45 Minuten Klangreise mit Soneiro

Ob Musik während der Yogaklasse oder wilder Kirtan, ob wummernder Gong oder dreimal “OM Shanti”: Klänge sind ein vibrierender Bestandteil der Yogawelt – und wenn sie ertönen, schwingen nicht nur unsere Körper mit, sondern oft klingt auch tief in uns etwas an. Alisa Reimer und Temple Haze von Soneiro haben für dich eine Klangreise aufgenommen – zum Spüren, Entspannen und Ankommen – in dir.

Soneiro Klangreise

Wir laden dich ein, mit uns einen Moment der sinnlichen Auszeit zu genießen. Nimm dir Zeit für dich und lasse dich von dem Klang und der angeleiteten Meditation mit auf eine Reise nehmen. Vielleicht fällt es dir leicht, das Folgende zu visualisieren, vielleicht fühlst du es eher oder du brauchst etwas Praxis. Sei liebevoll mit dir und wisse: die Intention zählt!

Mache es dir gemütlich. Diese Meditation erfährst du am besten liegend. Am Ende wollen wir noch ein Mantra gemeinsam singen.

MANTRA ZUM MITSINGEN AM ENDE
Om Shri Ram Jaya Ram Japa Re Mana
Om Shri Ram Jaya Ram Japa Re Mana
Tumi Bhaja Re Mana Tumi Japa Re Mana

Tipp: Höre dir diese Meditation mit Kopfhörern oder einer guten Soundanlage an, da wir neben den Instrumenten auch Binaureal Beats für diese Meditation produziert haben.

Achtung: Personen, die unter epileptischen Krampfanfällen leiden, werden binaurale Beats nicht empfohlen.


Über Alisa Reimer von Soneiro

Alisa Reimer

Alisa ist eine ausgebildete und erfahrene Yoga- und Meditationslehrerin, Autorin und Kulturwissenschaftlerin (M.A. an der UNAM México und der Humboldt-Universität Berlin). Alisa lebte früher in Mexiko, wo sie Lateinamerikastudien und Theaterwissenschaften studierte. Sie lernte von verschiedenen indigenen Kulturen, schrieb für Kulturmagazine und machte eine Ausbildung zur Yoga- und Reiki-Lehrerin. In Berlin gründete sie den gemeinnützigen Verein YOGA FOR OTHERS e.V., um Yoga und Meditation zu bedürftigen Menschen zu bringen. 2016 ist sie Mitbegründerin von Soneiro. In ihren ganzheitlichen Yoga-Workshops, Retreats und Musikmeditationen bringt sie ihre vielfältigen Interessen zusammen und lädt so dazu ein, die magische Verbindung zwischen Körperarbeit, Wissenschaft, Kunst und Bewusstsein zu erleben. Mehr von Alisas Arbeit findest du auf ihrer Website: www.alisareimer.com


Über Temple Haze von Soneiro

Temple Haze

Temple Haze ist ein in Amerika geborener Singer/Songwriter, ausgebildeter Yogalehrer und zertifizierter Reiki-Praktiker mit Sitz in Berlin. Als Mitbegründer und musikalischer Leiter von Soneiro bietet er Raum für Musikmeditationen und Mantra-Singkreise, in denen er das Beste aus seinem universellen Wissen und seinem empathischen Gespür für Musik zum Ausdruck bringt. Temples Musik gibt es hier zu hören: www.templehaze.com

Mehr Klang, geführte Meditationen, Musik und Tutorials gibt es auf www.soneiro.com

Einfach sein – Meditationsübungen

einfach sein

Echtes inneres Gleichgewicht entsteht nicht im Ausgleich zwischen den Extremen, sondern in der Anbindung an einen Zustand der Ganzheit – oder anders gesagt: in dem ebenso banalen wie wunderbaren Gefühl am Leben zu sein. Um das Einfach-Sein zu verstärken, haben wir heute zwei Meditationsübungen für dich.

Übung 1: Das Gefühl zu sein

Nimm dir Zeit, um den Körper zu entspannen. Kiefergelenke, Augen, Schultern, Arme und Hände, Bauch, Hüftgelenke, Beine und Füße. Der gesamte Körper darf loslassen. Richte die Aufmerksamkeit auf die Empfindungen von sanftem Ausdehnen und Wieder-Lösen im Bauch, durch die Atmung.

Sinke tiefer in die feinen Pausen, die sich zwischen zwei Atemzügen oder zwei Gedanken auftun. Wo und wie kannst du hier ein Gefühl des Einfach-Sein erfahren? Vielleicht nimmst du es als eine Wärme oder eine Präsenz im Bauch, im Herzen oder einer anderen Körperregion wahr. Halte den Fokus auf diesen Empfindungen, während du die folgenden Begriffe liest, mit denen das Sein oft beschrieben wird. Was davon deckt sich mit deiner Erfahrung?

  • friedvoll
  • ruhig
  • liebend
  • sicher
  • im Herzen ruhend
  • leicht
  • geerdet
  • verbunden
  • weit
  • wohlig

Notiere, welche Begriffe dein eigenes Gefühl am besten beschreiben. Denn das bewusste Sein ist in den meisten Fällen ein Weg zu durchweg positiven Empfindungen. Indem du ganz in die Gegenwart eintauchst, lösen sich Zweifel und negative Gedanken auf.

Übung 2: Tiefer gehen

Die folgenden fünf Fragen helfen dir, zu Beginn jeder Meditation das Gefühl des Einfach-Sein zu vertiefen. Gehe jeder Frage auf den Grund, bevor du zur nächsten übergehst. Du beginnst die Meditation in einer angenehmen Haltung. Im Liegen oder Sitzen. Erlaube deinen Sinnen, noch einen Moment lang die Reize deiner Umgebung aufzunehmen: Bilder, Geräusche, die Luft auf deiner Haut, den Kontakt zum Boden. Dann nimm deinen Körper als ein Feld vibrierender Energie wahr, bevor du schließlich nur noch genießt, am Leben zu sein.

  1. Wenn du einfach “bist”, wie beschreibst  du, wo sich dieses Sein befindet? Hast du eine deutlich wahrnehmbare Mitte oder physische Grenzen? Beobachte, ob du zugleich die Präsenz in deinem physischen Körper wahrnimmst und dich weit und unbegrenzt fühlen kannst.
  2. Wie beschreibst du jetzt deine Erfahrung in der Zeit? Beobachte, ob sich mit dem Gefühl des Einfach-Seins das Denken verlangsamt. Wenn die Gedanken schwächer werden und für Momente zum Stillstand kommen, kann es sein, dass du den Eindruck hast, außerhalb der Zeit zu treten – jenseits von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
  3. Gibt es dann noch etwas, das dich besser sein ließe, als du schon bist? Vielleicht hast du, indem du einfach “bist”, viel eher das Gefühl, so wie du bist, auch vollkommen zu sein. Denn dein Wesenskern braucht nichts und will nichts, selbst wenn Körper und Geist sich weiter nach etwas sehnen.
  4. Ist dieses Gefühl des Einfach-Seins ungewohnt oder etwas, das du schon seit jeher kennst? Sehr wahrscheinlich fühlt sich das einfache Sein vollkommen vertraut an. Auch wenn du es seit langer Zeit nicht beachtet hast.
  5. Gibt es dann noch etwas, das dich vollständiger sein ließe, als du es jetzt bist? Wenn es dir gelingt, zur Ruhe zu kommen und sich für eine gewisse Zeit nicht ablenken zu lassen, dann wird es wahrscheinlich auch möglich, sich ganz und vollständig zu fühlen, so, wie du bist. Es mag einige Übung erfordern, aber dieses angeborene Gefühl kann in jedem Menschen wieder zum Vorschein kommen.

Nachdem du dich mit diesen fünf Fragen beschäftigt hast, nimmst du dir etwas Zeit, um noch in die Stille des Einfach-Seins einzutauchen. Beobachte dich jetzt und genieße die Aspekte, die die fünf Fragen zum Vorschein gebracht haben: du bist weit, zeitlos, vollkommen, mit deinem Wesenskern verbunden und vollständig – genau so, wie du bist.


Autor Dr. Richard Miller ist Gründungsvorsitzender des Integrative Restoration Institute (irest.us), Mitbegründer des internationalen Verbands für Yogatherapeuten und Autor von “iRest Meditation and Yoga Nidra”.

Yasemin Saat – Souldance

Yasemin Saat

Joya freut sich, mit Dir zu tanzen! In Souldance lädt sie dich in Deine eigene Welt des Tanzes ein. Man kann Tanz auf so unterschiedliche Art und Weise entdecken und oft ist es nicht einfach zu entscheiden, welcher Weg der Beste für einen selbst ist. Und während wir also wieder im Kopf sind, fangen wir vor lauter Fragen niemals wirklich an und vergessen uns die allerwichtigste Frage zu stellen: “Wie kann ICH MICH selbst durch Tanz entdecken?”

Hast du Dir einmal diese Frage beantwortet, bist Du Deinem Selbstausdruck und Deinem eigenen Körpergefühl schon einen großen Schritt weiter. Natürlich sind Feeling, Musikalität, Hintergrundwissen und Tanzschritte auch wichtige Elemente auf dieser Reise. Um dies Alles miteinander zu vereinen, werden die Kurse immer mit 3 Hauptthemen gefüllt. Diese werden Dir ermöglichen zusammen mit mir Deine Schlüssel und Werkzeuge zu finden, den Rhythmus, den Flow, den Vibe und die Energie wahrzunehmen, welche durch jeden einzelnen Körper in dieser Welt fließen. Hast du diese Philosophie verstanden, kannst du dir Deinen eigenen Tanz kreieren.

Die 3 Themen:

  • Formen: Yoga und Basics aus den urbanen Tanzstilen von Hip Hop über Liquid Fusion und Contemporary, sowie Elemente aus kulturellen Tanzstilen wie Kandyan Dance, orientalischer Tanz, afrikanischer Tanz und vielem mehr.
  • Feeling: Tanztherapie, Rhythmus, Musikalität, Storytelling usw.
  • Flowing: Dehnen mit der Musik, lerne auf deinen Körper zu hören, verbinde dich mit den Elementen, gehe mit dem natürlichen Flow des Lebens.)

Souldance für werdende Mamis

Die Schwangerschaft ist eine große Zeit der Veränderung. Der Körper, das eigene Empfinden, die Wahrnehmung nach Außen, einfach Alles wird anders und aufregend. Emotionen unterschiedlichster Art spielen sich in einem ab. Zeit für Entspannung, Zeit in sich zu gehen und diesen großen Abschnitt im Leben bewusst zu durchleben. Joya lädt dich dazu ein, mit ihr durch eine Reise dieser Verwandlung zu flowen. Spürt euren Körper bewusster und nehmt die Veränderung aus einer anderen, verspielten Perspektive wahr. Fühlt euch wohl und gebt eurem ganzen Selbst die Achtung und Liebe, die ihr in dieser Zeit besonders braucht. Die begleitende Musik ermöglicht es euch, eins mit euch und euren Emotionen zu werden und euch eurem innersten Empfinden zu öffnen.

50 Minuten lang werden Spaß und Disziplin miteinander verknüpft, um die Emotionen sprechen zu lassen. Auch mit Bauch werden diese 50 Minuten eine Mischung aus aktivem, bewussten Training für werdende Mamis mit anschliessender Entspannung und Atemübungen. 50 Min. bestehend aus:

  • Stretch and Strength mit Elementen aus dem Hatha Yoga
  • im Rhythmus atmen
  • Elemente aus Bauchtanz
  • diverse Atem- und Meditationstechniken
  • beeinflusst von den urbanen Tanzstilen wie Liquid Fusion, Contemporary, Jazz und Hip Hop

Souldance mit Kind: (ab 3 Jahren)

Einfach mal die Seele baumeln lassen mit den Kleinen. Einfach vom natürlichen Rhythmus der Kleinen lernen und sich inspirieren lassen. Diese Kurseinheit soll uns erlauben Raum und Zeit zu schaffen, um in die Welt der kleinen Großen mit einzutauchen. Spielerisch, natürlich auf Musik können wir lernen wie unsere Kinder die Welt wahrnehmen, wie Musik ihre Stimmung und somit auch unsere beeinflusst. Eine Welt voller Farben, voller Klänge, voller Freude am Spiel. Wenn man Eines von Kindern lernen kann, dann sich frei zu bewegen. Souldance mit Kind schafft den Raum dafür.

Kursleiterin Joya ist Yogalehrerin, Tanzpädagogin, Pre- und Postnatal Yoga. Sie hat ihre Yogaausbildung in Indien (Rhishikesh) absolviert. (Hatha Yoga, Inyengar Yoga und Nada Yoga) Als leidenschaftliche Tänzerin hat sie es sich zur Aufgabe gemacht, die Philosophie und Wirkung des Tanzes an Jeden weiterzugeben, der / die nach mehr Körpergefühl und Verbindung zu sich selbst und der damit verbundenen Seele strebt. Sie ist Freestyle- Tänzerin im urbanen Bereich und hat dort sehr viel Schätze sammeln können, die helfen mehr im Hier und Jetzt anzukommen und bewusster durchs Leben zu gleiten. Auch als Mutter einer 3 jährigen Tochter führt sie diese Philosophie weiter und hat Methoden entwickelt auch im Alltag mit Kindern Ruhe und Entspannung zu finden.



Yasemin Saat auf der YOGA WORLD Düsseldorf 2017:
Samstag, 14. Oktober 2017 // 15:15 – 16:00 Uhr // Souldance für werdende Mamis und alle die planen Mama zu werden // Ganesha Yogaspace

BEWUSST SEIN – Achtsamkeitstage im Zeichen der Elemente in Oberstaufen im Allgäu

Yoga in Oberstaufen
Einatmen. Ausatmen. Ankommen (Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH Moritz Sonntag)

Erlebe die Magie der Verbindung von Körper, Geist und Seele im Zeichen der Elemente. Gönn‘ dir, deinem Körper und deinen Gedanken eine Auszeit bei den Yoga-Tagen rund um die Sommersonnwende in der herrlichen voralpinen Landschaft Oberstaufens im Allgäu. //anzeige

Einatmen. Ausatmen. Ankommen. Ruhe und Balance finden, die Körpermitte stärken und den Kopf frei bekommen: Entfliehe dem Alltag und tauche vom 20. bis 23. Juni 2024 in der atemberaubenden Landschaft Oberstaufens ein, in die Achtsamkeitstage und ein Yoga Wochenende voller Entspannung, Bewegung und Ruhe. An den längsten Tagen des Jahres, kannst du vielseitige Angebote für Körper, Geist und Seele erleben. Jeder Tag ist einem Element gewidmet, um die Stärke der jeweiligen Naturkraft – Wasser, Feuer, Erde, Luft – für sich zu spüren und deren Eigenschaften zu nutzen.

Yoga in Oberstaufen
Yoga im Park (Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH)

Erfahrene, regionale Experten führen dich durch die insgesamt 20 Sessions. Neben kraftvollen Yoga-Einheiten und entspannenden Meditations- und Klangreisen erlebst du kulinarische Entdeckungen aus der Ayurveda-Lehre und kreative Workshops. Hinzu kommen Wohlfühl-Rezepte, kleine Atemübungen und Natur-Erlebnisse für deinen Alltag zum “Mit-nach-Hause-nehmen”.

Eines haben alle Angebote gemeinsam: Sie laden dich ein, ganz bewusst Ruhe und Balance zu finden, die Körpermitte zu stärken und den Kopf freizubekommen, Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Tu dir etwas Gutes und buche dein individuelles Yoga-Retreat im Allgäu! Die Tage können einzeln (ab 60 Euro) zusammengestellt oder in Kombination als komplettes Retreat (280 Euro) gebucht werden. Eine weitere schöne Besonderheit: Du kannst deine Unterkunft nach Belieben auswählen, von der Ferienwohnung bis zum 5-Sterne-Wellness- Hotel.

  • Yoga in Oberstaufen

Von Feuer-Meditation bis Floating im Sole-Becken

Der erste Tag widmet sich dem Zeichen der Ausdauer und Erneuerung – Wasser. Das Element steht für Reinigung, Transformation und Flexibilität. Noch vor der offiziellen Öffnung des Erlebnisbades Aquaria geht es für eine Floating-Einheit in dessen Außen-Sole-Becken. Mit frischer Bergluft in der Nase und Morgensonne im Gesicht schwebt man an der Wasseroberfläche und erlebt eine tiefe Entspannung von Körper und Geist. Es folgen Meditations- und Yoga-Einheiten. Der krönende Abschluss des Tages ist eine Stand-Up-Paddling-Tour über den Alpsee, während die untergehende Sonne den Himmel in ein beeindruckendes Farbspektakel verwandelt.

Element Wasser (Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH Leo Schindzielorz)

Feuer steht für Stärke, Mut und Energie.

Entsprechend gestaltet sich der zweite Tag. Am Morgen wird zunächst ein Feuer mit Naturmaterialien entzündet. Anschließend stellen die Teilnehmer Ritualkerzen mit persönlich ausgewählten Kräutern her. Bei geführten Meditationen aktivieren die Teilnehmer ihr Kraftzentrum und treten bei einer energievollen Hatha-Yoga-Stunde mit dem inneren Feuer in Kontakt.

Element Feuer (Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH Nico Bogenreuther)

Am dritten Tag stehen Standfestigkeit und die Verbindung zum Selbst im Vordergrund, denn das Element Erde steht für Kraft und Verwurzelung. So beginnt der Samstag mit einem Genusserlebnis beim frisch gekochten Ayurveda-Brunch, später lernt man alles über das Heilgetränk Oxymel und saisonale Kräuter. Der Tag wird abgerundet durch eine Yoga Meditation mit klangvoller Begleitung, um in einer Tiefenentspannung anzukommen.

Element Erde (Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH Moritz Sonntag)

Luft ist leicht, beweglich und steht für Freiheit und Austausch mit sich selbst und anderen.

Am finalen, vierten Tag lernen die Teilnehmer loszulassen und zu spüren, wie sich Leichtigkeit anfühlt. Sei es bei der Atemreise, die zu tiefer Entspannung einlädt oder bei der geführten Morgenmeditation: Die Atmung dient als Schlüssel der Innen- zur Außenwelt, ein erhöhtes Energielevel wird abgerufen und wohliger innerer Frieden gefunden.

Element Luft (Foto: Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH Leo Schindzielorz)

Informationen und Buchung unter oberstaufen.de/yoga

Oberstaufen – Sehnsuchtsort mit Alpenpanorama

Die Gemeinde Oberstaufen liegt im Dreiländereck am Rand der wunderschönen Allgäuer Alpen. Die abwechslungsreiche Landschaft, das besondere Heilklima, die jahrhundertelangen Traditionen und das gelebte Brauchtum sowie die Gastfreundschaft machen es zu einem beliebten Reiseziel. Urlauber können ihre Sehnsucht stillen, nach Bergen, Natur und Weite – ideal für eine erholsame Auszeit. Aber auch Aktivurlauber und Familien finden ein großes Angebot für jede Menge Spaß, Abenteuer und unvergessliche Erlebnisse.

Rezept: Edamame-Bratlinge mit einer Kruste aus Hanfsamen

Edamame-Bratlinge Kino MacGregor Rezept

Nicht nur auf der Matte, auch bei der Ernährung sind unsere Yogalehrer*innen eine tolle Inspiration. Essen wie die Profis – das heißt in unserem Fall: gesund, genussvoll und mit viel Liebe frisch zubereitet. Wir präsentieren: das Lieblingsrezept der Ashtanga-Yogalehrerin Kino MacGregor.

Foto: Jennifer Olson

Rezept-Idee aus Miami Beach

Die Edamame-Bratlinge mit Hanfsamen-Kruste sehen gut aus? Finden wir auch! Das Rezept stammt aus der Soul Tavern in Miami Beach und ist Kino’s absolutes Lieblings-Food. Sie schwärmt: “Diese Bratlinge sind für mich wirklich Seelen-Nahrung: total lecker und überraschend anders.”

Das brauchst du für eine Portion:

  • 1 Tasse geschälte Edamame
  • 1⁄2 Knoblauchzehe, gehackt
  • Salz
  • Pfeffer
  • Zitronensaft
  • Olivenöl
  • 1⁄4 Tasse Tahini
  • 1⁄2 Fenchelknolle,
  • in feine Streifen geschnitten
  • 1⁄2 Apfel, in feine Streifen geschnitten
  • 1⁄2 Tasse Lotoswurzelscheiben
  • 1⁄3 Tasse geschälte Hanfsamen
  • 1 EL + 1 TL Mehl
  • 1 EL + 1 TL gemahlene Leinsamen
  • 2 Zweige Dill, zerpflückt
  • 1⁄4 TL schwarzer Sesam

Nährstoffe pro Portion

  • 554 Kalorien
  • 46 g Fett (davon 6 g gesättigte Fettsäuren)
  • 23 g Kohlenhydrate
  • 7 g Ballaststoffe
  • 16 g Eiweiß
  • 272 mg Natrium

Edamame-Bratlinge: Und so geht’s:

  1. Koche die Edamame-Bohnen nach Packungsangabe weich. Dann verarbeite sie im Mixer gemeinsam mit Knoblauch, je einer Prise Salz und Pfeffer, 2 TL Olivenöl und 1 TL Zitronensaft zu einer klebrig-krümeligen Masse. Aus dieser Masse formst du 3 Bratlinge.
  2. Verquirle für das Dressing die Tahini mit einer Prise Salz und 2 EL Zitronensaft. Wenn du es lieber etwas flüssiger magst, verdünne es mit etwas Wasser. Löffele das Dressing auf einen Teller.
  3. Lasse den Fenchel mindestens 5 Minuten lang in einer Mischung aus 2 EL Zitronensaft und 2 EL Wasser ziehen. Tupfe die Fenchelstreifen mit Küchenpapier trocken und verteile sie gemeinsam mit den Apfelstreifen und den Lotoswurzeln auf dem Teller. Beträufele den Salat mit 1 TL Zitronensaft und 2 TL Olivenöl.
  4. Mische Hanfsamen, Mehl und Leinsamenmehl in einem tiefen Teller und wende die Bratlinge darin. Erhitze etwa 1⁄4 Tasse Olivenöl in einer beschichteten Pfanne und brate die Edamame-Bratlinge auf jeder Seite 3-4 Minuten, bis sie knusprig und goldbraun sind. Richte die Bratlinge auf dem Salat an und garniere das Ganze mit Dill und Sesam.

Lies auch diesen spannenden Artikel von Kino MacGregor über Tapas. Damit sind natürlich keine spanischen Vorspeise-Häppchen gemeint 😉

Raus aus dem Hamsterrad: Routinen durchbrechen!

Raus aus dem Hamsterrad

Von der Tagesplanung über die Yogapraxis bis zur Skin Care: Routinen werden uns häufig als Allheilmittel verkauft. Bloß kein Chaos, bloß keine Leere, bloß keine Unsicherheit aufkommen lassen! Doch wann erleichtern sie uns das Leben und wann hindern sie uns eher daran, die eigene Lebendigkeit zu spüren?

Text: Madeleine Dore, Illustration/Titelbild: Mara Ohlsson & Midjourney

Du hast deinen Job verloren? Schaffe neue Routinen für deinen Alltag! Du hast mit Ängsten zu kämpfen oder betrauerst den Verlust eines lieben Menschen? Finde eine Routine! Krieg, Klimawandel und andere düstere Zukunftsaussichten machen dir zu schaffen? Routinen helfen dir sicher auch durch diese Zeit! Durchoptimierte Routinen scheinen in unserer auf Produktivität getrimmten Kultur die Lösung sämtlicher Probleme zu sein.

Routinen im Alltag

Und keine Frage, manchmal tut es richtig gut, einen festen Plan zu haben: Routinen vermitteln ein beruhigendes Gefühl von Struktur, Ordnung und Sicherheit, insbesondere wenn die Welt um uns herum gerade im Chaos zu versinken scheint. Vor allem aber erleichtern sie erst einmal den Alltag: Wann stehen wir auf, was frühstücken wir, welche Zahnpasta kaufen wir, wann gehen wir zum Sport, welche Menschen wollen wir sehen?

Müssten wir jede dieser unbedeutenden kleinen Entscheidungen täglich neu überdenken, würde uns das schnell überfordern und erschöpfen. Die Wissenschaft hat die psychischen und körperlichen Vorteile von Routinen schon seit einiger Zeit belegt. Seien es nun regelmäßige Schlafenszeiten, regelmäßige Bewegung oder eine regelmäßige Yoga– und Meditationspraxis: Gesunde Routinen wie diese können sogar bei Depressionen, Ängsten, der Trauma-Verarbeitung oder Suchtbekämpfung wichtige Hilfen sein.

Madeleine Dore

Doch was wir dabei oft übersehen, ist, dass Routinen mitunter auch genau das Gegenteil bewirken. Vor allem dann, wenn du ihnen allzu starr und zu unflexibel folgst, können sie Ängste und Unruhe sogar verstärken oder gar erst hervorrufen. Problematisch sind vor allem solche Routinen, die schwer einzuhalten sind. Schafft man es nicht, sie zu befolgen, sind Schuld- und Schamgefühle vorprogrammiert. Auch Routinen, die den gesamten Tag durchtakten, sollte man vermeiden: Sie hindern uns daran, offen zu sein oder überhaupt wahrzunehmen, wie der gegenwärtige Moment sich eigentlich entfaltet.

Genau das, was eine Routine definiert, nämlich eine Abfolge sich regelmäßig wiederholender Handlungen, ist eben auch der Kern eines festgefahrenen Alltagstrotts: Das sprichwörtliche Hamsterrad. Der Unterschied liegt im Erleben: Beim einen fühlen wir uns wach und lebendig, beim anderen abgestumpft und auf unangenehme Weise leer und antriebslos. Und das Gemeine ist: Auch das, was wir zu Beginn als ideale Routine erleben, kann sich irgendwann in ein Hamsterrad verwandeln.

Routine oder Trott – wo liegen die Unterschiede?

Routinierter Alltag
Illustration: Zolga F./Getty Images

Wenn du eine Routine gefunden hast, die für dich gut funktioniert und dich sozusagen auf Hochtouren laufen lässt, dann bist du in Bewegung, dein Tag hat einen Rhythmus, der sich stimmig und gut anfühlt, der dich aufblühen lässt. Doch mit der Zeit kann dieser Rhythmus sich einschleifen und zum monotonen Ticken werden. Du fühlst dich zunehmend gelangweilt und unzufrieden. Möglich, dass es dir zum Beispiel eine ganze Zeitlang guttat, regelmäßig die immer gleiche Yogastunde bei der gleichen Lehrerin zur gleichen Zeit zu besuchen, aber irgendwann brauchst du neue Impulse.

Was anfangs noch eine gesunde Struktur war, die dich beflügelt hat, macht dich nun lethargisch, du wirst lustloser und bringst dich so auch um ihren positiven Effekt. Aber darum gleich alles aufgeben? Vielleicht hilft es, beides erstmal nicht als gegensätzliche Pole zu betrachten, sondern als Teile eines Kreislaufs, den wir kontinuierlich durchleben: Routine – Trott – Neuausrichtung – mehr oder minder stark veränderte Routine. Wenn du diese zyklische Struktur erkennst, merkst du auch, dass jede dieser Phasen ihren Wert hat.

Madeleine Dore

Wäre da nicht der spürbare Unterschied zwischen einer Struktur, die dir Stabilität gibt, und einem Alltagstrott, der sich wie eine Plackerei anfühlt, könntest du niemals erkennen, was der Psychoanalytiker C.G. Jung als “psychologische Entropie” bezeichnet hat: eine Spannung sich ständig wandelnder, ungeordneter und sich bedingender Gegensätze. Ändert sich etwas im Außen, ändert sich auch etwas in deinem Inneren und umgekehrt.

Dann gilt es abzuwägen, ob du an deinen Routinen festhalten oder sie anpassen musst, um seelisch im Gleichgewicht zu bleiben. Diese Spannung ist zwar unbequem, für unser persönliches Wachstum aber von entscheidender Bedeutung. Gäbe es sie nicht, wäre das, als würde man die Unterschiede zwischen heiß und kalt eliminieren, man stürbe, um es mit Jung zu sagen “in gleichmäßiger Lauheit”.

Chance zur Weiterentwicklung

Mit anderen Worten: Es muss nicht immer alles reibungslos und in perfekter Ordnung ablaufen, im Gegenteil! Ein sich ständig weiterentwickelnder Zyklus mit gegensätzlichen Phasen erlaubt es dir, eingefahrene Lebensweisen durch neue zu ersetzen – damit du seelisch nicht “stillstehst”. Aus diesem Grund ist ein Alltagstrott nichts, was man grundsätzlich verteufeln sollte. Er kann das Bewusstsein dafür schärfen, dass du etwas ändern möchtest.

Daran erkennst du, dass du in unguten Strukturen steckst

1. Du fühlst dich unwohl
Eine einst gesunde Routine führst du nur noch automatisch und widerwillig aus und spürst ein
Unbehagen – gleichzeitig aber oft auch die Unfähigkeit, etwas zu ändern.

2. Du bist erschöpft
Einfache Aufgaben kosten dich plötzlich mehr Energie, und um Energie zu sparen, reduzierst du das, was du tust, immer mehr. Du wirst immer antriebsloser.

3. Du ziehst dich zurück
Du hast immer weniger Lust, dich mit Freund*innen zu treffen, oder Dinge zu tun, die dir eigentlich immer Freude gemacht haben.

Wenn du merkst, dass du dich in deinem Job, deiner Beziehung oder in anderen Lebenssituationen in einer Art Sackgasse befindest, kann dir das den nötigen Schubs geben, um dich neu zu orientieren. Der Sozialforscher Hugh Mackay spricht in diesem Zusammenhang von einem “Utopie-Komplex” unserer Gesellschaft: einer vermessenen Idee vom perfekten Leben, die uns keinen Gefallen tut, wenn es um den Umgang mit Problemen oder Spannungen geht.

“Je mehr wir über die menschliche Psyche lernen, desto mehr erkennen wir, dass Veränderungen, Unsicherheiten, Unvorhersehbarkeiten, Störungen und unerwartete Ereignisse uns dabei helfen, klarer zu erkennen, wer wir sind, was wir vom Leben wollen und was wir dazu beitragen müssen”, so Mackay.

Vom Hamsterrad in die (kleine oder große) Veränderung

Wenn Routinen zum Hamsterrad werden
Illustration: Mara Ohlsson & Midjourney

Es gibt Dinge, die einen ganz plötzlich aus dem Trott reißen können: der Tod eines geliebten Menschen etwa, eine Krankheit, ein Arbeitsplatzverlust, eine tiefe Enttäuschung. Und natürlich gibt es solche lebensverändernden Meilensteine auch auf der Sonnenseite des Lebens: Wenn ein Kind geboren wird, man sich Hals über Kopf verliebt, einen neuen Job antritt oder eine Abschlussprüfung besteht zum Beispiel.

In all diesen Situationen sind wir gezwungen, etwas zu ändern. In anderen Fällen sind die Veränderungsprozesse aber schleichender und erfordern viel Geduld. “Phasen der Ruhe und Untätigkeit sind genauso wichtig wie Phasen großer Anstrengung, so wie auch die Stille zwischen den Tönen Teil der Musik ist”, schreiben Bob Sullivan und Hugh Thompson in ihrem Buch “The Plateau Effect: Getting from Stuck to Success” (“Der Plateau-Effekt: Vom Stillstand zum Erfolg”, bislang nicht auf Deutsch erschienen).

Angst vor dem Stillstand

Du kennst das vom Yoga, indem Anspannung und Entspannung, Festhalten und Loslassen auch unbedingt zusammengehören. Aber warum verurteilen wir uns überhaupt selbst so schnell, wenn wir das Gefühl haben, irgendwie festzustecken? Haben wir vielleicht einfach zu wenig Geduld für den Prozess? Manchmal weichen wir auch instinktiv aus, wenn wir es mit Menschen zu tun haben, die in einer Krise stecken. Oder wir schlagen jemanden eine schnelle Lösung für seine Probleme vor und finden, er oder sie solle doch jetzt langsam mal über diese und jene Sache “hinwegkommen”.

Auf der Stelle zu treten, festzustecken, nicht vorwärts zu kommen, all das erscheint uns als ineffizient und inakzeptabel, denn es passt so gar nicht in eine Welt, in der unerbittlich auf Produktivität gepocht wird. Deshalb ist es so wichtig, zu betonen: Dein wertvollstes Werkzeug, wenn du das Gefühl hast festzustecken ist Freundlichkeit dir selbst gegenüber. Und Geduld!

Mehr Geduld für Veränderungen

Manche Veränderungen beginnen ganz unmerklich. Es mag gar nicht so wirken, als tue sich etwas, aber unter der Oberfläche rüstest du langsam um und orientierest dich neu. In einer Folge des Psychoanalyse-Podcasts “This Jungian Life” wurde der Anpassungsprozess an neue Lebensumstände mit dem Butterstampfen verglichen. Man stampft und stampft und stampft die Sahne, aber nichts passiert, also stampft man weiter, und siehe da: Plötzlich hat man tatsächlich Butter!

Sich aus einem Alltagstrott oder einer festgefahrenen Situation zu befreien, kann ganz ähnlich vonstatten gehen: Manchmal hast du das Gefühl, dich an deinen Aufgaben und Routinen regelrecht abzuarbeiten und dennoch im Butterfass festzustecken. Du fühlst dich erschöpft und verwirrt und merkst nicht, dass die Veränderung längst im Gang ist: Plötzlich kommst du an einen Punk, von dem aus es eben doch wieder weitergeht.

SO FINDEST DU AUS DER SACKGASSE

1. Sei geduldig mit dir!
Du musst deinem Leben nicht sofort eine Kehrtwendung geben. Aber schau genau hin,
wo du dich gerade befindest und wie es dir damit geht. Nimm dir zunächst täglich kleine Veränderungen vor, geh mit einer Freundin spazieren, probier ein neues Yogastudio aus
oder iss etwas anderes zum Frühstück als sonst!

2. Lerne etwas Neues!
Wenn dich das Leben als solches nicht mehr so recht interessiert, lenke deine
Aufmerksamkeit auf etwas Spezielles! Ob eine neue Sprache, ein neues Instrument
oder Segeln: Jetzt ist die Zeit, sich an neue Aufgaben zu wagen und etwas zu erkunden,
das dich schon immer interessiert hat.

3. Tu etwas, vor dem du Angst hast
Um aus einer starr gewordenen Routine auszubrechen, kann es helfen, genau
das Gegenteil von dem zu tun, was du gewohnt bist. David Bowie sagte mal: “Geh immer etwas tiefer ins Wasser hinein, als du dir zutraust. Geh etwas weiter ins Unbekannte – wenn du dann den Boden unter den Füßen verlierst, dann ist das der richtige Punkt um etwas Aufregendes zu tun.” Bleib offen!

Auch hier: Sollten dir auf Dauer schon kleinste Veränderungen schwer fallen, könnte das ebenfalls auf eine Depression hinweisen. Such dir in diesem Fall professionelle Hilfe!

Veränderungen lassen sich selten erzwingen. Aber mit Neugier und Achtsamkeit wirst du gerade auch an deinen Routinen merken, wann eine einst sinnvolle und stabilisierende Struktur so sehr eingefahren ist, dass du nicht mehr weiterkommst. Und wenn du das erkennst, hast du die Chance, dein Leben wieder einmal in seiner Gesamtheit wahrzunehmen und auszurichten.

In Bewegung bleiben

Auch wenn ein Trott, wie wir gesehen haben, ein toller Katalysator für Veränderung sein kann: Oft geht das auch mit großer Erschöpfung einher. Gerade das bedeutet ja das Bild vom Hamsterrad: Wir laufen und laufen und kommen dabei kein bisschen von der Stelle. Manchmal muss man in solchen Fällen erst einmal aussteigen und eine Pause machen. Weniger tun, um erst einmal wieder die Akkus aufzuladen. Es kann aber auch vorkommen, dass die Trägheit dann überhand nimmt und man gar nicht mehr in die Pötte kommt. Du lässt du dich womöglich immer tiefer in der Gefühl hineinsinken, in der Sackgasse zu stecken.

Vielleicht ganz einfach, weil sich das irgendwie vertraut anfühlt. Es ist bequemer, als sich der Ungewissheit der Veränderung zu stellen. Der Verhaltenspsychologe Charles Ferster erklärt, dass Menschen, die sich unwohl fühlen, häufig weniger aktiv sind – auch in Bezug auf Dinge, die ihnen eigentlich Freude bereiten und ihnen etwas bedeuten. Dadurch kann ein Teufelskreis entstehen: Wer sich aus der Welt zurückzieht, dem fällt die Rückkehr mit der Zeit immer schwerer.

Madeleine Dore

Es gilt also, diesen Kreis zu durchbrechen! Wenn du die Motivation für einen großen Schritt nicht aufbringen kannst, dann beginne mit einem ganz kleinen. Entscheidend ist die Bereitschaft, etwas Neues zu erleben – auch wenn darin noch nicht das Allheilmittel für all deine Probleme liegt oder und es sich vielleicht sogar erst mal unangenehm anfühlt. Denn jeder kleine Schritt kann dir dabei helfen herauszufinden, welche neue Routine für dich funktionieren könnte. Dran und offen bleiben ist die Devise. So lassen sich innere Spannungen abbauen und es geht vorwärts, anstatt dass du auf der Stelle trittst und immer mehr in dich zusammensackst.

Leben bedeutet Veränderungen

Das ist das Faszinierende: Einerseits kann uns eine Routine erst in eine Sackgasse hineinmanövrieren – sie kann uns aber genauso auch wieder aus ihr herauslotsen. Schon winzige Veränderungen, etwa in Sachen Schlafhygiene, Sport oder Kreativität, können die Bausteine für neue Routinen sein. Mit der Zeit wirst du merken, welche Säulen dir Stabilität geben und dich durch schwierige Phasen hindurchtragen können.

Gut möglich, dass du ein bisschen Übung brauchst, um zu erkennen, was dich stärkt und was für dich funktioniert. Vor allem kann sich das immer wieder im Leben ändern! Es gilt also, immer wieder erneut und geduldig dazuzulernen.

Der kontinuierliche Kreislauf aus Routine, Alltagstrott und Neuausrichting hilft dir, heraus-zufinden, was dir wichtig ist und woher du die Kraft bekommst, nötige Veränderungen zu meistern. Wenn du nicht verharrst in dem, was ist, wirst du erkennen, dass morgen nicht nur ein neuer Tag ist, sondern auch ein völlig anderer als heute. Ein Tag, in dem so viel Leben steckt, das es zu entdecken gilt, ob nun in der Routine, im Trott oder auf dem holprigen Weg dazwischen.


Madeleine Dore
Foto: Madeleine Dore

Die Autorin Madeleine Dore beschäftigt sich auf ihrem Blog Extraordinary Routines” und in ihrem Podcast “Routines & Ruts” viel mit der Frage, was einen gut strukturierten und sinnvoll verbrachten Tag ausmacht. Zu diesem Thema hat sie auch ihr Buch “I didn’t do the thing today” geschrieben, das allerdings nur auf Englisch erhältlich ist.

Ayurveda-Lehre: Verlieren Frauen ihre Weiblichkeit?

Ayurveda Weiblichkeit Emanzipation

Laut Ayurveda sollen Frauen ihr Leben mehr genießen und weniger arbeiten. Doch wie bitte passt das zum Bild einer modernen Frau? Welchen Einfluss haben klassische Geschlechterrollen auf eine glückliche Beziehung? Und warum sind Frauenfreundschaften so wichtig für unser Leben? 

Text: Kerstin Rosenberg / Titelbild: Marvin Meyer via Unsplash

Aus vedischer Sicht sind Frauen der Kitt, der eine Gesellschaft zusammenhält: Wenn es den Frauen gut geht, dann geht es auch der Familie und dem Staat gut. Mit weiblicher Intuition und Kraft wirken Frauen nicht nur als emotionale Intelligenz innerhalb der Beziehung, sondern stärken auch das soziale Netzwerk in der Gemeinschaft. Geraten die männlichen und weiblichen Energien aus dem Gleichgewicht, stört das auch die Kommunikation und den Energieaustausch in einer Partnerschaft. Statt neuer Vitalität und Lebensfreude durch Austausch prägen dann Abgrenzung, Abwehr und Unverständnis das Zusammenleben.

Die Frau als “die Energie selbst”

Aus ayurvedischer Sicht lässt sich dieses Phänomen gut erklären: Das weibliche Reproduktionselement repräsentiert den Ausdruck von Energie bzw. Agni, das seinem Wesen nach feurig ist. Deshalb wird das Weibliche in der indischen Tradition auch als Shakti, “die Energie selbst”, bezeichnet. In der indischen Mythologie heißt es, dass Shiva sich ohne Shakti nicht bewegen kann – ohne Energie ist keine Aktivität möglich. Die Verantwortung, das Leben zu verkörpern und zu nähren, liegt bei der weiblichen Kraft. Der Körper der Frau wurde erschaffen, um den wachsenden Fötus zu beherbergen, zu nähren und zu entbinden. Er ist der Schoß des Lebens und die Frau spürt dadurch eine tiefe Verbindung zur kreativen Kraft des Universums: die das Leben manifestierende Shakti. Das männliche Reproduktionselement hingegen steht für die Verdichtung von Energie als Materie bzw. Soma, das in seinem Kern kühl ist.

Sex und die Ur-Persönlichkeit von Mann und Frau

Die sexuelle Erfüllung erhält somit eine neue Dimensionen für Gesundheit und Wachstum auf körperlicher, emotionaler und spiritueller Ebene: Durch die unterschiedliche Struktur des männlichen und weiblichen Körpers erfahren Paare während der sexuellen Vereinigung umfassende Energietransformationen. Der männliche Körper verliert durch die Samenflüssigkeit Soma und das Wasserelement, und entzündet sein Feuer im Schoß der Frau. Der weibliche Körper baut überschüssige Hitze während der Menstruation und durch den kühlenden Kontakt sowie die befeuchtende Qualität der Samenflüssigkeit des Mannes ab. Beim Sex verliert die männliche Ur-Persönlichkeit die weiche und erdende Wirkung von Soma und wird vom Wesen her aggressiv und stark. Dagegen gibt die weibliche Ur-Persönlichkeit die Intensität und Schärfe des Feuerelements ab und wird dadurch weich und sanft.

Kosmische Kraft, komische Probleme

Beim Sex verbinden sich Mann und Frau mit dem Kosmos: Der Mann hilft, die männliche Energie in der Frau zu wecken und umgekehrt. Die männliche Persönlichkeit wird ausgeglichen, wenn die weibliche Energie geweckt wird, und die weibliche, wenn die männliche Energie aktiviert wird. Dieser Prozess – der jeden Menschen und jede sexuelle Beziehung prägt – sorgt für emotionale, mentale und spirituelle Gesundheit. Doch: Wenn sich Männer und Frauen aus spiritueller Sicht derart gut ergänzen und sich eigentlich alles geben können, was sie zur “kosmischen Ganzheit” benötigen, warum gibt es dann im Alltag so viel Stress miteinander?

Im Austausch mit anderen Frauen nähren wir unsere Weiblichkeit

Auch das erklärt Ayurveda auf anschauliche Weise: Um die sanfte Kraft der weiblichen Shakti-Energie zu entfalten, die sie dann mit dem Mann teilen kann, benötigt die Frau einen Zugang zu den nährenden (Erde und Wasser) und feinstofflich-durchdringenden Elementen (Äther) im Kosmos. Sie findet ihn durch einen harmonischen Lebensrhythmus und den Kontakt zur Natur. Im Umgang mit frischen Nahrungsmitteln und Kräutern, durch Yoga und Pranayama sowie im regelmäßigen Austausch mit anderen Frauen nährt die Frau ihre Weiblichkeit. Leidet die Frau jedoch unter Zeitmangel, Anspannung und Überarbeitung in einer männlich dominierten (Arbeits-)Welt, schwindet die weibliche Shakti-Energie. Die Frau verliert den Zugang zu ihrem Kraftzentrum und zieht sich in sich selbst zurück. Dadurch reduzieren sich auch ihre Lust und Empfänglichkeit. Das männliche Energiesystem, das für seine Kraftentfaltung den Kontakt mit dem Weiblichen sucht, wird dadurch ebenfalls belastet.

Frauen zahlen einen hohen Preis

Laut Ayurveda helfen Frauen sich selbst, ihrem Partner und der sozialen Gesundheit, indem sie ihr Leben mehr genießen und weniger arbeiten. Die moderne Frau ist emanzipiert, besitzt einen aufgeklärten Intellekt und einen systemisch übertragenen Durchhaltekodex – sie ist eine “Alleskönnerin”, die Kinder, Beruf, Haushalt und Selbstverwirklichung unter einen Hut bringt. Für diesen Lebensstil zahlt sie einen hohen Preis. Manche Frauen, die “ihren Mann im Leben stehen”, verlieren den Kontakt zu ihrer eigenen Weiblichkeit. Unerfüllte Sehnsüchte nach solch “urweiblichen” Werten wie Harmonie, Liebe, Familie und genussvoller Lebensfülle hinterlassen nicht nur eine emotionale Leere, sondern auch psychosomatische Erkrankungen, speziell im Unterleib.

Frauen brauchen Frauen, Männer brauchen Männer

Die ayurvedische Frauenheilkunde betont den regelmäßigen Kontakt mit anderen Frauen als eine der wirkungsvollsten Therapien für die weibliche Gesundheit und Zufriedenheit. Gerade in unserer männlich dominierten Welt brauchen Frauen Freundinnen, in deren Gesellschaft sie entspannen und auftanken können. Ebenso brauchen Männer einander, um ihr eigenes Potenzial zu entdecken und zu schärfen. Seit jeher gibt es zahlreiche Rituale, die diese Bedürfnisse erfüllen: zum Beispiel männlich-sportliche Wettkämpfe im Fußballstadion oder weiblich-nährende Wellness-Urlaube, bei denen Frauen Gefühle und Erfahrungen austauschen.

Sex funtioniert besser als Worte

So klischeehaft es für unsere modern aufgeklärten Ohren auch klingen mag: Aus ayurvedischer Sicht ist es gut, wenn Frauen sich gemeinsam mit anderen Frauen verwöhnen lassen und Männer mit anderen zusammen ihre Stärke austesten. Frauen suchen für ihr inneres Gleichgewicht den Dialog und emotionalen Austausch. Männer hingegen werden glücklich, wenn sie ihr Selbstwertgefühl über praktisches Tun und sportliche Erfolgserlebnisse aufbauen können. Auch die Kommunikation zwischen Frau und Mann hat unterschiedliche Schwerpunkte: Während Frauen im vertrauten Gespräch ihrer Liebe und Zuneigung Ausdruck verleihen, funktioniert die männliche Vereinigung mit der Frau häufig besser über Sex als über Worte.

Moderne Gesellschaft versus Ayurveda

Sind Frau und Mann im Kleinfamilienmodell ständig zusammen und teilen sämtliche Lebensphasen, Wünsche und Erfahrungen ausschließlich miteinander, fehlt das ausgleichende Ventil einer guten, gleichgeschlechtlichen Freundschaft. In diesem Sinne ist es eine therapeutische Ayurveda-Empfehlung, wenn sich Mann und Frau regelmäßige “Freizeiten” voneinander gönnen, um den emotionalen Ausgleich im Kontakt mit Gleichgesinnten zu finden. Anschließend können sie sich beim Wiedertreffen neu begegnen und sich aus dem gestärkten Selbst heraus mit dem Partner oder der Partnerin vereinen.

Ayurveda-Massagen thematisieren Geschlechter

Die Bedeutung dieses Polaritäten ausgleichenden Aspekts spiegelt sich auch in der Ayurveda-Praxis wider: Traditionell werden ayurvedische Massagen am gleichgeschlechtlichen Patienten durchgeführt – dass Männer Männer massieren und Frauen Frauen hat nichts mit Schamgefühl oder Angst vor sexuellen Übergriffen zu tun, sondern hängt mit der energetisch ausgleichenden Wirkung zusammen. Auch der Massagestil ist bei beiden Geschlechtern unterschiedlich: Die klassisch-weiblichen Behandlungsformen wie Mukabhyanga (Gesichtsmassage) oder Samvahana (verjüngende Ganzkörperbehandlung) werden wörtlich als “Liebestherapie” übersetzt. Sie arbeiten viel mit Öl, zärtlichen Ausstreichungen und emotionaler Berührungskunst. Die Frau badet in einem Meer von Öl und sanften Händen, welche sie ihre erfüllte Weiblichkeit aus der Tiefe erleben lässt. Die klassisch-männlichen Therapieformen entstammen der Kriegertradition des Kalari. Mit dynamischem Streichen und kraftvollen Druckpunktmassagen (Marma-Therapie) wird der Körper mit Kraft aufgeladen.

Körperliche und mentale Gesundheit von Mann und Frau

Ein ergänzendes Bewegungsprogramm verleiht ihm neue Kraft und Ausdauer und schult den Geist in Selbstdisziplin, Konzentration und Beharrlichkeit. Für die körperliche und mentale Gesundheit von Mann und Frau empfiehlt die Ayurveda-Heilkunde unterschiedliche Kräuterrezepturen, Ölmassagen, Ernährungsregeln und spirituelle Therapietechniken. Für Frauen liegt der Fokus auf nährenden und aufbauenden Verfahren, die sowohl für Schönheit und Verjüngung als auch in der Schwangerschaft oder bei Menstruations- und Wechseljahrsbeschwerden geeignet sind. Zellerneuernde Nahrungsergänzungen und Gewürze wie Shataviari (Asparagus racemosus), Safran, Zimt, Muskat und Dillsamen, stärkende Rasayana-Nahrungsmittel wie Mandeln, Cashewnüsse, Milch, Ghee, Weizen und Honig, sowie süß-saftige Mangos, Trauben, Aprikosen und Rosinen stärken den weiblichen Organismus und schenken der Frau neue Lebensenergie und Stabilität.

Auch Männer können über diese Gewürze, Kräuter und Nahrungsmittel ihre Gesundheit und ihr Nervenkostüm stärken. Als “typische” Männer-Rasayanas empfiehlt Ayurveda die Einnahme von Hülsenfrüchten, Kohlgemüse, Rotwein, Ingwer, Pfeffer, Galgant und Nahrungsergänzungen wie Ashwaganda (Withania somnifera) und Chyavanprash (Amla-Mus).


Autorin Kerstin Rosenberg bildet als Ayurveda-Spezialistin und erfolgreiche Buchautorin Ayurveda-Therapeut*innen, -Ernährungsberater*innen und psychologische Berater*innen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aus. Mehr auf www.rosenberg-ayurveda.de

YogaWorld Podcast: #103 Schamanische Trommelreise zu deinem Krafttier – mit Annette Mors

YogaWorld Podcast

Willkommen beim “YogaWorld Podcast”! Die Idee dahinter: Zugang zu echtem Yogawissen, ohne stundenlangem Bücherwälzen. Hier erfährst du einfach alles über Yoga: Über seine Geschichte, die Philosophie dahinter, über Praxis und Meditation. Echte Expertinnen und Experten teilen ihr Wissen, geben dir konkrete Tipps wie du Yoga in deinen Alltag integrieren kannst und nehmen uns ein Stück auf ihrem persönlichen Yogaweg mit.

Aktuelle Podcast-Folgen

Jeden Sonntag gibt es eine neue Folge. Den Podcast kannst du direkt hier auf der Website oder auf allen gängigen Plattformen anhören.


#103 Praxisreihe: Schamanische Trommelreise zu deinem Krafttier – mit Annette Mors

Tauche ein in die Welt der Spirits und entdecke verborgene Weisheiten

Der Schamanismus ist eine der ältesten Heiltraditionen dieser Welt. Trommel-, Trance- oder Traumreisen sind ein fester Bestandteil in der schamanischen Arbeit und finden oft mithilfe von Spirits, wie Krafttieren oder Meister-Energien, statt, die uns begleiten und unterstützen.

Vereinfacht gesagt ist die unsichtbare Welt im Schamanismus in drei Ebenen aufgeteilt: die hiesige Mittelwelt, in der wir leben, sowie eine obere und eine untere Welt. Die untere Welt ist die Welt der Krafttiere. Diese unsichtbaren Wesen sind Seelen verstorbener Tiere und haben die Aufgabe, uns zu begleiten und auf unserem Wachstumsweg zu unterstützen.

In dieser Praxisfolge im “YogaWorld Podcast” begleitet dich Schamanin und Heilpraktikerin für Psychotherapie Annette Mors mit ihrer Trommel zu deinem Krafttier. Die Trommel wird während schamanischer Traumreisen eingesetzt, um durch ihren Rhythmus und ihre Schwingung leichter in einen tranceähnlichen Zustand zu finden. So können wir noch besser Botschaften und Antworten aus der Welt der Spirits empfangen. Annette eröffnet hierfür einen heiligen, geschützten Raum und erklärt dir Schritt für Schritt, wie du sicher und selbstwirksam zu deinem persönlichen Krafttier finden kannst.

Wir wünschen dir viel Freude bei deiner Reise!


#102 Intuition, Selbstliebe und innere Stärke: Entdecke die Weisheit deines Herzens – mit Christine Dohler

So fühlt es sich an mit einem offenen Herzen zu leben

Willkommen zu einer besonderen Reise ins Herz! Viele unserer Emotionen sind direkt im Herzen spürbar. In unserer Sprache haben wir das schön veranschaulicht, wenn wir zum Beispiel Herzklopfen kriegen, an gebrochenem Herzen leiden oder uns der berühmte Stein vom Herzen fällt. Aber so selbstverständlich wie wir im Alltag diese Gefühle benennen können, genauso schwer tun wir uns häufig, wenn es darum geht, wirklich auf unser Herz zu hören. In dieser Folge “YogaWorld Podcast” erkunden Gastgeberin Susanne Mors und Autorin und Meditationslehrerin Christine Dohler gemeinsam die tiefgreifende Bedeutung unseres Herzraums. 

Von der Kraft der Intuition bis zur Kunst der Selbstliebe – Christine erklärt, wie du durch die Verbindung mit deinem Herzen nicht nur Antworten auf die großen Fragen des Lebens findest, sondern auch deine innere Stimme klarer hörst und authentischer lebst. Mit praktischen Tipps, berührenden Geschichten und einem Schatz an Einsichten weist Christine dir den Weg zu mehr Mitgefühl, Verbundenheit und innerer Stärke. Sie verrät dir, wie es sich anfühlt, mit einem offenen Herzen zu leben und wie du dein Herz als Kraftquelle, Wissensquelle und zur Orientierung nutzen kannst. Tauche ein in die Weisheit des Herzens und lass dich inspirieren, dein Leben mit Liebe zu erfüllen.


#101 Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt im Yoga – mit Kristin Rübesamen, Carmen Schnitzer und Susanne Mors

Eine kritische Betrachtung der Rolle von Hierarchien im Yoga

Immer wieder erschüttern Missbrauchsskandale um große spirituelle Führer die Yogawelt. Aber Fakt ist, Machtmissbrauch im Yoga ist ein strukturelles Problem und passiert jeden Tag – nicht nur bei den großen Gurus, sondern auch im Yogastudio nebenan. In dieser Folge “YogaWorld Podcast” beleuchten Yogalehrerin und Autorin Kristin RübesamenYogaWorld-Redakteurin Carmen Schnitzer und Gastgeberin Susanne Mors, die komplexen Facetten von Machtmissbrauch und sexualisierter Gewalt im Yoga. In einem einfühlsamen Gespräch gehen sie nicht nur auf bekannte Fälle ein, sondern auch auf die Strukturen und Dynamiken, die solche Verhaltensweisen begünstigen können. Von der Herausforderung, traditionelle Hierarchien zu hinterfragen, bis hin zur Verantwortung von Lehrer*innen, eine sichere Umgebung zu schaffen, erforschen sie die dunklen Seiten des Yogas und suchen nach Lösungen für eine sicherere und respektvollere Gemeinschaft. 

Sie diskutieren über die Rolle von Macht und Autorität in der Lehrer-Schüler-Beziehung, beleuchten die Bedeutung von Achtsamkeit und Empowerment und erörtern, welche Maßnahmen die Yoga-Community ergreifen kann, um einen Raum zu schaffen, in dem alle Mitglieder geschützt sind. Lass dich von der Offenheit der drei Frauen inspirieren und überlege mit ihnen, wie wir gemeinsam dazu beitragen können, Machtmissbrauch zu erkennen, zu verhindern und zu bekämpfen. Tauche ein und entdecke verschiedene Perspektiven auf ein wichtiges und oft tabuisiertes Thema in der Yogawelt. 

Mehr zum Thema kannst du in Carmens Artikel im aktuellen YOGAWORLD JOURNAL lesen: https://yogaworld.de/shop/


#103 Praxisreihe: Schamanische Trommelreise zu deinem Krafttier – mit Annette Mors

Tauche ein in die Welt der Spirits und entdecke verborgene Weisheiten

Der Schamanismus ist eine der ältesten Heiltraditionen dieser Welt. Trommel-, Trance- oder Traumreisen sind ein fester Bestandteil in der schamanischen Arbeit und finden oft mithilfe von Spirits, wie Krafttieren oder Meister-Energien, statt, die uns begleiten und unterstützen.

Vereinfacht gesagt ist die unsichtbare Welt im Schamanismus in drei Ebenen aufgeteilt: die hiesige Mittelwelt, in der wir leben, sowie eine obere und eine untere Welt. Die untere Welt ist die Welt der Krafttiere. Diese unsichtbaren Wesen sind Seelen verstorbener Tiere und haben die Aufgabe, uns zu begleiten und auf unserem Wachstumsweg zu unterstützen.

In dieser Praxisfolge im “YogaWorld Podcast” begleitet dich Schamanin und Heilpraktikerin für Psychotherapie Annette Mors mit ihrer Trommel zu deinem Krafttier. Die Trommel wird während schamanischer Traumreisen eingesetzt, um durch ihren Rhythmus und ihre Schwingung leichter in einen tranceähnlichen Zustand zu finden. So können wir noch besser Botschaften und Antworten aus der Welt der Spirits empfangen. Annette eröffnet hierfür einen heiligen, geschützten Raum und erklärt dir Schritt für Schritt, wie du sicher und selbstwirksam zu deinem persönlichen Krafttier finden kannst.

Wir wünschen dir viel Freude bei deiner Reise!

Wenn du dich austauschen möchtest, schreib eine Email an annette@mors.de. Annette freut sich, von dir zu hören.

Hier geht’s zur Abstimmung beim deutschen Podcastpreis: https://www.deutscher-podcastpreis.de/podcasts/yogaworld-podcast/

Astrologie: So wirkt der Mai-Vollmond im Zeichen Schütze

Wann ist Vollmond? Am 23. Mai um 15:53 Uhr erreicht der Mond im Zeichen Schütze seine volle Größe. Das Feuerzeichen begleitet dich mit Dynamik und Lebensfreude in den Sommer. Welche Themen jetzt präsent sind und wie du die kraftvolle Mondenergie für dich nutzen kannst, erfährst du weiter unten im Artikel. Springe direkt zum Mai-Vollmond. Hier ist eine Übersicht aller Vollmonde 2024, alle Daten mit Uhrzeit, Sternzeichen sowie einige Tipps für die Arbeit mit der Vollmondenergie.

Titelbild: Gabriel Pandu/Getty Images via Canva

Der Mond beherrscht in unserem Horoskop das emotionale Selbst und repräsentiert im Tarot den Archetypen der Urmutter sowie das verborgene und spirituelle Selbst. Bei Neumond stehen Introvertiertheit und Ruhe im Fokus. Bei Vollmond hingegen werden Extrovertiertheit und persönliche Kraft betont. Daher steht er auch für Wachstum und für die Entfaltung unseres Potentials.

25. Januar 2024: Vollmond (Wolfsmond) im Löwen

Um 18:54 Uhr: Der erste Vollmond des Jahres steht im Feuerzeichen Löwe. Nutze diese Energie, dich an deine Ziele zu erinnern, die du dir zum Neumond gesetzt hast und eventuell deine Wünsche neu zu formulieren. Jetzt ist die Zeit, alles loszulassen, was dich daran hindert, deine Visionen zu verwirklichen. Heiße gleichzeitig die Energien willkommen, die mit deiner Seele übereinstimmen. Der Löwe hilft dir dabei.

Durch seine Energie kannst du deine Wahrheit, und noch wichtiger, die Wahrheit deines Herzens spüren. Nimm dir dafür viel Zeit, trage Schicht für Schicht ab, bis du zu den Tiefen deines Herzens durchdringst. Mit dem Löwen im Rücken darfst du mit Mut und Stärke für dich selbst einstehen.

Wenn zusätzlich die Uranus-Rückläufigkeit am 27. Januar endet, steht deinen Vorhaben wirklich nichts mehr im Wege.

24. Februar 2024: Vollmond (Schneemond) in der Jungfrau

Um 13:31 Uhr: Der Vollmond in der Jungfrau verspricht Klarheit und Praktikabilität. Er lädt uns ein, die aufmerksame Energie des Erdzeichens zu nutzen, das für seine Liebe zum Detail und analytischen Fähigkeiten bekannt ist. Gib dich der akribischen Energie der Jungfrau hin, indem du dein Leben auf mögliche Verbesserungen überprüfst – aber bitte ohne Druck.

Astrologischer Vollmondkalender
Sternzeichen Jungfrau. Illustration: © Berry Art via Canva

Dieser Mond ermutigt uns dazu, Unordnung zu beseitigen, Routinen zu optimieren und Effizienz zu priorisieren. Gleichzeitig geht es um die Balance zwischen dem Greifbaren und den spirituellen Aspekten unseres Daseins. Dieser Vollmond lädt uns ein, unsere inneren Welten zu pflegen und ein Gefühl von Ganzheit und Wohlbefinden zu kultivieren.

Daher unser Tipp für den Vollmond: Selbstfürsorge. Wie kannst du dir etwas Gutes tun? Vielleicht eine achtsame Meditation, erdende Yogaübungen oder einfach liebevolle Handlungen gegenüber dir selbst und anderen?

25. März 2024: Vollmond (Wurmmond) in der Waage

Um 8:00 Uhr: Die Waage steht für Gleichgewicht, Harmonie und Frieden. Der Mond in diesem Luftzeichen bringt eine wohlwollende Energie, die vor allem auf zwischenmenschliche Beziehungen wirkt.

Frage dich: Welche Bereiche verursachen in deinem Leben Disharmonie?

Wenn du z.B. das Gefühl hast, dass du mit einer nahestehenden Person etwas klären möchtest, ist jetzt eine gute Gelegenheit, diese Beziehung zu heilen. Es ist der erste Vollmond nach der Frühjahrs-Tagundnachtgleiche. Das macht ihn angespornt von der Sonne im Widder besonders kraftvoll und innovativ. Doch achte darauf, keine übereilten Entscheidungen zu treffen, sondern lausche und folge dem Rat deines Herzens.

Zudem geht mit diesem Vollmond eine Halbschatten-Mondfinsternis einher. Diese bringt eine starke transformative Energie mit sich, die uns hilft, die Vergangenheit loszulassen und neue Anfänge zu begrüßen.

Finsternisse enthüllen Dinge, die wir bisher vermieden haben oder denen wir uns (noch) nicht stellen konnten. Was zeigt sich? Was darf jetzt geheilt und transformiert werden?

24. April 2024: Vollmond (Rosa Mond) im Skorpion

Um 1:47 Uhr: Der Vollmond im Skorpion bringt eine intensive Energie der Transformation und Tiefgründigkeit mit sich. Der Skorpion ist ein Wasserzeichen, das unter anderem für seine Leidenschaft und Intensität bekannt ist. Unter diesem Vollmond werden verborgene Emotionen und Wahrheiten ans Licht kommen und wir werden eingeladen, uns mit unseren tiefsten Wünschen, Ängsten und Bedürfnissen zu beschäftigen.

Astrologischer Vollmondkalender 2024
Illustration: © Julia Creative Design via Canva

Beachte: Noch bis 25.4. ist der Merkur rückläufig. Tiefgreifende Gespräche und Selbstreflexionen könnten dadurch noch komplexer werden. Bleibe geduldig und mache dir bewusst, dass diese Zeit eine Gelegenheit bietet, um alte Wunden zu heilen und dich selbst besser zu verstehen.

Nutze die intensive Vollmond-Energie, um dich mit deinen innersten Gefühlen und Gedanken auseinanderzusetzen und dich auf die Prozesse der Transformation und Selbstentdeckung einzulassen. Es ist eine Zeit, dich in deine psychologischen Tiefen zu wagen und die verborgenen Schätze deines Unterbewusstseins zu erkunden.

23. Mai 2024: Vollmond (Blumenmond) im Schützen

Um 15:53 Uhr: Der kommende Vollmond steht im Feuerzeichen Schütze und bringt positive Energien mit sich. Die damit verbundene Dynamik und Lebensfreude passen perfekt zum Blumenmond, der uns auf die bevorstehende Sommerzeit vorbereitet.

Denn immer mehr Blumen erreichen nun ihre Blütezeit und bereichern die Erde mit Schönheit und Fülle. Der Blumenmond lädt dich dazu ein, dich von den Farben der Natur inspirieren zu lassen und deiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Nutze den Vollmond, um dir bewusst zu machen, wo in deinem Leben du für Fülle und Schönheit dankbar sein kannst.

Der Schütze ist ein wissbegieriges Zeichen und immer bereit, Neues zu lernen. Daher ist dieser Vollmond ein guter Zeitpunkt, dich neuen Projekten zu widmen, Neues auszuprobieren und die eigenen Ziele zu fokussieren. Welche Projekte möchtest du gerne umsetzen? Was wolltest du schon lange mal ausprobieren? Was möchtest du lernen? Tipp: Bei der Umsetzung kann dich ein Tigerauge unterstützen.

Rund um diesen Vollmond, der geprägt ist von Kreativität und Lebensfreude, bieten sich fließende Yogaflows an. Insbesondere Hüftöffner eignen sich sehr gut, um das Sakralchakra anzuregen, das für Lebensfreude, Veränderung und Kreativität steht.

Astrologischer Vollmond Kalender 2024
Illustration: © justdd/Getty Images via Canva

Alle nächsten Vollmonde 2024 im Überblick

22. Juni 2024 um 3:08 Uhr im Zeichen Steinbock

21. Juli 2024 um 12:15 Uhr im Zeichen Steinbock

19. August 2024 um 20:28 Uhr im Zeichen Wassermann

18. September 2024 um 4:35 Uhr im Zeichen Fische (& partielle Mondfinsternis)

17. Oktober 2024 um 13:28 Uhr im Zeichen Widder

15. November 2024 um 22:28 Uhr im Zeichen Stier

15. Dezember 2024 um 10:03 Uhr im Zeichen Zwillinge

Du möchtest wissen, an welchen Tagen 2024 Neumond ist? Alle Daten, Sternzeichen und Tipps findest du in unserem Neumondkalender!


Es gibt unterschiedliche Arten mit der Mondenergie zu arbeiten. Du interessierst dich mehr für den traditionellen Mondkalender mit Tipps rund um Gartenarbeit, Haarpflege, Gesundheit & Co.? Dann haben wir hier diesen Artikel in Zusammenarbeit mit den Mond-Experten Paungger & Poppe für dich:

“Fass mich (nicht) an!” – Berührung: Sehnsucht vs. Angst

Das Berührungsverbot damals während Corona hat uns womöglich noch scheuer gemacht – dennoch sehnen wir uns nach Berührung. Sie ist im wahrsten Sinn des Wortes lebenswichtig. Wie können wir uns auf achtsame und heilsame Weise berühren, im Yoga und auch sonst im Leben?

Text: Stephanie Schauenburg, Titelbild: Dmitry Belyaev/Getty Images via Canva

Es gibt Berührungen, die vergisst man sein Leben lang nicht. Georg spricht noch mit über 50 davon, wie seine Oma ihm als kleiner Junge zärtlich den schmerzenden Bauch gerieben hat. Marie musste weinen, als ihre Yogalehrerin ihr nach einem langen Ausbildungstag einen Moment lang die Hand auf die Stirn legte. Nicht zu fest, nicht zu leicht, ganz ohne Ziel und Erwartung und dennoch sooo liebevoll. Genau so, dachte Marie damals, will ich berührt werden – in meinem Innersten angerührt.

Sicher erinnerst auch du dich an solche Momente: eine tröstliche Umarmung, eine ermutigende Hand auf deiner Schulter, der feste Griff einer kleinen Babyhand um deinen Finger, ein erster Kuss oder eine heilsame Massage. Aber natürlich sind da auch die anderen Erinnerungen: die unsympathische Frau, die sich Hüfte an Hüfte neben dich auf die Bank setzt, das als Versehen getarnte Grapschen eines Fremden im vollgestopften Bus, Momente, in denen deine Grenzen übertreten wurden, kleine und große Verletzungen.


Podcast #101 “Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt im Yoga” – mit Kristin Rübesamen, Carmen Schnitzer und Susanne Mors

Leider kann es auch im Yoga Berührungen geben, die unsere persönlichen Grenzen überschreiten. Ein ehrliches Gespräch zum Thema Machtmissbrauch und sexuelle Gewalt im Yoga findest du in unserer Podcast-Folge #101:

Außerdem hat unsere Redakteurin Carmen Schnitzer einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema für das YOGAWORLD JOURNAL 03/2024 geschrieben. Hier kannst du dir das Heft bestellen.


Ob eine Berührung als angenehm erlebt wird, als heilsam und beglückend oder aber als Übergriff und schlimmstenfalls sogar als Trauma – es hängt zuallererst davon ab, dass wir einverstanden mit ihr sind. Dass wir wissen: Hier bin ich sicher. Denn die Hand, die uns streichelt, der Arm, der uns hält, kann auch zuschlagen. Das ist unser Dilemma: Wenn wir die nährende, heilende Kraft von Berührungen erleben möchten, müssen wir uns für sie öffnen – und das macht uns immer auch verletzbar. Deswegen schützen wir instinktiv unseren Nahraum und lassen nur Menschen in ihn, denen wir vertrauen. Doch wem vertrauen wir und warum, beziehungsweise warum nicht?

Historisch gesehen waren wir noch nie so sicher vor Übergriffen und Gewalt wie hier und heute. Nicht nur werden die Gesetze immer umfassender, auch das gesellschaftliche Bewusstsein hat sich stark gewandelt: Wir reklamieren und genießen unser Recht auf Unversehrtheit und Selbstbestimmtheit, besonders auch als Frauen und mit Blick auf unsere Kinder. Zugleich sind wir aber offenbar scheuer und ängstlicher denn je, bleiben immer mehr auf Abstand. Nie gab es so viel Abgrenzung, so viele Singles, so viel Einsamkeit – und im Gegenzug auch nie so viele Angebote für Massagen, Kosmetik, Körpertherapie. Denn dass wir bei aller Scheu Berührung notwendig brauchen, das verstehen wir heute auch aus wissenschaftlicher Sicht sehr viel besser als noch vor 20 Jahren:

Foto: Olga Drach via Unsplash

Berührung – ein Lebensmittel

In seinem Buch “Homo hapticus” erklärt der Psychologe und Haptik-Forscher Martin Grunwald faktenreich, dass angemessene Berührungsreize “nicht nur metaphorische Lebensmittel sind, sondern der zentrale Motor für Wachstums- und Entwicklungsprozesse”. Ohne Körperkontakt kann ein Neugeborenes nicht gedeihen, Berührung ist in dieser Lebensphase sogar wichtiger als Nahrung – und das gilt nicht nur für uns Menschen, sondern für alle Säugetiere. Nur durch Berührung können wir ein Gefühl der eigenen Körperlichkeit entwickeln: ein Körperschema, das uns sagt, wie wir beschaffen sind, einen Tastsinn, der uns hilft, unsere Position im Raum zu bestimmen und uns sicher zu bewegen. Die durch Berührung vermittelte Wahrnehmung der eigenen Grenzen ist überhaupt der Grundstein unseres Ich-Bewusstseins: Hier ende ich, dort beginnt das, was nicht ich bin. Berührungsreize aktivieren aber auch das Zellwachstum, sie sind notwendig für die Reifung des Nerven- und Immunsystems, können Blutdruck und Emotionen regulieren, sie helfen zu entspannen und zu regenerieren, sie motivieren und fördern Leistung.

Nicht ohne Grund gibt es in fast allen Kulturen Traditionen des Heilens durch Berührung, vom schlichten Handauflegen über diverse Massagen bis hin zu Reiki und Akupressur. Wie genau die Kraft der Berührung hier Heilung bewirkt, ist oft nicht ganz klar, aber dennoch wird immer deutlicher, dass selbst kleinste Berührungen bedeutsame zelluläre, neurologische und biochemische Prozesse anstoßen – von den psychischen und sozialen ganz zu schweigen. Angenehme, erwünschte und adäquate Berührungen können nach den Worten von Martin Grunewald “in jedem Menschen eine körpereigene Apotheke öffnen”. Zu den bekannteren Wirkstoffen dieser Apotheke gehören zum Beispiel das Bindungshormon Oxytocin und das Glückshormon Serotonin.

Kommt immer darauf an

Foto: Joshua Reddekopp via Unsplash

Aber welche Berührungen empfinden wir als angenehm und warum? Die Forscher*innen nennen dafür zwei ausschlaggebende Kriterien: Wärme und sanfter Druck – also genau das, was wir aus dem Mutterleib und unserer frühesten Babyzeit kennen. Aber natürlich kann auch eine sanfte, warme Berührung hochgradig unangenehm sein. Experimente im Labor zeigen, dass wir den exakt gleichen Reiz auf unserer Haut völlig unterschiedlich wahrnehmen, je nachdem welche Person uns in welcher Situation an welcher Körperregion berührt. Entsprechend unterschiedlich reagieren wir auch: Wenn beispielsweise die Kellnerin im Café kurz und freundlich ihre Hand an deinen Oberarm legt, bekommt sie laut einer US-amerikanischen Studie mehr Trinkgeld. Würde sie dir aber (so wie der Friseur oder die Kosmetikerin) ungefragt den Kopf kraulen oder die Wange streicheln, ließen viele von uns vermutlich den Manager oder die Managerin rufen.

Bis auf die Hände, Arme und Schultern sind in unserem Kulturkreis eigentlich alle Körperregionen für Fremde erst mal tabu. Dabei gibt es gewaltige Unterschiede – und die ungeschriebenen Gesetze ändern sich manchmal rasend schnell. Noch in den späten 1980er-Jahren wäre in Deutschland zum Beispiel niemand auf die Idee gekommen, seine Bekannten wie in Frankreich mit Küsschen links und rechts zu begrüßen, dann taten es plötzlich alle. Genau wie es vor 2020 viele Menschen als Affront gewertet hätten, nur mit einem freundlichen Nicken statt per Handschlag gegrüßt zu werden, doch während der Pandemie war diese seit Jahrhunderten ritualisierte Form von Körperkontakt völlig verpönt.

Eine berührungslose Gesellschaft?

Schon 2008 konstatierte der Journalist Tobias Haberl in einem SZ-Artikel: “Der moderne Mensch hat ein ziemlich gestörtes Verhältnis zur Nähe.” Familien und Partnerschaften seien überfordert, der Alltag der Menschen “entkörperlicht und entsinnlicht”. Und während alles, “immer visueller und virtueller” würde, entstünde parallel eine “Berührungsindustrie” – und die sei “der geheime Akku einer berührungslosen, aseptischen Gesellschaft”.

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