Dies.Das.Asanas mit Jelena Lieberberg: Der bescheidene Held

Der Bescheidene Heldensitz: Ardha Supta Virasana

Himmlische Entspannung statt heldenhafter Kraft – das ist die Idee von Supta Virasana. Warum diese Haltung trotzdem einen Helden im Namen trägt und wie du dich an sie annäherst, erfährst du hier.

Text: Jelena Lieberberg / Foto: Gordon Schirmer

Virasana, der “Heldensitz” ist eine der bekanntesten Sitzhaltungen im Yoga. Vor allem in Kombination mit einem Kissen oder Bänkchen wird sie auch häufig für die Meditation verwendet – eine super Alternative für alle, die nicht gut mit gekreuzten Beinen sitzen können. Dabei fragt man sich natürlich, warum eine im Vergleich zu Lotos oder Sukhasana bequemere Haltung diesen heldenhaften Namen trägt?

Angeblich hängt das mit der Geschichte des Affengottes Hanuman zusammen: Auf seiner gefährlichen Reise zur Befreiung von Ramas Frau Sita soll er in dieser Position niedergekniet sein, um zu beten. Dabei bat er um die Gnade, das Unmögliche zu vollbringen – und vergaß völlig, dass er dank seiner übernatürlichen Fähigkeiten längst dazu in der Lage war. Es ist dieser bescheidene Held, der seine Göttlichkeit vergisst und stattdessen ganz auf seinen Glauben vertraut, den wir in Virasana nachahmen.

Supta Virasana ist eine fortgeschrittenere Variante, denn in der aus der Sitzhaltung entwickelten Rückenlage wird die Körpervorderseite, vor allem Oberschenkel, Leisten, Bauchdecke und die darin enthaltenen Organe, intensiv gedehnt. Auch der Herzraum weitet sich und die Dehnung des Quadriceps kann die Beweglichkeit der Knie auf heilsame Art verbessern – allerdings ist sie nicht für alle und zu jedem Zeitpunkt das Richtige.

Lies auch: Dr. Ronald Steiner: 3 Übungen für starke Knie

In der hier gezeigten einbeinigen Variante Ardha Supta Virasana fällt es leichter, dich behutsam an die intensive Dehnung heranzutasten und dabei gut auf die Signale deines Körpers zu achten. Erst indem du erkennst, was für dich funktioniert und was nicht, und indem du deine Praxis wie Hanuman an dieser inneren Weisheit der Bescheidenheit ausrichtest, verwandelt sie sich von einem rein physischen Training in Yoga.

Jelena Lieberberg Der bescheidene Held
“Der bescheidene Held”: Ardha Supta Virasana

Macht das Spaß?

Auf jeden Fall! Vor allem das langsame Herantasten vom Sitzen in die Rückenlage ist eine kleine Forschungsreise. Sei dabei neugierig und achtsam.

Muss ich das können?

Nach Verletzungen der Wirbelsäule, Hüften, Knie oder Fußgelenke sollte man diese Position nur im Sitzen und nicht zurückgelehnt üben. Aber auch für alle anderen gilt: Sobald das Knie spannt, musst du den Rückwärtsgang einlegen.

Was muss ich dafür tun?

Deinen Körper auf den Helden vorzubereiten, wird es dir ermöglichen, ihn wirklich genießen und länger halten zu können. Wärme dich dafür mit Sonnengrüßen auf, mobilisiere deine Wirbelsäule sanft mit dem dynamischen Wechsel aus Katze und Kuh. Krieger 1 und 2 und die tiefe Hocke bereiten zudem Hüften, Beine und Füße vor.

Step by step

1. Setze dich mit nach vorn ausgestreckten Beinen mittig auf deine Matte (Dandasana). Dann winkle das linke Knie an und ziehe die linke Ferse dicht an die Sitzfläche.

2. Greife deine linke Wade mit der linken Hand und rolle sie nach außen, um deinen linken Unterschenkel möglichst dicht heranzuziehen. Halte Ober- und Unterschenkel in dieser festen Verbindung, wenn du dich nun auf deine rechte Hand stützt und zur Seite lehnst, um das linke Schienbein am Boden abzulegen. Dabei sollte die Fußsohle nach oben und der Fußrücken möglichst gerade nach hinten zeigen. Die Oberschenkel sind nicht breiter als hüftbreit voneinander entfernt.

3. Bleibe einen Moment in dieser Position: Atme bewusst, richte die Wirbelsäule auf und lasse beide Sitzknochen sinken. Wenn es im linken Knie spannt und/oder das Knie in der Luft schwebt, solltest du die Haltung variieren, indem du dich erhöht setzt.

4. Nur wenn der halbe Heldensitz völlig ohne Schmerz und Spannung möglich ist, beginnst du nun, dich in vier Schritten Richtung Rückenlage zu bewegen. Bleibe dabei in jedem Schritt mindestens 5 Atemzüge und gehe nur so tief, wie es dir heute gut möglich ist.

  • Als erstes setzt du die Hände hinter dich, hebst den Po, versetzt die Sitzknochen etwas nach vorn und kippst dein Becken nach hinten. Spüre die Dehnung im Oberschenkel.
  • Wenn noch mehr geht, setzt du einen Ellenbogen nach dem anderen auf der Matte ab. Auch hier lässt du dir Zeit und spürst gut hin.
  • Falls du bereit bist, lässt du als nächstes die Hände nach außen gleiten und legst behutsam Schultern und Kopf auf der Matte ab.
  • Wenn du dich auch hier wohl fühlst, nimmst du zusätzlich deine Arme über den Kopf.

5. Richte dich behutsam wieder auf und halte erneut Ober- und Unterschenkel dicht geschlossen, wenn du dich zur Seite lehnst und die Beinhaltung auflöst. Dann wiederhole das Ganze auf der anderen Seite.


JELENA LIEBERBERG ist Osteopathin und Yogacoach in Berlin. Ihre eBooks, Retreats und Workshops findest du unter kickassyoga.com oder besuche Jelena auf Insta @kickassyoga.


Schon gelesen? In ihrer letzten Kolumne brachte Jelena Lieberberg behutsam Bewegung in die Krähe:

Rezept: Chapatis mit Rucola und Kichererbsen

Rezept für Chapati mit Sprossen, Yoga Kochbuch
Sooooo lecker: Rezept für Chapati mit Sprossen und Avocado /Foto: Thomas Dhellemmes

Wenn du gerade überlegst, wie du deine selbst gezogenen Sprossen und Kräuter aufs Leckerste zubereiten könntest: Wir haben genau das richtige Rezept für dich! Kleine Chapatis, indische Fladenbrote, mit sommerlich-frischem Belag, der mega lecker schmeckt und nebenbei ganz schön gesund ist. Unbedingt ausprobieren!

FÜR 8–12 CHAPATIS | CA. 35 MINUTEN

Für die Chapatis:
220 g Mehl Type 1050
1 EL geschmolzenes Ghee
1 TL nicht raffiniertes Meersalz

Für den Belag:
1 EL Ghee
200 g gekochte, abgetropfte Kichererbsen
1 TL Zimtpulver
2 Handvoll Rucola, gewaschen
2 reife Avocados, Fruchtfleisch in Scheiben geschnitten
2 Handvoll gekeimte Alfalfa-Sprossen
2 Wassermelonenrettiche, geschält, in Scheiben geschnitten

Für die Sauce:
1 TL Sesammus
1⁄2 Limette oder Zitrone, ausgepresst
4 EL Olivenöl
1 Prise frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
1⁄2 Rote Bete, fein gerieben

Und so bereitest du die leckeren Mini-Fladenbrote zu:

1. Erst vermischst du die Zutaten für die Chapatis in einer Teigschüssel und fügst so viel Wasser hinzu, dass du daraus einen geschmeidigen Teig kneten kannst, der sich von den Fingern löst. Forme den Teig zu Kugeln von etwa 5 cm Durchmesser und rolle daraus auf einer bemehlten Arbeitsfläche dünne Fladen aus. Backe die Fladen nacheinander in einer sehr heißen Pfanne ohne Fett. 2 Minuten pro Seite genügen.

2. Zerlasse das Ghee für den Belag in einer Pfanne und brate darin die Kichererbsen mit dem Zimt bei starker Hitze goldbraun. Verquirle die Zutaten für die Sauce (nicht abgebildet).

3. Gib auf jedes Chapati etwas Rucola, Avocadoscheiben, Sprossen, Kichererbsen, Rettichscheiben und einen Klecks Sauce -und jetzt? Einfach nur noch genießen.

Das Yoga Kochbuch von Garlone Bardel

Dieses leckere Rezept stammt von GARLONE BARDEL. Sie ist eine französische Stylistin, leidenschaftliche Köchin und Yogalehrerin. In ihrem Yoga-Kochbuch hat sie die Prinzipien der yogischen Ernährungen mit denen der ayurvedischen Medizin und der modernen westlichen Vitalküche verbunden. Das Ergebnis: Geschmack, Fröhlichkeit und Energie! Und eine Extraportion Farbe auf dem Teller.

#106 Die heilende Kraft der Klänge – mit Lisa Schuster

Die positiven Effekte von Sound Healing aus wissenschaftlicher Sicht

In dieser Folge „YogaWorld Podcast“ will unsere Moderatorin Susanne Mors mehr über die faszinierende Welt der Klänge und ihr heilendes Potenzial erfahren. Dazu spricht sie mit Yogalehrerin und Ärztin Lisa Schuster. Lisa hat sich auf Sound Healing spezialisiert und beleuchtet das Thema sowohl aus der wissenschaftlichen Perspektive als auch aus spiritueller Sicht.

Lisa erklärt, wie Klänge unseren Körper und Geist beeinflussen und gibt Einblicke in die Unterschiede zwischen Sound Meditation und herkömmlicher Meditation. Sie zeigt auf, wie die Grundfrequenz der Erde und Klangschwingungen auf unseren Körper wirken und warum Instrumente aus Naturmaterialien eine besondere Bedeutung haben. Erfahre, wie Klangschalen und andere Soundhealing-Instrumente in die Yogapraxis integriert werden können, um Stress abzubauen und den Energiefluss zu fördern. Lisa teilt praktische Tipps, wie man sich dem Sound Healing annähern kann, und berichtet von einem berührenden Moment in ihrem Leben, als die transformative Kraft der Klänge für sie wirksam wurde.

Von Klangschalen über binaurale Beats bis hin zur eigenen Stimme: Tauche ein in die Welt der Klänge und erfahre, wie sie deine Meditation vertiefen, deine Selbstheilungskräfte aktivieren und dein Wohlbefinden steigern können.

Der Sponsor der Folge ist NEUE WEGE Reisen (www.neuewege.com). Mit dem Stichwort „yogaworld“, erhältst du 50 Euro Rabatt auf deine erste Buchung!

Weibliche Spiritualität im Yoga

Frauen auf einem Bett Women Circle Weibliche Spiritualität
Foto von Elly Fairytale von Pexels

Ist weibliche Spiritualität das Gegenstück zur männlichen Praxis? Seit jeher prägten spirituelle Traditionen die Gesellschaft. Aber welche Rolle spielt die weibliche Spiritualität? Was macht die weibliche Übermacht mit Yoga? Und welche Chancen stecken darin?

Text: Diana Krebs, Fotos: Elly Fairytale via Pexels

Die Gesellschaft wurde von der männlichen spirituellen Erfahrung geformt. Das machte den Zugang zum Spirituellen exklusiv. Die Erfahrungen von Frauen, Kindern und Bedürftigen werden ausgeklammert. “Aber es gab doch Frauen, die spirituelle Traditionen mitgestalteten?” – Durften sie dabei ihre eigenen Erfahrungswerte einbringen? Oder wurden ihre ­Erfahrungen gering geschätzt?

Frauen spielten in Religion und Spiritualität stets eine Rolle. Die katholische Kirche hat mit Maria einen geschickten Schachzug vollzogen. Schließlich ist Maria eine gute Identifikationsfigur. Frau, Mutter und Leidende. Aber das Konzept täuscht es doch darüber hinweg, dass sie selbst keine Göttin ist. Sie ist heilig, aber nicht göttlich. In der christlichen Lehre ist die Erlöserrolle klar verteilt. Maria ist die Trostspenderin, auch wenn sie bei ihren Verehrerinnen mehr als das ist. Damit die Frau in der katholischen Kirche sich nicht zu wichtig nimmt, wurde noch ein Haken eingebaut. Die unbefleckte ­Empfängnis. Maria wird damit die Körperlichkeit abgesprochen. Ein frauenfeindlicher Zug und ein wichtiges Merkmal des Monotheistismus. Weder kann man als Frau im Christentum die volle Menschlichkeit erlangen. Noch wird man wegen Empfängnis geschätzt.

Yoginis auf dem Vormarsch

Die Partizipation, die Frauen in den meisten spirituellen Traditionen untersagt blieb, ist im Yoga scheinbar vorhanden. Die Praktizierenden und Lehrerinnen sind überwiegend weiblich. Die Yoginis geben dem Yoga ein neues Gesicht. Doch gibt es einen Vormarsch einer weiblichen Spiritualität? Und was ist weibliche Spiritualität?

Wie sieht eigentlich das Leben einer durchschnittlichen Yogini aus? Das ist vollkommen unterschiedlich. Die eine lebt in der Stadt, die andere auf dem Land. Die eine hat Kinder, die andere keine. So lässt sich das unendlich weiterführen. Frauen sind auf den gleichen Bühnen wie ihre männlichen Kollegen. Das Einzige, was sie eint, ist vermutlich folgende Tatsache. Sie haben sich bislang nicht von der Außenwelt zurückgezogen. Sie alle sind tagtäglich dem Alltags konfrontiert. Diese Erfahrungen werden im spirituellen Kontext kaum thematisiert. Lama Christie McNally ist eine der wenigen weiblichen westlichen Lamas. Gerade erst hat sie ein dreijähriges Schweige-Retreat in der Wüste Arizonas beendet und sprach in Berlin und München über ihre Erfahrungen. Vorab kaufte ich mir “Das tibetische Buch der Meditation” über die Formen der Meditation. Beim Lesen ihres Buches stelle ich fest. Im Grunde ist sie eine ganz normale Suchende. Nur hat sie diese Suche etwas ernster genommen. Ihr Vortrag ist interessant.

Extreme Erfahrungen

Aber was haben die spirituellen Erkenntnisse durch dreijährigen Rückzug in die Wüste mit mir zu tun? Sind meine Erfahrungen als Frau, Mutter, Tochter, als Teil der Gesellschaft, politisch Aktive, weibliche Arbeitskraft und beste Freundin nicht spirituell? Ich finde es tief beeindruckend, dass sie sich drei Jahre lang in die Wüste zurückzieht, um mich ­später mit ihrer ­bloßen ­Präsenz zu faszinieren. Allerdings hilft mir das nicht weiter. Denn ich sehe meine Erfahrungen als Teil der Gesellschaft nirgends widergespiegelt. Sollen die Belehrungen von allen, die sich längere ­Zeit zurückziehen, diejenigen sein, die ich für meinen Alltag benötige?

Ich suche also weiter nach Identifikationsfiguren. Mir fallen meine Großmutter und sämtliche Frauen meiner Familie ein. Meine Großmutter war eine unglaubliche Frau, die sich während des Zweiten Weltkriegs um einen Bauernhof und drei kleine Kinder kümmerte. Später pflegte sie ihren an den Rollstuhl gebundenen Ehemann. Sie war eine kleine Person von nicht mal 1,60 Metern. Ihr Ehemann war doppelt so groß und schwer. Doch sie wuchtete ihn in den Rollstuhl, von dort auf die Toilette und abends wieder ins Ehebett. Und jeden Tag dankte sie ihrem Schöpfer für ihr Leben. Sie war bis ins hohe Alter fit. Nur ihren Hausschlüssel verlegte sie ab und zu. Wenn sie ihn wieder einmal suchte, dann legte sie einfach eine Pause ein und sagte. “Herr Jesus, du weißt, wo sich mein Schlüssel befindet. Bitte zeige mir, wo er liegt.” Selbstredend, dass jeder Schlüssel wieder auftauchte. Sie ist die spirituellste Frau, die mir je begegnet ist.

Der Alltag zählt

Weibliche Spiritualität Frau Himmelbett Gemeinschaft

Damit möchte ich die Erkenntnisse von Lama Christie nicht abwerten. Nur sind die Erfahrungen meiner Großmutter nie aufgewertet oder als spirituell betrachtet worden. Doch es sind diese Erfahrungen, die die andere Hälfte der Menschheit gemacht hat. Während die Männer das Leben bestritten und daraus Lehren ableiteten. Es sind die Praktiken der Männer, die im Christentum oder im Yoga Bedeutung hatten. Früher beruhte Spiritualität auf den Erfahrungen der “ausgezogenen” Männer. Wenn wir von einer weiblichen Spiritualität sprechen, dann von einer der “Daheimgebliebenen”. Was kennzeichnet eine weibliche Spiritualität im Yoga? In ihrem sehr spannenden Buch “Yogini – The Power of Women in Yoga” gibt Janice Gates eine Übersicht, wie Frauen Einfluss auf die Yogaphilosophie genommen haben. Und es noch immer tun.

Die Verbannung der Frau aus dem Yoga

Die ersten yogischen Zeugnisse belegen, dass Frauen eine aktive Rolle im spirituellen Kontext einnahmen. Sie waren dabei nicht ausgeschlossen, sondern wurden gleichgesetzt mit Fruchtbarkeit, Wachstum, Überfluss und Wohlstand. Im frühen Yoga, etwa 2600 bis 1600 v. Chr., gab es keine Trennung zwischen dem Menschlichen und dem Göttlichen. Auch die heiligen Schriften weisen darauf hin, dass eine weibliche Göttin ebenso wichtig war wie ein männlicher. Frauen waren dabei als Lehrerinnen, Priesterinnen und Heilige wichtiger Bestandteil. Sie waren aktiv involviert und gleichberechtigt.

Aber wie in den meisten Traditionen wurden sie auch im Yoga aus diesem Bereich verbannt. Der Brahmanismus (etwa 900 bis 600 v. Chr.), der zu Hinduismus und dem Kastenwesen führte, leistete der patriarchalen Spiritualität Vorschub. Frauen wurden in der vedischen Gesellschaft zunehmend als unrein betrachtet. Weibliches wie Menstruation, Schwangerschaft und Geburt bedrohten die brahmanischen Priester.

Ein Gleichgewicht?

Die Upanishaden verschoben den Fokus von den exklusiven Ritualen der Brahmanen hin zur inneren Spiritualität. Doch erst mit der Bhagavad Gita wurde den Frauen der Wiedereintritt gewährt. Darin ist zu lesen, jeder könne am spirituellen Leben teilhaben und es mitgestalten. Zwar betonte die Bhagavad Gita nach wie vor Jnana Yoga, das Yoga des Wissens. Das Besondere aber war die dargestellte Verbindung zwischen spiritueller Praxis und Alltagsleben durch Karma und Bhakti Yoga. Für Erleuchtung war nicht der Rückzug nötig, sondern genau das Gegenteil. Was war spirituell und was nicht? Das entschieden nicht länger die Priester, die sich auf ihre einseitig männlichen ­Erfahrungen beriefen und diese als universell verkauften.

Auch Patanjalis Yoga-Sutren stärken das Bhakti Yoga und damit das Weibliche. Mit dem Tantra war schließlich auch die spirituelle Wiedergeburt der Frau möglich. Tantra stand im Gegensatz zu den Lehren der Brahmanen. Der Körper war nicht mehr Hindernis auf dem Weg zur Erleuchtung. Sondern vielmehr eine Manifestation von Shakti, der göttlich-femininen Kraft. Der Körper wurde als Vehikel auf dem Weg zur Erleuchtung betrachtet. “Diese revolutionäre Spiritualität lehrte, dass Erleuchtung nirgendwo anders erlangt wird als im Hier und Jetzt”. So Gates in ihrem Buch. Tantra wurde dann zum Vorläufer des Hatha Yoga.

Frauen prägen das Bild des zeitgenössischen Yoga

Gates’ Buch über das Wirken dieser außergewöhnlichen Frauen zeigt. Weiblichkeit ist nicht an einer Sache festzumachen. Sondern an einer Vielfalt von Erfahrungen. Die Alltagserlebnisse bilden dabei die Basis ihres Yogaunterrichts. Wie etwa Schwangerschaft und Geburt. Oder Angela Farmer, die ihren Körper nicht in starren Yogahaltungen gefangen sehen wollte. Oder Sharon Gannon, die den Unterschied zwischen Demut und Erniedrigung aufzeigen möchte. Da im Yoga ein Oberhaupt fehlt, können Frauen hier mit Spiritualität experimentieren. Denn ihre (Alltags-)Erfahrungen unterscheiden sich von den männlichen. Im Yoga kann eine Geschlechterdemokratie gelebt werden, wie sonst kaum in spirituell-philosophischen Kreisen.

Lehrerinnen wie Indra Devi waren Wegbereiterinnen für ein neues Yoga. Sie bringen weibliche Erfahrungen ein. Viele weibliche Stimmen sind verloren, weil sie als unwürdig galten. Die Frauen agierten am Rand. Sie hielten die Gemeinschaft zusammen, kochten und kümmerten sich um Kinder und Alte. Diese Erfahrungen allerdings kommen in den heiligen Schriften nicht vor. Sie waren Gegenteil zu Sakral-Männlichen. Dabei sollten wir unsere Erfahrungen selbstverständlich einbringen. Denn jeder Augenblick ist heilig. Weibliche Spiritualität ist Alltagsspiritualität.

Yoga als Alternative, Weiblichkeit zu leben

Lass uns beginnen, das aufzuschreiben und auszulegen. Und die bestehenden Schriften mit unseren Erfahrungen interpretieren. Doch wie soll das funktionieren? Was ist am morgendlichen Gedrängel in der U-Bahn yogisch-spirituell? Daraus kann man eine Menge herausholen! Wir können darüber schreiben. Wir können uns diese Erfahrungen mit der Yogaphilosophie ansehen. Denn die wenigsten werden sich länger meditativ zurückziehen. Weil die Yoga uns menschliche Ganzheit bietet. Was viele Feministinnen im Christentum vermissen, ist das A und O im Yoga.

Weibliche Spiritualität Schwestern Frauenkreis
Foto von Elly Fairytale von Pexels

Weibliche Spiritualität birgt tiefe Veränderung. Sie trägt zudem einen revolutionären Geist. Außerdem spricht sie wütend und liebevoll bisher verschwiegenes aus. Sie passt in kein Schema. Davon profitieren auch die Männer. Weiblichkeit ist so vielfältig und wandelbar wie Frauen selbst. Davon profitiert jede spirituelle Praxis. Wenn sie den Mut hat, undogmatische Vielfalt anzuerkennen. Hört sich ­irgendwie nach Yoga an, oder?

Die Bhagavad Gita: Ein Krieger auf der Suche nach Frieden

Bhagavad Gita
Bhagavad Gita Illustration: © Reedes/Images via Canva

Anstatt zum Kampf zu blasen, bricht ein Heerführer voller Angst und Zweifel zusammen. Was wie ein militärischer Skandal anmutet, ist der Beginn der Bhagavad Gita – einem der wichtigsten spirituellen Texte des Hinduismus und des Yoga. Seine zentrale Frage lautet: Wie erlangen wir Frieden?

Text: Sybille Schlegel, Titelbild: reddees Images via Canva

Er ist der beste aller Bogenschützen. Beliebt, bewundert, begeisternd. Er ist der Beschützer der Armen und ungerecht Behandelten. Er strahlt, er strotzt vor Energie, er ist unzweifelhaft ein Held. Er heißt Arjuna: der “Silberstreif am Horizont”.

Im großen Epos Indiens, dem Mahabharata, erleben Arjuna und seine Brüder verschiedene Abenteuer, beginnend mit einem verlorenen, weil gezinkten, Würfelspiel: Yudhisthira (“der Kampferprobte”) verliert dabei seinen Anspruch auf den Thron an seinen missgünstigen Cousin, Duryodhana (“den Falschkämpfenden”). Nomen sunt Omen: Die Geschichte beschreibt den Kampf des Guten gegen das Böse, des Lichts gegen die Dunkelheit, der Pandavas (“die Weißen”, Familie Arjunas) gegen die Kauravas (die Familie Duryodhanas). Es ist ein ungleicher Kampf: Das Gute ist in der Unterzahl und doch ist es das Karma der Brüder, den Weg der Gerechtigkeit zu gehen.

Die Arjuna-Situation

In den der Bhagavad Gita vorangehenden Kapiteln des Mahabharata wird Arjuna zu einem Helden stilisiert. Er zeichnet sich ebenso durch seinen unnachahmlichen Fokus beim Bogenschießen aus wie durch seine Moralität im Kampf für das Gute. Zu Beginn des sechsten Kapitels stehen sich dann endlich beide Seiten auf dem Schlachtfeld gegenüber: Der Erzähler berichtet von den würdigen Kriegern beider Seiten, er beschreibt, wie sie sich, zum Losschlagen bereit, gegenüberstehen. Man kann es sich lebhaft vorstellen: Das Schnauben und Stampfen der Pferde, jemand hustet, der Wind pfeift leise. Sonst Stille, die Ruhe vor dem Sturm.

Arjuna lässt den Wagenlenker vor seine aufgereihten Mannen fahren. Der Wagen stoppt. Alle halten den Atem an. Gleich wird Arjuna auf seinem Muschelhorn zum Angriff blasen … So weit, so Braveheart. Doch was dann passiert, ist ein hollywoodreifer Clou: Der Held bricht zusammen! Zitternd, blass und voller Zweifel klagt er dem Wagenlenker sein Leid, also demjenigen, der ihn in die gewünschte Richtung leiten soll.

DIE GITA AUF
EINEN BLICK

* Kapitel VI des Epos Mahabharata

* 18 Gesänge


* Dialog zwischen Schüler und Lehrer

* Vier Yogawege:

Jnana Yoga, der Yoga der Erkenntnis
Raja Yoga, der Yoga der Meditation
Karma Yoga, der Yoga der Tat
Bhakti Yoga, der Yoga der Liebe
(Oft werden auch nur drei Wege genannt,
die Meditation wird ausgenommen als Technik für Jnana.)

Ein moralisches Dilemma

Arjuna hat das Gefühl, dass egal, was er auch anstrebt, falsch ist: Kämpft er, tötet er seine Verwandten und Freunde, was seiner Ehre als Krieger entgegensteht, der doch seine Familie beschützen sollte. Kämpft er dagegen nicht und lässt den “bösen” Kauravas den Sieg, so handelt er entgegen seiner Pflicht, denn ein Krieger ist in der Standesgesellschaft des alten Indiens nun mal zum Kämpfen da.

Ein klassisches Dilemma, aus dem er keinen Ausweg sieht. Sein Geist wirbelt wie ein entfesselter Sturm. Alles, was Arjuna jetzt will, ist Frieden: “Sag mir, was ich tun soll,” fleht er seinen Wagenlenker an. “Ich bin dein Schüler!”

Die Weisheit weist den Weg

Arjuna fragt allerdings nicht irgendwen: Sein Wagenlenker ist der Gott Krishna. Bisher einer seiner Jungs, einer, mit dem man durch dick und dünn gehen kann. Jetzt zeigt sich, dass Krishna über wahre Weisheit verfügt. Denn anstatt in Arjunas Lamento einzustimmen, hört er sich dessen Problem an und lächelt. Lächelt? Es ist ein wissendes Lächeln, wie das einer Mutter, deren Kleinkind das Ende der Welt in einem zerbrochenen Keks fühlt.

Krishna
Gott Krishna Illustration: © Cascoly via Canva

Sie lächelt, weil sie weiß, es geht vorbei, es ist nicht das Ende, es ist das, was es ist – und das Kind wird es lernen. Krishna lächelt, weil er sieht, dass sein Freund in seinem Leid und durch sein Leid genau an dem Punkt ist, an dem er lernen und wachsen, selbst weiser werden kann.

An dieser Stelle der Erzählung beginnt die eigentliche Lehre der Bhagavad Gita und wir tun gut daran, zuzuhören. Denn natürlich sind wir in gewisser Weise wie Arjuna: Wir kennen Leid und suchen inneren Frieden. So kann die Bhagavad Gita auch für uns zu dem werden, was sie schon für Johann Wolfgang von Goethe war: ein Text, der unser Leben maßgeblich beeinflusst.

Jnana Yoga: Erkennen, was wirklich ist

Zurück zu Arjuna: Sein Problem ist nicht wirklich der Kampf, sein Problem ist die Unruhe seines Geistes. Der Geist ist es, der ein Problem verkündet hat: kämpfen oder nicht kämpfen? Und er kann keine Lösung finden. Einerseits, andererseits, aber, jedoch, oder… Man kennt das. Die Nadel hängt im Kratzer der Dualität und wiederholt wirbelnd, einsaugend und einnehmend, was man nicht hören will. Ach, Geist, wenn du doch mal die Klappe halten würdest!

Krishna weiß den Ausweg: den Weg nach innen. Krish bedeutet auf Sanskrit nach innen ziehen oder in die eigene Kraft ziehen. Krishna ist also einer, der die Energie, die nach innen, in die Quelle der eigenen Kraft führt. Und gleichzeitig ist er selbst das Innerste und die Kraft, wie er Arjuna im 9. Gesang erklärt. Weg und Ziel. Einheit.

Der Dialog beginnt – etwas unüblich für einen Yogatext – mit dem Thema Tod. Arjunas Furcht, sich mit dem Töten der Gegner Schuld aufzuladen, hat ja schließlich sein Dilemma mit ausgelöst. Krishna versucht, ihm das Unerklärliche zu erklären: Die ewige Seele (Atman) ist das, was ewig und damit einzig wirklich ist. Alles andere ist im Prozess des Kommens und Gehens befindlich und dadurch nur temporär existent. Dieses Temporäre ist nach Krishnas Ausführungen aber nicht “wirklich”. Demnach kann Arjuna nur die temporären Körper töten, niemals aber den wahren Kern des Seins.

Es hilft hier, den Blick von der erzählten Geschichte auf die Symbolebene zu heben: Es geht hier nicht so sehr um die Frage “Töten oder nicht töten?”, sondern eigentlich um das Wesen des Seins und der Existenz. Um Purusha (Geist, Essenz) und Prakriti (Materie, Natur), um den Tanz von Shiva und Shakti. Wer das Wesentliche erkennt, wird frei von Angst und Kummer. Aber so einfach ist das nicht: weder für Arjuna noch für uns …

Raja Yoga: Meditieren bis zum Eins-Sein

Unruhe verschwindet in der Präsenz der Ruhe. Angst in der Gegenwart der Liebe. Leid in “dem Moment, in dem man nichts vermisst”, wie Sri Brahmananda Sarasvati den Begriff Yoga oft definiert hat. Krishna weist Arjuna an, zu meditieren: sitzend auf einem Haufen Kuhu-Gras, die Nase zur Brust gesenkt, äußerlich bewegungslos, innerlich still. So, sagt er, kann er in sich spüren, was eins ist, der Ursprung von allem, das existiert und in allem enthalten ist. Brahman, Atman, Purusha, Shiva, Krishna – die Yogaquellen kennen viele Namen, aber der Name ist irrelevant, die Realisierung des Einen ist ausschlaggebend.

Denn dann kann Arjuna erkennen, dass sein Problem ein Problem des Geistes ist, der alles in Gegensatzpaare ordnet, gemäß seiner dualen Art. Dass alles kommt und alles geht. Das Wesen der Existenz im Unterschied zum Wesen des Seins, das ewig ist. Arjuna gefällt, dass es etwas gibt, das er tun kann. Als Angehöriger des Kriegerstands ist ihm Handeln näher als Kontemplation. Realistisch wie er ist, weist er Krishna darauf hin, dass er in seinem Alltag, zumal aktuell auf einem Streitwagen inmitten zweier aufgestellter Heere sitzend, wenig Raum hat für langwierige Meditationen.

Und wer kennt das nicht? Auch wenn bei den meisten der Kampfplatz aus Arbeitsstelle, Familie, Urlaubsplanung, Karriere-Überlegungen, Hausputz etc. besteht … Gibt es noch eine andere Möglichkeit, fragt er seinen Freund?

Karma Yoga: Handeln im Jetzt

Es gibt sie. Die Praxis für alle, die keine Zeit für Praxis haben. Die mitten im Leben stehen, auf ihrem individuellen Schlachtfeld. Tu, was du tun musst, sagt Krishna. Aber kümmere dich nicht um das Ergebnis. Diese Stelle triggert uns zur Verantwortung und Effizienz erzogenen modernen Menschen doch sehr: Ist ergebnis-unorientiertes Handeln nicht dasselbe wie zielloses Handeln? Wo ist die Motivation? Wo das Weiterkommen, der Fortschritt?

Willst du wirklich, dass dein Arzt handelt “ohne an die Früchte zu denken”? Natürlich nicht, ist mein erster Gedanke. Aber: So ein Arzt wäre vor allem ein konzentrierter Arzt, dessen Fokus auf dem reinen Handeln liegt, was ja ein gutes Ergebnis bedingt. Was ich nicht will, ist ein Arzt, der während der OP an seine Quartalsabrechnung denkt, an seinen Fähigkeiten zweifelt oder innerlich beim nächsten Golfspiel ist (um mal ein paar Klischees zu bemühen). Und genau darum geht es: Um die Konzentration, den Fokus. Handeln mit einem ruhigen Geist. Ohne Citta Vrttis (Gedankenbewegungen), wie es Patanjali nennen würde. Dann ist man in dem Teil des Selbst, das nicht aus dem denkenden Geist besteht. So sieht Handeln im Yoga aus. Denn Frieden ist innerer Frieden.

Bhakti Yoga: Lieben geht immer

Es gibt aber noch eine weitere Möglichkeit, einen weiteren Pfad des Yoga. Und der ist Krishna eigentlich am liebsten: Lieben. Im Verständnis, dass Krishna in allen Manifestationen steckt. Die Einheit in der Vielfalt erkennend und schätzend. “Handle so, dass es für alle gut ist”, sagt Krishna. Verhalte dich umsichtig, rücksichtsvoll, mitfühlend, respektierend, verständnisvoll, frei von Gewalt, zugewandt. Das ist Hingabe an das Leben, ebenso wie an das Sein selbst. Herz über Kopf. Wahrer Frieden.

Arjuna findet seine Fassung wieder und nimmt den Kampf auf. Moment mal? Morden um des Friedens willens? Entspann dich, Geist. Es ist symbolisch zu verstehen! Arjuna kämpft gegen Gewohnheiten, Ängste, den eigenen windigen Geist. Er kämpft für den Frieden, den laut Sri Nisargadatta Maharaj derjenige verdient, der ihn nicht stört.


Sybille Schlegel ist unsere Lieblingsautorin, wenn es um alltagstaugliche Texte zur Yogaphilosophie geht: So locker und leicht, so tief und wahr, einfach wunderbar! Dieser Text stammt aus unserer Reihe im YOGAWORLD JOURNAL “Die wichtigsten Texte der Yogaphilosophie”. Mehr über Sybille erfährst du auf ihrem Instagram Account. Live kannst du sie in Mainz erleben, im Hatha Vinyasa Parampa Studio, das sie gemeinsam mit Andreas Ruhula leitet.


Du willst noch tiefer in die Lehren der Bhagavad Gita eintauchen? Hier geht es zu einer passenden Podcast-Folge mit dem Yogaphilosophie-Experten Dr. Eckard Wolz-Gottwald:

Energiestau im Herzen: Wenn der Guru in dir schweigt

Energiestau im Herzen

Der Zugang zu deiner Seele erfolgt über das achtsame Wahrnehmen deiner Gefühle. Wann immer dein Herz tanzt und du von innen heraus strahlst, bist du auf deinem Seelenweg. Doch manchmal wollen sich Freude, Leichtigkeit und Liebe einfach nicht einstellen. Es sieht so aus, als tun wir das Richtige. Es fühlt sich so an, als tun wir jede Menge. Doch das Glitzern in den Augen ist nicht da. Das Kribbeln in den Mundwinkeln, die automatisch nach oben wandern und dich strahlen lassen… es stellt sich einfach nicht ein. Warum? Es handelt sich um einen Energiestau im Herzen.

Die Geheimbotschaften deiner Seele für ein erfülltes Leben

Wenn dein Herz sich mehr wie ein Vakuum anfühlt als wie ein rauschendes Meer voller Freude und Liebe, dann ist es Zeit nach innen zu schauen. Und dich wieder mit deinem inneren Guru zu verbinden. Mit deiner Seele. Wann immer die Freude langsam aus deinem Leben schleicht, bedeutet es nur eins: Du lebst nicht dem Plan deiner Seele entsprechend. Wann immer wir nicht voller Liebe aufwachen, fehlt uns etwas Essentielles.

Das Wesentliche im Leben ist immer Liebe. Und Liebe hat so viele Formen. Partner. Kinder. Kunden. Bewegung. Natur. Tiere. Verbundenheit mit allem, was ist. Liebe hat im Außen unendlich viele Formen. Doch sie kann sich im Außen nur formen, wenn sie im Innen fließen darf. Sprich: Nur wenn die Liebe in dir fließt, ist dein Leben im Außen voller Liebe, Fülle und Freude möglich. Deine Seele weiß genau, was zu tun ist.

Wann immer etwas in deinem Leben nicht fließt und dein Freude-Level unter 10 von 10 fällt, ist es an der Zeit hinzuschauen. Ja, es ist wichtig sofort hinzuschauen. Denn es ist ein Zeichen unserer Seele, die möchte, dass wir hinhören, hin spüren und hinschauen wo wir gerade von unserem Weg abkommen.

Der Weg in die Liebe geht nur durch intensives Fühlen

Wir streben danach alles zu fühlen, intensiv zu fühlen. Deswegen sind wir auf diese Erde gekommen. Wir sind nicht hier um “nichts zu fühlen”. Wir sind auch nicht hier um 8 Stunden am Tag zu arbeiten und abends erschöpft aufs Sofa zu fallen. Wir sind hier, um die Schönheit unserer Seele zu erkunden. Um die Wunder unseres Seins zu erleben. Um die eigene Liebe in uns so zum Schwingen zu bringen, dass sie das Herz anderer berührt. Für Selbstverwirklichung.

Im Kern unseres Seins sind wir Liebe. Es kommt im Leben nicht auf das Haus, das Auto, die Kleider, den Partner, die Karriere an. Auch wenn man uns das glauben macht und wir alle oft viele Jahre damit verbringen, diesen “Errungenschaften” hinterher zu rennen. Die Freude, Liebe und Leichtigkeit kommen aus uns heraus. Oder eben nicht.

Es macht dich nicht glücklicher jeden Monat 30.000 Euro zu verdienen, einen BMW i8 zu fahren, einen gutaussehenden Ehemann zu haben und in einem schicken Stadtteil zu wohnen. Aber wir glauben das. Weil wir es von klein auf so erzählt bekommen. Ich habe das auch geglaubt. Lange. Ich habe lange so gelebt. Auch als Heiler – und gerade als Heiler, denn ich bin schnell erfolgreich geworden, hatte Wartelisten von 3 Monaten für meine Klienten und immer ausgebuchte Seminare. Doch war ich an einem Ort, der mich nicht erfüllte. In der wunderschönen Schweiz, im schönen Zürich. Doch die Berge und Seen sind nicht meins, ich liebe das Meer. Immer an einem Ort zu sein ist auch nicht meines. Ich liebe es alle 3 Monate woanders zu leben.

Im Korsett des Egos

Wir pressen uns ganz schnell in ein Korsett, das wir uns selbst anziehen. Geld. Erfolg. Karriere. Image. All das ist wichtig. Für unser Ego. Aber nie für unser Herz. Und egal wie schön dein Leben im Außen aussehen mag. Wenn es dich im Herzen nicht zu hundert Prozent erfüllt, dann ist es nicht dein Leben. Das heißt nicht, dass es dann ein schlechtes Leben ist, es ist einfach nur nicht “deins”. Bist du bereit hinzuschauen, wer du wirklich bist? Bist du bereit zu fühlen, was dein Herz dir zeigen möchte?

Wenn wir lange dem Ego-Trip folgen, der sich oft schön versteckt hinter einem immer vollen Konto, schönen Reisen, einem Vorzeigeleben… dann wird die Stimme des Herzens leiser. Manche fangen an zu rauchen. Denn Rauchen tötet Gefühle. Nun, das klingt sehr dramatisch. Rauchen vernebelt deine Gefühle und macht den Alltag erträglicher. Andere greifen zu Schokolade oder anderen Süßigkeiten. Doch jedes Verhalten, das uns schadet ist immer nur ein Zeichen unserer Seele hinzuhören.

Wenn wir unsere Gefühle zu lange missachten, dann spricht unsere Seele mit uns via Krankheiten, kleinen Beschwerden, ungesunden Angewohnheiten… Warum? Damit wir den Weg zurück zur Liebe finden und den Energiestau im Herzen beseitigen. Denn wenn du in der Selbstliebe bist, wirst du dir das Leben gönnen, dass dich glücklich macht. Egal was andere sagen. Egal was du denkst, dass andere denken könnten. Die Liebe zu dir: Sie ist der Schlüssel für ein Leben voller Freude und Glück.

Das Herz öffnen & die Freude fließen lassen

Unsere Gefühle sind der Spiegel unserer Gedanken und der Spiegel unserer verborgenen Muster. Genauso sind fehlende Gefühle ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt… dass etwas gesehen werden will. Dass wir nach Heilung streben. Können Gefühle “fehlen”? Ja, bei einem Energiestau im Herzen. Wann immer wir nur wenig Freude, Liebe und Heiterkeit in uns spüren, haben wir bestimmte Ereignisse unserer Vergangenheit noch nicht verarbeitet. Das Fehlen von Liebe, Freude und Leichtigkeit kann auch ein Hinweis auf verborgene Ereignisse sein. Ereignisse in der Kindheit, die unser Unterbewusstsein gespeichert hat und unser Kopf verdrängt hat. Besonders, wenn man viel für sich getan hat, “eigentlich” alles hat was man sich wünscht, aber das Glücksgefühl nicht eintritt… dann will die Seele Heilung erleben.

Nicht jeder hat verborgene Ereignisse in seiner Vergangenheit und das ist gut so. Denn Ereignisse, die uns prägen, aber an die wir uns nicht mehr erinnern können, gehen meist mit emotionalem, körperlichem oder sexuellen Missbrauch einher. In meiner Heilarbeit sehe ich das oft, viel zu oft. Wir reden nicht öffentlich darüber, doch nicht jeder hatte eine schöne Kindheit. Manchmal passieren Dinge, die nie passieren sollten. Für Kinder sind diese Erlebnisse noch viel dramatischer als für Erwachsene.

Deshalb geht das Unterbewusstsein hin und versteckt alles vor dem Versand. Aus dem simplen Grund: Was wir uns nicht erklären können, darf nicht passiert sein. Ein Schutzmechanismus, der zum Energiestau im Herzen führt. Doch Gefühle, die nicht in die Heilung gebracht werden, hindern uns auch am intensiven Fühlen. Und das ist der Schlüssel für ein erfülltes Leben. Denn wir können alles heilen. Aber manches braucht seine Zeit. Doch wir können immer alles in uns heilen.

Gegen den Energiestau im Herzen: Meditation für deinen Herzenswunsch

Unsere Gefühle sind der Wegweiser unserer Heilung, unserer Selbst-Erkenntnis und unserer Persönlichkeitsentwicklung. Besser gesagt: Unsere Gefühle zeigen uns unseren Seelenweg. Wir alle haben kleinere oder größere Ereignisse, die sich in uns eingeprägt haben und den Fluss der Liebe in uns verlangsamen oder gar für eine Weile stoppen können. Es sind Ereignisse, die wir in die Heilung bringen möchten. Und diese Heilung muss nicht lange sein, nicht schwer, nicht anstrengend. Doch in der Tat erfordert sie immer Mut und Kraft. Denn wahre Heilung passiert nur dann, wenn wir unser Herz wieder vollkommen öffnen. Für die Schönheit des Lebens. Für die Leichtigkeit der Liebe. Für den Fluß unserer Seele.

Rumi sagte schon “Du musst dein Herz so oft brechen, bis es sich öffnet”. Das ist nicht leicht, das tut jedes Mal weh. Doch stell dir vor, wie ist ist, wenn dein Herz einfach immer offen ist. Kein Energiestau im Herzen mehr. Dann fließt immer diese unendliche Liebe durch dich hindurch… 

Heilung für den Energiestau im Herzen

Weisheit entsteht nicht durch den Verstand. Weisheit kann man nicht aus Büchern lernen. Weisheit kommt aus dem Herzen. Weisheit entsteht aus dem Fließen lassen der Liebe. Denn in der Liebe ist alles enthalten. Alles was du dir wünschst. Alles wonach dein Herz sich sehnt. Denn die Liebe ist ein rauschender Fluss, wenn wir sie den fließen lassen. Wie heilt man nun ein geschlossenes Herz? Ein verletztes Herz? Ein Herz mit einem großen Schutzwall drum herum? So oft habe ich Klientinnen in einer Session zu Beginn sagen hören “mein Herz ist nicht verschlossen” oder “mein Herzchakra ist nicht verschlossen”. Doch wenn ich es ihnen für eine Sekunde geöffnet habe und sie die Tränen, Trauer und den Kummer spüren konnten, den sie darin vergraben haben, die Tränen geflossen sind, dann hat es keiner Worte mehr gebraucht.

Wir müssen nicht diskutieren ob unser Herzchakra offen ist oder nicht. Wir fühlen es. Wir fühlen es für uns selbst und wir können es auch für andere fühlen. Es ist ein Wissen, dass aus unserem Herzen kommt. Aus der Liebe für den anderen. Wir müssen uns auch nicht dafür rechtfertigen oder verteidigen, wenn unser Herz verschlossen ist. Was auch immer ist, hat seine Ursache. Seine eigene Geschichte. Eine Geschichte, die in die Heilung gebracht werden kann.

Und wenn diese Geschichte in der Heilung ist, dann ist auch das Herzchakra wieder offen. Weil wir im Vertrauen sein können, weil wir uns wieder wohl und sicher in der Liebe, in der Verletzbarkeit und in der Offenheit fühlen. Denn ein offenen Herz ist so viel verletzlicher, doch so entstehen tiefe, intensive Gefühle: aus einem weit geöffneten Herzchakra. Deshalb gehen wir Sessions mit meinen Klientinnen dahin, wo es weh tut. Wir heilen den alten Schmerz, der oft bereits im Mutterleib entsteht.

Der Glaube an den Guru in dir: Das Vertrauen in deine Seele

Unsere pränatale Prägung: Diese Zeit ist so unendlich wichtig. Jedes Gefühl unserer Mutter wird zu unserem eigenen und Teil unseres Systems. Jede Zurückweisung, Verletzung, fehlende Umarmung unserer frühen Kindheitsjahre prägen tief. Die Liebe uns Sicherheit, die wir in dieser Zeit erleben führt dazu ob wir uns als Erwachsener sicher, geliebt, gesehen fühlen. Ob wir selbstbewusst oder unsicher sind.

Die Liebe kommt nie von Außen. Liebe kommt nicht durch einen Partner in dein Leben. Freude kommt nicht durch Kinder in dein Leben. Leichtigkeit kommt nicht durch einen vollen Geldbeutel in dein Leben. Liebe, Freude und Leichtigkeit müssen zuerst in dir vorhanden sein. Warum? Alles was in dir ist, wird sich im Außen widerspiegeln. Bist du unglücklich, wirst du eine unglückliche Partnerschaft anziehen. Bist du einsam, wirst du keine liebevolle Beziehung manifestieren können. Bist du wütend auf deine Eltern, wirst du einen unzufriedenen Partner in dein Leben rufen. Wir bekommen genau das was wir sind. Nicht mehr, nicht weniger und schon gar nichts anderes.

Deine Playlist für Herzöffner

Wir leben mit dem Gesetz der Resonanz. Liebe kommt nur dann im Außen, wenn sie im Innen bereits da ist. Freude entsteht in dir. Und Leichtigkeit wird von Liebe und Freude immer automatisch in dein Leben gerufen. Sie gehen Hand in Hand. Wenn wir das Gesetz der Resonanz einmal verstehen, entdecken wir nicht nur unsere unendliche Power, sondern auch die Verantwortung, die damit einher geht.

Liebe, Freude und Leichtigkeit

Die Verantwortung für deine Worte. Verantwortung für deine Gedanken. Denn deine Worte und Gedanken erschaffen deine Zukunft. Sie sind unser Karma. Sie sind das was wir werden und das was sich in unsrem Leben manifestiert. Sie sind unsere größte Herausforderung in schwierigen Zeiten. Es ist leicht positiv zu denken, wenn alles rund läuft. Doch in schwierigen Zeiten nur positiv zu denken und ausschliesslich wohlwollende Worte zu wählen, ist eine Kunst. Eine Kunst, in der wir uns alle üben. Gleichzeitig wird das Gesetz der Resonanz nie außer Kraft gesetzt: was immer du sagst, denkst und tust, es hat Konsequenzen. Und diese werden sind über kurz oder lang in deinem Leben vertrauen.

Deshalb ist es so wichtig, mit der eigenen Seele verbunden zu sein. Ihr Flüstern zu hören und im Vertrauen zu bleiben, dass alles was passiert sich fügt. Dass alles was passiert ist, einen Sinn macht. Wenn wir uns dem Fluss des Lebens hingeben und vertrauen, dass unsere Seele uns den Weg zeigt, dann lässt das Krampfen und Kämpfen los. Je weniger wir im Kopf und je mehr wir im Herzen sind, desto mehr füllt sich unser Leben mit Liebe und Freude. Mit Fülle und Leichtigkeit. Mit Glück und Seligkeit. Ohne Energiestau im Herzen.


Kati Gehres

Kati Gehrés ist Authenticity Coach und Buchautorin von “SHINE – A Manifestation Guide to Love, Passion & Abundance”. Mit dem SHINE Your Inner Light Konzept von Divine Glow hat sie über 16.000 Menschen auf dem Weg zum Inneren Strahlen unterstützt. Mehr auf www.divine-glow.com.

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#105 Gelassen altern mit Pro Age Yoga – mit Elena Lustig

Wie Yoga unsere Einstellung zum Älterwerden transformiert und Vitalität schenkt

Das Älterwerden ist ein Thema, das in unserer Gesellschaft geradezu gefürchtet wird. Dabei ist unser paradoxer Umgang mit dem Thema Altern besonders interessant. Einerseits gibt es einen riesigen Markt für Faltencremes, Botox und Schönheitsoperationen. Andererseits wird das Altern regelrecht tabuisiert, denn irgendwie will keiner so richtig zugeben zu altern. Aber warum ist das so? Und wie kann Yoga dabei helfen, diesen Prozess mit Gelassenheit und Vitalität zu erleben? Darüber sprechen Gastgeberin Susanne Mors und die erfahrene Yogalehrerin Elena Lustig in dieser Folge „YogaWorld Podcast“. 

Elena hat sich darauf spezialisiert Yoga auf das Älterwerden abzustimmen und nennt diese Art Yoga zu üben „Pro Age Yoga“. Dabei ist ihr wichtig zu zeigen, dass Yoga nicht nur unseren Körper beim gesund Altern unterstützt, sondern auch unsere innere Einstellung zum Älterwerden positiv beeinflussen kann – eben Pro Age und nicht Anti Age. So teilt Elena ihre Expertise und gibt viele praktische Tipps, wie eine entsprechende Yoga Praxis konkret aussehen kann. Zum einen kann diese Praxis präventiv wirken und zum anderen helfen, mit den Herausforderungen des Älterwerdens besser umzugehen. Zudem verrät sie, welche philosophischen Ansätze uns helfen gelassen und glücklich zu altern.

Der Sponsor dieser Folge ist YogaMeHome. Mit dem Code YogaWorld14 könnt ihr das Online-Studio für zwei Wochen kostenlos testen. Hier entlang:  http://www.yogamehome.org/gutschein

Dr. Ronald Steiner: Alignment Cues für Baddha Konasana

Baddha Konasana: Alignment Cues

Ein Klassiker in vielen Yogastunden: der Schustersitz oder Baddha Konasana wörtlich übersetzt: die gebundene Winkelhaltung. Sie gilt als klassischer “Hüftöffner”, erhöht also die Flexibilität in den Hüftgelenken. Auf den ersten Blick scheint sie simpel zu sein, für eine gesunde Ausführung ist aber überraschend viel Aufmerksamkeit nötig.

Text: Dr. Ronald Steiner / Fotos: Richard Pilnick

Wirkung von Baddha Konasana

Baddha Konasana entwickelt die Flexibi­lität aus einer Kombination von Außen­rotation und Abduktion im Hüftgelenk. Das Zusammenspiel dieser beiden Bewegungsrichtungen wird oft “Hüft­öffnung” genannt.

So geht’s

Baddha Konasana: Alignment Cues

Step 1: Beginne in einem aufrechten Sitz. Lasse dabei deine Oberschenkel locker nach außen rollen und beuge die Knie, bis sich die Fußsohlen berüh­ren können.

Step 2: Fasse nun von außen um das Fußgelenk herum deine Fersen und ziehe sie nahe an dein Becken.

Step 3: Zum Schluss kippst du den Oberkörper langsam nach vorne, bis sich Bauchnabel und Fersen einander annähern. Die Hände bleiben an den Fersen, während sich die Ellenbogen beugen und dicht am Körper vorbei nach hinten ziehen. Wenn möglich, setzt du das Kinn am Boden auf.

Alignment Cues

Gutes Alignment schützt in dieser Haltung vor allem die Knie und erweitert zugleich den Bewegungsraum im Hüftgelenk. Diese Tipps können dir helfen:

Druck erzeugt Zug: Drücke die Fersen kraftvoll gegeneinan­der, noch während du aufrecht sitzt (Step 2). Dieser Druck nach innen erzeugt im Hüftgelenk einen Zug nach außen. So zentriert sich der Oberschenkelkopf in seiner Gelenkpfanne und es entsteht mehr Raum für seine Bewegung.

Knöchelstabilität: Um uns beim Laufen vor versehentli­chem Umknicken und Stürzen zu schützen, stabilisieren wir reflexartig das Hüftgelenk, sobald das Sprunggelenk ver­dreht wird. Bei Baddha Konasana kann dieser Reflex leicht gegen uns arbeiten: Wenn wir mit den Händen an den Ze­hen ziehen, kommt Spannung auf das Sprunggelenk und automatisch limitiert die Muskulatur rund um das Hüftge­lenk dessen Flexibilität.

Fasse daher von außen unter den Schienbeinen hindurch, bis deine Finger die Fersen berühren. Das hebt die Fersen leicht an und die Schienbeine set­zen sich in der Richtung des Fußrückens in gerader Linie fort. Mit dieser Stabilität in Knöchel und Rückfuß kannst du Mittelfuß und Vorfuß entspannen. Der vordere Teil der Fuß­sohle weist entspannt nach oben, während die Fersen fest gegeneinander drücken.

Gegenrotation von Becken und Oberschenkel: Sobald du den Oberkörper nach vorne neigst (Step 3), kippen oft auch Becken und Oberschenkel nach vorne. Dabei entsteht Druck auf die Innenmenisken, was eine Verletzung provozieren kann. Achte daher darauf, die Bewegung des Oberkörpers nach vor­ne isoliert aus dem Hüftgelenk heraus entstehen zu lassen. Das kannst du erreichen, indem du die Vorderseite der Ober­schenkel bewusst nach außen hinten ziehst. Behalte diese außenrotierende Spannung und die Position der Oberschenkel während des Kippens des Beckens bei.

Alternative: Basic Form von Baddha Konasana

In der links beschriebenen traditionellen Form birgt Baddha Konasana bei nicht ausreichender Hüftflexibilität und einer nicht ganz perfekten Ausführung die Gefahr, die Knie zu überlasten. Vor allem bei Vorschädigungen am Innenmeniskus empfehle ich daher diese sicherere Basic Form.

So geht’s

Baddha Konasana Alignment Cues

Step 1: Beginne auch hier in einem auf­rechten Sitz, lasse die Oberschenkel locker nach außen rollen und beuge deine Knie, bis sich die Fußsohlen berühren können.

Step 2: Halte deine Füße dabei so weit vom Becken entfernt, dass die Knie­gelenke nur etwa rechtwinklig gebeugt sind.

Step 3: Um dich nun zusätzlich nach vorne zu beugen, platzierst du deine Hände vor den Füßen auf dem Boden und stützt dich auf ihnen ab. Auch hier bewegst du dich nur aus den Hüft­gelenken heraus. Die Knie bleiben in der Luft und du kannst sie zusätzlich mit Kissen oder schräg gestellten Blöcken abstützen.


Dr. Ronald Steiner ist Arzt, Wissenschaftler und Sportmediziner sowie einer der bekanntesten Ashtanga­-Yogis. Mehr zu ihm findest du auf seiner Website ashtangayoga.info. Mehr zu Baddha Konasana erfährst du unter https://tinyurl.com/23maezcz.

Auch im “YogaWorld Podcast” war Dr. Ronald Steiner bereits mehrmals zu Gast. Wie z.B. in dem spannenden Zweiteiler über Yogatherapie:

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