Dies.Das.Asanas mit Jelena Lieberberg: Der schillernde Pfau

Nein, diesen Stunt muss wirklich kein Mensch können, auch wenn er natürlich beeindruckt. Unsere Kolumnistin Jelena Lieberberg wurde seinerzeit von ihrem Lehrer mit einer ziemlich speziellen Motivation zum Üben des Pfaus (Mayurasana) angeregt … Aber lies selbst.

Text: Jelena Lieberberg / Foto: Gordon Schirmer

Ich erinnere mich noch sehr genau an den Tag, als ich den Pfau zum ersten Mal in einer Yogastunde ausprobieren durfte. Das war vor knapp 20 Jahren in einem Kellerstudio in Berlin. Mein schlaksiger Yogalehrer hatte erst vor kurzem seine Ausbildung abgeschlossen und teilte uns vor Freude glucksend mit, was ihm von seinem Meister weitergegeben wurde: Nur wer diese Position meistern könne, dürfe Alkohol trinken. Das sei doch eine tolle Motivation für den Einlass beim nächsten Oktoberfest, oder? Der Hintergrund: Die Haltung erzeugt einen Druck im Abdomen, der nach yogischer Vorstellung Entgiftungsprozesse in Gang setzen und den Organismus dabei unterstützen kann, Schadstoffe wie Alkohol besser auszuscheiden.

Wer sich dieser Challenge stellen möchte, sei gewarnt: Ohne Bauchmuskeln und eine gezielte Ansteuerung der rückwärtigen Kette wird diese Asana zur Tortur – bis hin zu dem Gefühl, man hätte blaue Flecken im Bauch.

In dieser Variante von Mayurasana hilft dir die Beinposition, der Diamant, den Schwerpunkt weiter in die Körpermitte zu verlagern und dadurch leichter zu balancieren als in der klassischen Form mit gestreckten Beinen. Geübt wird natürlich auf der Yogamatte – den Stunt auf dem Küchentisch kannst du dir für die nächste Party aufheben.

Macht das Spaß?

Was für manche Menschen Spaß bedeutet – zum Beispiel Achterbahn fahren oder Schaukeln – ist für mich eher besorgniserregend und das Gegenteil von Erheiterung. Alle, die auf Nervenkitzel und Anstrengung stehen und vor keiner noch so kniffligen Position zurückschrecken, werden sich hier vielleicht ihrem Endgegner stellen müssen. Auf spielerische Art und Weise natürlich!

Muss ich das können?

Auf keinen Fall – und erst recht nicht, um endlich mit gutem Gewissen Alkohol zu trinken! (Ein Alkoholverbot oder die Absolution zum Konsum wird es an dieser Stelle auch nicht von mir geben.) Es handelt sich um eine sehr herausfordernde Asana, die im Yoga eine Tradition hat, heute aber eher im Breakdance zu Hause ist als in den meisten Yogastunden.

Was muss ich dafür tun?

Hier geht es um Kraft und Balance. Eine Anspannung, die uns blau anlaufen lässt, ist kontraproduktiv. Genauso wenig solltest du diese Position auf die leichte Schulter, oder in unserem Fall noch mehr: alleine auf die Hände, nehmen. Der Schlüssel sind hier die Bauchmuskeln in Kombination mit jenen in Rücken, Hüften und Beinen. Diese Kraft baust du am besten auf mit dem Boot (Navasana) in all seinen schillernden Variationen. Zum Aufwärmen empfehle ich außerdem Rückbeugen wie die Heuschrecke, das Rad oder Krieger 1 und Krieger 3.

Step by step

1. Beginne in einem breiten Vierfüßlerstand. Von dort aus setzt du deine Hände etwas zurück und drehst sie so, dass die Daumen nach außen und die kleinen Finger nach hinten zeigen. Die Unterarme stehen nun dicht beieinander.

2. Runde deinen Rücken etwas nach oben und lege deinen oberen Bauch auf deine Ellenbogen. Richte deinen Blick nach vorn und lehne dich etwas nach vorne.

3. Aktiviere deine Rückenmuskeln, Gesäß- und Beinmuskeln, um aktiv deine Schultern vom Boden weg zu bewegen und dabei langsam dein Gewicht nach vorne über die Ellenbogen zu verlagern.

4. Jetzt spürst du, ob es möglich sein wird, die Knie und Füße vom Boden zu lösen. Achtung: Vermeide es, dich abzustoßen oder gar zu springen! Du riskierst sonst nicht nur ein Face Planting (das heißt: du fällst wortwörtlich auf die Nase), sondern lernst auch nicht, deine Kraft gezielt einzusetzen. Stattdessen legst du die großen Zehen aneinander, hebst die Füße und löst die zu den Seiten gezogenen Knie kontrolliert vom Boden.

5. Wenn es dir in dieser Variante gelingt, Knie, Oberschenkel und Rumpf in eine Linie zu bringen, bist du bereit für die nächste Challenge: die klassische Version mit gestreckten Beinen. Dabei bildest du vom Kopf bis in die Zehen eine schräg ansteigende Linie.

PNF-Special mit Jelena Lieberberg im YOGAWORLD JOURNAL 01/2024

Wie bei allen Yogahaltungen erfordert auch der Pfau ein gesundes Verhältnis von Beweglichkeit und Stabilität. Dass diese beiden zusammengehören, kann man nicht oft genug betonen. PNF-Stretching (PNF steht für Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation) ist eine Methode aus der Sportmedizin, die auch Yogis und Yoginis einen neuen Blick auf das Thema Dehnung eröffnen kann. Im YOGAWORLD JOURNAL 01/2024 findest du ein spannendes Special mit Jelena zu diesem Thema. Hier geht’s zum Online-Shop:


JELENA LIEBERBERG ist Osteopathin und Yogacoach in Berlin. Ihre eBooks, Retreats und Workshops findest du unter kickassyoga.com oder besuche Jelena auf Insta @kickassyoga.

Kennst du auch schon den “7er-Kopfstand” aus Jelenas letzter Kolumne?

Funktioniert das Stoffwechselduo von PADMA? Wir haben es getestet!

Möchtest du deinem Körper etwas Gutes tun und deinen Fettstoffwechsel ankurbeln? Das Stoffwechselduo GaLeTib/HepaTib von PADMA, Nahrungsergänzungsmittel mit Zink und Cholin nach Tibetischer Konstitutionslehre, verspricht genau das. Aber stimmt es auch? Wir haben es ausprobiert … //anzeige

Die Idee, die Leber und Galle bei ihrer Arbeit zu unterstützen, hat mich neugierig gemacht. Die zwei Organe sind das Duo in Sachen Fettstoffwechsel im Körper. Das Stoffwechselsystem folgt einem Tag- und Nachtrhythmus, bei dem jeweils Leber oder Galle in ihrer aktiven Zeit den Fettstoffwechsel unterstützen. Die Einnahme von PADMA GaLeTib mit Zink und HepaTib mit Cholin soll diesen Prozess gezielt unterstützen. Seit über 50 Jahren produziert PADMA Tibetische Kräuterrezepturen in der Schweiz und achtet bei den ausgewählten Rohstoffen auf Qualität und Reinheit.

Die Tibetische Konstitutionslehre strebt eine ausgewogene Lebensweise an, das betrifft insbesondere Ernährung, Verhalten und Bewegung. In unserem hektischen Alltag fehlt oft das Bewusstsein für Ausgleich. Die Lehre empfiehlt eine gute Balance zwischen Gegensätzen wie warm/kalt oder Ruhe/Aktivität. Der Geschmack spielt dabei eine zentrale Rolle; natürliche, frische Nahrungsmittel, Kräuter und Gewürze werden betont und als natürliche Begleiter empfohlen – und genau hier setzt PADMA an.

Was ist das Besondere an PADMA GaLeTib und PADMA HepaTib?

PADMA GaLeTib

  • Enthält zwölf Kräuter und Mineralien, insbesondere Löwenzahnwurzel, Artischocke und Zink.
  • Zink spielt in vielen Enzymen eine wichtige Rolle und unterstützt dadurch den Stoffwechsel aller Makronährstoffe sowie den Fettsäurestoffwechsel.
  • Bitterstoffe beeinflussen die Gallenbildung und -ausschüttung. Diese Stoffe tragen nicht nur dazu bei, die Nahrung effizienter zu verarbeiten, sondern fördern auch ein schnelleres Sättigungsgefühl, was wiederum dazu führen kann, dass weniger gegessen wird. Die Bitterstoffe binden an Darmzellen, die ein Hormon namens GLP-1 produzieren. Dieses körpereigene Hormon löst im Gehirn ein Gefühl der Sättigung aus.
  • Die Galle und Gallensalze spielen eine entscheidende Rolle bei der Fettverdauung im Verlauf des Tages.

PADMA HepaTib

  • Enthält drei Myrobalanen-Früchte und Cholin, einen Mikronährstoff, der unserem Körper dabei hilft, Fett zu verarbeiten und die Leber in gutem Zustand zu halten. Obwohl der Körper in der Lage ist, Cholin selbst zu produzieren, bedarf es manchmal zusätzlicher Unterstützung durch die Einnahme von hochwertigen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln. Cholin fördert das Enzymsystem der Leber, was wiederum die Entgiftung des Körpers unterstützt. Dies ist besonders wichtig, um Toxine, die durch Medikamente, Alkohol, Pestizide, Schwermetalle oder Lebensmittelzusatzstoffe in den Körper gelangen, effektiv abzubauen und auszuscheiden. Zudem spielt Cholin eine Schlüsselrolle im Fettstoffwechsel, was dazu beiträgt, ein gesundes Körpergewicht zu erhalten.
  • Besonders hilfreich in Lebensphasen, in denen die Leber aufgrund unseres Lebensstils zusätzliche Arbeit leisten muss.

Insgesamt sollen also beide Produkte dazu beitragen, die Funktionen von Leber und Galle zu unterstützen und den Fettstoffwechsel sowie die körpereigene Reinigungsfunktion zu fördern. Klappt das?

Ich habe das PADMA Stoffwechsel Duo für 8 Wochen ausprobiert

Morgens nehme ich zwei Kapseln PADMA GaLeTib mit einem Glas warmem Wasser ein – das enthaltene Zink soll den Stoffwechsel von Makronährstoffen, Fettsäuren und den Säure-Basen-Haushalt unterstützen. Abends gibt es dann zwei Kapseln PADMA HepaTib mit Cholin für die Leber und deren Funktion in der Nacht. Und was soll ich sagen, es fühlte sich bei mir an, als ob ein kleiner Leber- und Galle-Turbo gezündet wurde.

Die Kapseln in meine tägliche Routine zu integrieren, war wirklich einfach. Und nach acht Wochen spüre ich tatsächlich eine positive Veränderung. Ich habe deutlich weniger Heißhunger und das Gefühl, tja, wie soll ich es sagen, “von innen zu strahlen”, meine Haut wirkt frischer. Klingt irgendwie nicht greifbar, aber so ist mein Empfinden. Und meine Verdauung ist auch im Gleichgewicht.

Übrigens: Das PADMA Stoffwechsel Duo passt auch gut zu Intervallfasten oder einer Saftwoche und dein Körper freut sich besonders, wenn du gleichzeitig auf Alkohol verzichtest. Wenn du noch einen draufsetzen willst, um dein Stoffwechselprogramm zu boosten: Warm frühstücken, viel warmes Wasser trinken, Sport machen, Koffein und Zucker reduzieren. Wenn wir ehrlich sind, wissen wir ja, was uns guttut, oder?

Stichwort Alkohol: In den zwei Monaten, in denen ich das Stoffwechsel-Duo eingenommen habe, wollte ich der Anweisung brav folgen und habe den Plan gefasst, weitgehend auf Alkohol zu verzichten.

Mach den PADMA Typentest

Auf der Webseite von PADMA bin ich auf den Typentest gestoßen. Hier kann man herausfinden, welchem Typ aus der Tibetischen Konstitutionslehre man entspricht. So etwas finde ich immer super spannend! Nach unter zehn Minuten weiß ich: Ich bin ein “Glückskind”, also ein ausgewogener Mix aus allen drei Konstitutionstypen Lung (Luft), Tripa (Feuer) und Beken (Wasser & Erde). Im Anschluss wird mir sogar empfohlen, zweimal im Jahr das GaLeTib/HepaTib-Duo zu nehmen, um meinen Fettstoffwechsel, meine Leberfunktion und meine Balance aus allen Elementen weiterhin zu erhalten. Also alles richtig gemacht!


Mehr Info: padma.de

#91 Yoga als Therapie Teil 1: Grundlagen und Chancen  – mit Dr. Ronald Steiner

Entdecke die transformative Kraft von Yoga als therapeutische Praxis

Yoga ist längst nicht mehr nur in religiösen und spirituellen Traditionen zu finden oder hat sich nur als körperliche Übungsmethode etabliert. Yoga findet mehr und mehr Anwendung als ganzheitliche Therapieform. In dieser Folge „YogaWorld Podcast“ spricht Gastgeberin Susanne Mors mit Sportmediziner und Yogalehrer Dr. Ronald Steiner über Yoga als Therapie, um einen tieferen Einblick in die Philosophie, die Anwendungsbereiche und die individuelle Anpassung der Praxis zu erhalten. Ronald hat nicht nur umfassende Erfahrung in der Anwendung von Yoga als Therapie, sondern kann auch Einblicke in die diversen Hintergründe geben. So führt Ronald dich in die Tiefe der Yogatherapie ein, wo wir nicht nur die körperlichen Übungen betrachten, sondern auch deren ganzheitlichen Ansatz verstehen. 

Ronald spricht zunächst über die historischen Hintergrunde von Yogatherapie und erklärt, warum die Verflechtung von Tradition auf der einen Seite und moderner wissenschaftlicher Erkenntnis auf der anderen Seite für die Yogatherapie so essentiell ist. Denn wie auch die Schulmedizin, müsse sich Yoga als Therapieform stetig weiterentwickeln. Ronald beschreibt unter anderem die Bedeutung von Alignment, die korrekte Ausrichtung des Körpers, für die Yogatherapie und betont aber zugleich, dass die Ausrichtung tatsächlich hinter bedeutenderen Faktoren zurück steht. Meditation spielt dabei eine entscheidende Rolle und auch der therapeutische Effekt von Pranayama sollte nicht unterschätzt werden. Dieses Gespräch verschafft in Teil 1 einen ersten Einblick in die transformative Kraft von Yoga als therapeutische Praxis und bietet die Grundlage für die Vertiefung in der nächsten Folge #92.

Coverfoto: Paul Königer

Die vier Wege des Yoga: Karma, Jnana, Bhakti und Raja

Yoga ist viel mehr ist als die körperlichen Übungen. Traditionell gesehen ist das Ziel Moksha. Die Erlösung vom Kreis der Wiedergeburten. Dieses Ziel vereint die klassischen vier Wege des Yoga. Hier stellen wir dir Bhakti Yoga, Karma Yoga, Raja Yoga und Jnana Yoga genauer vor.

Titelbild: Ketut Subiyanto via Pexels

Yoga als spirituelle Praxis zur Vereinigung von Körper, Geist und Seele mit dem Göttlichen ist so alt wie die Upanishaden. Diese wurden ungefähr ab 700 Jahre v. Chr. geschrieben. Auch im bekanntesten Teil davon, der Bhagavad Gita (ca. 400 v. Chr.) gilt es als Methode zur Befreiung vom Kreis der Wiedergeburten. Auch das Yogasutra von Patanjali zählt zu den zentralen Texten (ungefähr 2000 Jahre alt). Darin steht: “Yoga ist jener innere Zustand, in dem die seelisch-geistigen Vorgänge zur Ruhe kommen.” Die individuelle Seele (Atman) soll eines mit der universellen Seele (Brahman) werden. Die vier Wege des Yoga wollen diesen Zustand erreichen. Zuerst entstanden Bhakti Yoga, Karma Yoga, Raja Yoga und Jnana Yoga. Erst später folgte das in der westlichen Welt weit verbreitete körperliche Hatha Yoga.

Karma Yoga – Der Weg der Taten

Unter Karma stellen sich viele ein kosmisches Gesetz vor. Gutes wie Schlechtes kommt verstärkt zurück. Tatsächlich bedeutet Karma, dass jedes Wirken oder jede Tat eine Wirkung hat. Entweder in diesem oder im nächsten Leben. Karma Yoga bezeichnet deswegen den Weg des Handelns, der Taten. In der Bhagavad Gita sagt Krishna:

„Du [musst] jede Tat vollziehen als eine Darbringung an Gott und frei sein von aller Bindung an die Ergebnisse.“

Die Idee des selbstlosen Handelns, Karma Yoga, ist in vielen Religionen vertreten. Ein Karma Yogi haftet nicht an den Erfolgen oder Misserfolgen seiner Handlungen an. Seine Handlungen sind Opfer für Gott. So kann er aus dem Kreislauf der Wiedergeburten aussteigen. Diese Idee macht Yoga auch modern. Denn man muss eben gerade nicht Eremit werden und nichts mehr tun. Sondern kann mitten im Leben Yoga praktizieren. Auch beim Straßen fegen oder Gemüse anbauen. Man kann Karma Yogis nicht von Außen erkennen. Sondern man muss die persönlichen Beweggründe für die Handlungen kennen. Karma Yoga ist also alles, was wir tun.

Bhakti Yoga – Der Weg der Hingabe

Bhakti Yoga bedeutet den Weg der Liebe für das Göttliche zu gehen. Der Pfad der Hingabe kommt bereits in der Bhagavad Gita vor, fand aber im mittelalterliche Indien seinen Höhepunkt. Zu dieser Zeit war er eng mit dem Sufismus verwandt. Diese mystische Strömung des Islam wurde unter anderem von Kabir praktiziert. Der indische Mystiker des 15. Jahrhunderts ist bis heute weit über seine Heimatstadt Varanasi sowohl als Bhakti- als auch als Sufi-Heiliger gefeiert. Demnach sind Sufismus und Bhakti zwei Ströme, die ins selbe Meer führen. Das Meer ist Gott, der Strom die Liebe.

Meistens wird unter Bhakti-Yoga Kirtan verstanden. Das Singen von heiligen Mantren in einer Gruppe. Dabei singt ein Sänger vor. Die Gläubigen singen nach. Mantra kann aber auch mit einer Gebetskette praktiziert werden. Das heißt Japa. Teil von Bhakti Yoga ist aber auch Puja. Die Hingabe an die Götter findet am Hausaltar oder in öffentlichen Tempeln statt. Hierbei werden in Indien Bildern oder Statuen von Göttern Blumen und Kerzen dargebracht. Ram Dass, der kürzlich verstorbene US-amerikanische spiritueller Lehrer, fasste Bhakti mit folgenden Worten zusammen:

„Du liebst so lange, bis du und der Geliebte Eins werden.“

Bhakti Yoga ist also die Vereinigung mit Gott auf dem Weg der persönlichen Hingabe zu Gott.

Jnana Yoga – Der Weg der Wissens

Einer der zentralen Lehrsätze des Jnana Yoga ist: Tat Tvam Asi. Du bist Das. Mit anderen Worten: Du bist Brahman, Atman ist Brahman. Wer dies weiß und (er)lebt erlangt den Ausstieg aus dem Kreislauf der Wiedergeburten. Jnana wird als der schwierigste Weg angesehen. Aber natürlich haben alle vier Wege des Yoga ihre Daseinsberechtigung. Dafür gibt Jnana seinen Schülern mehrere spirituelle Werkzeuge.

Dabei gilt das Lernen vom einen Guru als unerlässlich. Danach kommt Manana. Das innere Aufnehmen des erworbenen Wissens. Die dritte Stufe ist Meditation. Damit soll der Schüler Tat Tvam Asi am eigenen Körper und Gesit erfahren. Es gibt zusätzlich Hilfsmittel oder Anweisungen für Jnana Yoga. Vairagya ist die Loslösung von allen weltlichen, materiellen Dingen. Dies dient der Unterscheidung von Brahman (unveränderliche Realität) und Maya (Illusion). Als Shad-Sampad gelten die sechs Tugenden, die ein Jnana-Praktizierender einhalten sollte. Dazu gehören unter anderem Glaube und innere Sammlung.

Raja Yoga – der königliche Weg

Raja bedeutet übersetzt königlich. Es gilt als höchste Form des Yoga, weil es alle drei bereits genannten Aspekte vereint. Das Ziel ist nichts Geringeres als Herrschaft über den Geist. Dieser Weg hat acht Stufen und ist auch als achtgliedriger Pfad des Patanjali bekannt. Dazu zählen Verhaltensregeln, die Yamas und Niyamas. Atemkontrolle, Meditation und Hatha Yoga sind bereits fortgeschrittene Stufen.

Exkurs: Hatha Yoga – Der Weg des Körpers

Das davon abgeleitete Hatha Yoga ist keiner der vier Wege des Yoga. Deshalb handeln die klassischen Schriften nicht davon. Hatha bedeutet ungefähr “Anstrengung” oder “Kraft”. Das bezieht sich nicht nur auf den Körper, sondern auch auf den Geist. Die Arbeit am Geist geschieht parallel zu der am Körper. So wird der Körper ein Tempel. Eine angenehme Wohnstätte für Geist und Seele. So widersprechen sich Körperlichkeit und Spiritualität nicht, sondern unterstützen sich gegenseitig. Mit Hatha Yoga kann man sich mit Gott über den Körper verbinden. Inzwischen haben sich zahllose Yogastile entwickelt, die vom Hatha Yoga abstammen. Im Westen ist das Verständnis von Yoga sehr körperlich geworden. Es feiert individuelle Erfolge in Geist und Seele. So viele Yogis konnten ihr Wohlbefinden dadurch verbessern. Ob man nun die Philosophie dahinter kennt oder nicht.

Yoga Klassiker

Inzwischen braucht man fast zwei Namen für Yoga. Das westliche und das traditionell indische haben sich weit auseinander entwickelt. Beide sind auf ihre Art und Weise valide. Denn auch Menschen, die über die körperlichen Aspekte zum Yoga kommen, entdecken, dass es mehr gibt. Auch das Yoga in Indien ist ständigem Wandel unterworfen. Es hat Kriege, Jahrhunderte und Invasionen überstanden. Yoga bleibt. Denn immer wenn Menschen nach der Verbindung mit dem Göttlichen streben, ist es Yoga.

Obwohl man Yoga am Besten am eigenen Leib erfährt, lohnt sich auch der Blick in die folgenden klassischen und modernen Bücher. So erfährst du noch mehr über die vier Wege des Yoga.

  • Licht auf Yoga: Die beste der neueren Schriften über Yoga und Yoga-Philosophie, geschrieben vom großem Hatha-Yogameister B. K. S. Iyengar.
  • Bhagavad Gita: Eine der wichtigsten Schriften des Hinduismus. Die zentrale Quelle des antiken Wissens über Yoga.
  • The Gospel of Ramakrishna: Lehren des berühmten Mystikers und Bhakti Yogi aus dem 19. Jahrhundert.
  • Meine Experimente mit der Wahrheit: Autobiografie des Mahatma (der „großen Seele“) Ghandi. Er gilt als einer der vollkommensten Karma Yogis.
  • Yoga: Die 108 wichtigsten Übungen und ihre ganzheitliche Wirkung: Eine anschauliche Aufzählung verschiedener Hatha-Yoga-Übungen. Perfekt für Anfänger und Fortgeschrittene gleichermaßen!
  • Die Upanischaden: Älter sogar als die Bhagavad Gita. Das Kronjuwel der indischen Philosophie und Spiritualität. Aus diesen Schriften stammt auch der Satz: Tat Tvam Asi.

Autor: Lucas Pietrapiana bloggt auf seinem Kanal Orientexpress über die Wurzeln von Yoga und seinen Erfahrungen auf Reisen nach Indien. | Instagram

Quiz: Welche Göttin steckt in dir?

Göttinnen Quiz

In jeder Frau steckt – mindestens – eine Göttin. Welche der weiblichen indischen Gottheiten ist dir am nächsten und welche Kräfte gilt es für dich noch zu entdecken? Im Göttinnen-Quiz von Sahara Rose erfährst du es.

Die hinduistischen Göttinnen sind Archetypen – also Urbilder – von Eigenschaften, die wir in unterschiedlichen Nuancen alle kennen und in uns tragen. Sich mit ihnen zu beschäftigen, kann uns helfen, unsere weibliche Vielschichtigkeit zu erkennen und zu würdigen: Wir können stark und urwüchsig sein, sinnlich und anmutig, klug und temperamentvoll. Mir persönlich hat die Kraft der Göttinnen vor allem klargemacht, wo ich lange Zeit blockiert gewesen war. Ich hatte mich schüchtern vor meinen Durga- und Kali-Energien verschlossen, weil man mir beigebracht hatte, ein “liebes Mädchen” zu sein. Erst als ich mich traute, auch in diese beiden wilden, starken Archetypen einzutauchen, kam ich in meine eigentliche Kraft und konnte die kreative Saraswati, die unter all dem verborgen lag, wirklich zum Ausdruck bringen.

Auch spannend: Wie frei will sich sein? Lernen von den Göttern

Heute fühle ich mich gerade diesen beiden Göttinnen, Durga und Kali, sehr verbunden, denn ich bin mir sicher, dass sie wichtige Wegweiserinnen für uns Frauen sind: Ihre Energien können uns helfen, die sozialen Normen zu durchbrechen, die uns viel zu lange geprägt haben. So machen sie den Weg frei für den Paradigmenwechsel, den wir so dringend brauchen. Das folgende Quiz habe ich entwickelt, damit du die indischen Göttinnen kennenlernen und ihre Kraft in deinem Inneren aufspüren können: Mit welcher Göttin verbindet sich deine Energie im Moment am ehesten? Das ist ein guter Ausgangspunkt, um mit Mantras, Mudras, Yoga und Meditation auf die Reise zu gehen – und deine göttlichen Kräfte voll zu entfalten.

Lies auch: Aus yogischer Sicht – was ist überhaupt Energie?

Welche Göttin steckt in dir?

Göttinnen Quiz

So geht’s: Zähle zusammen, bei welchem Buchstaben du am häufigsten mit “JA” geantwortet hast: Diese Göttin ist dir im Moment am nächsten. Freue dich an ihrer Kraft, entdecken und genieße die Energien, die da fließen. Scheue dich nicht länger, diese weibliche Kraft auch in die Welt zu tragen. Gleichzeitig kannst du das Testergebnis auch nutzen, um etwas mehr zu jenen Qualitäten hin zu spüren, die dir bisher verborgen oder gar fremd sind – hier schlummern vielleicht noch ungeahnte Kräfte in dir.

Meine größte Kraft ist:

  • A – meine Kreativität
  • C – meine Wandlungsfähigkeit
  • F – meine Sinnlichkeit
  • D – mein Geschäftssinn
  • B – mein Mut
  • E – meine Liebe und Hingabe

Am ehesten kann ich Menschen dabei helfen:

  • E – gesunde, stabile Beziehungen zu führen
  • B – sich zuzutrauen, die Führung zu übernehmen
  • F – zu ihrer Sinnlichkeit zurückzufinden
  • C – Trauma und Verletzung zu überwinden
  • A – ihrer Intuition zu folgen und ihren einzigartigen Ausdruck zu finden
  • D – Fülle zu verwirklichen

Menschen zählen auf mich, wenn es darum geht:

  • B – zu erreichen, was sie sich wünschen
  • A – kreative Ideen zu entwickeln
  • E – Beziehungsprobleme zu lösen
  • C – gut durch eine schwierige Zeit zu kommen
  • D – ihr Business flott zu machen
  • F – mehr Spaß am Sex zu finden

Wenn ich kritisiert werde, nennt man mich:

  • E – überemotional, obsessiv, unsicher
  • D – materialistisch, geldgierig
  • A – seltsam, verschroben
  • B – aggressiv, anstrengend
  • F – sexgesteuert
  • C – nervig, laut, verrückt

Mein Lieblings-Yoga ist:

  • C – mein eigener wilder Yoga Flow, am liebsten draußen in der Natur
  • B – Power- oder Hot Yoga mit Haltungen, die Kraft aufbauen
  • A – kreatives, fließendes Vinyasa mit viel Raum für Spielereien
  • F – Tantra
  • E – Bhakti
  • D – Yin- oder Restorative Yoga

Mein größtes Problem besteht darin:

  • A – mich komplett in meiner kreativen Arbeit zu verlieren
  • D – dass ich nicht genug Freizeit habe, weil ich damit beschäftigt bin, Geld zu verdienen
  • F – eine stabile Beziehung zu führen, in der ich mich verstanden fühle
  • E – dass ich zu sehr auf meinen Partner eingehe und selbst zu kurz komme
  • B – mich zu sehr in Dinge hineinzusteigern
  • C – dass mein Leben immer wieder auf den Kopf gestellt wird

Mein Traumberuf wäre:

  • D – Anlagenberaterin, Business Coach, Investorin – eine Arbeit, die Wohlstand generiert
  • A – Schriftstellerin, spirituelle Lehrerin, Musikerin, Künstlerin – auf jeden Fall etwas Kreatives
  • F – Masseurin, Tantra-Coach, Sexualtherapeutin – es sollte um Sinnlichkeit gehen
  • C – Tänzerin, Künstlerin, Nomadin: Hauptsache, ein freies Leben
  • E – Beziehungsberaterin, Familientherapeutin, Autorin von Schnulzenromanen – die Liebe zählt!
  • B – Unternehmerin, Anwältin, Vorstandsvorsitzende – ein Job, in dem ich etwas bewegen kann

Auflösung: Die Kraft der indischen Göttinnen

A: Saraswati

Kreativität und Weisheit, Kunst, Musik und Literatur – für all das steht diese Göttin. Als Saraswati bist du dazu geboren, deinen einzigartigen schöpferischen Ausdruck zu finden. Du bist verbunden mit einem unablässigen Strom von kreativen Gedanken und intuitiver Weisheit. Er fließt durch dich hindurch und kommt durch dich in die Welt. Du musst nur aufhören, dir selbst im Weg zu stehen, und ihn auch durchlassen. Zweifele nie an deiner Fähigkeit, aus dieser Quelle zu schöpfen und deine Ideen Früchte tragen zu lassen: Saraswati ist bei dir und lenkt deine Schritte.

B: Durga

Diese Göttin symbolisiert Stärke, Mut und Schutz. Als Durga bist du mit einer unglaublichen Kraft geboren. Sie befähigt dich dazu, anderen zu dienen, indem du sie führst und mit deiner Entschlossenheit und deinem Durchhaltevermögen inspirierst. Deine Willenskraft erlaubt es dir, auch große Hindernisse aus dem Weg zu räumen.
Es kommt nur darauf an, dass du weise wählst, welchen Kampf du eingehst, und deine Energie auf das verwendest, was wirklich zählt. Durga weist dir dabei den Weg.

C: Kali

Kali steht für umfassende Transformation und eine geradezu kühne Verwegenheit. Soziale Ketten zu sprengen, Illusionen beiseite zu fegen, deine Wahrheit zutage zu bringen und auch zu leben, das ist dein Lebensprogramm als Kali. Andere mögen dich anstrengend finden und das Universum sendet dir vielleicht immer wieder schwierige
Lektionen, aber all das kann dich nicht stoppen: Deine wilde, weibliche Energie trägt dich immer weiter – und Kali steht dir auch dann zur Seite, wenn du mal wieder das Gefühl hast, dass die Welt um dich herum zusammenbricht.

D: Lakshmi

Lakshmi, die Göttin der Fülle, des Wohlstands und der glücklichen Fügungen hat dir vor allem eines in die Wiege gelegt: die Gewissheit, dass du es verdient hast, angenehm, in Schönheit und Luxus zu leben. Du weißt: Geld stinkt nicht, es ermöglicht es dir vielmehr, dein volles Potenzial auszuschöpfen. Deswegen macht es dir auch nichts aus, hart zu arbeiten, um gut zu verdienen. Anderen Menschen gegenüber bist du großzügig und setzt deinen Wohlstand auch bereitwillig ein, um Gutes zu tun. Achte nur darauf, dass dir trotz deiner Arbeit genug Zeit für die Menschen und Dinge bleibt, die du liebst. Lakshmi kann dir helfen, so spürbar in Fülle zu leben, das du dich auch mal entspannt zurücklehnen kannst

E: Radha

Die Göttin der hingebungsvollen Liebe steht für das Überwinden von Getrenntsein, für die Vereinigung mit der eigenen Zwillingsflamme und überhaupt für liebevolle Gemeinschaft mit Seelenverwandten. Als Radha wirst du mit der tiefen Sehnsucht geboren, deine verlorene Hälfte zu finden, dein Leben steht unter dem Leitstern der Liebe. Leider wird deine Hingabe manchmal ausgenutzt und du riskierst, dich allzu sehr aufzugeben. Doch die Göttin ist auch eine gute Wegweiserin durch alle Beziehungsprobleme und kann dir helfen, in Liebe zu dir selbst zu stehen.

F: Lalita Tripura Sundari

Diese tantrische Göttin verkörpert die spirituellen Aspekte der Sinnlichkeit. Als Lalita lebst du in der Gewissheit, dass dein Körper ein Tempel ist und dass Sexualität dir helfen kann, eine mystische Vereinigung mit den kosmischen Energien zu erfahren. Ganz egal, was andere Menschen dazu sagen: Für dich ist Sex kein Tabu, er ist auch sehr viel mehr als Triebbefriedigung und körperlicher Genuss – geleitet von der Göttin erlebst du ihn als eine zutiefst spirituelle Praxis.


Sahara Rose Ketabi
Sahara Rose Ketabi

Als Botschafterin für eine moderne, aber dennoch sehr spirituelle Weiblichkeit begeistert Sahara Rose Ketabi immer mehr Frauen. In unserem Portrait erfährst du, wie Sahara Rose Frauen auf ihrem spirituellen Weg inspiriert. Mehr Info: iamsahararose.com

Dr. Ronald Steiner: Alignment Cues für Dhanurasana

Vielleicht ist der Bogen die erste Haltung, die uns als Rückbeuge in den Sinn kommt. Auf jeden Fall ist sie eine der wenigen Asanas, die im klassischen Quellentext Hatha Yoga Pradipika erläutert werden. Ronald Steiner zeigt dir die Details der bekannten und der traditionellen Version.

Text: Dr. Ronald Steiner / Fotos: Richard Pilnick

Wirkung von Dhanurasana

Dhanurasana entwickelt die Flexibilität im Rücken und im Schultergürtel. Zusätzlich kräftigt die Haltung die Beinvorderseiten. Auf dem Weg in die Haltung erfährst du eine Kräftigung auch für die Rückseiten der Beine und für den gesamten Rücken.

So geht’s

Step 1: Du beginnst in der Bauchlage mit den Armen längs des Körpers. Dabei weisen die Daumen nach unten.

Step 2: Baue nun Spannung im gesamten Körper auf und hebe gleichzeitig die gestreckten Beine und den Oberkörper an.

Step 3: Beuge beide Beine symmetrisch, strecke die Arme nach hinten aus und fasse mit den Händen von außen um die Schienbeine.

Alignment-Tipps für den Bogen (Dhanurasana)

Gutes Alignment schützt in dieser Haltung den Rücken und ermöglicht es dir, die gesundheitliche Wirkung für Rücken und Schultergürtel optimal zu entfalten. Dabei helfen dir folgende Tipps:

Becken-Innenrotation: Um dem Iliosacralgelenk (Darmbein-Kreuzbeingelenk) Raum zu geben, baust du vom Becken ausgehend eine innenrotierende Spannung auf. Ziehe dafür die Leisten zueinander hin und weite aktiv den Raum zwischen den Sitzhöckern. Die dabei entstehende Weite macht es dir leichter, dich in die Rückbeuge zu öffnen.

Gegenläufige Aufrichtung: Um zugleich Länge in der Wirbelsäule zu schaffen, verwurzelst du dein Kreuzbein zwischen den weit bleibenden Beckenhälften, ziehst mit einer Einatmung von unten Richtung Bauchnabel zur Wirbelsäule und bewegst dann ausatmend deine Rippenbögen von oben Richtung Bauchnabel zur Wirbelsäule. Dies aktiviert atemsynchron die inneren und äußeren schrägen Bauchmuskeln. So entsteht eine dynamische Stabilisierung rund um die Körpermitte, die deine Wirbelsäule streckt und schützt.

Arme lang: Lass deine Arme von den Schulterblättern ausgehend in die Länge wachsen. Gib also dem Zug, den die Beine auf deine Arme ausführen, bewusst mit dem Schultergürtel nach. Weite dabei deinen Herzraum. Wenn die Rückbeuge in dieser Form zu intensiv ist, kannst du deine Arme verlängern, indem du einen Gurt um die Fußgelenke legst und mit jeder Hand ein Gurtende fasst.

Lenke den Atem: Atme kraftvoll in den Oberbauch und den Herzraum ein und ziehe bei der Ausatmung deinen Rücken zwischen den Schulterblättern aktiv zusammen. Durch diese Atemlenkung vertieft sich deine Rückbeuge mit jedem Atemzug ein wenig. Zugleich erfährt die gesamte Wirbelsäule durch das Atemvolumen und die Kraft, die du der Atmung gibst, eine Stütze.

Aktive Beine: Strecke deine Knie gegen den Griff deiner Hände und spüre, wie sich die gesamte vordere Muskel-Faszien-Kette aktiviert. Die Dehnung verteilt sich so harmonischer über die Wirbelsäule.

So geht die traditionelle Form von Dhanurasana

In der Hatha Yoga Pradipika ist Dhanurasana so beschrieben: “Die großen Zehen mit den Händen zu den Ohren ziehen, |[dabei] einen Bogen ausführen, [das] wird Dhanurasana genannt.” (|HYP1.27) Diese heute weniger gebräuchliche und deutlich anspruchsvollere Ausführung von Dhanurasana setzt eine hohe Flexibilität voraus.

Step 1: Starte ebenfalls in der Bauchlage, spreize aber die Beine und rotiere die Arme nach außen, bis die Daumen nach oben weisen.

Step 2: Hebe nun Arme und Beine. Gleichzeitig rotierst du die Arme weiter nach außen, bis die Daumen nach unten weisen und du die Außenkanten deiner Füße greifen kannst.

Step 3: Beuge nun Knie und Ellenbogen. Dabei bleiben die Ellenbogen dicht am Körper und weisen nach unten. Ziehe so deine Füße zu den Schultern.

Step 4: Aus dieser Haltung kannst du nun deine Ellenbogen von den Seiten her nach vorne zusammenklappen. Die Hände rutschen von den Außenkanten der Füße zu den großen Zehen.

Schon gelesen? In Dr. Ronald Steiners letzter “Alignment Cues”-Kolumne ging es um die Ausrichtung von Supta Kurmasana (der schlafenden Schildkröte):


DR. RONALD STEINER ist Arzt, Wissenschaftler und Sportmediziner sowie einer der bekanntesten Praktiker des Ashtanga Yoga. Mehr zu Ronald findest du auf ashtangayoga.info. Dort findest du auch eine extra Seite zu Dhanurasana und zur Hatha Yoga Pradipika.

Auch im “YogaWorld Podcast” war Dr. Ronald Steiner bereits zu Gast. In Folge 4 haben wir ein spannendes Interview über Ashtanga Yoga geführt:

#90 Yogapraxis mit Kindern: Entdeckt gemeinsam die Zauberinsel der Tiere – mit Leila Oostendorp

Spielerische Bewegung, Achtsamkeit und Entspannung

Yoga bietet nicht nur erwachsenen Yogi*nis einen wichtigen Ausgleich, sondern auch Kinder und Jugendliche können in Bezug auf ihre körperliche und seelische Entwicklung davon profitieren. Dabei werden Lernfähigkeit, Konzentration, Kreativität und das Selbstbewusstsein gestärkt und die Kinder erfahren, wie wohltuend es sein kann, sich zu entspannen, bewusst zu atmen und ihre Gedanken zu beruhigen. Das geschieht im Kinderyoga auf eine sehr lockere und spielerische Art und Weise.

In dieser Folge der “YogaWorld Podcast”-Praxisreihe führt Leila Oostendorp die Kinder durch eine liebevoll gestaltete Sequenz, in der Bewegung, Achtsamkeit und Entspannung im Fokus stehen. Sie ist dafür ausgelegt, mit einem Partner oder einer Partnerin zu praktizieren: Das kann ein Elternteil oder ein anderes Familienmitglied sein, oder eine Freundin oder ein Freund des Kindes. Die Praxis ist für Kinder jeden Alters geeignet. Gemeinsam begebt ihr euch auf eine aufregende Reise zur Zauberinsel, wo ihr vielen freundlichen Tieren begegnet. Am Ende könnt ihr euch, wenn ihr wollt, gegenseitig mit einer wohltuenden Partnermassage beschenken.

Wir wünschen euch viel Spaß und schöne gemeinsame Momente!

Zur Veranschaulichung haben wir euch hier die einzelnen Tier-Asanas in Bildern zusammengestellt: https://yogaworld.de/yogasequenz-zum-podcast-90-kinderyoga/

Ayurveda to Go: Chai-Latte selber machen

Chai Tee Latte mit Gewürzen

Draußen ist es kalt und du willst dich mit etwas Leckerem aufs Sofa kuscheln, das aber auch gesund sein soll? Dann haben wir einen super Tipp für dich: Chai selber machen. Und dieser hier passt auch noch wunderbar in die Ayurveda-Lebensweise.

Titelbild: Mizina (Getty Images) via Canva

Tee mit Milch hört sich nur für Menschen seltsam an, die noch nie Chai-Tee probiert haben. Er ist längst kein Geheim-Tipp unter Indien-Reisenden mehr. Kein Wunder, denn der süß-würzige, sahnige und leicht scharfe Geschmack macht süchtig.

Chai Rezept für 2 Tassen

  • 6 Stücke frischer Ingwer
  • 10 Kardamomkapseln
  • 2 Zimtstangen
  • 5 Sternanis
  • 1 TL Pfefferkörner
  • 2 EL Rohrzucker
  • 2 Beutel schwarzer Tee
  • 300 ml Wasser
  • 400 ml pflanzliche Milch, wie z.B. Hafer- Mandel- oder Sojamilch

Zubereitung des indischen Tees

Alle Gewürze im Mörser zerstoßen, in einen Topf geben und bis auf den Ingwer kurz anrösten. Wasser zugießen, Ingwer zugeben und alles 10 Minuten einkochen lassen. Pflanzliche Milch und Tee zugeben, nochmal kurz aufkochen. Den Herd auf die kleinste Stufe stellen und den Chai für 10 Minuten ziehen lassen. Durch einen Filter gießen und nach Geschmack nachsüßen.

Das leckere Rezept stammt übrigens von Volker Mehl. Der Ayurveda-Koch hat uns übrigens auch tolle Ernährungstipps für die Kleinen gegeben: Ayurveda für Kinder.

Exklusive Gewinnspiele, Yoga-News, Meditationen, Praxisstrecken, leckere Rezepte, Ayurveda und vieles mehr

Melde dich hier für unseren Newsletter an.

Wir halten deine Daten privat und teilen sie nur mit Dritten, die diesen Dienst ermöglichen. Lies unsere Datenschutzerklärung.