle Reise – und erst wenn wir unsere Verletzlichkeit anerkennen und Verantwortung übernehmen, kommt diese Reise wirklich in Gang.
Text: Tehya Sky / Bild: Melissa Brown via Unsplash
Jetzt muss ich gleich damit herausplatzen, sonst platze ich selber: Spiritualität umfasst dein gesamtes Menschsein! Sie schließt deine Lustlosigkeit und deine Stolperschritte genauso ein wie deine Andächtigkeit und deine Lebensfreude, Sofa genauso wie Satsang, Autowerkstatt wie Ashram. Ich weiß nicht, wie es dazu kommen konnte, dass viele von uns meinen, in der Spiritualität sei kein Platz für all die zerrupften Federn unseres Menschseins? Vielleicht liegt es an unserer gesellschaftlichen Konditionierung, die so sehr Kontrolle und patriarchale Strukturen betont. Vielleicht ist es auch der Fokus auf die fernöstlichen Ideale von Erleuchtung und Nicht-Dualität, der uns da im Weg steht.
Aber was auch immer für die Auffassung verantwortlich ist, Spiritualität könne nur auf glänzenden, weißen Marmorböden gedeihen und sei ein säuberlich abgetrennter Teil unseres Lebens und eben nicht das ganze Leben selbst – ich bin sicher, dieses gigantische Missverständnis war nicht gewollt.
Das Wesen jeder Form von Spiritualität ist es, die Natur unseres Daseins zu erforschen – folglich kann sie nichts ausschließen oder zurückweisen, was da ist! Deswegen heißt eine echte spirituelle Praxis ausdrücklich nicht nur unser inniges “Ommm” willkommen, sondern eben auch unser ärgerliches, frustriertes oder ratloses “Oh weia!” Denn so wie das eine ein Ausdruck inneren Friedens sein kann, macht uns das andere bewusst, dass uns dieser Frieden gerade abgeht. In dieser Bewusstwerdung liegt überhaupt erst die Einladung, den öffnenden, erweiternden Prozess zuzulassen, um den sich das Leben eigentlich dreht. Entdeckungen, Einsichten und Erleuchtung finden ja nicht nur in Tempeln oder Moscheen statt, sie reichen tief hinein ins Alltägliche – bis hin zu Abwasch, Abendessen und sogar Autopanne.
Verletzlichkeit annehmen
Unsere Verletzlichkeit ist eigentlich unser größtes Geschenk, sie ist allgegenwärtig und durchzieht alle Lebensbereiche. Sie könnte uns heilig sein. Trotzdem halten wir sie gerne so weit wie irgend möglich auf Abstand – und die Folge dieser Abwehr ist, dass wir uns abstrampeln, unser Leben in lauter Einzelbestandteile aufdröseln und zutiefst unzufrieden sind. Deswegen ist es höchste Zeit, das anzuerkennen, was wir im tiefsten Inneren längst wissen. Es ist Zeit, dass wir uns auf den Funken unserer Seele und auf die umfassende Heiligkeit des Lebens zurückbesinnen.
Es ist Zeit für eine innere Revolution – eine, die mit den alten Paradigmen aufräumt: Dass das, was du bist, nicht genug ist, dass das Leben eine einzige Abfolge von Problemen ist, oder andersherum, dass alles im Grunde sowieso gut ist oder wenigstens gut sein müsste. Stattdessen wäre es Zeit für neue Paradigmen, die das gesamte Spektrum menschlicher Verletzlichkeit und all die Lehren des großen Gurus “Leben” radikal annehmen. Ich bin davon überzeugt: Das ist der einzige Weg, um sich wieder an diese Ganzheit, diese Erfahrung von allumfassender Einheit, zu erinnern, nach der wir uns alle sehnen und von der wir eine tiefe Ahnung in uns tragen.
Und wenn es diese Ganzheit ist, auf die Spiritualität ihrem Wesen nach abzielt, dann würde ich behaupten: Spirituelle Praxis ist das, was uns mithilfe unserer menschlichen Erfahrungen genau dafür sensibilisiert – für die Göttlichkeit in allem oder das Einheitsbewusstsein. In diesem Verständnis von Spiritualität ist das ganze Leben eine Feier, eine Abfolge unzähliger kleiner und großer heiliger Momente. Jeder dieser Momente schließt die Einladung mit ein, gerade jetzt noch etwas bewusster zu werden. Vielleicht auch die Einladung, im eigenen Dasein zu ruhen, als jener oder jene, die all das erlebt und bezeugen kann. Ganz egal, was es ist, die Yogapraxis, die Meditation, aber eben auch der Abwasch oder das Rasenmähen: Man kann es als eine spirituelle Handlung verstehen. Allein schon deshalb, weil du ein Teil davon bist – du, ein lebendiges, geistiges Wesen, dessen Präsenz in diesem Kosmos eigentlich unerklärlich ist. Vielleicht auch ganz einfach deshalb, weil es überhaupt geschieht.
Die Feier des Lebens
Jeder dieser Momente steht zur Verfügung für deine Vollständigkeit: Jeder ist ein Moment, in dem du die Fülle des Lebens in diesem unglaublich breiten Spektrum von Dualitäten erfahren kannst. Ein Moment, in dem du es genießen – ja, tatsächlich genießen – kannst, dass das Leben eben nicht dazu da ist, dich glücklich zu machen oder deine Erwartungen zu erfüllen. Ein Moment, um dich daran zu freuen, dass alle Momente – die “guten” genauso wie die “schlechten” und überhaupt jede Art von Moment – Teil dieser Feier des Lebens sind. Ein Moment, in dem du aufgerufen bist, die Erfahrung all dessen auszukosten, was sich da entfaltet – mit deiner Gegenwart, deiner Verantwortlichkeit und deiner Verletzlichkeit, ganz egal, was dabei heraus kommt.
Diese Möglichkeit, aus dem eigenen Inneren heraus zu leben und sich auf diese Weise an so etwas wie eine “heilige Einheit” anzunähern, ganz einfach indem wir mit dem Leben arbeiten, so wie es nun mal geschieht, ist etwas zutiefst Magisches – dabei aber kein bisschen einzigartig. Im Gegenteil: Es ist sogar wichtig zu erkennen, dass wir alle dieselben Schlüssel zu diesem inneren Königreich besitzen. Ganz egal, wer oder was wir sind, welcher Religion oder spirituellen Tradition wir angehören oder nicht angehören, und wie oft wir ins Retreat gefahren oder zur Messe gegangen sind: Jeder und jede von uns ist genauso ins große Ganze eingebunden wie der oder die nächste. Wir alle sind Kinder dieses selben Universums, wir alle tanzen mit in diesem einen kosmischen Tanz. Und wir alle tragen diesen Zauber in uns, diesen geheimen Funken, der unsere Gesichter leuchten lässt, unsere Körper in Bewegung setzt und uns in Form von Inspiration durchströmt.
Er steckt hinter der Liebe, die wir empfinden. Hinter dem Tanz, den wir tanzen, wenn wir uns so richtig frei fühlen. Im Lied, das wir singen, wenn wir einfach mal alles loslassen. Und auch in dem Hoffnungsschimmer, dem winzigen Lichtstrahl, von dem wir wissen, dass er auch in unseren schwersten Momenten noch da ist. Die Feier des Lebens beginnt in dem Moment, in dem wir begreifen, dass wir überhaupt inmitten einer Feier leben. Das ist der berühmte Vorhang, der sich hebt, wenn die Erkenntnis beginnt. Unsere Verantwortlichkeit für die unablässige Abfolge von Lebensmomenten und unser Da-Sein, das stille, essenzielle Hier-und-Jetzt, das ganz unabhängig ist von jeglicher Vergangenheit oder Zukunft – diese beiden Dinge sind es, durch die sich alles auflösen kann in die tieferen, wahrhaftigeren Schichten. Dann beginnen sowohl die Schätze in unserem Inneren als auch die Schätze des Lebens selbst zu funkeln – wie die wilden Prismen, die sie ja auch sind.
TEHYA SKY sagt von sich selbst, sie sei ebenso sehr eine Schülerin des Lebens wie sie in es verliebt ist. Sie arbeitet in Florida als Autorin und spirituelle Beraterin. Ihre Schwerpunkte sind Verletzlichkeit, Verantwortlichkeit und Präsenz. Seit der Geburt ihres Sohnes Sage hat Sky Spaß daran gefunden, Bilderbücher zu schreiben. Yogi*nis kennen sie eher für ihren Titel “A Ceremony Called Life: When Your Morning Coffee Is as Sacred as Holy Water”. Mehr Infos unter tehyasky.com
Noch mehr zum Thema “Sehnsucht nach Sinn” findest du im Yoga Journal Nr. 78:
Wenn es ein Gefühl gibt, nach dem wir uns alle sehnen, dann ist das die Liebe. Aber was meinen wir überhaupt mit dem, was wir da mitunter verzweifelt suchen oder um jeden Preis festhalten wollen? Unser Meditationsexperte ist überzeugt: Liebe kann vieles sein – vor allem aber ist sie ein Übungsweg.
Text: Ulrich Hoffmann / Titelbild: Kristina Litvjak via Unsplash
Unsere Freundin Franzi erzählt bei jedem Treffen ausführlich von ihren aktuellen Eroberungen: Der junge Mann auf der Hochzeit einer Freundin. Eine Urlaubsbekanntschaft. Ein Date von Tinder. Viele wollen mit ihr ins Bett, sie mit manchen auch. Mit anderen flirtet sie nur, geht tanzen und genießt es, umworben zu werden. Das ist total okay. Würde sie nicht nach einer längeren Pause hinzufügen: “Ich verstehe nicht, warum ich niemanden finde, in den ich mich so richtig verlieben kann.” Was sie sucht, ist die Liebe unserer Elterngeneration – stabil über Jahrzehnte – ohne deren Nachteile wie Langeweile, Desinteresse oder Streit. Stattdessen bitte: lodernde Leidenschaft, spritzige Sexualität, zärtliche Zweisamkeit.
Bei meinem Kollegen Dirk stellt sich die Situation genau andersherum dar. Seit über zehn Jahren berichtet er bei jedem Telefonat davon, wie schrecklich das Zusammenleben mit seiner Freundin sei. Aber, na ja, sie haben das Haus gemeinsam gemietet, den nächsten Urlaub bereits gebucht: “Besser als Alleinsein ist es schon.”
Und dann ist da noch eine ältere Bekannte, Sylvia, die nach dem Auszug der Kinder und der Trennung von ihrem Mann allein mit ihren Katzen lebt. Sie unternimmt lange Spaziergänge, belegt kreative Handwerkskurse und ist “so glücklich und frei wie noch nie”. Sie sei “verliebt in das Leben und das Universum”, sagt sie. Sind Sylvias Liebe und die Liebe von Dirk und Franzi überhaupt dasselbe? Oder beschreiben die drei ganz unterschiedliche Dinge, für die wir nur keine ausreichend präzisen Bezeichnungen haben?
Die Liebe soll das Ego retten
Umfassende Liebe soll allen Schmerz auslöschen, alle Sorgen dahinschmelzen lassen. Unsere Vorstellung von “Liebe” entsteht durch Filme, Bücher, Eltern, Erfahrungen. Viele hadern mit der Liebe, fühlen sich nicht ausreichend geliebt oder ganz und gar ungeliebt und das hat seine Wurzeln meist schon in der frühen Kindheit. Oft beginnt das Interesse an sogenannten “spirituellen” Themen dann als Suche nach einer Liebe, auf die Verlass ist, die einem niemand mehr nehmen kann. Gerade in spirituellen Kreisen halten es da viele mit den Beatles: “All You Need Is Love”, denn die Liebe durchdringe und durchströme dich und mich und uns alle, sodass wir letztlich ohnehin eins seien.
Für andere spirituelle Lehrer*innen ist die Liebe dagegen eine verhängnisvolle Leidenschaft, die zu Verlangen und Abhängigkeit führt – weswegen man sie am besten vermeidet oder transzendiert. Und dann ist da noch die Liebe zu einem Gott, die Liebe zur Umwelt, die Liebe zu meiner Schwester und die “Liebe” mit dem One-Night-Stand. Kann das alles wirklich dieselbe Liebe sein? Und wie kann ich mehr Liebe aller Art in mein Leben lassen? Mehr Sex, mehr Freundlichkeit, mehr positives Denken?
3 Arten von Liebe
Wir alle wünschen uns mehr Liebe. Gerade deshalb lohnt es sich, mal etwas genauer hinzuschauen: Welche Arten der Liebe gibt es, wie lassen sie sich kultivieren, und woher weiß ich, wann es Zeit für welche ist? Das Wort “Liebe” bezeichnet in meinen Augen mindestens drei sehr unterschiedliche Dinge:
Eine absolute Liebe, die allgegenwärtig und allumfassend ist. Sie stellt sozusagen das Fundament der Welt dar. Im Angesicht des Elends und der Not manchmal ein bisschen schwer vorstellbar. Ähnlich wie man sich fragt, warum ein “gütiger Gott” eigentlich Kriege zulässt. In spirituellen Kreisen ist es erklärtes Ziel, diese Liebe wahrzunehmen, die uns alle verbindet.
Unsere eigenen Wahrnehmungen der Liebe, vom Verschmelzen im Orgasmus bis zur vielleicht eher widerstrebenden Liebe für die Eltern. Diese intensive Zuneigung ist meist an Personen, Wesen, Orte oder Handlungen gebunden. Wir “lieben” nicht nur einen Menschen, sondern auch ein Restaurant, eine neue Serie, den Spaziergang durch den Park, das gute Wetter im Urlaub. Diese Liebe ist Schwankungen unterworfen und zum Teil abhängig von den Umständen oder dem Verhalten anderer.
Liebe als Sadhana (zielgerichtete spirituelle Disziplin). Diese Ebene ist die unbekannteste – und meiner Ansicht nach der vielversprechendste Weg zu mehr Liebe im Leben!
Egal ob wir Gott, unsere Freundin, die Katze oder Lasagne lieben – solange wir unser Gefühl mit Erwartungen aufladen, kann auch die Erwiderung nicht bedingungslos sein. Die Lasagne kann misslingen, die Katze weglaufen, die Partnerin verliebt sich anderweitig. Dann scheint es so, als halte Gott seine schützende Hand über jeden außer mich und ich erkenne: Auf diese Art der Liebe ist kein Verlass. Darum empfiehlt es sich, zumindest ergänzend eine andere Art von Liebe zu üben. Und zwar genau so wie Vokabeln, Tanzschritte oder Zaubertricks. Damit meine ich die Liebe, die wir in jede Handlung und jeden Blick auf die Welt legen können. Sie steht uns jederzeit zur Verfügung. Und es liegt allein bei uns, sie zum Leben zu erwecken.
Ob es auch wirklich Liebe ist, wenn wir “nur” liebevoll handeln, weil wir es uns vorgenommen haben? Das ist eine schwierige philosophische Diskussion. Für mich reicht da die Erkenntnis aus, dass das, was wir immer wieder tun, unseren Charakter und unser Leben am meisten prägt. Und so haben wir auch die Möglichkeit, liebevolles Handeln zu üben und immer mehr zur Selbstverständlichkeit werden zu lassen.
“Wie würde ich handeln, wenn ich jemand wäre, den ich sympathisch finde?” Diese auf den ersten Blick etwas theoretische Frage erweist sich dafür im Alltag als gute Richtschnur. Sie führt zu wenig spektakulären Entscheidungen: Menschen, die wir mögen, leben selten an den Extremen, sind keine brutalen Alphatiere oder weinerlichen Egozentriker. Sie sind genau wie wir, wenn wir so sein dürfen, wie wir sein möchten. Dann mögen wir uns. Dann lieben wir uns und die Welt, die wir erschaffen.
Führt das zu mehr Romantik oder Sex? Es führt jedenfalls zu mehr Offenheit, Durchhaltevermögen, Interesse an der Welt. Und damit indirekt, davon bin ich überzeugt, zu genau den Qualitäten, die stabile, tiefe Beziehungen ermöglichen. Die Liebe in jeder Handlung auf diese Weise zu üben und zu kultivieren, öffnet das Herz für jene Eindrücke, die nicht unseren Erwartungen entsprechen und “trotzdem” schön sind.
Liebe ist kein Zufallsprodukt. Man kann sie auch wachsen lassen – zu einem allumfassenden Gefühl, wie wir es zum Beispiel beim Anblick eines kleinen Kindes empfinden oder auch in einem wundervollen Moment in der Natur. Es geht um jenen Augenblick, in dem man stöhnen möchte: “Ach ist das schön, alles ist gut!”
Nimm eine entspannte Haltung ein – im Sitzen oder Liegen –, hole tief Luft und lass den Atem dann wieder ausströmen. Bemühe dich, möglichst genau wahrzunehmen, wie sich das Atmen anfühlt. Diese ersten bewussten Atemzüge öffnen dir sozusagen das Tor in deine “Gefühlaufmerksamkeit” hinein.
Löse deine Aufmerksamkeit nun von der Atmung und wende dich dem Gefühl der Liebe zu. Nicht zu jemandem oder zu etwas, sondern nur dem Gefühl an sich. Gib diesem Gefühl eine Form und eine Farbe. Es kann beispielsweise ein rotes Herz sein. Oder eine leuchtend grüne Rasenfläche. Ein Regenbogen. Was immer sich gerade heute gut und passend für dich anfühlt.
Hege und pflege das Gefühl, lass es wachsen: Je nach deinem gewählten Bild wässere den Rasen, lasse die Sonne darauf scheinen. Halte dein Herz in deinen Armen und lächle es liebevoll an. Lasse am Kreuzungspunkt von Sonne und leichtem Niesel einen immer intensiveren Regenbogen erstrahlen. Was immer du in in deiner Vorstellungswelt tun kannst, um dein Bild der Liebe stärker, intensiver und größer werden zu lassen: Tue es, gerne, mühelos, mit Leichtigkeit.
Versuche nun, nicht nur das Bild zu sehen, sondern das Gefühl zu spüren: Diese Liebe fühlt sich an, als würde die Zeit anhalten. Sie fühlt sich an wie eine warme Decke und zwei weiche Kissen. Sie bringt ein zartes Kribbeln und Flirren mit sich, keine Nervosität, sondern eine Wachheit und Aufmerksamkeit für den Augenblick. Lass zu, dass dich dieses Gefühl mit der Wucht des genau richtigen Songs im genau richtigen Moment erfasst, die Autofenster heruntergekurbelt und die Haare im Wind. Sie passt zu dir wie ein Lieblingskleid oder die weich getragene Jeans. Sie gibt dir Kraft und Stärke und die Wildheit, zu leben. Sie wird größer und größer, stärker und leuchtender: Das Gras strahlt grün, das Herz leuchtet rot, sie erfüllt dich von innen und umgibt dich von außen, sie erstreckt sich bis zum Horizont.
Spüre und genieße das Lächeln auf deinem Gesicht und beende die Meditation, indem du noch einmal tief Luft einatmest. Tiefer. Noch tiefer. Halte den Atem einen Moment lang an, dann lasse ihn ausströmen. Achte dabei auf die Klarheit und Ruhe in deinem Innersten.
Ein Leben in Achtsamkeit reduziert erwiesenermaßen Stress und fördert ruhige Gelassenheit – nur leider nicht immer. Neuere Studien zeigen: Vor allem eine intensive Meditationspraxis kann psychische Probleme verursachen oder verstärken. Hier liest du, was dahinter steckt und wie du die richtige Balance findest.
Text: Jennifer Chen & Stephanie Schauenburg / Titelbild: Cup of Couple via Pexels
“Ich denke, es ist die Meditation, die deine Ängste befeuert.” Wie bitte? Hatte ich meine Therapeutin da richtig verstanden? Seit einem Jahr meditierte ich täglich mindestens 10 Minuten, ich ging einmal im Monat zu Klangbad-Meditationen und hatte mich sogar für einen wöchentlich stattfindenden Kurs angemeldet – all das, weil ich unruhige und angstvolle Gedanken dämpfen und besser mit meiner posttraumatischen Belastungsstörung umgehen lernen wollte.
Dennoch schlief ich keine Nacht durch und Wut war meine stärkste Gefühlsregung. Kaum ein Tag verging, an dem ich nicht jemanden anbrüllte, den Autofahrer vor mir, die Hotline-Mitarbeiterin, meine fünfjährigen Zwillinge, meinen Mann. Ich war das Gegenteil der gelassenen Person, die ich glaubte, dank Meditation werden zu können. “Manchmal kann das stille Sitzen auch aufwühlende Gedanken hochkochen”, erklärte mir meine Therapeutin. Daher schlug sie vor, ich solle meine sitzende Meditationspraxis eintauschen gegen Aktivitäten wie Joggen, Schwimmen oder Tagebuchschreiben.
Die neuere Forschung zeigt: Sie hat mit ihrer Vermutung einen wichtigen Punkt getroffen. In mehreren Studien, darunter einer der Society for Psychotherapy Research, beschreiben Teilnehmende im Zusammenhang mit intensiver Meditation eine erhöhte emotionale Empfindlichkeit, Ängste und das Wiederaufleben von traumatischen Erinnerungen. In einer Untersuchung aus dem Jahr 2019 gab ein Viertel der Personen an, mit nachteiligen Effekten bis hin zu Panikattacken und Angstzuständen zu tun zu haben. Zudem gibt es Berichte, dass sich die Symptome bei bestehenden psychischen Erkrankungen wie Angststörungen oder Depressionen verschlimmern können. Das Problem ist mittlerweile so geläufig, dass die US-amerikanische Brown University ein eigenes Institut zur Unterstützung von Menschen gegründet hat, die negative Erfahrungen mit Meditation gemacht haben: Cheetah House. Könnte es also sein, dass auch mir meine Praxis eher schadete als nutzte?
Der Siegeszug der Achtsamkeit
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Ich bin mit Sicherheit nicht die einzige, die sich Achtsamkeitspraktiken gezielt zugewandt hat, um sich ruhiger und wohler zu fühlen. Die Zahl der Menschen, die sich mit Meditation beschäftigen, hat sich in den USA zwischen 2012 und 2017 verdreifacht: von 4 auf 14 Prozent der Bevölkerung. Der Essener Psychologe und Forschungsleiter Dr. Holger Cramer hat für Deutschland im Jahr 2019 sogar etwas über 15 Prozent ermittelt. Allein im Monat April 2020 brachten es die zehn beliebtesten englischsprachigen Apps zusammen auf 4 Millionen Downloads, 17 Prozent mehr als im Januar desselben Jahres. Eigentlich nicht verwunderlich, wenn man bedenkt, was in diesem Monat los war: der Beginn der Pandemie.
“Meditation wird als eine Art Allheilmittel dargestellt, aber ganz so einfach ist es leider nicht.”
Das zeigt aber auch, wie weit verbreitet das Wissen ist, dass Meditation und Achtsamkeit Ängste und Depressionen mildern können. “Wir wissen, dass diese Techniken unmittelbar auf das Nervensystem Einfluss nehmen können”, erklärt die Psychologin Ann Bortz, die selbst traumasensibles Yoga unterrichtet. Die Forschungslage dazu ist eindeutig und die Wirkungen sind nicht nur im direkten Zusammenhang mit der Praxis nachweisbar, es gibt auch längerfristige Effekte. So können bei Meditierenden jene Hirnregionen anwachsen, die die Emotionen regulieren und zum Beispiel Mitgefühl fördern.
Die Praxis hat nachweislich positive Auswirkungen auf die Konzentrationsfähigkeit, sie verbessert den Schlaf, reduziert Schmerzen und hilft bei der Therapie von Suchtverhalten. Diese und andere wissenschaftlich untersuchte Nutzen werden seit längerer Zeit angepriesen – vielleicht allzu sehr. “Meditation wird als eine Art Allheilmittel dargestellt, sie soll uns dazu verhelfen, gute Eltern zu sein, Glück zu finden, Depressionen und Ängste abzustellen, unser Essverhalten ins Lot zu bringen und so weiter und so fort,” sagt die Ärztin und Psychotherapeutin Juli Fraga. Aber ganz so einfach ist es eben leider nicht.
Achtsamkeit und Meditation
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Zunächst einmal ist es wichtig zu unterscheiden: Achtsamkeitspraxis und Meditation sind nicht identisch, auch wenn die Begriffe häufig fast synonym verwendet werden. Unter Meditation versteht man eine formale Praxis: Wir sitzen zum Beispiel still und trainieren unsere Konzentration. Die Wurzeln dieser Praxis liegen in den spirituellen Traditionen von Judentum, Christentum, Hinduismus und Buddhismus, aber womöglich reichen sie noch viel tiefer – Menschen auf der ganzen Welt meditieren seit Tausenden von Jahren. Entsprechend viele Schulen, Traditionen und Techniken gibt es: von klassischem Zen bis zur Transzendentalen Meditation und von geführter Visualisierung über Atemgewahrsein bis zur Mantra- oder Chakra-Meditation.
Achtsamkeit (englisch: Mindfulness) ist ein aus dem im Buddhismus stammendes Konzept des Gewahrseins der gegenwärtigen Erfahrung, dort spricht man von Sati. Achtsamkeitspraxis hat zum Ziel, im Moment präsent zu sein und sich seiner Empfindungen, Gedanken und Handlungen möglichst vollständig bewusst zu sein, ohne sie zu bewerten. Das kann man auf alles anwenden: Man kann achtsam essen, gehen, kommunizieren und seine Kinder aufziehen. Die Achtsamkeitsmeditation schließlich ist eine besondere Form der Meditation: Während des stillen Sitzens beobachtet man seine körperlichen Empfindungen, Gedanken und Emotionen mit dem Ziel, sie ganz aus dem gegenwärtigen Moment heraus wahrzunehmen, in einer Art nicht-wertendem Bewusstsein. Manche Übenden verwenden dazu das Bild der vorüberziehenden Wolken.
Diese spezielle Art der Meditation wurde seit den 1980er-Jahren vor allem von Jon Kabat-Zinn bekannt gemacht. 1979 gründete der Medizin-Professor der University of Massachusetts sein Institut für Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion – englisch: Mindfulness Based Stress Reduction, oder kurz MBSR. Daraus entwickelte sich ein äußerst erfolgreicher 8-wöchiger MBSR-Kurs, der an unzähligen Schulen, in Krankenhäusern, Therapiezentren und sogar Gefängnissen eingesetzt wird. Entsprechend zahlreich sind vor allem in der westlichen Welt die Praktizierenden – und genauso umfangreich sind die Forschungen, weswegen ein großer Teil der aktuellen Untersuchungen zur Meditation eigentlich die Achtsamkeitsmeditation im Fokus haben.
Meditation: Mehr als nur Entspannung?
Im selben Maß, in dem Achtsamkeitspraktiken und vor allem die Meditation als ein Gegenmittel zu unserem hektischen, mehr und mehr im Virtuellen stattfindenden Lebensstil angepriesen und mit großem Erfolg kommerzialisiert wurden, gerieten ihre Schattenseiten aus dem Blick. Teilweise wurden sie sogar heruntergespielt oder verharmlost. Dabei kennt man sie nicht nur aus den spirituellen Traditionen, sondern mittlerweile auch aus der Forschung. In einer kürzlich erschienenen amerikanischen Studie gaben 87 Prozent der Teilnehmenden an, schon mindestens einmal unerwünschte Effekte während der Meditation erlebt zu haben, in den meisten Fällen angstvolle Momente. Ein Viertel von ihnen berichtet, dass diese Effekte auch noch Tage nach der Praxis anhielten.
Die Forscher des Cheetah House an der Brown University listen 59 Typen von bedrückenden Erfahrungen, darunter emotionale Dissoziation, Unruhe, Depression, Panik, Paranoia und Wahnvorstellungen. Zu den körperlichen Symptomen zählen unregelmäßiger Herzschlag, Schwindel, Kopfschmerzen und Atembeschwerden. Längerfristig kann es zu Glaubenskrisen, Veränderungen der Weltsicht und gar einem Verlust des Selbstgefühls kommen.
Der führende deutsche Forscher auf diesem Gebiet ist Dr. Ulrich Ott vom Bender Institute of Neuroimaging in Gießen. Er hat mit seinem Team erfahrene Meditierende befragt und dabei auch untersucht, ob die beschriebenen Effekte während der Meditation zum ersten Mal auftraten, und wenn nicht, ob sie sich durch sie eher verstärkt oder vielleicht sogar abgeschwächt haben. Diese Unterscheidung ist wichtig, denn nicht jeder Effekt, der im Zusammenhang mit Meditation beobachtet wird, ist auch von ihr verursacht. Dennoch ist Otts Fazit deutlich: “Was Menschen in der Meditation erleben, ist entgegen dem weit verbreiteten Bild nicht nur Entspannung, es kann auch eine sehr starke Aktivierung sein. Wir sehen nicht nur Stressreduktion, sondern auch Angstzustände, Gefühle von Bedrohung und Kontrollverlust.”
“Wir wollen Klärungsprozesse induzieren, sie dürfen nur nicht überlastend oder überwältigend werden.”
Letzteres, das Gefühl von Kontrollverlust, haben laut Otts Studie 20 Prozent der befragten Meditierenden schon erlebt. 21 Prozent von ihnen kannten dieses Gefühl zuvor nicht und bei weiteren 34 Prozent war es im Vergleich stärker als zuvor – die intensive Meditationspraxis kann diesbezüglich also offenbar ein Katalysator sein. Ott folgert: “Hier ist das Bild von Meditation also ein anderes: Statt durchweg und für jede und jeden gut zu sein, muss man schon aufpassen: Vor allem wer vorbelastet ist, kann durch Meditation zumindest eine Erstverschlimmerung erleben.”
Wie man schwierige Erfahrungen richtig einordnet
Allerdings ist es wichtig, hier zu unterscheiden: Dass während der Meditation auch mal Tränen fließen, dass wir uns bisweilen gereizt oder unwohl fühlen, ist völlig normal. 60 Prozent der Teilnehmenden in Otts Studie berichteten beispielsweise vom Auftauchen belastender Erinnerungen und Gefühle. Der Forscher erklärt: “Ich würde sagen, dass das keine unerwünschte Nebenwirkung ist, sondern eigentlich das Ziel der Meditation: Wir wollen Klärungsprozesse induzieren. Sie dürfen nur nicht überlastend oder überwältigend werden.”
Es gibt also eine feine Grenze zwischen dem Wahrnehmen von Emotionen und dem Übermanntwerden von ihnen. “Sobald wir uns unseren inneren Erfahrungen mit uneingeschränkter Achtsamkeit zuwenden”, erklärt die Psychologin Ann Bortz, “besteht auch die Möglichkeit, dass wir in Kontakt kommen zu sehr viel Schmerz. Möglicherweise werden traumatische Erlebnisse wieder wachgerufen.” Manchmal stoßen wir dabei auch auf Probleme, von denen wir bisher meinten, sie gar nicht zu haben. Wenn es nicht gelingt, diese schwierigen Emotionen zu verarbeiten, kann das im schlimmsten Fall in eine handfeste Krise führen.
Wenn es zu viel wird
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, selbst in solch eine Krise hineinzurutschen? Es gibt mehrere Umstände, die das Risiko für nachteilige Reaktionen auf die Meditation erhöhen. So können Frauen, die eine gravierende Wochenbettdepression durchgemacht haben, oder Menschen, die ein unverarbeitetes Trauma im Gepäck haben, während der Praxis Flashbacks oder eine Retraumatisierung erleben. Auch chronischer Schlafmangel kann ein Risiko darstellen. Die eingangs erwähnte Studie der Society for Psychotherapy Research zeigte, dass jüngere Menschen und vor allem solche aus marginalisierten Bevölkerungsgruppen – People of Color, solche mit geringerer Bildung und weniger Einkommen – überdurchschnittlich oft betroffen sind.
Das hängt sicher damit zusammen, dass für sie auch die Wahrscheinlichkeit schmerzhafter Erfahrungen in der Biografie höher ist als in anderen Gruppen. Dennoch ist es schwierig, festzumachen, wann genau die Meditationspraxis ungut endet. Die Forschung deutet darauf hin, dass unerfahrene Praktizierende häufiger betroffen sind, aber auch langjährige Meditierende sind nicht immun gegen solche Erlebnisse. Der seit vielen Jahren in der Meditation erfahrene Achtsamkeitslehrer Dan Lawton hat während eines 14-tägigen Retreats einen Zusammenbruch erlebt und darüber geschrieben. Er beschreibt Krämpfe, Kurzatmigkeit, Panikgefühle und Paranoia.
“Sobald wir uns unseren inneren Erfahrungen mit Achtsamkeit zuwenden, können wir auch sehr viel Schmerz erleben.”
Als die akute Episode endete, fühlte er sich weniger erleichtert als vielmehr von sich selbst und dem Leben abgetrennt. Nachdem diese Symptome auch nach Wochen noch anhielten, diagnostizierte ein Psychiater eine posttraumatische Belastung, ausgelöst sehr wahrscheinlich durch die Meditation selbst. Dennoch würde keine*r der Forscher*innen, die sich mit dieser Problematik beschäftigen, so weit gehen, generell von Meditation abzuraten. In den allermeisten Fällen überwiegen die großen, nachweislichen Nutzen.
Doch Meditationslehrer*innen, Therapeut*innen und auch Menschen, die Meditations-Apps und -Kurse entwickeln, sind aufgerufen, sich dieser möglichen Gefahren bewusst zu sein – und sie auch offen zu kommunizieren. Mittlerweile gibt es traumasensitive Ansätze in der Achtsamkeits- und Meditationspraxis und spezielle Schulungen für Anbieter*innen.
Was kann ich selbst tun, um mich zu schützen? Normalerweise bleibt der Atem während der Meditation regelmäßig, du fühlst dich ruhig und gehst mit einem Gefühl von Klarheit und Entspannung aus der Praxis heraus. Verspannte Gliedmaßen, schneller Atem und Gefühle von Erregung, Angst oder Wut können dagegen eine emotionale Reaktion anzeigen, die Psycholog*innen Dysregulation nennen.
Warnzeichen
Wenn du diese Symptome während oder nach Meditation und anderen Achtsamkeitspraktiken wahrnimmst, könnte es besser sein, eine Weile nicht zu üben:
– nervöses Flattern im Bauch – Appetitlosigkeit – Schwierigkeiten, einzuschlafen oder wach zu bleiben – nächtliches Aufwachen, Schlaflosigkeit – selbstkritische Gedanken, die nicht zur Ruhe kommen – Flashbacks
Es kann auch die Form einer Freeze-Reaktion annehmen, also einem inneren Erstarren, bei dem die Energie sehr niedrig ist, das Denken schwer fällt und die Atmung kaum noch wahrnehmbar ist. Die bereits zitierte Psychologin und Yogalehrerin Ann Bortz findet es wichtig, all diese Empfindungen während und nach der Meditation zu erkennen und mit ihnen umzugehen: “Wir ermutigen alle dazu, die eigene Erfahrung zu überprüfen und wahrzunehmen, wo man in Bezug auf Erregung, Regulation oder Dysregulation eigentlich steht”, erklärt sie. Sie schlägt vor, dass Meditierende genau beobachten, was eine bestimmte Meditationsform bei ihnen bewirkt – währenddessen, aber auch danach und längerfristig – und die Praxis gegebenenfalls anzupassen.
Alternativen finden
So kann es hilfreich sein, kürzer zu meditieren, beispielsweise eher 10 Minuten als eine Stunde. Laut einer aktuellen Befragung von MBSR-Lehrenden liegen die negativen Erfahrungen bei solchen kurzen Meditationseinheiten kaum höher als in der Kontrollgruppe. Außerdem sollten sich gerade Anfänger*innen und solche, die zu Ängsten neigen, von einem erfahrenen Lehrer oder einer Lehrerin anleiten lassen, anstatt ganz auf sich gestellt mit dem Sitzen zu beginnen oder eine App zu nutzen.
Und natürlich muss Achtsamkeitspraxis auch nicht zwangsläufig heißen, sitzend zu meditieren. “Es gibt eine ganze Reihe von Praktiken, die ähnliche Effekte haben und unter Umständen besser toleriert werden”, erklärt Bortz: Yoga Asana, Atemarbeit, Tai Chi und beispielsweise Waldbaden sind allesamt an Achtsamkeit gebunden, sie verbessern messbar Kognition und Gedächtnis, reduzieren Stress und Sorgen und erhöhen laut einer Übersichtsstudie der American Psychological Association sogar die Zufriedenheit in Beziehungen.
Foto: Eliza Alves / corelens via Canva
Achtsame Alternativen
Wenn du in deiner gewohnten Meditations- oder Achtsamkeitspraxis pausieren solltest, können folgende Aktivitäten hilfreich sein:
Journaling Das Schreiben von Tagebüchern oder auch Geschichten kann dir helfen, tief sitzende Emotionen aufzuspüren und zu verarbeiten.
Gehen Achtsame Spaziergänge holen dich raus aus den Schleifen im Kopf und verbinden dich mit deinem Körper. Je häufiger du gehst, desto besser sind die stressreduzierenden Effekte.
Musik Singen und Musizieren helfen dir, Stress in den Griff zu bekommen, deine Gefühle auszudrücken, das Gedächtnis zu verbessern und sogar körperliche Schmerzen zu lindern.
Tai Chi und Qi Gong Die langsamen, fließenden und sehr konzentriert ausgeführten Bewegungen dieser uralten Praktiken lindern erwiesenermaßen Stress und verbessern die kognitiven Fähigkeiten.
Joggen Wie bei anderen körperlichen Aktivitäten werden auch hier Endorphine und Serotonin ausgeschüttet. Das hebt die Stimmung und kann auch das Gedächtnis verbessern.
Yoga Asana Last but not least! Achtsame Bewegung, eine gewisse körperliche Anstrengung und der Fokus auf den Atem sind eine perfekte Achtsamkeitspraxis. Selbst wenn du die Meditation lieber auslässt, sind die psychischen Effekte von Yoga nachweisbar: vor allem Stressreduktion und das Mildern von Ängsten und Depressionen.
Lieber ganz aufhören?
Es mag in unserer von Achtsamkeit geradezu besessenen Kultur nach einem seltsamen Vorschlag klingen, aber wenn eine veränderte Praxis immer noch nicht dazu fühlt, dass du dich besser mit ihr fühlst, dann ist es unter Umständen tatsächlich besser, es ganz sein zu lassen. “Es gibt keinen Grund, sich dafür zu schämen”, unterstreicht Ann Bortz: “Wenn Meditation dir nicht guttut, dann hör ganz einfach wieder auf damit!” Es hat also nichts mit Versagen zu tun, wenn die Praxis deine Bedürfnisse nicht erfüllt – du brauchst einfach etwas anderes. Wo Traumata bearbeitet werden müssen, können Medikamente und Therapie notwendig und wichtig sein.
Aber auch bei vielen anderen Menschen kann es richtig sein, eine langjährige und liebgewonnene Praxis erst mal ruhen zu lassen. So musste auch Dan Lawton einsehen, dass es nach seinem Zusammenbruch wichtig für seine Heilung war, das Meditieren aufzugeben. Dieser Schritt muss kein endgültiger sein. Meditation ist wie eine lebenslange Beziehung: Es gibt Zeiten, wo man besser auseinandergeht, aber oft genug kommt man irgendwann auch wieder zusammen. Dazu muss man sich manchmal auf eine neue Form einlassen oder zwischen verschiedenen Praktiken hin und herwechseln.
Für mich war es zunächst beängstigend, die Praxis aufzugeben, aber ich folgte dem Rat meiner Therapeutin und konzentrierte mich stattdessen eine Zeit lang auf meine Sitzungen mit ihr, um meine posttraumatische Belastungsstörung zu bearbeiten. Die Kombination aus Therapie, Antidepressiva, Sport, Journaling und freundschaftlichen Gesprächen half mir, aus dem Dunkel von Wut und Depression herauszufinden. Einige Monate später, als ich merkte, ich kann wieder still sitzen und mich mir selbst, meinen Schwächen und Schwierigkeiten aussetzen, habe ich mich der Meditation erneut zugewandt. Seither praktiziere ich Metta, liebende Güte gegenüber mir selbst.
Jennifer Chen hat als Journalistin und Autorin für die New York Times, Oprah Daily und viele andere Publikationen gearbeitet. Sie lebt mit ihrer Familie in Los Angeles.
Auch dir ist die Stille der Meditation zu viel? Diese traumasensible Sequenz von Hala Khourikann dir ein Gefühl von Sicherheit und Zentrierung schenken:
Einer der Gründe, warum eine regelmäßige eigene Asana-Praxis so wichtig ist: Hier hast du Raum, dich deiner inneren Führung zu überlassen. Yoga ist nicht gebunden an einen Kanon festgeschriebener Haltungen und Abfolgen. Jede Haltung, jede Bewegung kann Yoga sein, wenn du sie in dieser feinen Achtsamkeit ausführst.
Text: Stephanie Schauenburg, Titelbild: Tabitha Turner via Unsplash
Die Stimme der Verbundenheit
Im Hinduismus gilt Saraswati “die Fließende” nicht nur als Göttin der Künste und der Gelehrsamkeit, sie wacht auch über unsere Inspiration. Als Inbegriff der Weisheit hilft sie uns, Vertrauen in unsere Intuition zu fassen und zugleich genau zu unterscheiden zwischen der Stimme des höheren Selbst und den Täuschungen des Ego. Das Saraswati geweihte Mantra unterstützt dich auf diesem Weg und verbindet dich mit dieser Kraft:
Om shrim hrim sarasvatyahe namaha
Stelle dir folgende Fragen für intuitives Üben: Wo zieht es dich hin? Welche Bewegung wünscht sich dein Körper jetzt? Wie lange willst du in der Haltung bleiben? Was folgt als nächstes? Welche Empfindungen löst eine bestimmte Haltung aus: im Körper, im Atem, im Geist? Wie wird eine Asana zum Ausdruck deiner Befindlichkeit, deiner Körperlichkeit, deiner Lebendigkeit?
Der intuitive Geist ist ein heiliges Geschenk und der rationale Geist ein treuer Diener. Wir haben eine Gesellschaft erschaffen, die den Diener ehrt und das Geschenk vergessen hat.
Albert Einstein
1. Raum schaffen
Intuition kommt aus dem Inneren – ohne Zeit für dich selbst, ohne einen Raum für Stille und Innerlichkeit in deinem Leben kannst du ihre Botschaften kaum hören. Mit Yoga tust du genau das: Du gibst dir Gelegenheit für tiefe Entspannung, du erhöhst deine Achtsamkeit und schulst deine Wahrnehmung. So kannst du die Vorgänge in deinem Körper und deinem Geist immer feiner und bewusster beobachten und ihre Signale erkennen.
→ Deswegen ist eine regelmäßige Yogapraxis schon per se ein guter Weg, um dich für deine Intuition zu öffnen. Nimm dir genügend Zeit für deine individuelle Praxis, für die Körperwahrnehmung, aber auch für Stille. Besonders die Meditation eröffnet dir Zugang zu einem nach innen gerichteten Gewahrsein. Nicht umsonst gilt sie als die wichtigste Technik zur Förderung der Intuition.
2. Verbindung herstellen
Yoga ist in seiner Essenz ein Weg zu mehr Verbundenheit: In der Asana-Praxis verbinden wir uns mit unserem Körper, unserem Atem. Wir beobachten unsere körperlichen Empfindungen, aber auch unsere emotionalen Reaktionen, unsere Widerstände und Denkmuster. So schaffen wir über den Körper mehr Verbindung nach innen und durchdringen die verschiedenen Schichten (Koshas), die unser wahres Selbst umgeben. Zugleich wird uns auf diesem Weg auch unser Angebundensein an ein größeres Ganzes immer bewusster: Wir sind Teil des unendlichen, alles durchdringenden Geflechtes des Lebens, wir sind im ständigen Austausch und wir schöpfen aus dieser Quelle. Intuition ist zugleich ein Ausdruck dieser Anbindung als auch ein Mittel, sich ihrer bewusst zu werden.
→ Im Yoga kultivieren wir Intuition gezielt mit Techniken wie der Meditation, mit der Konzentration auf das dritte Auge (Ajna Chakra), aber auch mit bestimmten Mantras und Mudras. Dabei ist es wichtig, anzuerkennen, dass die Sprache der Intuition individuell sehr verschieden sein kann: Bei manchen ist sie eher visuell geprägt, bei anderen zeigt sie sich in Körperempfindungen, einige haben einen starken Zugang zu Synchronizität, andere hören die Botschaften ihrer inneren Stimme in Worten. Wie immer im Yoga tun wir auch hier gut daran, diese Individualität zu erkennen und zu würdigen.
3. Vertrauen finden
Yoga hilft dir, dich mit der Zeit immer besser kennenzulernen. Je verbundener du mit dir selbst bist, je feiner du die Hinweise deines Körpers und die Muster deines Geistes wahrnehmen kannst, desto leichter wird es dir fallen, die Sprache deiner Intuition zu erkennen und Vertrauen in ihre Botschaften zu fassen. Dabei ist es wichtig, genau zu unterscheiden: Was kommt wirklich aus dieser überbewussten Quelle und was ist eher Projektion des Ego, Ausdruck deiner Wünsche, Ängste und Muster?* Swami Kriyananda nennt drei Merkmale für intuitives Wissen: Ruhe, Klarheit und Freude.
→ Wie generell im Yoga kannst du auch bezogen auf deine Intuition ganz pragmatisch vorgehen: indem du übst, beobachtest, forschst und es immer wieder neu ausprobierst. So wirst du mit der Zeit ganz natürlich ins Vertrauen finden und dich deiner inneren Führung nach und nach besser überlassen können.
*Ist es wirklich deine Intuition, die zu dir spricht, oder bildest du dir das nur ein? Die Unterscheidung zwischen wichtiger Botschaft und Hirngespinst fällt nicht immer leicht. Aber es gibt hilfreiche Hinweise. Im YogaWorld Journal 01/2025 erklärt Isabelle Fontaine, wie du lernen kannst, dich deiner inneren Stimme anzuvertrauen.Hier kannst du dir das Heft bestellen:
Ich glaube, ich habe mich ein wenig vernachlässigt. Die letzten Jahre war ich vor allem eines: Mama. Und so sehr ich diese Rolle liebe, habe ich dabei verlernt, auf mich selbst zu achten. Damit ist jetzt Schluss! 2025 wird mein Jahr – das Jahr, in dem ich mich selbst wieder mehr in den Mittelpunkt stelle. Und mir wieder etwas gönne – wie z.B. meine tägliche Portion AG1. //anzeige
Selbstfürsorge: Warum ich wieder mehr auf mich achte
Mir ist klar geworden, dass ich dringend etwas ändern muss. Ich möchte wieder mehr auf das hören, was ich brauche, auf meine Wünsche, meine Grenzen und vor allem auf meine Gesundheit achten. Das bedeutet für mich: regelmäßige Bewegung, frische Luft, ausreichend Schlaf und eine gesunde und bewusstere Ernährung. Aber es heißt auch, mir regelmäßig kleine Auszeiten zu gönnen. Mal einen Abend allein in der Therme verbringen, mal etwas Neues zum Anziehen kaufen – all diese Dinge helfen mir, mich besser zu fühlen und wieder bei mir selbst anzukommen.
Meine neue Morgenroutine: Struktur für einen entspannten Start
Damit ich meine Ziele wirklich umsetzen kann, habe ich mir eine neue Morgenroutine aufgebaut. Morgens sehr früh aufzustehen gibt mir die Möglichkeit, in Ruhe in den Tag zu starten. Mein erster Kaffee ist dabei ein heiliger Moment, während dem ich langsam wach werde. Danach schmiere ich die Pausenbrote, helfe den Kids beim Suchen dieser einen frechen Socke, kümmere mich um erste Sorgen. Sobald die beiden aus dem Haus sind, gönne ich mir eine ruhige Auszeit am Küchentisch. Dort trinke ich mein AG1 – mein ganz persönliches Ritual, das ich richtig zu schätzen gelernt habe.
Früher hätte ich an dieser Stelle wohl meinen zweiten Kaffee getrunken, um mich für den Rest des durchgetakteten Tages zu wappnen. Jetzt genieße ich stattdessen mein Glas AG1 und überlege, was heute Priorität hat, was im Job so ansteht und ob wir vielleicht irgendein Highlight in den Tag integrieren können. Es fühlt sich an wie erstes kurzes Durchatmen und AG1 ist dabei mein leckeres Mini-Frühstück, das mir Energie für den Tag gibt. Besonders mag ich, dass es so einfach und schnell zubereitet ist.
Was sich verändert hat, seit ich AG1 trinke
Seitdem ich AG1 in meinen Alltag integriert habe, merke ich, dass meine Nägel und Haare widerstandsfähig sind. Ich vermute, das liegt an den Inhaltsstoffen wie Biotin, Zink und Selen. Klar, diese Stoffe gibt es auch in anderen Nahrungsergänzungsmitteln, aber bei AG1 bekomme ich Nährstoffe wie Vitamine, Mineralstoffe, Bakterienkulturen, Pflanzenstoffe und hochwertige Pilze gebündelt in einer Portion. Besonders gut finde ich, dass ein Vitamin-B-Komplex, Vitamin C, Phosphor und Mangan enthalten sind. Diese Mischung gibt mir das Gefühl, gut versorgt zu sein und den Energiekick, den ich für meine vollen Tage brauche. Dickes Pro: Die Wirkung ist mittlerweile sogar durch eine klinische Studie bestätigt. (Schaut mal hier vorbei.)
Mein “weil ich es mir wert bin”- Moment
Anfangs habe ich überlegt, ob ich das Geld wirklich dafür ausgeben möchte. Aber heute sehe ich es als kleine Investition in mich selbst. AG1 ist für mich nicht nur irgendein Produkt – es ist zu einem festen Bestandteil meiner Morgenroutine geworden und erinnert mich jeden Tag daran, wie wichtig es ist, auch mal an mich zu denken. Es fühlt sich gut an, mir das zu gönnen und dabei zu wissen, dass ich meinem Körper etwas Gutes tue.
2025: Mein Jahr der Selbstfürsorge
Dieses Jahr steht für mich unter einem ganz besonderen Stern: Ich möchte mich wieder auf mich selbst besinnen und lernen, besser auf meine Bedürfnisse zu achten. Es tut einfach gut, bewusste Entscheidungen zu treffen, die mir helfen, mehr Balance und Struktur in meinen Alltag zu bringen und seit einigen Wochen gehört AG1 da definitiv dazu. Schritt für Schritt fühle ich mich wieder mehr wie ich selbst – und ich freue mich darauf, diesen Weg konsequent weiterzugehen. 2025 wird mein Jahr – mein persönlicher Neuanfang! Du willst AG1 testen, bist aber noch unsicher? AG1 hat eine 30-Tage-Geld-zurück-Garantie. Probiere es einfach mal aus!
Das solltest du über AG1 wissen
AG1 ist ein Nahrungsergänzungsmittel, das unterstützend wirkt. Das grüne Pulver wird in Wasser aufgelöst getrunken. Darin enthalten sind Vitamine, Mineralstoffe, Botanicals, Bakterienkulturen, Enzyme und ein Pilzkomplex. AG1 enthält Zutaten aus echten Nahrungsmitteln, die in bio-identischen Verbindungen vorliegen. Das bedeutet: Die enthaltenen Vitamine und Mineralstoffe finden sich in einer für den Körper gut verwertbaren Form im Produkt. Was ich positiv finde: AG1 ist auch bei einigen Unverträglichkeiten (z.B. Laktose, Gluten) geeignet. AG1 wird seit mittlerweile zehn Jahren vertrieben und konstant weiterentwickelt. Die Entwickler*innen setzen seit Beginn auf die Synergieeffekte der Inhaltsstoffe und auf neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.
Was kostet AG1?
Zugegeben, der Preis ist mit 87 Euro im Monat erstmal abschreckend. Dafür wurde aber jeder der über 70 Inhaltsstoffe in AG1 von Hand ausgewählt und so zusammengestellt, dass er die am besten bioverfügbaren Nährstoffe auf eine Weise liefert, bei der jeder Inhaltsstoff mit der gesamten Formel zusammenwirkt und gleichzeitig seine eigene Funktion optimiert. Und wie ich bereits geschrieben habe, ich bin mir den Preis mittlerweile absolut wert. Das Gute: Du kannst AG1 bequem als Abonnement bestellen, sodass du immer zur richtigen Zeit Nachschub bekommst. Der Abschluss eines Abos macht Sinn, weil AG1 langfristig die Gesundheit unterstützen soll und es meist auch einige Zeit benötigt, bis dein Körper Veränderungen zeigt. Mit dem Abo bekommst du dein Paket direkt nach Hause geliefert – unverbindlich und ohne Vertragslaufzeit. Abbestellen oder pausieren ist jederzeit möglich.
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Sitzhaltungen sind das Kernstück der Yogapraxis, egal ob beim Üben von Asanas, bei Atemübungen oder in der Meditation. Die Münchner Yogalehrerin Jessina O’Connell zeigt dir anhand dreier klassischer Sitze und jeweils drei Variationen, worauf es ankommt – damit du dich mühelos in der Gegenwart verankern und gelöst in die Zukunft blicken kannst.
Text und Sequenz: Jessina O’Connell / Fotos: Christian Boehm / Outfit: OGNX
Sthirabedeutet im Sanskrit “fest”, “stabil”, “beständig”,ist aber auch ein Name für die Pflanze Shalaparni (Wandelklee). Mit ihrer langen Pfeilwurzel steht sie fest und stabil in der Erde und wirkt auch als ayurvedisches Heilmittel stabilisierend: Sie kräftigt und beruhigt und kann so helfen, das Gleichgewicht im Körper wiederherzustellen. Mit diesem inneren Bild wenden wir uns unserer Yogapraxis zu. Auch sie kann die Energien in Körper und Geist ausgleichen, wenn sie fest, stabil und beständig ist. Entsprechend schreibt Patanjali in Yoga Sutra 2.46, Asanas sollten sthira sein, gleichzeitig aber auch sukha: freudvoll, glücklich, leicht. Wie beim Wandelklee kann nämlich aus Kraft und Stabilität eine Leichtigkeit erblühen und uns Freude machen.
“sthira-sukham asanam”: Die (Sitz-)Haltung soll fest und freudvoll sein.
In seinem Ursprung bezeichnet das Wort Asana allerdings nicht alle Körperhaltungen, es bezieht sich zunächst auf as, den Sitz. Gemeint war damit vermutlich ursprünglich die Meditation. Aber auch hier gilt ja: Durch eine feste Verwurzelung können wir ganz in der Gegenwart ankommen und davon ausgehend nach unten (unsere Vergangenheit) und oben (unsere Zukunft) wachsen. Der stabile, aufrechte Sitz dient dazu, in der Gegenwart Festigkeit und Sicherheit zu erfahren, die Möglichkeit zu haben die Vergangenheit loszulassen und sich für die Zukunft zu öffnen. Wie der Wandelklee fest mit seinen Wurzeln im Boden verankert ist und aus der Erde Kraft für das Wachsen in den Himmel schöpft, so schöpfen auch wir aus einem stabilen Sitz Kraft für Neues. Die Wurzeln unseres Sitzes halten uns aufrecht, damit wir mühelos nach oben streben und unsere Gedanken loslassen können. Wie die Blüten des Klees lassen auch wir die Wolken unserer Gedanken am blauen Himmel des Geistes vorüberziehen und wachsen weiter in Richtung Licht.
Die folgende Sequenz kann als Vorbereitung für die Meditation dienen, sie ist aber auch eine eigene Praxis, die dir hilft, dich zu erden und die Aufmerksamkeit von außen nach innen zu richten. Wir üben drei klassische Sitzhaltungen in jeweils drei Variationen: Die aufrechte Variante verbindet uns mit dem Hier und Jetzt. In der Vorwärtsbeuge dehnen wir die Körperrückseite, die für alles steht, was hinter uns liegt. So gehen wir in den Kontakt mit unserer eigenen Vergangenheit und machen uns zugleich von ihr frei. Umgekehrt bereiten uns die Rückbeugen auf die Zukunft vor und auf alles, was wir nicht kontrollieren können, denn wir weiten unsere Vorderseite und unser Herz. So üben wir uns in Akzeptanz und Vertrauen für alles was ist, war und sein wird.
Bevor du beginnst:
Um dich aufzuwärmen und den Kreislauf in Gang zu bringen, kannst du mehrere Runden Sonnengrüße üben.
Die Fotos zeigen die klassischen Positionen, aber wie immer im Yoga geht es nie darum, dieses äußere Bild zu erfüllen: Nähere dich jeder Haltung behutsam und arbeite gegebenenfalls wie im Text beschrieben mit Hilfsmitteln.
Lass dir Zeit, um die unterschiedlichen Wirkungen der Varianten wahrzunehmen, jeweils etwa 15 Atemzüge.
Die Praxis ist intensiv, vor allem für Hüften, Leisten und Knie. Übe daher mit sanfter Achtsamkeit für deinen Atem und mit Respekt vor deinen Grenzen. Höre auf deinen Körper und vermeide vor allem jegliche Spannung.
Baddha Konasana – gebundene Winkelhaltung
1. Aufrechter Sitz
Strecke die Beine im Sitzen zunächst nach vorne in Dandasana (Stabhaltung) aus. Dann legst du die Fußsohlen aneinander, ziehst sie zu dir und lässt die Knie nach außen sinken. Schiebe die Fersen gegeneinander und aktiviere sanft die Beine. Die Hände greifen zu den Füßen, die Brust hebt sich und die Wirbelsäule streckt sich lang. Du atmest ruhig und bewusst. Dabei spürst du den Boden unter dir, deine Erdung, deinen Halt und nimmst wahr, wie du dich aus dieser stabilen Basis kraftvoll nach oben aufrichten kannst.
Mögliche Hilfen: Setze dich erhöht auf ein Kissen oder die Kante von einer oder mehreren gefalteten Decken. / Ziehe die Füße nicht so dicht heran. / Lege Blöcke unter deine Oberschenkel.
2. Vorwärtsbeuge
Sitze aufrecht und aktiviere die Beine, indem du die Fußsohlen noch mal deutlich gegeneinander schiebst. Wenn möglich, ziehst du deine Fußsohlen nach oben, als würdest du ein Buch öffnen. Entspanne deine Schultern, bevor du dich mit langer Körpervorderseite nach vorne beugst. Versuche dabei, dich nicht in die Haltung zu schieben, stattdessen atmest du ruhig und bewusst, entspannst die Leisten und lässt dich nach und nach tiefer sinken. Spüre die Dehnung und die Atembewegungen an deiner Rückseite, nicht nur in der Mitte des Rückens, sondern auch am Kreuzbein und an deinem Hinterkopf. Jede Einatmung hilft dir, die Länge im Oberkörper zu betonen, jede Ausatmung erlaubt dir, dich sinken zu lassen.
Mögliche Hilfen: Schiebe die Füße weiter von dir weg. / Stelle einen Hocker vor dich und lege die Arme und eventuell die Stirn darauf ab.
3. Rückbeuge
Ausgehend von der aufgerichteten Variante legst du dich achtsam zurück. Dabei stützt du dich zunächst auf die Hände, dann auf die Unterarme, bis dein Rücken flach und entspannt am Boden liegt. Die Arme kannst du längs des Körpers oder leicht diagonal am Boden ausbreiten. Spüre den Kontakt zum Boden, wie er dich trägt und hält. Dann nimm Verbindung auf zu deiner Körpervorderseite und zu ihrem Kontakt mit dem Raum, der dich umgibt. Atme ruhig und entspannt.
Mögliche Hilfen: Lege eine gerollte Decke oder ein Bolster unter die Wirbelsäule. / Eine gefaltete Decke oder ein flaches Kissen stützt deinen Kopf, falls dein Nacken zu stark nach hinten abknickt.
Vajrasana – Fersensitz
1. Aufrechter Sitz
Setze dich aus dem Kniestand kommend mit möglichst geschlossenen Knien und Füßen auf deine Fersen. Dabei zeigen deine Füße gerade nach hinten. Halte Beine und Füße dabei aktiv und richte dich von dieser Basis aus lang nach oben auf. Lege deine Hände entspannt in den Schoß und nimm den Druck aus deinen Schultern und dem Gesicht. Spüre deinen Atem und die Wirkung dieser Haltung – stabile Wurzeln unten, Freude und Leichtigkeit in der Entfaltung nach oben.
Mögliche Hilfen: Lege eine gefaltete Decke auf deine Matte. / Öffne Knie und Füße etwas weiter, achte dabei darauf, dass sie weiterhin parallel sind. / Setze dich erhöht auf einen oder zwei Blöcke oder lege eine gefaltete oder gerollte Decke in deine Kniekehlen. / Um Druck von den Fußrücken zu nehmen, schiebst du je ein Paar zusammengerollte Socken unter die Fußgelenke.
2. Vorwärtsbeuge
Lege aus dem aufrechten Fersensitz die Stirn am Boden ab. Die Hände kannst du in einer entspannten Haltung vor dir auf dem Boden platzieren oder du greifst wie auf dem Foto hinter dem Rücken mit einer Hand das andere Handgelenk und legst dort Zeigefinger und Daumen in Chin-Mudra aneinander. Nimm dir auch in dieser Vorwärtsbeuge Zeit für die Dehnung und für ein vertieftes Bewusstsein von Atmung und Körperrückseite. Lass los.
Mögliche Hilfen: Lass deine Stirn auf einer gefalteten Decke oder einem Kissen ankommen. / Wenn sich der Po in der Haltung von den Fersen löst, legst du eine Decke dazwischen.
3. Rückbeuge
Um dich Schritt für Schritt in die Rückbeuge zu begeben, stellst du zunächst im aufrechten Sitz die Fingerspitzen knapp hinter deinen Hüften auf, hebst die Brust und lehnst dich behutsam nach hinten. Vielleicht genügt das schon. Ansonsten versetzt du die Hände noch ein Stück zurück und setzt sie flach auf. Lasse die Großzehballen dabei möglichst dicht aneinander.
Bei der nächsten möglichen Position stützt du dich auf den Unterarmen auf. Wenn sich dabei die Knie etwas öffnen, ist das in Ordnung, versuche aber, die Körpervorderseite aktiv zu halten und ziehe dazu deine Rippenbögen nach innen. Hebe behutsam dein Kinn und bewege den Kopf nach hinten, wenn möglich, legst du deinen Scheitel am Boden ab.
Nur wenn du ganz entspannt in dieser intensiven Rückbeuge bleiben kannst, führst du zum Schluss noch die Arme über dem Kopf nach hinten und legst die Hände aneinander. Das ist aber nicht das Ziel! In allen Stadien kannst du spüren, worum es in dieser Haltung geht: um die Dehnung deiner Vorderseite und die vertrauensvolle Weite des Herzraums.
Mögliche Hilfen: Stütze die Hände hinter dem Körper auf Blöcken auf. (Vorsicht: Falls du eine Decke untergelegt hast, könnten die Blöcke rutschen, also die Decke besser einschlagen.)
Padmasana – Lotussitz
1. Aufrechter Sitz
Padmasana solltest du nur üben, wenn deine Hüftgelenke entsprechend flexibel sind, die Verletzungsgefahr für die Knie ist ansonsten hoch. Ziehe dazu zunächst aus dem aufrechten Langsitz (Dandasana) den linken Fuß auf deinen rechten Oberschenkel und lege ihn möglichst dicht an die Leiste. Nur wenn das linke Knie dabei mühelos und ohne Spannungsgefühl den Boden berührt, ziehst du auch das rechte Fußgelenk zu dir heran und legst den Fuß nahe der Leiste auf den linken Oberschenkel. Alternativ bleibst du beim halben Lotossitz, bei dem der rechte Fuß unter den linken Oberschenkel gezogen wird. Halte Füße, Beine und Sitzfläche aktiv und richte dich aus dieser Kraft heraus locker auf. Spüre deinen Atem.
Mögliche Hilfen: Der volle und der halbe Lotossitz wird durch Hilfsmittel nicht wesentlich erleichtert. Alternativ übst du Siddhasana, den Sitz mit überkreuzten Füßen. Hier kannst du die Sitzfläche mit Decke oder Kissen erhöhen und die Knie mit Blöcken abstützen.
2. Vorwärtsbeuge
Wenn du entspannt im halben oder vollen Lotos sitzt, beginnst du, dich Schritt für Schritt an die Vorwärtsbeuge anzunähern. Dazu bewegst du dich aus den Hüftgelenken nach vorn und stützt dich auf beiden Händen auf. Halte deine Körpervorderseite lang, atme dabei aber auch bewusst und ruhig in deine Rückseite. Lass dir Zeit, Atemzug für Atemzug kannst du ein bisschen mehr loslassen. Zu schnell zu weit führt dich nicht zu einer tieferen Erfahrung der Haltung sondern nur weg davon. Solltest du irgendwann die Stirn am Boden ablegen, kannst du die Hände wie beim Fersensitz hinter dem Rücken verschränken.
Mögliche Hilfen: Lass die Stirn auf einem Hocker oder einem Bolster ankommen.
3. Rückbeuge
Ausgehend vom aufrechten halben oder oder vollen Lotos stützt du deine Hände knapp hinter den Hüften auf, hebst die Brust und lehnst dich behutsam zurück. Setze einen Unterarm nach dem anderen auf den Boden und lege dich von dort aus langsam auf den Rücken. Greife die großen Zehen beider Füße mit den ersten beiden Fingern und Daumen und lass innerlich los. Atme ruhig und entspannt, spüre den Boden unter dir und den Raum über dir.
Mögliche Hilfen: Wie bei Baddha Konasana kannst du eine gerollte Decke oder ein Bolster unter deinen Rücken legen. / Möglicherweise liegt dein Nacken entspannter, wenn du ein flaches Kissen unter den Kopf legst.
Anschließend übst du den Lotos beziehungsweise Siddhasana noch einmal in allen drei Varianten mit anders herum gekreuzten Beinen.
Abschluss
Entlaste deine Beine, indem du sie in Rückenlage locker nach oben streckst und bewegst. Anschließend kannst du die Praxis mit einer Meditation weiterführen oder dich zur Endentspannung in Shavasana legen.
Jessina O’Connell hat schon als Kind mit ihrer Mutter Yoga geübt. Entsprechend leicht fiel ihr der Weg als Jivamukti- und Yin-Yogalehrerin. Vom “Küken” unter den Münchner Lehrerinnen wurde sie rasch zu einer der gefragtesten Lehrerinnen im “Studio am Engel“. Mehr Eindrücke von Jessina bekommst du auf ihrem Instagram-Account @jessinaoconnell.
Tipp: Jessina hat uns vor einiger Zeit eine schöne “Yin & Yang” Yoga-Playlist erstellt. Hör’ gleich mal rein!
Daran anschließend eignet sich unsere Yogapraxis zum Wurzeln und Wachsen:
“Chakrenarbeit bringt Farbe ins Leben – im wahrsten Sinne des Wortes”, sagen Kim Kassandra und Mark Schmid von Yogimobil®, die Initiator*innen von “Chakra Magic”, der zertifizierten 45-Stunden-Yoga-Ausbildung, die weit über eine klassische Weiterbildung hinausgeht. In diesem einzigartigen Training erwartet dich eine magische Reise zu deinen Energiezentren, die dich persönlich wie beruflich transformieren kann.
Kim und Mark haben ihr gesamtes Wissen aus über 20 Jahren Yoga- und Energiearbeit in die Ausbildung eingebracht. Dabei verbinden sie die uralte Weisheit der Chakrenlehre mit modernen Ansätzen und schamanischen Elementen.
“Unsere Teilnehmer*innen berichten oft, dass die Chakra-Rituale ihr Leben nachhaltig verändert haben. Genau das treibt uns an, dieses Wissen weiterzugeben”, erzählt Kim.
Was genau macht diese Ausbildung so besonders? Warum hat sie schon so viele Leben berührt? Wir haben mit Kim und Mark gesprochen und sie haben uns erzählt, warum auch DU diese Reise antreten solltest – und wie sie dein Leben verändern kann.
“Chakra Magic” – mehr als eine Ausbildung
Was genau ist “Chakra Magic” und für wen ist die Ausbildung geeignet? Kim und Mark erklären: “Chakra Magic” ist eine zertifizierte Fortbildung für alle, die die energetische Seite der yogischen Lehre kennenlernen oder vertiefen möchten. Das Programm richtet sich an Yogalehrer*innen, Spiritual Life Coaches sowie Interessierte, die Chakrenarbeit in ihr Leben oder in ihre beruflichen Angebote integrieren möchten.
Die Ausbildung läuft über sieben Wochen im flexiblen Selbstlernformat – perfekt für einen vollen Terminkalender. Jede Woche widmet sich einem der sieben Hauptchakren, sodass Teilnehmer*innen die Energie jedes Chakras spüren und integrieren können. “Gleichzeitig begleiten wir unsere Teilnehmer*innen mit persönlicher Betreuung und einer Live-Eröffnungszeremonie, die ein starkes Gemeinschaftsgefühl schafft”, ergänzt Mark.
Mit einer klaren Struktur, vielseitigen Übungen und einem Hauch Magie bietet die Ausbildung eine ideale Grundlage, um die Chakrenlehre wirklich zu erleben – und nicht nur zu lernen.
Die Magie der 7 Chakras
Das Herzstück der Fortbildung sind sieben Hauptmodule, die jeweils einem Chakra gewidmet sind. Kim beschreibt den Aufbau: “Jede Woche steht im Zeichen eines Chakras. Dabei geht es nicht nur um Theorie – wir wollen, dass unsere Teilnehmer*innen die Energie der Chakren wirklich fühlen und integrieren.
Die “Chakra Magic”-Ausbildung umfasst:
7 Hauptmodule: Jedes Modul widmet sich einem Chakra mit Übungen wie Asanapraxis, Atemtechniken, Visualisierungen, Coaching-Impulsen und Ritualen, die die Arbeit erlebbar machen.
Bonusmodul: Zusätzlich werden das Soul Star Chakra und Earth Star Chakra aus schamanischer Sicht betrachtet.
Multimediales Lernen: Video- und Audio-Meditationen, Arbeitsblätter, Affirmationen und magische Überraschungen begleiten dich auf dieser Reise.
Praxisnähe: Alle Inhalte können für eigene Kurse oder Coachings genutzt werden.
Mark fasst zusammen: “Wir wollen, dass unsere Teilnehmer*innen nicht nur Wissen erwerben, sondern die Chakren tatsächlich erleben. Es ist diese Selbsterfahrung, die Transformation ermöglicht.”
Außerdem hebt Mark hervor: “Ein Highlight ist unser Bonusmodul, in dem wir zwei zusätzliche Chakren aus schamanischer Sicht betrachten: das Soul Star Chakra und das Earth Star Chakra. Es gibt auch magische Überraschungen und Krafttier-Begleitungen, die das Programm zu etwas ganz Besonderem machen.”
Was Teilnehmer*innen über “Chakra Magic” sagen
Die Rückmeldungen zur Ausbildung zeigen, wie tiefgehend sie wirken kann. Kim und Mark sind sehr berührt davon. “Zu sehen, wie unsere Teilnehmer*innen ihre innere Klarheit, Lebensfreude und eine tiefe Verbindung zu sich selbst wiederfinden, ist für uns der größte Lohn.”
„Ich habe noch keine Online-Ausbildung erlebt, die mir so viel Magie, wertvolles Wissen und Verbindung zu mir selbst gegeben hat. Besonders hat mir gefallen, wie Farben, Symbole, Meditationen und die Yogapraxis in die Chakrenarbeit integriert wurden. Man hat die Chakren nicht nur kennengelernt, sondern zelebriert und gefühlt. Diese Ausbildung hat meine Erwartungen übertroffen!“ – Claudia Kosanke
„Diese Ausbildung war eine Entdeckungsreise, die vieles in meinem Leben verändert hat. Ich habe endlich meine Intuition wiedergefunden und gelernt, meine Wahrheit zu sprechen. Besonders die Arbeit mit Vishudda und Ajna war intensiv und transformierend. Es geht mir so gut nach dieser Erfahrung – ich fühle mich frei, voller Prana und werde die Inhalte weiterhin in meinem Alltag nutzen.“ – Diana Willems
Ein Werkzeug für persönliches und berufliches Wachstum
Wie lässt sich das Gelernte im Alltag oder im Beruf integrieren? “Unsere Teilnehmer*innen erhalten ein komplettes Framework für Chakra-Coachings”, erklärt Kim. Die Ausbildung vermittelt praktische Werkzeuge, die du sofort anwenden kannst. Ob in deinem Alltag, um emotionale Stabilität zu finden, oder beruflich, um inspirierende Workshops und Klassen anzubieten – die Möglichkeiten sind grenzenlos.
Kim beschreibt eindrucksvoll, wie die Chakra-Arbeit das persönliche Wachstum unterstützt: “Die Chakren sind wie Portale, die uns zu unserer Essenz führen. Wenn wir ihre Energie wahrnehmen und lenken, erkennen wir, wer wir wirklich sind. Das bringt emotionale Balance und innere Klarheit.
Mark ergänzt: “Es geht darum, die eigene Energie bewusst wahrzunehmen und zu lenken. Wenn du die Chakrenarbeit in dein Leben integrierst, kannst du nicht nur dir selbst, sondern auch anderen Menschen helfen, ihr Potenzial zu entfalten.”
Dein Weg beginnt hier
“Die Reise zu dir selbst beginnt genau hier”, ermutigt Kim. “Chakra Magic ist mehr als eine Ausbildung – es ist eine Möglichkeit, dein volles Potenzial zu entdecken und zu leben.”
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Das Frühstück ist dazu da, unseren Körper und Geist mit sanfter, nährender Energie zu versorgen. Wir stellen dir hier zwei süße ayurvedische Gerichte vor: einen cremigen Grießbrei und ein aromatischer Linsen-Dhal mit getrockneten Pflaumen. Diese Rezepte vereinen köstliche Geschmackserlebnisse mit uraltem Wissen und versprechen einen harmonischen Start in den Tag.
Text & Rezepte: Volker Mehl, Titelbild: SMarina von Getty Images via Canva
“Frühstücken wie ein Kaiser, Mittagessen wie ein König und Abendessen wie ein Bettler”: Aus ayurvedischer Sicht enthält dieser Satz gleich drei Irrtümer auf einmal. Denn:
Alle Mahlzeiten sind gleich wichtig.
Nicht jeder Mensch hat die gleiche Verdauungsleistung.
Man sollte zu allen Mahlzeiten gleich viel essen. Als Faustregel – im wahrsten Sinne des Wortes – empfehle ich: maximal so viel, wie in die Flächen der geschlossenen Hände passt.
Die meisten von uns frühstücken morgens zwischen 6 und 10 Uhr – eine Zeit, in der unser Organismus noch nicht wirklich auf der Spitze seiner Leistungsfähigkeit angekommen ist. Wenn wir dann ein traditionelles “Kaiser”-Frühstück einnehmen würden – mit ordentlich Wurst, Käse und Wein – würde das den Körper extrem belasten.
Aus Sicht des Ayurveda wird die Zeit am Morgen von den trägen und kalten Eigenschaften des Kapha-Doshas dominiert. Man spürt das vor allem im Winter, wenn man sich erst nach mehrfachem Ignorieren des Weckers aus dem Bett schält. Wenn du dir zu dieser Tageszeit etwas Gutes tun willst, gönn dir ein warmes, gewürztes und nicht zu umfangreiches Frühstück. Dafür eignen sich vor allem verschiedene Arten von Breien und Suppen ganz hervorragend. Probiere doch mal diese beiden Rezepte:
Ayurvedischer Grießbrei
Für 4 Portionen:
200 g Weichweizengrieß
700 ml (pflanzliche) Milch
5 EL Rohrzucker
4 EL Ghee oder Kokosfett
1 Prise Salz
1 TL Zimtpulver
50 g geröstete Mandelblättchen oder -stifte
Je nach Geschmack: 2 EL getrocknete Cranberries, Rosinen oder Aprikosen
eine abgeriebene Schale einer Orange und ihren Saft
So geht’s:
1. Die Mandelblättchen oder -stifte in einer Pfanne ohne Fett anrösten.
2. Das Ghee oder Kokosfett in einem Topf erhitzen und darin den Grieß unter Rühren anrösten, bis er goldbraun ist und das Ghee wieder austritt.
3. Die (pflanzliche) Milch in einem separaten Topf erhitzen und zum Grieß geben. Es funktioniert auch mit kalter Milch, dann aber Vorsicht: Den Topf unbedingt vom Herd ziehen und die Milch vorsichtig zugießen, da der Grieß anfängt zu spritzen.
4. Nun Zucker, Zimtpulver, Mandeln, Orangenschale, den Saft und die getrockneten Früchte zugeben und alles gut vermischen.
5. Den Grieß auf kleiner bis mittlerer Hitze ca. 15 Minuten unter Rühren wachsen und gedeihen lassen.
Süßer Linsen-Dhal mit getrockneten Pflaumen
Für 4 Personen
200 g rote Linsen
700 ml Gemüsebrühe
150 g getrocknete Pflaumen ohne Kern
1 geriebener frischer Apfel
Saft von 1 Orange
2 EL Ghee
2 TL mildes Currypulver
4 EL Rohrzucker
2 TL gehackter frischer Ingwer
1 TL Salz
So geht’s:
1. Die Linsen mindestens dreimal mit klarem Wasser waschen.
2. Apfel grob reiben und mit Orangensaft mischen.
3. Das Ghee in einem Topf erhitzen. Ingwer, Pflaumen und Apfel zugeben und zwei Minuten darin glasig dünsten.
4. Currypulver und Zucker hinzufügen, kurz darauf die Linsen zugeben und alles für drei Minuten gut verrühren.
5. Gemüsebrühe zugießen und die Linsen auf mittlerer Hitze für 20-30 Minuten bis zur gewünschten Konsistenz einkochen lassen.
Vor dem Servieren mit etwas Salz und Zucker abschmecken.
Volker Mehl ist leidenschaftlicher Koch, Autor und ganzheitlicher Gesundheitsbegleiter. Seit seiner frühesten Kindheit begleitet ihn die Faszination für die Verbindung von Ernährung, Gesundheit und Wohlbefinden. Mehr zu Volker, seiner Arbeit und seinen Büchern unter volkermehl.com